Nach der Anfangseuphorie kommt jetzt die Ernüchterung: Überhastete Energiewende wird bald unbezahlbar

In unserem Buch „Die kalte Sonne“ plädieren wir dafür, sich die notwendige Zeit dafür zu nehmen, erneuerbare Energieträger zielgerichtet auszubauen und diese Umstellung in ökonomisch vernünftiger Weise und nachhaltig zu gestalten. Ein hastiger Umbau ohne Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit ist wenig zielführend und stellt ein unkalkulierbares Abenteuer für das Land dar.

Nach Beendigung der Anfangseuphorie der Energiewende setzt sich diese Sichtweise offenbar allmählich immer mehr durch. So schrieb Michael Bauchmüller am 10.8.2012 in der Süddeutschen Zeitung:

Im Kampf gegen die vermeintlichen Atom-Parteien CDU und FDP war die Sache für die Grünen einfach: 100 Prozent Erneuerbare forderten sie seinerzeit, und das schon bis 2030. Ob sie das wohl im nächsten Bundestags-Wahlkampf wieder fordern werden? Vielen Grünen schwant mittlerweile, dass sie mit der Forderung von damals in Erklärungsnot kommen werden, und das schon von Mitte Oktober an. Dann nämlich wird klar werden, wie viel der Ökostrom-Ausbau die Deutschen im nächsten Jahr kosten wird. Bisher zahlen die Stromkunden auf jede Kilowattstunde einen Aufschlag von 3,6 Cent dafür. […] Bis Mitte Oktober müssen die Betreiber der großen deutschen Stromnetze darlegen, wie viel die Ökostrom-Umlage in Zukunft kostet. „Da marschieren wir ganz klar in Richtung fünf Cent je Kilowattstunde“, heißt es schon beim ostdeutschen Netzbetreiber 50 Hertz. Mit anderen Worten: Die Umlage würde einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt nicht mehr 40 nEuro kosten, wie 2009, auch nicht 126 Euro, wie derzeit – sondern dann etwa 175 Euro im Jahr. […] „Ich gebe zu, dass die Sorgen groß sind“, sagt auch Hans-Josef Fell, der Ökoenergie-Papst seiner Fraktion. „Wenn man die Argumente in zwei Sätze packen muss, ist es nicht leicht durchzudringen.“ Zumal die Kritiker des forschen Ausbaus nur fünf Worte brauchen: So viel Ökostrom ist unbezahlbar.

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Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-BundestagsfraktionBundestagsfraktionsvize Arnold Vaatz rechnete Mitte Juli 2012 im Deutschlandfunk vor, warum die überstürzte Energiewende nicht funktionieren kann. Einige Auszüge aus dem Interview:

Einspeisekosten, Leitungsbaukosten, Verteilungskosten und Speicherkosten der geplanten Energiewende werden sich auf etwa 2,3 Billionen Euro belaufen, sagt Arnold Vaatz (CDU). Das Vorhaben sei ökonomisch „völlig unsinnig“ und vom Gesamtkonzept und Zeitplan her nicht einzuhalten.

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Ein Pionier des Klimarealismus: Kenneth Hsü hatte die Wahl und entschied sich richtig

Kenneth Hsü ist ein ganz außergewöhnlicher Geologe. Als die Geowissenschaften das Land verließen und damit begannen, die Geheimnisse der Ozeanböden zu erkunden, war er in führender Funktion mit dabei. Hsü nahm im Laufe seiner Karriere an fünf wissenschaftlichen Ozeanbohrkampagnen teil die ihn in den Südatlantik, das Schwarze Meer und das Mittelmeer führten. Während seiner Laufbahn veröffentlichte Hsü mehr als 400 Arbeiten, darunter auch das bekannte populärwissenschaftliche Werk Das Mittelmeer war eine Wüste, in dem er seine Arbeiten über die Austrocknung des Mittelmeers vor 6 Millionen Jahren einer breiten Öffentlichkeit vorstellte. Hsü wurde 1967 zum Professor für Geologie an die ETH Zürich berufen und baute dort bis zu seiner Emeritierung gleich fünf international anerkannte Labore auf. Eines dieser Labore beschäftigte sich mit der Paläoklimatologie, also der historischen Entwicklung des Klimas. Im Laufe seiner Karriere diente Hsü den Geowissenschaften u.a. als Präsident der Internationalen Sedimentologen-Vereinigung (IAS), leitete mehrere internationale geologische Korrelationsprojekte der UNESCO, fungierte als Vorsitzender der Internationalen Kommission für marine Geologie, saß dem Komitee für Sedimentologie der Internationalen Union für geologische Wissenschaften vor und war Mitglied der schweizerischen Kommission der UNESCO. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde Hsü mit zahlreichen wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet, darunter die Twenhofel-Medaille, die Wollaston-Medaille und die Penrose-Medaille. 

Über viele Jahrzehnte gehörte Kenneth Hsü zu den führenden Persönlichkeiten seiner Disziplin sowie den Naturwissenschaften. Man schätzte seine Forschung und sein wissenschaftliches Urteil, legte großen Wert auf seine geologischen Einschätzungen. Im Jahre 1994 wurde er an der ETH emeritiert und nahm im Anschluss eine Reihe von Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten verstreut über den Globus an. 

Während dieser Zeit, im Jahr 2000, schrieb er ein weiteres wichtiges Buch, in dem er Zivilcourage zeigt und etwas ausspricht, was sich viele andere nicht getraut haben und sich heute noch nicht trauen. Kenneth Hsü hatte damals den Mut über den Klimawandel zu schreiben und die gängige Klimakatastrophentheorie anzuzweifeln. Er war sich darüber bewusst, dass er sich damit Ärger einhandeln würde. Aber er hatte die Fehlentwicklung deutlich erkannt und fühlte sich vor allem seinem Gewissen verpflichtet. Als Paläoklimatologe kannte er die Klimaentwicklung der letzten 10.000 Jahre wie kein anderer. Er wusste von den zyklischen Mustern der Temperaturgeschichte, die sich synchron zur Entwicklung der Sonnenaktivität bewegten. Hsü hatte den geologischen Kontext der vorindustriellen Zeit klar vor Augen und hatte erkannt, dass die Klimaerwärmung des 20. Jahrhunderts nichts weiter war als eine logische Fortsetzung des natürlichen Klimazyklus. Wer sollte es den Leuten erklären, wenn nicht er, der ausgewiesene und anerkannte Experte für das Klima der Vergangenheit? 

Dabei ist Hsü ein sehr höflicher Mensch. Am Ende seines Buches „Klima macht Geschichte – Menschheitsgeschichte als Abbild der Klimaentwicklung“ entschuldigt er sich fast dafür, dass er der gängigen CO2-getriebenen Sichtweise nicht folgen kann (S. 312): 

„In meinem Bemühen, eine falsche Theorie zu widerlegen, habe ich mir sicherlich den Zorn der Anhänger dieser Theorie zugezogen. Ich musste jedoch meine Wahl treffen, und ich habe mich dafür entschieden, nach besten Kräften der Wahrheit zu dienen, selbst wenn meine Schlussfolgerungen bei denjenigen Lesern, die sich mit politischer Korrektheit wohler dabei fühlen, weniger Anklang finden werden.“ 

Eigentlich wollte Hsü gar kein Buch schreiben sagte er. Erst die hartnäckigen Fragen eines Studenten überzeugten ihn, dass er seine wissenschaftlichen Daten und Argumente zu Papier bringen sollte. Der Student hatte Professor Hsü im Jahr 1996 angerufen und wollte von ihm zur Klimakatastrophe beraten werden: 

„Sie müssen uns wissen lassen, ob wir vor der Auslöschung stehen […] Ist die Treibhauskatastrophe nicht ein Ökozid? Ich habe erst letzte Woche einen Vortrag darüber gehört. Das Verbrennen fossiler Brennstoffe, so erklärte der Professor, wird den Planeten unbewohnbar machen. Er war der Ansicht, die Menschheit werde innerhalb der nächsten paar Jahrzehnte ausgelöscht werden, wenn nicht etwas sehr Einschneidendes geschieht. “ 

Hsü beruhigte den jungen Mann damals: 

„Der Mann hat Unsinn geredet. Wir haben gerade eine Kleine Eiszeit hinter uns, und die gegenwärtige Erwärmung ist ein natürlicher Trend. Außerdem ist eine globale Erwärmung in der Vergangenheit positiv für uns gewesen.  

Dies reichte dem wissensdurstigen Studenten offenbar nicht aus. Er hatte daher eine große Bitte an Hsü: 

„Ich fürchte, ich bin stärker verwirrt als je zuvor. Bitte schreiben Sie Ihr Buch.“ 

Und genau dies hat Hsü dann auch getan. Gleich zu Beginn erläuterte der renommierte Geologe jedoch auch, dass er sich vor keinen Karren spannen lässt und vor allem an objektiven Fakten und wissenschaftlich sauberer Logik interessiert ist: 

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Klimaerwärmung auch in der Badewanne

Klingt verrückt, ist aber wahr: Für alle Zweifler am Klimawandel hat die Firma Propaganda jetzt einen Badewannenstöpsel mit Eisbär auf einer einsamen Eisscholle entworfen. Bei Verwendung dieses Stöpsels wird einem der „Ernst der Lage“ endlich klarwerden, verspricht der Produktbeschreibungstext. Hier die Produktbeschreibung aus dem Discovery 24 Shop:   Klimaerwärmung auch in der Badewanne Schmelzende Polkappen, steigende Meeresspiegel, veränderte Niederschlagsmuster und zunehmende Wetterextreme – all das sind Folgen der globalen Erderwärmung. Und weil es immer noch nicht jeder wahrhaben will, hat Chaiyut Plypetch, Designer bei PROPAGANDA, mit dem Eisbären auf der einsamen Scholle ein sehr deutliches Symbol für den Klimawandel gefunden. Der …

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GeoForschungsZentrum Potsdam mit neuer wegweisender Sonderpublikation zur Klimadebatte

Das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) ist das nationale Forschungszentrum für Geowissenschaften in Deutschland. Es befindet sich im Wissenschaftspark Albert Einstein auf dem Potsdamer Telegrafenberg. Das GFZ umfasst alle Disziplinen der Geowissenschaften von der Geodäsie bis zum Geoingenieurwesen und betreibt sie in einem engen interdisziplinären Verbund mit den benachbarten Naturwissenschaften Physik, Mathematik und Chemie sowie den ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Felsmechanik, Ingenieurhydrologie und Ingenieurseismologie. Damit ist das Institut bestens aufgestellt, um sich fundiert und ausgewogen an der aktuellen Klimadebatte zu beteiligen.

In den vergangenen Monaten haben wir bereits zwei wichtige Forschungsarbeiten mit GFZ-Beteiligung hier im Blog vorgestellt. So berichteten wir im April 2012 über eine Studie zur Klimageschichte des Aralsees, die ergab, dass sich im Laufe der letzten zwei Jahrtausende trockene, staubige Phasen stets mit feuchteren, weniger staubigen Phasen im Takte der Temperatur- und Sonnenaktivitätsentwicklung abwechselten (siehe unser Blogartikel „Starke Sonne drängt den Staub am Aralsee zurück: Feuchtere Zeiten während Wärmeperioden“). Im Mai 2012 stellten wir dann GFZ-Forschungsergebnisse zu einer Kältephase vor 2800 Jahren vor, die durch geringe Sonnenaktivität ausgelöst wurde (siehe unser Blogartikel „Geoforschungszentrum Potsdam: Solarflaute vor 2800 Jahren löste Kälteperiode in Mitteleuropa aus“).

Im Juli 2012 erschien nun eine bemerkenswerte Sonderpublikation des GFZ in Zusammenarbeit mit Bild der Wissenschaft, die den Titel „Klimawandel: Was wissen wir wirklich?“ trägt. Im Folgenden wollen wir einige ausgewählte Passagen aus dieser Schrift zitieren. Das gesamte Heft kann über den Leserservice von Bild der Wissenschaft (leserservice@wissenschaft.de) bezogen werden.

 

Auszüge aus dem Vorwort von Prof. Reinhard Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ: 

Wer die Welt in die Kategorien Schwarz und Weiß aufteilt, liegt zwangsläufig falsch. Denn zwischen diesen beiden Extremen gibt es nicht nur einige, sondern beliebig viele Graustufen. Diese uralte Erkenntnis trifft auch auf die Klimaforschung zu. […] Da gibt es auf der einen Seite die sogenannten Klimaskeptiker […]. Das andere Extrem sind diejenigen, die in lebhaften Farben Katastrophen zeichnen […]. Wie so oft liegt die Realität zwischen den Extremen. […] 

Das Klima ist auch eng verknüpft mit den verschiedenen Teilsystemen der Erde, von den Strömungen in den Weltmeeren über die Vegetation an der Erdoberfläche bis hin zu den Vorgängen im Erdinneren. Zudem ist unsere Erde ein Planet und unterliegt wichtigen extraterrestrischen Einflüssen, und dies gilt in besonderem Maße für das Klima. […] 

Das [Klima] ändert sich auch, wenn der Mensch nicht mitwirkt. Klimamodelle können dieses komplizierte System daher nicht beschreiben – an sich benötigen wir modellhafte Abbildungen des gesamten Erdsystems. Aber auch damit ließe sich das Klima nicht planen, sondern allenfalls könnten wir seine Dynamik besser abschätzen. So wissen wir auch nicht exakt, welchen Anteil der Mensch am aktuellen Klimawandel hat und welcher Anteil den natürlichen Klimafaktoren zukommt. 

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Klimaanpassungsschule an der Berliner Charité und Golfen für den Klimaschutz – Die Klimanews der Woche

In Bayern hat es dieses Jahr bereits 93.208 Mal geblitzt, meldete die Süddeutsche Zeitung am 10.7.2012. Schuld daran könnte doch eigentlich nur die Klimakatastrophe sein, möchte man meinen. Nichts da, sagt die SZ und gibt Entwarnung:

Wer nun glaubt, dieses Jahr ist das Geschehen am Himmel besonders heftig und über Bayern entladen sich besonders viele Gewitter, der täuscht sich aber. „Dieser Frühsommer ist nicht besonders auffällig“, sagt [Volker Wünsche, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD)]. „Im Gegenteil: Zumindest bisher liegt er im langjährigen Mittel. Das gilt auch für die Blitzeinschläge, also Blitze, die tatsächlich auf die Erde prallen. 93.208 registrierten die Antennen des Blitz Informationssystems (Blids) bis einschließlich 8. Juli [2012] in Bayern. „Das liegt im jährlichen Mittel“, sagt Blids-Leiter Stephan Thern. 

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Der Vorsitzende vom Bund der Energieverbraucher Aribert Peters sagte, 600.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland werde bereits der Strom abgestellt, weil sie ihn nicht mehr zahlen könnten. Sind die stetig steigenden Strompreise in Deutschland als Risiken und Nebenwirkungen der Energiewende so einfach hinzunehmen? Ist es vernünftig, dass immer mehr Geringverdiener im Dunkeln sitzen und die energieintensive Industrie allmählich ins Ausland abwandert?

Die Politik hat den Missstand mittlerweile erkannt. „Augen zu und durch“ war gestern. Die SZ berichtet am 18.7.2012:

Nach Umweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Dienstag [17.7.2012] auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Zeitplan für die Energiewende in Frage gestellt. Rösler sagte der Bild-Zeitung, die Zeitachse und die Ziele seien zwar vereinbar. „Aber wir müssen nachsteuern, wenn Jobs und unsere Wettbewerbsfähgkeit bedroht sein sollten.“ Die Bezahlbarkeit von Strom für Verbraucher und Betriebe habe für ihn „oberste Priorität“. Altmaier hatte zuvor bezweifelt, dass alle Ziele tatsächlich erreicht werden können. So stelle sich die Frage, „ob es wirklich gelingt, den Stromverbrauch bis zum Jahre 2020 um zehn Prozent zu senken.“

Mittlerweile gehen die gestiegenen Zusatzkosten der Energiewende an die Substanz der mittelständischen Unternehmen. Die Textilveredlung Drechsel hat jetzt die Zahlung der EEG-Umlage kurzerhand eingestellt:

Die Textilveredlung Drechsel GmbH (TVD) zahlt keine EEG-Umlage mehr. Die erste Mahnung hat das mittelständische Unternehmen vom Energieversorger Stadtwerke Bochum bereits erhalten. „Wir sind bereit zu kämpfen und die Sache notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu bringen“, sagt Bernd Drechsel, geschäftsführender Gesellschafter bei TVD. „In den vergangenen Jahren ist die EEG-Abgabe dramatisch gestiegen und sie soll noch weiter steigen. Energieintensive Unternehmen wie wir haben überhaupt keine Planungssicherheit mehr.“ Es gibt Hinweise auf eine Erhöhung der Umlage auf 5 Cent pro KWh ab 2013.

Quelle: tvd.de

Währenddessen hat Greenpeace vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eigene Rechnungen anstellen lassen. Überraschung: Greenpeace kommt zu dem Schluss, dass der Atomausstieg kaum zu höheren Börsenpreisen für Strom führen würde (Quelle: SZ, 4.7.2012). Das ist super. Denn wenn nun wider Greenpeace-Erwarten die Strompreise unbeirrt weiter ansteigen, wird uns doch Greenpeace sicher die zusätzlichen Kosten erstatten, oder?

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Anfang Juli 2012 wurde Helmut Schmidt für seine Verdienste um die transatlantischen Beziehungen mit dem Eric-M.-Warburg-Preis ausgezeichnet. In seiner Dankesrede zeigte er sich u.a. alarmiert über den Zustand der Europäischen Union und bescheinigte allen europäischen Institutionen mit Ausnahme der Europäischen Zentralbank eine „tiefgreifende Krise“. In diesem Zusammenhang wies Schmidt auch auf den drohenden Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Europas hin (Quelle: SZ, 4.7.2012):

„Der Rest der Welt wächst und wächst und produziert – und wir streiten uns in Europa um des Kaisers Bart“.

Auch Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich verwundert, wie sorglos viele Bürger trotz der Finanzkrise in Europa und der angespannten Lage auch für deutsche Unternehmen in die Zukunft blicken. Die Grundsorge, ob die deutsche Wirtschaft angesichts der Globalisierung in zehn Jahren noch so stark sei wie heute, treibe die Menschen nicht so sehr um, sagte Merkel (Quelle: Die Welt, 2.7.2012). Am 12.6.2012 mumaßte die SZ bereits, dass Kanzlerin Merkel mittlerweile offenbar keinen Wert mehr auf den „Ehrentitel“ Klimakanzlerin legt.

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Wo sollten unsere Prioritäten liegen? Im Regionalteil der Bildzeitung äußerte sich am 28.6.2012 Bauernpräsident Rukwied zu dieser wichtigen Frage:

Der neu gewählte Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht die Welternährung als wichtigste Herausforderung – noch vor dem Klimawandel. Die sichere Versorgung mit Lebensmitteln sei die vordringliche Aufgabe, sagte Rukwied am Donnerstag beim Bauerntag in Fürstenfeldbruck. Zugleich änderten sich Ernährungsgewohnheiten weltweit hin zu mehr Fleischkonsum – unabhängig von den kritischen Diskussionen in Deutschland und Europa.

Apropos Prioritäten. Was könnte wohl die wichtigste Aufgabe in der heutigen Medizin sein? Ein Heilmittel gegen Krebs vielleicht? Oder effektivere Prophylaxe gegen Malaria? Falsch geraten. Es ist die Integration von Fragen des Klimawandels in den medizinischen Alltag:

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Nobelpreisträger Ivar Giaever erklärt auf Lindauer Nobelpreisträgertagung, warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet

Ivar Giaever ist ein norwegisch-amerikanischer Physiker, der 1973 zusammen mit Leo Esaki den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung des Tunnel-Phänomens in Halb- bzw. Supraleitern erhielt. Giaever trat 2011 öffentlichkeitswirksam aus der American Physical Society (APS) aus, weil diese nicht bereit war, die Erkenntnisse zum Klimawandel anders als „unumstößlich“ zu werten (siehe Berichte auf WUWT und EIKE). Man könne nicht bereit sein, gleichzeitig die Masse eines Protons zu diskutieren oder die grundsätzliche Gestalt des Universums für eine offene Frage zu halten, aber beim Klimawandel jedwede Diskussion verbieten. Von Giaever stammt unter anderem die Aussage:

„Die Natur ist für den Menschen wie der Kühlschrank für einen Hund: Er weiß, dass Futter drin ist, aber er wird nie verstehen, wie der Kühlschrank funktioniert.“

Als Nobelpreisträger hat man seinen scharfen Verstand bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da lohnt es sich durchaus hinzuhören, wenn ein Nobel-Laureat auch einmal kritische Töne anklingen lässt. Die gerne verwendete Masche, alle Kritiker der Klimakatastrophe als ahnungslose Irre darzustellen, greift plötzlich nicht mehr.

Einmal im Jahr treffen sich die Nobelpreisträger zu einer gemeinsamen Tagung im lieblichen Lindau am Bodensee. Kern der Tagung sind die Begegnung und der wissenschaftliche Austausch der Nobelpreisträger mit Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt. Das erste Nobelpreisträger-Treffen fand vom 10. bis 14. Juni 1951 statt, damals mit dem Namen Europa-Tagungen der Nobelpreisträger. Die Tagungen wurden von Gustav Parade, Internist am Lindauer Kreiskrankenhaus, und Franz Karl Hein, frei praktizierender Gynäkologe und Lindauer Stadtrat, initiiert. Graf Lennart Bernadotte, der Besitzer der Insel Mainau im Bodensee, wirkte als „Ehrenprotektor“ der Tagungen von Beginn an mit.

Thema des Treffens von 2012 war die Kosmologie, Teilchenphysik und der Klimawandel. Auch Ivar Giaever bekam die Möglichkeit, den klimaskeptischen Standpunkt zu erläutern. Vor ihm sprach jedoch der Nobelpreisträger Mario Molina, der die wissenschaftliche Beweislage zur Klimakatastrophe als „wirklich überwältigend“ einstufte. Nur zwei oder drei von 100 Kollegen würden dies anders sehen. Er fügte hinzu: “Ich kenne sie und ich weiß, warum sie falsch liegen.” Damit meinte er auch den nach ihm vortragenden Giaever, den er mit der fragwürdigen Behauptung abqualifizierte, dass die Klimaskeptiker normalerweise keine Experten wären. Auf sie zu hören, gleiche der Konsultation eines Zahnarztes, wenn man Herzprobleme hätte.

Basierend auf einer Konferenzzusammenfassung im Scientific American berichtete EIKE über Giaevers Vortrag:

Als Giaever dann begann, eröffnete er seinen Vortrag mit den Worten: “Ich bin froh, dass ich nun selber sprechen darf.” Er verspottete das Nobel-Komitee wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore und R.K. Pachauri und nannte das Anerkennen einer Beweislage für den Klimawandel eine “Religion.” Im Gegensatz zu Crutzen und Molina hielt Giaever die Genauigkeit einer Messung eines globalen durchschnittlichen Temperaturanstiegs von 0,8 Grad während 150 Jahren für erstaunlich unwahrscheinlich wegen der Schwierigkeiten mit der Präzision derartiger Messungen – darüber hinaus sei dies so wenig, dass es keinesfalls etwas ausmachte: “Was bedeutet es, dass die Temperatur 0,8 Grad hochgegangen ist? Wahrscheinlich nichts.” Er widersprach, dass Kohlendioxid damit zu tun hätte und zeigte einige Darstellungen, die unter anderem sogar eine Klimaabkühlung bestätigten. “Ich bin genauso selektiv verfahren und habe herausgepickt, was passt, ganz so, wie mein Vorredner es während seiner Präsentation gemacht hat,” merkte er an. Seinen Vortrag beendete er mit einer rhetorischen Frage: “Ist der Klimawandel Pseudo-Wissenschaft? Meine Antwort auf diese Frage ist: Ja, ganz gewiss.” 

Der offizielle Abstract des Vortrags ist in der Mediathek der Nobelpreisträger-Tagung zu finden:

 

Der seltsame Fall der globalen Erwärmung

Im Jahr 2008 nahm ich an einer Diskussionsrunde im Rahmen des Lindauer Treffens teil, bei der es um die „Klimaerwärmung“ ging. Bei der Vorbereitung auf die Veranstaltung konsultierte ich auch das Internet. Ich fand, dass man allgemein davon ausging, dass sich die jährliche, durchschnittliche Oberflächentemperatur der gesamten Erde innerhalb der letzten 150 Jahre von 288 Kelvin auf 288.8 Kelvin erhöht hat, was 0,3% entspricht, und dass diese Erwärmung auf die Erhöhung des atmosphärischen CO2-Gehalts zurückgehen sollte. Falls dieser Erwärmungsbetrag wahr sein sollte, muss man konstatieren, dass die Temperatur über diese ganze Zweit beeindruckend stabil geblieben ist.

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Rio, Gauck und die Wiesbadener Kinder-Klima-Konferenz – Klimanews der Woche (2.7.2012)

Der Rio-Umwelt-Gipfel ist vorüber, und es wurde bereits viel darüber geschrieben.  Greenpeace-Chef Kumi Naidoo sagte: „Rio ist ein epischer Fehlschlag. Sowohl in Punkto Gleichheit als auch Ökologie und Wirtschaft ist er gescheitert.“ WWF-Direktor Jim Leape schloss sich dem an und erkannte im Gipfel „einen kollossalen Fehlschlag der Führer dieser Welt sowie das Fehlen einer Vision.“ Kanzlerin Merkel zeigte sich ernüchtert und stellte fest (SZ, 26.6.2012):

„Wir haben einmal mehr gesehen: Wir sind nicht alleine auf der Welt.“

  Die Welt schrieb am 22.6.2012:

„Staatschefs aus Entwicklungsländern und Umweltlobbyisten sind enttäuscht. Umweltminister Altmaier zeigt sich dagegen mit den Ergebnissen zufrieden.“

Am Ende des „Rio+20-Gipfels“ wurde dann eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, auf die sich die Teilnehmer der Konferenz kurioserweise bereits vor dem Beginn des Treffens geeinigt hatten. Die Frankfurter Rundschau schrieb:

„Die Hoffnung, der neue Rio-Gipfel könne nun endlich ein Umsetzungsgipfel werden, war blauäugig angesichts der verschiedenen Krisen, die die Weltpolitiker derzeit mühsam zu beherrschen versuchen. Schuldenkrise, Eurokrise, Bankenkrise, Wirtschaftskrise – alles hält sie auf Trab.“ 

In einem lesenswerten Leitartikel erläutert Egbert Nießler am 21.6.2012 im Hamburger Abendblatt, warum das magere Ergebnis von Rio möglicherweise sogar zu begrüßen ist:

„Zugleich wurden der Klimaschutz und das Kohlendioxid zu wahren Götzen erhoben. Als ob das Klima sich nicht schon immer geändert hätte. Und wer auch nur darüber nachdenkt, ob es logisch ist, dass 0,039 Prozent der Erdatmosphäre, von denen wiederum nur ein Bruchteil durch Menschen verursacht wurde, einen so entscheidenden Einfluss auf das Weltklima haben können wie landläufig behauptet, findet sich unweigerlich in der Rolle des ignoranten CO2-Ketzers. Genau wie jene Astronomen, die vor 500 Jahren anzweifelten, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Wo doch Mutter Kirche und 99 Prozent der Berufskollegen fest daran glaubten und Mathematiker in aufwendigen Rechnungen dieses Modell hoch wissenschaftlich bestätigt hatten. Immerhin beschränkt sich die Inquisition heute auf Verbalattacken, und Scheiterhaufen sind außer Mode gekommen. Geblieben ist der Glaube an den Weltuntergang. Vermutlich eine urmenschliche Neigung, müssen wir uns doch alle unseres eigenen Endes stets gewärtig sein. Und so werden weiter Menetekel vom Ende des Wachstums, dem Steigen der Meeresspiegel, globaler Erwärmung oder dem Zusammenbruch von Währungs- und Wirtschaftssystemen an die Wand gemalt, dass es einem nur so schaudern muss. Bei diesem Stand der Dinge ist es besser, auf den Mega-Gipfeln werden auch weiterhin keine bindenden Beschlüsse gefasst. Der freie menschliche Erfindungsreichtum hat bisher noch immer die besseren Lösungen hervorgebracht als die Versuche planvollpseudowissenschaftlicher Weltveränderung und Menschheitserziehung.

Eine Siebzehnjährige hatte ihren Auftritt in Rio und klagte darüber, dass CO2 ihr angeblich die Zukunft geraubt habe. Jede Wette, dass sich die Gute noch kaum mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Thematik beschäftigt hat. 

Anlässlich der Rio-Konferenz hat Björn Lomborg erneut darauf hingewiesen, dass das für angebliche Klimaschutzmaßnahmen vorgesehene Geld an anderer Stelle sehr viel effektiver eingesetzt werden könnte, um viel dringendere Probleme zu lösen, wie etwa Unterernährung und medizinische Versorgung. In der Welt schrieb Lomborg am 16.6.2012:

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Richard Lindzen vom Massachusetts Institute of Technology: Klimawissenschaften haben ihren dialektischen Ansatz verloren

Richard Lindzen ist Klimawissenschaftler und Professor am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Vor etlichen Jahren nahm er aktiv an der Erstellung der IPCC-Berichte teil. Im Laufe der Zeit fand er jedoch in seiner Forschung immer mehr Hinweise darauf, dass die Klimawirkung des CO2 wohl deutlich niedriger anzusetzen ist, als es in den Berichten des Weltklimarats geschieht (siehe S. 167-170 in „Die kalte Sonne“). Insbesondere kritisiert Lindzen die starken Wasserdampf- und Wolken-Verstärkungseffekte, die in den Klimamodellen angenommen werden. Als er erfuhr, wie seine ernstzunehmenden Einwände konsequent marginalisiert und ignoriert wurden, zog er sich schließlich aus dem IPCC zurück.

Anfang 2012 erschien im Journal Euresis ein lesenswerter Artikel von Lindzen mit dem Titel „Klimawissenschaften: Erlaubt uns die aktuelle Struktur wirklich wissenschaftliche Fragen zu beantworten?“. Wir bringen hier eine Übersetzung der Zusammenfassung. Der Gesamttext ist im Internet frei verfügbar.

„Aus einer ganzen Reihe von miteinander gekoppelten kulturellen, organisationsbedingten und politischen Gründen können die Klimawissenschaften momentan nicht den wissenschaftlichen Fortschritt aufweisen und wichtige Probleme lösen wie es im Normalfall von ihnen erwartet werden könnte. Diese Faktoren sind nicht nur aus den Klimawissenschaften bekannt, jedoch hat der große Einfluss der Politik in diesem Fall die Rolle derartiger Faktoren noch weiter verstärkt. 

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Internationale Evaluierungskommission empfiehlt dem Norwegischen Forschungsrat eine intensivere Erforschung der natürlichen Klimafaktoren

Mitte 2011 setzte der Norwegische Forschungsrat eine internationale Kommission zur Evaluierung der norwegischen Klimawissenschaften ein. Dem Gremium gehörten neun Experten aus Kanada, den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, und Finnland an. Im Juni 2012 veröffentlichte die Kommission nun ihren Abschlussbericht. Die englischsprachige Version des Berichtes kann auf der Seite des Forschungsrates komplett heruntergeladen werden (Link „Norwegian climate research – An evaluation“ am rechten Rand der Webseite). Anlass der Evaluierung ist das baldige Auslaufen der aktuellen NORKLIMA-Forschungsinitiative, die nach 2013 durch ein neues Programm ersetzt werden soll. 

Der Bericht lobt ausdrücklich das hohe Qualitätsniveau der norwegischen Klimawissenschaften. Die Forscher wären überdurchschnittlich produktiv und ihre Arbeiten werden sehr häufig zitiert. Zudem spielen die norwegischen Klimawissenschaftler eine wichtige Rolle bei den internationalen Bemühungen, den Klimawandel besser zu verstehen. So beteiligen sich viele der Kollegen an der Erstellung der IPCC-Berichte. Der Aktivitätsschwerpunkt liegt dabei in vielen Fällen im Bereich der Klimamodellierung. 

Die Kommission identifizierte jedoch auch Verbesserungspotential und spricht klare Empfehlungen aus. Insbesondere schlägt das Gremium vor, die Forschungsanstrengungen im Bereich der natürlichen Klimavariabilität zu verstärken. Ein besseres Verständnis des natürlichen Anteils am Klimawandel ist Voraussetzung, um den anthropogenen Anteil besser eingrenzen zu können.  

In Kapitel 2.1.1.6 auf Seite 22 „Zukünftige Forschungsschwerpunkte“ heißt es dazu: 

„Das Klimasystem kann nicht verstanden werden ohne dass der Beitrag der natürlichen Klimafaktoren noch gezielter untersucht wird. Die geologische Geschichte belegt eine starke Kopplung des Klimas an Sonnenaktivitätsschwankungen. Der genaue Mechanismus hierzu ist jedoch noch nicht identifiziert. Dieser Umstand sollte Anlass zu einer integrierten, internationalen Forschungsanstrengung geben. Überraschenderweise sind die weltweiten wissenschaftlichen Bemühungen auf diesem Gebiet jedoch sehr schwach ausgeprägt, was höchstwahrscheinlich eine Folge der begrenzten Forschungsförderung für grundlegende, programmungebundene Themen darstellt. Zusätzlich zur Implementierung der Empfehlungen von Klima21 [einem strategischen Klima-Forum der norwegischen Regierung] empfiehlt dieses Komitee die Intensivierung der Erforschung der natürlichen Faktoren im Klimawandel, insbesondere der Aktivitätsschwankungen der Sonne, der Prozesse zur Wolkenbildung und der multidekadischen Ozeanzyklen.“ 

In der Zusammenfassung zum Bericht in Kapitel 2.1.1.7 erläutert das Gremium diese Empfehlung noch weiter: 

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Einseitiges Klima im Umweltbundesamt: Was steckt dahinter?

Das Umweltbundesamt (UBA) wurde 1974 gegründet und übt eine wichtige Funktion aus. „Für Mensch und Umwelt“ lautet der Leitspruch der Institution. Die wichtigsten gesetzlichen Aufgaben des UBA sind die wissenschaftliche Unterstützung der Bundesregierung, der Vollzug von Umweltgesetzen und die Information der Öffentlichkeit zum Umweltschutz. Die Themenpalette ist breit gefächert und reicht vom Trinkwasser über Energiesparen, Ressourcenschutz, Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung bis hin zur Schimmelvermeidung durch Lüften. All dies sind äußerst wichtige Betätigungsfelder, in denen das UBA sehr gute Arbeit leistet. Nun scheint sich das Amt jedoch ganz besonders in ein weiteres Thema verliebt zu haben, nämlich den Klimawandel. Und da Liebe bekanntlich blind macht, scheint das UBA hier nur sehr selektiv die Literatur zu verfolgen. Die Sichtweise der Dessauer Behörde ist entsprechend einseitig. In regelmäßigen Abständen greift die Behörde den Klimawandel auf und erstellt neue Broschüren zur Information der Öffentlichkeit. Tenor der Veröffentlichungen ist die Betonung der Gefahr einer drohenden Klimakatastrophe.

Im Jahr 2010 gab das UBA die Broschüre „Klimaneutral leben: Verbraucher starten durch beim Klimaschutz“ heraus. Hier werden dem Verbraucher jede Menge gute Tipps gegeben, wie man energiesparsamer, ressourcenschonender und umweltgerechter leben kann. So wird etwa Sabine T. eingeführt, die das UBA in die Kategorie „Genießerin“ einstuft. Sie beteiligt sich an folgenden Verbesserungsmaßnahmen:

1. Wohnen in einem gut gedämmten Mehrfamilienhaus
2. Carsharing
3. Rad statt Auto auf Kurzstrecken
4. Bezug von Ökostrom
5. Einkauf von Bioprodukten
6. Kauf von energieeffizienten Haushaltsgeräten („A++ -Geräte“)
7. Unterstützung von Umweltverbänden

Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil, ausgezeichnet, weiter so. Es gibt viele Gründe Energie zu sparen, Öl- und Gasimporte zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Leider führt das UBA vor allem ominöse Klimaschutzgründe an, die arg konstruiert und zum Teil fragwürdig erscheinen. Warum muss man immer noch mit der überdimensionierten Klimakatastrophenkeule draufhauen? Was will man den Leuten denn eigentlich sagen, wenn die Katastrophe auch in den kommenden 5 bis 10 Jahren entgegen den fragwürdigen Prognosen ausbleibt? Etwa: „Wir haben doch das Richtige aus den falschen Gründen getan?“ Für viele Maßnahmen ist dies richtig. Bei einigen Entscheidungen spielt das Verständnis der Klimaentwicklung jedoch trotzdem eine sehr große Rolle. Ist es wirklich vernünftig, den einzigen heimischen, grundlastfähigen Energieträger Kohle aufgrund der theoretisch herbeimodellierten Klimakatastrophe leichtfertig gegen russisches Gas auszutauschen? Ist uns etwa die Umwelt in der Heimat lieber als diejenige des Gasexporteurs?

Und wie steht es eigentlich mit der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes? Müssen wir uns wirklich keine größeren Sorgen darüber machen? Hier könnte ein schwerwiegender Denkfehler lauern. Viel zu lange haben wir uns darauf verlassen, dass die ganze Welt immer nur das Beste für uns will und ganz automatisch eine globale, freundschaftliche Kooperationsgemeinschaft entstehen würde. Der Niedergang der Solarindustrie in Deutschland zugunsten der chinesischen Fabrikanten hat nun einen ersten Weckruf ausgesandt. Man darf sich zudem fragen, ob es wirklich so schlau ist, sich bei industrienotwendigen Rohstoffen komplett vom Ausland abhängig zu machen. China verhängte neulich einen unerwarteten Lieferstopp für bestimmte seltene Erden, die bei der Produktion von Hitech-Geräten benötigt werden. Urplötzlich schreckte Deutschland aus seinem süßen Schlummerschlaf auf. Vielleicht sollten wir das Thema „Wettbewerbsfähigkeit und bezahlbare Energiekosten“ doch nicht ganz aus den Augen verlieren?

Immer wenn es einem besonders gut geht – und die Wirtschaftslage in Deutschland ist ausgezeichnet – neigt ein Land dazu, die Gefahren der Zukunft auszublenden. „Ist doch alles bestens, was soll uns schon passieren“. Strom kommt aus der Steckdose und Geld aus dem Geldautomaten. Nein, allein mit kühnen Plänen und eisernem Durchhaltewillen ist es nicht getan. Für Naivität darf hier kein Platz sein, dafür sind die geplanten Veränderungen zu weitreichend und riskant.

Ein wichtiger Pfeiler der Energiewende ist die angeblich drohende Klimakatastrophe. Das UBA nimmt diese als gegeben an und ignoriert Kritik hieran weitgehend. Natürliche Klimafaktoren spielen nach UBA-Version nur eine marginale Rolle. Wichtige offene Fragen werden einfach beiseite gewischt. Dabei lohnt es sich in der Tat, die Hintergründe des Klimasystems gründlich zu verstehen und wahre Gefahren von übertriebener Panikmache zu unterscheiden. Eine pauschale „No-Regret-Strategie“ ist ökonomischer Unsinn und gefährdet den mühsam erworbenen Wohlstand. Hier ist zum Wohle des Landes ein sehr viel intelligenteres Vorgehen notwendig. Risiken und Chancen müssen auf wissenschaftlich solider Grundlage abgeschätzt werden, Argumente müssen kritisch hinterfragt werden, gerade auch von Bundesbehörden wie dem Umweltbundesamt. Eine zu enge Kooperation mit den Verkündern der Klimakatastrophe wirkt hierbei kontraproduktiv. Notwendig wäre eine unabhängige und ergebnisoffene Prüfung des Sachverhaltes. Nur auf diese Weise kann das UBA seiner unabhängigen Beratungsfunktion der Regierung nachkommen und die Bevölkerung in ausgewogener Weise informieren und aufklären. 

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Bonner Klimagespräche ohne Ergebnis, Merkel nicht zum Umweltgipfel in Rio und die begonnene Deindustrialisierung in Deutschland

Die UN-Klimagespräche Ende Mai 2012 in Bonn endeten ohne greifbares Ergebnis. Ursprünglich war geplant, den Weg für ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen zu ebnen, das Ende des Jahres in Qatar beschlossen werden soll. Bislang scheint sich jedoch nur die Europäische Union richtig dafür zu interessieren. Wenn die anderen Industrieländer nicht mitziehen, könnte der Appetit der Europäer hierauf jedoch vergehen, insbesondere da hier gerade die Wirtschaft zusammenbricht. Auch in der Frage der Finanzierung der Klimamaßnahmen durch den Grüne Klimafonds gerieten die Verhandlungen in Bonn ins Stocken. Hier geht es um große Transfersummen die von den Industrieländern im Zeichen der Klimakatastrophe in die Entwicklungsländer transferiert werden sollen (siehe auch unser Artikel 100 Milliarden Dollar pro Jahr vom Green Climate Fund zu verteilen: Wie verträgt sich Immunität mit Transparenz?). Die taz berichtete zudem von Machtpoker, Streit um Posten und fragwürdiger Effektivität. Ursprünglich sollte der Fonds bereits 2013 die Arbeit aufnehmen, wozu es aufgrund der Querelen jetzt jedoch nicht mehr kommen wird. Die taz schreibt:

„Kurz: Ohne Verwaltungsrat gibt es keine Entscheidung, wie Geld eingesammelt und ausgegeben werden soll oder wo das Fonds-Sekretariat angesiedelt wird. Die Ländergruppen aus Asien und Lateinamerika fanden bis Mittwoch keine Konsenskandidaten. Es gebe – anders als sonst bei den Klimaverhandlungen – einen „Überschuss an Enthusiasmus“, bemerkte trocken ein Experte. Denn weil der Fonds viel Geld verwalten wird, wollen alle ‚an den Futtertrögen dabei sein‘. Die Blockade passt in die Stimmung bei der Konferenz in Bonn, wo viele Ländergruppen versuchen, die Entscheidungen der letzten Klimakonferenz zurückzudrehen.“

Deutschland wollte ursprünglich ein Zehntel der benötigten Gelder des Grünen Klimafonds zur Verfügung stellen. Finanziert werden sollte dies aus den Einnahmen der Zertifikate im Emissionshandel. Aufgrund des Preisverfalls der Zertifikate ist dort jedoch gar nicht genügend Geld eingenommen worden. Wo soll die Differenz herkommen? Nur zur Erinnerung: Das Gesamtvolumen des Fonds beträgt ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar, davon wären also 10 Milliarden US Dollar von Deutschland zu übernehmen…

Im Rahmen des internationalen Konferenz-Zirkus findet in der zweiten Juni-Hälfte in Rio de Janeiro der UNO-Umweltgipfel statt. In Sachen Klima ist hier nicht viel zu erwarten. Das sieht offenbar auch Kanzlerin Merkel so. Sie wird gar nicht erst hinfahren. Die SZ schrieb am 8.6.2012:

„Die Vorbereitungen des Gipfels, befand die Kanzlerin, sprächen nicht für nennenswerte Fortschritte.“

Die SZ stuft dies als Fehleinschätzung ein und verweist auf den angeblichen Erfolg der Durban-Konferenz Ende 2011. Erfolg in Durban? Das hatte ex-Umweltminister Röttgen den Journalisten damals in den Block diktiert. Die Umweltorganisationen sahen dies jedoch gänzlich anders. Sie waren gänzlich ernüchtert und beklagten, dass Durban viel zu wenig gebracht hätte. So sprach etwa der WWF damals von einem „sehr mageren Ergebnis“ und der BUND von „Schneckentempo“. Die großen Gewinner des anstehenden Rio-Umweltgipfels stehen jedenfalls schon fest. Es sind die Hoteliers, die anlässlich des Ereignisses die Preis kräftig angezogen haben. Eine Delegation des Europäischen Parlaments ließ sich das nicht bieten und sagte aufgrund der überhöhten Hotelpreise kurzerhand ihre Reise nach Rio ab. Andere Regierungsvertreter werden sich weniger Gedanken über die Kosten gemacht haben. Auf der Konferenz werden Politiker und Repräsentanten aus 120 Staaten erwartet. Der Strand der Copacabana lockt !

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Meteorologen-Klatsch – Nur ein hintersinnig kollegialer Schlagabtausch?

Gastbeitrag von Walter Fett

Auch in der Wissenschaft gibt es Klatsch, beispielsweise den Soziologenklatsch, Medizinerklatsch, Psychoanalytikerklatsch, Universitätsklatsch, aber nicht den Meteorologenklatsch. Das wollte Walter Fett in einem Essay nachholen.  – Wozu aber überhaupt Klatsch, wenn er seinem Wesen nach doch vornehmlich Nachteiliges transportiert? Jedoch werden im Klatsch schöpferische Kräfte frei. Er ist zutiefst menschlich und entlastet die sonst schweigende Mehrheit, indem gestaute Ressentiments in wohldosierten Quanten entspannend abgelassen werden, am ergiebigsten in feuchtfröhlicher Runde. Auch dient er der Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden! Klatschen ist also nicht nur die – immerhin gehobene – Form des Schwätzens und Stänkerns. Eine gemeinsame Berufsgruppe mit der Vertrautheit der Branche ist am kreativsten. In diesem Sinne, wo auch ein gelegentlicher Mangel an Gerechtigkeit durch Humor ausgeglichen sein sollte, möge auch der hier ausgewählte Abschnitt, der speziell die Klimatologen unter den Meteorologen betrifft, goutiert werden: 

Man klatscht also nur untereinander, so eben auch nur unter Meteorologen. Nun wiederum: in welcher Differenzierung führen sie sich einander vor? Die ursprünglichste und zunächst vorherrschende war die zwischen Meteorologen und Klimatologen. Waren letztere anfangs etwa nichts weiter als nur eine, wenn auch leider notwendige, Untergruppe, gar Nebengruppe der ersteren, ein Sammelbecken für veranschaulichende Buchhalter und deskriptivierende Rechenknechte mit langem Atem? Und waren demgegenüber für Klimatologen die Synoptiker nur kurzatmig hinter dem Wetter Herhechelnde bzw. vom Volk bedrängte Voraushetzende? Doch das hat sich längst geändert: Klimatologen rekrutieren sich fast selbstvermehrend – und zunehmend auch aus fremden Fächern als Quereinsteiger – in ein staatlich über die Maßen gefördertes und damit Budget-gesichertes Terrain von (elfenbein)turmhohem gesellschaftspolitischem Ansehen und von sogar quasi glaubenskirchlicher Anerkennung getragen. Klimatologen – auch vom inzwischen weltumspannenden Mahnen-Gehabe her, das über alle historischen Horizonte hinausweist und darum schon für die Gegenwart unbeschreibliche – innere wie äußere – Zuwendung(en) einfordert: die Zeugen Jehovas der Meteorologie? Gar die Un-Heilpraktiker unserer Wissenschaft? Gibt es inzwischen einen Anerkennungskampf zwischen – versinnbildlicht gesprochen – „Wetter-Fröschen“ und „Klima-Unken“, also den nur Vorübergehendes Ankündigenden und den bedrohlich Bleibendes Verheißenden? Letztlich möchte jedoch keiner von ihnen als Klimakriegsgewinnler angesehen werden.

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Attacke von IPCC Leitautor Andreas Fischlin gegen Fred Singer: Ein überfälliger Faktencheck

Im Dezember 2011 veröffentlichte der Biologe Prof. Andreas Fischlin von der ETH Zürich im Magazin schweizer monat eine Kritik an den Klimathesen des US-amerikanischen Atmosphärenphysikers Prof. Fred Singer. Fischlin war am zweiten und vierten IPCC Bericht jeweils als Leitautor beteiligt und verteidigt in seinem Text die Arbeit des Weltklimarats vehement. Sein Artikel ist dabei in einem hochemotionalen, teilweise aggressiven Stil abgefasst, der eine fruchtbare wissenschaftliche Diskussion eher behindert. Ausgangspunkt der Debatte war ein Interview des schweizer monat mit Fred Singer in der gleichen Ausgabe. Vince Ebert rundete damals die Debatte pointiert und humoristisch ab.

Wir haben uns einmal erlaubt, Fischlins Argumentation einem Faktencheck zu unterziehen. Sind seine harten Vorwürfe gegen Singer wirklich gerechtfertigt? Das Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung von Fischlins Beweisführung ist ernüchternd. Alles deutet darauf hin, dass sich der ehemalige IPCC-Autor kräftig verrannt hat. Im Folgenden bringen wir eine detaillierte Analyse ausgewählter Passagen aus Fischlins Schmähschrift.

 

Passage im Artikel von Andreas Fischlin Fakten-Check
Ich schicke an dieser Stelle bereits voraus, dass Herr Singer erstens kein aktiver Klimaforscher ist […] Prof. Fred Singer ist ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker. Im Jahre 1948 schloss er seine Promotion in Physik an der Princeton University ab. 1953 wurde er Professor für Physik an der University of Maryland und Direktor des dortigen Zentrums für Atmosphären- und Weltraumphysik. 1962 wechselte er als Direktor in die Abteilung für Wettersatelliten im US-Handelsministerium (heute bei NOAA) und kehrte 1964 in die Wissenschaft zurück als Gründungsdekan des Fachbereichs Umwelt- und Planetenwissenschaft an der University of Miami. Von 1967 bis 1971 arbeitete er erneut in der Bundesadministration, bis 1970 im US-Innenministerium als Deputy Assistent Secretary in der Abteilung für Wasserversorgung, die damals auch für die Atmosphären- und Ozeanographie-Aktivitäten zuständig war. 1970 bis 1971 war er Deputy Assistant Administrator (Policy) an der US-Bundes-Umweltbehörde. 1971 übernahm er die Professur für Umwelt-Wissenschaften an der University of Virginia wo er 1994 emeritierte (Quelle: Wikipedia). Eine von Singers neuesten Publikationen ist z.B. Singer (2011). Fischlin ist Biologe. Seine Forschungsinteressen sind die Modellierung von Ökosystemen. Die Frage sei erlaubt: Welcher der beiden Wissenschaftler hat wohl gemäß seiner Ausbildung und Berufserfahrung die größere Erfahrung im Themenkomplex Atmosphäre, Ozeanographie, Wetter und physikalische Klimamechanismen? Einen weiteren Punkt gilt es unbedingt zu beachten: Aufgrund der zahlreichen offensichtlichen Widersprüche und Probleme in den Klimawissenschaften, ist eine Evaluierung durch externe Auditoren dringend angezeigt. Da die in diesem Bereich „aktiven Klimaforscher“ durch vielfältige Kooperationen, Institutionszugehörigkeiten und andere Abhängigkeiten im Zuge von Fördermittbeantragungen und -bewilligungen miteinander eng verflochten sind, kann eine solche Überprüfung nur durch außenstehende Naturwissenschaftler erfolgen. Aus diesem Grund sowie wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Problems ist dem Fach dringend anzuraten, Kritiken von Personen außerhalb des Expertenzirkels ernst zu nehmen.
[…] und es, zweitens, gerade mit der «Ehrlichkeit und der Redlichkeit» nicht besonders genau nimmt. Starker Tobac. Um diese Frage werden wir uns am Abschluss des Faktenchecks etwas genauer kümmern. Welche Belege führt Fischlin für diese starke Behauptung an?  

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Bayern will den Nordstrom nicht, Mai-Schnee in Schottland und Akademiker auf klimaskeptischen Abwegen – Die Klimanews der Woche

Auf der letzten UN-Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 wurde der sogenannte Green Climate Fund (GCF) operationalisiert, der 2010 in Cancun beschlossen wurde und ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus Industrieländern an Klimaprojekte überwiegend in Entwicklungsländern ausschütten soll. 30 Milliarden hiervon sollen hiervon aus der EU kommen. Bereits 2010-2012 hatte sich die EU verpflichtet, mehr als 7 Milliarden Euro in den Fund einzuzahlen, wie Reuters am 7.5.2012 berichtete . Wie es nach 2012 mit den Zahlungen weiter gehen soll, darüber sind sich die EU-Statten allerdings noch nicht einig. Eigentlich wollte man sich nun Stück für Stück dem 30-Milliarden-pro-Jahr-Ziel nähern. Allerdings scheint die EU momentan durch andere Sorgen abgelenkt zu sein, so dass dieser Plan ernsthaft gefährdet ist.  

Obwohl sich in den USA nur Kalifornien am Emissionshandel beteiligt, fließen auch dort größere klimatische Summen. Senator James Inhofe schätzt, dass die USA von 2008 bis Mitte 2012 etwa 70 Milliarden Dollar in „Klimawandel-Aktivitäten“ gesteckt haben.

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Die am Emissionshandelssystem (EHS) beteiligte europäische Industrie hat im vergangenen Jahr gegenüber 2010 etwa zwei Prozent Treibhausgase eingespart, und dies trotz zunehmendem Wirtschaftsaufschwung. Das EHS umfasst derzeit über 12.000 Kraftwerke und Industrieanlagen in der EU sowie Norwegen und Liechtenstein (Quelle: Blick.ch).

Diese Reduktion ist schon ganz nett. Jedoch stellt sich die EU langfristig ganz andere Einsparziele vor. Bis 2050 sollen nämlich die Treibhausgas-Emissionen um 80-95% gegenüber dem Vergleichswert von 1990 reduziert werden. ie große Preisfrage: Wie wahrscheinloch ist es, dass dies unter den bekannten momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen klappen könnte?

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Die deutsche Energiewende bleibt weiter eine Herausforderung. Überall tauchen kleinere und größere Probleme auf. An einigen Schauplätzen stören auch noch kleine Tiere das Projekt:

Nach einem Medienbericht wurde 2011 rund 200.000 Hartz-IV-Empfängern der Strom abgedreht, weil sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen konnten (SZ, 30.5.2012). Der Paritätische Gesamtverband errechnete, dass aufgrund der höheren Strompreise bei Hartz-IV-Empfängern mittlerweile eine Unterdeckung entstand.

Das Handelsblatt berichtete am 24.5.2012 ausführlich auf der Titelseite über die gestiegenen Strompreise und überraschende Autarkiebestrebungen einzelner Bundesländer:

„Subventionen für Ökoenergien [machen] rund 14 Prozent der Stromrechnung eines Privathaushalts aus […]. Viele Bürger sind dadurch überfordert. So hat die Verbraucherzentrale ermittelt, dass in Nordrhein-Westfalen schon 120 000 Haushalten der Strom abgedreht wurde, weil sie die Rechnung nicht bezahlen können. Auf Deutschland hochgerechnet wären das 600 000 Haushalte. […] Beispiel Energieautarkie: Statt etwa auf Windstrom aus dem Norden zurückzugreifen, streben Bayern und Baden-Württemberg an, sich selbst mit Strom zu versorgen. Bayerns Regierungschef Horst Seehofer brachte gestern gar die Gründung eines „Bayernwerks“ ins Spiel. Schleswig-Holstein dagegen will Windstrom „exportieren“ und Anlagen über den eigenen Bedarf hinaus bauen. Klein-Klein, wo ein nationaler Kraftakt erforderlich wäre. „Im Moment sehe ich 16 verschiedene Energiewenden in Deutschland“, sagt Stephan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur.“

Die in Deutschland noch üppig fließenden Subventionen für Solar- und Windenergie stoßen in Europa offenbar auf wenig Gegenliebe. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einem internen Strategiepapier, wie diese Subventionen europaweit möglichst schnell abgeschafft werden könnten (siehe Bericht auf notrickszone.com)

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Groupthink und Klimareligion: Die Psychologie der Klimadebatte

Schon seit längerem ist die Klimadebatte keine rein wissenschaftliche Diskussion mehr. Noch bevor die klimatischen Prozesse durchdringend verstanden wurden, übernahm die Politik die fragwürdigen Schlussfolgerungen des Weltklimarats und begann daraus bereits Gesetze zu machen. Die führenden IPCC-Wissenschaftler und Administratoren fühlten sich dadurch in ihrer Wichtigkeit bestätigt, verloren gleichzeitig jedoch auch die wissenschaftliche Flexibilität, die in einer jungen Wissenschaft wie der Klimatologie dringend notwendig ist. Größere Korrekturen am bis dahin errichteten Gedankengebäude waren nun nicht mehr ohne weiteres möglich, da jede größere Änderung von der Öffentlichkeit möglicherweise als Schwäche ausgelegt werden könnte. Da der wissenschaftliche Spielraum eingeschränkt war, musste automatisch mehr Energie auf die Verteidigung der bisherigen Modelle verwendet werden. Statt Konzepte insgesamt auf den Prüfstand zu stellen, wurden immer wieder Reparatur-Patches angebracht.

Alternativmodelle kamen dabei von vorneherein nicht in Frage, ein Phänomen dass in der Psychologie als „Groupthink“ bekannt ist: In derartigen, beschränkten Gruppen-Konstellationen rangiert der Konsens weit vor dem freien Denken. Die Konsens-Fokussierung führt dabei zu einer starken Polarisierung der Gruppe und der Herausbildung von extremen Positionen. Eine gute Übersicht über Groupthink erschien kürzlich auf WUWT. Auch Donna Laframboise machte sich in ihrem Blog lesenswerte Gedanken zur hemmenden Gruppenpsychologie und Gruppendynamik in den Klimawissenschaften.

 

Klimawissenschaften als Religion

Mitunter nimmt der Kampf um die korrekte Klimainterpretation fast schon religiöse Züge an. Wenn in einer Wissenschaft neue Fakten und gesunder Menschenverstand immer weniger wichtig werden, ist die Zeit der Klimapriester angebrochen. Deutschland spielt mit seinen zahlreichen Instituten eine wichtige Rolle in den Klimawissenschaften und leistet viele gute Beiträge. Das Handeln einiger Protagonisten ist jedoch durch ein hohes Maß an Klimareligiosität geprägt. Sind wir Deutsche dafür vielleicht besonders anfällig? Einen möglichen Hinweis hierauf gibt Jan Fleischhauer, der kürzlich auf Spiegel Online schrieb:

„Die Deutschen sind ein tiefgläubiges Volk, da sollte man sich von der schwindenden Einschreibungsbereitschaft bei den beiden christlichen Glaubensgemeinschaften nicht täuschen lassen. Die eigentliche Staatsreligion in Deutschland ist der Ökologismus. Der Glaube an den Umweltschutz verbindet alle Schichten und Generationen, diese Kirche ist immer voll. Kein anderes Volk auf Gottes Erden trennt so hingebungsvoll seinen Müll, spart so fleißig am Wasser und bemüht sich überhaupt so leidenschaftlich, ein ökologisch vorbildliches Leben zu führen. Nur in Deutschland können zwei Libellen bei der Eiablage den Ausbau eines Flughafens und einige Juchtenkäfer im Park den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs verzögern. Wenn es um die Rettung der Umwelt geht, lassen wir uns von niemanden etwas vormachen.“

Dazu kommt wohl noch eine weitere deutsche Eigenart. Internationale Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die Deutschen überdurchschnittlich ängstlich sind und unter dem sogenannten „Neurotizismus“ leiden. Dies berichtete jedenfalls der Psychologe Prof. Johannes Hewig von der Universität Würzburg in einer Sendung des ZDF über den Bunkerbau, die am 24.1.2012 ausgestrahlt wurde. 

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