Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung zum Klimawandel: Gegenargumente fördern die Meinungsbildung

Die staatliche Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltete im Juni 2015 eine Diskusssion zum Klimawandel und hatte Vertreter aller Meinungsrichtungen eingeladen. Das fanden einige IPCC-nahe Wissenschaftler, Vertreter der Grünen und die taz überhaupt nicht gut. In der taz zeigte sich Redakteur Malte Kreutzfeldt am 17.6.2015 reichlich angesäuert:

Bundeszentrale lädt Klimaskeptiker ein: Bühne für den „größten Unsinn“
Die staatliche Bundeszentrale für politische Bildung hat einen Klimawandel-Leugner eingeladen.
Es klingt nach einer hochwissenschaftlichen Veranstaltung: „Energiewende und Klimawandel – Fakten auf dem Prüfstand“ nennt die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) ihre Podiumsdiskussion, die am Montag in Berlin stattfinden soll. Doch ein Klimawissenschaftler war bei Debatte zunächst nicht vorgesehen. Stattdessen lud die staatliche Bildungseinrichtung neben einem Vertreter des Stromkonzerns RWE und dem ehemaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell mit Michael Limburg den Vizepräsidenten des Europäischen Instituts für Klima und Energie (Eike) ein.

In der Überschrift heißt es noch Klimaskeptiker, im Untertitel verschärft die taz dann auf Klimawandel-Leugner. Der Stachel sitzt tief. Warum wurde Michael Limburg eingeladen und nicht der taz-Redakteur? Er hätte doch auch so viel zu sagen gehabt. Zum Beispiel, dass er Klimaleugner echt ätzend findet. Aber das war ja schon von vorneherein klar, da war es vielleicht wirklich besser, Michael Limburg einzuladen, zumal er gar kein Klimaleugner ist, denn er bestreitet ja gar nicht, dass sich das Klima wandelt. Der grüne Podiumsteilnehmer Hans-Josef Fell verteidigt die Veranstaltung hingegen, wie in der taz zu lesen war:

Zwar seien die Klimaskeptiker nicht ernst zu nehmen, sagte er der taz. „Aber meine Teilnahme wird dazu beitragen, ihre Thesen zu widerlegen.“ Die BPB weist die Kritik ebenfalls zurück. Auch wenn Klimawandel-Leugner nur „vereinzelte Stimmen“ seien, sollten sie doch Raum bekommen, teilte die Pressestelle auf Anfrage mit; dadurch könne „die Meinungsbildung in der Sache unterstützt werden“. Offenbar als Reaktion auf die Kritik wurde aber immerhin das Podium erweitert: Nun sollen dort zusätzlich eine Journalistin und ein echter Klimawissenschaftler sitzen.

Na, da sind wir ja mal gespannt, ob Fell dies gelungen ist. Die Veranstaltung hat mittlerweile statt gefunden, so dass wir den Ausgang bequem nachlesen können. Dazu später mehr. Zuvor noch etwas Hintergrundwissen zum taz Redakteur Malte Kreutzfeldt von seiner taz-Profilseite:

Jahrgang 1971, ist Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.

Bei diesen Hobbys erklärt sich Kreutzfeldts Feindseligkeit gegenüber einer offenen Klimadiskussion wie von selbst. Große Angst vor der Veranstaltung hatte aber auch Steven Geyer von der Frankfurter Rundschau. Vielleicht ist es die Furcht, dass im Rahmen der Diskussion etwas herauskommen könnte, was für die Anhänger der Klimaalarmlinie unbequem sein könnte? Geyer schreibt am 18. Juni 2015:

Die Adelung der Klima-Leugner
Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt einem Wissenschaftsgegner das Wort

Wieder dieses böse und falsche Wort Leugner. Geyer ist offenbar hoch emotionalisiert, denn er geht sogar noch weiter, nennt Limburg einen „Wissenschaftsgegner“. Das ist unschön, denn EIKE behandelt eine Vielzahl von klimawissenschaftlichen Themen, wobei es in der Forschung durchaus unterschiedliche Meinungen geben darf. Vielleicht war dies Geyer nicht so sehr bewusst, als er seine Zeilen mit hochrotem Kopf schrieb. Ähnlich wie in der Religion gibt es bei Geyer vermutlich nur zwei Lager: Christ und Anti-Christ. Entweder Du bist unserer Meinung oder Du hast alle Deine Rechte verwirkt und gehörst auf den Scheiterhaufen. Ein seltsames Verständnis von Pluralität und Fachdiskussion. Interessant auch wie Geyer EIKE beschreibt:

Ob auch EIKE Industrie-Geld erhält oder nur ein Bund von Querulanten, Wichtigtuern und Gegnern von Grünen und Gutmenschen ist, ist unklar: Deutsche Denkfabriken müssen ihre Geldgeber nicht offenlegen.

Querulanten, Wichtigtuer und Gegner von Grünen und Gutmenschen. Darf ein Redakteur so etwas eigentlich über wissenschaftlich Andersdenkende schreiben? Hat sich Steven Geyer eigentlich mit der Thematik beschäftigt? Vermutlich nicht, denn bei der Frankfurter Zeitung wird Geyer als Politik-Redakteur geführt, der ansonsten über Flüchtlinge und Griechenlandkrise schreibt. In seiner fachlichen Überforderung bemerkt Geyer dann nicht einmal, dass alle seine im Artikel genannten Quellen entweder ehemalige PIK-Forscher oder Parteiangehörige der Grünen sind. In der Frankfurter Rundschau lesen wir:

Echte Klimaforscher sind entsetzt über die staatliche Adelung für die Eike-Klimaskeptiker. „Skeptizismus gehört zwar zur Wissenschaft ebenso wie die unterschiedliche Interpretation von Fakten, etwa mit Blick auf die Handlungsrelevanz des Klimawandels“, sagt etwa Brigitte Knopf, die Generalsekretärin des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, an dem etliche Forscher Details des Klimawandels untersuchen. Sie halte es für eine große Errungenschaft des Rechtsstaates, dass auch wissenschaftlich abwegige Äußerungen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt sind. „Aber es ist mir nicht verständlich, dass die Bundeszentrale für politische Bildung dem selbst ernannten Experten Michael Limburg auf ihrem Podium ein Forum bietet, obwohl er den wissenschaftlichen Fakt nicht anerkennt, dass der Klimawandel im Wesentlichen menschengemacht ist.“

Was Geyer uns verschweigt, erfahren wir zum Glück aus der taz, nämlich dass Brigitte Knopf lange am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung tätig war. Wissenschaftliches Fakt ist, dass die CO2-Klimasensitivität noch immer schlecht bekannt ist und die Spanne von 1,5-4,5°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung reicht. Interessanterweise würde der untere Rand dieser Spanne bedeuten, dass die Klimaerwärmung des 20. Jahrhunderts eben NICHT vor allem menschengemacht ist, sondern überwiegend durch natürliche Faktoren verursacht wurde. Brigitte Knopf schneidet also willkürlich die IPCC-Spanne an einer Stelle ab und behandelt alle die unterhalb liegen als Klimaleugner und Wissenschaftsgegner. Eine hoch fragwürdige Vorgehensweise, die das Mercator Research Institute einmal näher unter die Lupe nehmen sollte. Ein Blick auf das Impressum des Instituts bringt jedoch Ernüchterung. Das Mercator Research Institute scheint eine Art Ableger des PIKs zu sein, denn Mercator-Geschäftsführer ist kein Geringerer als Ottmar Edenhofer vom PIK…

Mittlerweile hat EIKE auf seiner Webseite auch eine lesenswerte Gegendarstellung zum Geyer-Artikel gebracht.

Natürlich war auch Nick Reimer vom Klimaretter alles andere als happy und fährt in einem Blogbeitrag schwere Geschütze auf:

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Lebensmittel-Verschwendung und Nutella befeuern Klimawandel

Studien, Studien, Studien. Eine dieser Studien hat jetzt herausgefunden, dass Mütter, die im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft einer Hitzewelle ausgesetzt sind, kleinere Babys gebären. Konkret: Eine Temperaturzunahme von 8,5°C führt zu einem verringerten Geburtsgewicht um 17 Gramm. Was lernen wir daraus? Werdende Mütter sollten heiße Länder meiden. Unklar ist, was Mütter tun sollen, die sowieso in einem heißen Land wohnen, z.B. in Griechenland. Seltsamerweise gehört Griechenland zu den besten europäischen Mannschaften im Basketball… ———————– Die französische Umweltministerin Segolene Royal riet kürzlich vom Verzehr des Schokoladenaufstrichs Nutella ab, da dies angeblich dem Klima schade. Nutella würde mit Palmöl aus Malaysia hergestellt, …

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Einfluss von solaren Schwankungen auf irdische Lebewelt stärker als gedacht: Princeton University findet Zusammenhang zwischen Rheuma-Leiden und Sonnenaktivität

Das Princeton Plasma Physics Laboratory (PPPL) gab am 15. Juni 2015 per Pressemitteilung eine spannende Entdeckung bekannt. Man hatte einen empirischen Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und der Häufigkeit von Rheuma und Arthritis entdeckt. Pia Heinemann griff das Thema zwei Wochen später in der Welt auf:

Können Sonnenflecken Krankheiten auslösen?
Ist eine erhöhte Sonnenaktivität daran schuld, wenn Menschen auf der Erde Rheuma bekommen? Ein Astrophysiker hat da einen Zusammenhang entdeckt. Das klingt skurril, lässt sich aber schwer widerlegen.
Simon Wing ist Astrophysiker, Forschungsbereich: Sonnenaktivität. Seine Frau, Lisa Rider, ist Rheumaspezialistin. Keiner versteht, was der andere gerade erforscht. Es interessierte sie bis vor wenigen Jahren auch nicht besonders. „Deshalb reden wir eigentlich nur wenig über unsere Arbeit“, sagt Wing, der an der John Hopkins University arbeitet. Doch im Jahr 2012 machte Lisa Rider eine Bemerkung, die ihn aufhorchen ließ. „Lisa erzählte mir von einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, in der eine sehr ungewöhnliche Periodizität beschrieben wurde.“ Alle zehn Jahre kommt es demnach zu einer Häufung von rheumatoider Arthritis, also von Gelenkentzündungen. Alle zehn Jahre? Wing hatte plötzlich eine Idee. Einen solchen Rhythmus kennt jeder Astrophysiker: Alle zehn bis 13 Jahre gibt es besonders viele Flecken auf der Sonne. Diese von der Erde aus sichtbaren dunklen Stellen zeigen, dass die Sonne gerade sehr aktiv ist. Der Zyklus führt dazu, dass in periodischen Abständen mal besonders viel, mal etwas weniger ionisierende Strahlung von der Sonne auf der Erde ankommt.

Weiterlesen auf welt.de.

Im Folgenden die Pressemitteilung des Princeton Plasma Physics Laboratory in Vollversion:

Researchers correlate incidences of rheumatoid arthritis and giant cell arteritis with solar cycles

What began as a chat between husband and wife has evolved into an intriguing scientific discovery. The results, published in May in BMJ (formerly British Medical Journal) Open, show a “highly significant” correlation between periodic solar storms and incidences of rheumatoid arthritis (RA) and giant cell arteritis (GCA), two potentially debilitating autoimmune diseases. The findings by a rare collaboration of physicists and medical researchers suggest a relationship between the solar outbursts and the incidence of these diseases that could lead to preventive measures if a causal link can be established.

RA and GCA are autoimmune conditions in which the body mistakenly attacks its own organs and tissues.  RA inflames and swells joints and can cause crippling damage if left untreated. In GCA, the autoimmune disease results in inflammation of the wall of arteries, leading to headaches, jaw pain, vision problems and even blindness in severe cases.

Inspiring this study were conversations between Simon Wing, a Johns Hopkins University physicist and first author of the paper, and his wife, Lisa Rider, deputy unit chief of the Environmental Autoimmunity Group at the National Institute of Environmental Health Sciences in the National Institutes of Health, and a coauthor.  Rider spotted data from the Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, showing that cases of RA and GCA followed close to 10-year cycles. “That got me curious,” Wing recalled. “Only a few things in nature have a periodicity of about 10-11 years and the solar cycle is one of them.”

„More than a coincidental connection“

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Sie haben Post: Bundesregierung antwortet auf unsere Klimafragen

Vor einigen Wochen baten wir Sie um Mithilfe. Auf der Webseite der Bundesregierung war ein Artikel zum Klimawandel erschienen, der einige Ungereimtheiten enthielt. Wir wandten uns schriftlich an die Pressestelle der Bundesregierung mit einer Reihe von Fragen zum Artikel. Zunächst erhielten wir keine Antwort. Wir schrieben an das Umweltministerium, ebenfalls zunächst ohne Antwort. Wir schrieben an das Umweltbundesamt: Keine Antwort. Wir stellten unsere Fragen auf der Seite der Bundeskanzlerin, wobei Sie, liebe Leser, uns in großer Zahl mit Ihren mehr als 900 Unterstützerstimmen innerhalb von drei Tagen halfen. Daraufhin kam Bewegung in die Sache. Das Bundesumweltministerium antwortete uns schließlich. Darüber sind wir sehr froh, denn es zeigt, dass es durchaus einen konstruktiven Dialog mit staatlichen Stellen geben kann. Man nimmt unser Anliegen ernst.

Die Antworten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) finden Sie hier, ebenso wie unsere Replique darauf. Themen sind das angebliche Temperaturrekordjahr 2014 sowie das Extremwetter in Deutschland, Europa und weltweit.

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Es war einmal 1971. Die Schlote der Kohlekraftwerke rauchten und verpesteten die Luft. Klimawissenschaftler warnten: Dies wird ein böses Ende nehmen, das Klima ist in Gefahr! Die schwarzen Staubpartikel aus der Kohleverbrennung würden das Sonnenlicht blockieren, eine neue Eiszeit drohe! Siehe Beitrag von Michael Bastasch auf Daily Caller.

Heute sollen es wieder die Kohlekraftwerke sein. CO2 und Ruß würden das Klima dramatisch erwärmen und die Erde in eine schlimme Hitzekrise stürzen. Zwei apokalyptische Modelle, zwei Visionen, eine Erde. Und was wird das nächste Modell postulieren?

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In Vorbereitung auf den Pariser Klimagipfel Ende des Jahres (2015), veröffentlichte Bloomberg.com eine animierte Klimakurven-Webseite. Ziel ist es, die Idee der Klimakatastrophe zu fördern. Zur Seite gelangen Sie hier. Zunächst erscheint eine Temperaturkurve der vergangenen 135 Jahre. Zu sehen ist die bekannte Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit. Bewegt man den Cursor nach unten, erscheinen weitere Kurven im selben Diagramm. Diese Kurven haben meist einen flachen Verlauf, ohne Bezug zur ansteigenden Erwärmungskurve. Die Intention ist klar: Weder Milankovich-Zyklen, noch Vulkane, Entwaldung, Ozon oder Aerosole können etwas mit der Erwärmung zu tun gehabt haben. Es müssen die Treibhausgase sein. Aber: Die Kurve der Sonnenaktivität wurde bewusst so gestaucht, dass kein Trend mehr erkennbar ist (Abbildung 1). Das ist unredlich. Ein billiger Taschenspielertrick. Darf Bloomberg so etwas? Berater des Projekts war u.a. Gavin Schmidt, Leiter des umstittenen GISS-Temperaturdatensatzes und Nachfolger von James Hansen, einem lupenreinen Klimaaktivisten. Jetzt wundert nichts mehr.

Abbildung 1: So sieht Bloomberg die Sonnenaktivität der letzten 135 Jahre seit 1880. Quelle: Bloomberg.

 

Hier die korrekte vergleichende Darstellung von Temperatur und Sonnenaktivität (Abbildung 2):

Abbildung 2: Entwicklung der Sonnenaktivität während der letzten 150 Jahre am Beispiel der Sonnenflecken und des Sonnenmagnetfeldes (nach Mufti & Shah 2011).

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Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften will beliebten Skeptiker-Titel nicht mit Klimawissenschaftlern teilen: Die wahren Skeptiker sind wir!

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften ist sauer. Sie bezeichnet sich selbst als Skeptiker und will auf keinen Fall mit den Klimaskeptikern in einen Topf geworfen werden. Sie selber untersuchen die Parawissenschaften in sauberer Art und Weise, wohingegen die Klimaskeptiker nur dumme Leugner wären, zu nichts zu gebrauchen. Daher sollten sich die Klimaskeptiker auch nicht Skeptiker, sondern Leugner nennen. Auf der Webseite der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften beschreibt sich die GWUP wie folgt selber: Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. (GWUP) ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein, dessen mehr als 1.300 Mitglieder sich für Wissenschaft und …

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Juni-Temperaturen im Visier der Fahnder: Sieger der Tour de Temperatur unter Dopingverdacht

Wir leben in einem Rekordzeitalter. Schneller, höher, weiter. Ein Jahr ohne Rekord wäre eine große Enttäuschung. Das gilt auch fürs Klima. Der Monat Juni war dieses Jahr (2015) ganz besonders ergiebig:

JUNI

Weltrekord! Am 21.7.2015 hängte Spiegel Online dem Juni 2015 die Goldmedaille um den Hals:

Globale Messungen: Juni knackt Wärmerekord
Noch nie haben Meteorologen global einen heißeren Juni registriert als in diesem Jahr [2015]. Die Forscher gehen davon aus, dass 2015 das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen wird. […] Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg von 0,12 Grad Celsius – und der Juni 2014 war bereits der heißeste seit Beginn der Messungen 1880.

Toller Witz. Erst werden die Originalmessdaten so lange korrigiert, bis wieder ein Erwämungstrend herauskommt, und dann kürt man die gedopten Temperaturen auch noch ziemlich frech als Sieger der Tour de Temperatur. Hier werden dringend Dopingkontrollen benötigt, die wieder einen fairen Wettbewerb herstellen. Wir hatten über die fragwürdigen Datenmanipulationen an dieser Stelle bereits berichtet („NOAA in Not: Erwärmungspause der letzten 15 Jahre lässt sich nicht so einfach wegtricksen„). Bob Tisdale hat einmal den Vorher-Nachher-Vergleich gemacht (Abbildung 1). Der neue, „gedopte“ Datensatz der NOAA mit der Bezeichnung ERSST.v4 wurde für die letzten Jahrzehnte um ein ganzes Zehntel Grad gegenüber dem früheren Datensatz ERSST.v3b angehoben. Das funktioniert wie EPO im Ausdauersport und gibt das kleine bisschen Extra, das schließlich den Sieg bringt.

Abbildung 1: Der neue, „gedopte“ Datensatz der NOAA mit der BezeichnungERSST.v4 wurde für die letzten Jahrzehnte um ein ganzes Zehntel Grad gegenüber dem früheren Datensatz ERSST.v3b angehoben. Quelle: Bob Tisdale/WUWT.

 

Die NOAA-Daten fließen direkt in die GISS-Temperaturen der NASA sowie NCEI ein, wo sich die Dopingkette dann fortsetzt. Die beiden Datensätze werden damit leider unbrauchbar. Vertrauenswürdiger sind die HadCRUT Temperaturen, die in Großbritannien gesammelt werden, sowie die Satelliten-Temperaturen UAH und RSS. Entsprechend sieht der Vergleich der Datenreihen aus. Die mit stimulierenden Medikamenten vollgestopften Reihen GISS und NCEI zeigen für die vergangenen 14 Jahre seit 2001 eine überraschende Erwärmung von fast einem Zehntel Grad (Abbildung 2). Beim regulär kämpfenden HadCRUT fällt diese Erwärmung jedoch nur halb so hoch aus. Per Satellit ist überhaupt keine Erwärmung festzustellen, im Gegenteil, es wurde in den letzten knapp anderthalb Jahrzehnten sogar leicht kühler.

Abbildung 2: Vergleich verschiedener Temperaturdatensätze für die vergangenen 14 Jahre. Quelle: Bod Tisdale

 

Abbildung 3: „Ich ändere die Daten. Bete, dass ich sie nicht noch weiter ändere.“ Zeichnung: Josh.

 

Auch in Deutschland will man fündig geworden sein. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete am 29.6.2015:

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Vom IPCC-Autor zum Verschwörungstheoretiker: Peter Wadhams verdächtigt Öl-Lobby, hinter dem Unfalltod dreier Klimakollegen zu stehen

Stoff für aufregende Verschwörungstheorien: Anfang 2013 sind in unterschiedlichen Situationen drei britische Wissenschaftler ums Leben gekommen, die allesamt an der Erforschung des arktischen Eises beteiligt waren. Eine tragische Unfallkette: Ein Forscher wurde vom Blitz getroffen, einer fiel während einer Party die Treppe herunter und einer wurde beim Radeln von einem LKW überrollt. Angesichts dieser sehr verschiedenen Umstände ist es überaus schwer, hier eine Anschlagsserie zu vermuten. Nicht so der IPCC-nahe Klimawissenschaftler Peter Wadhams. Er vermutet hier eine konzertierte Aktion gegen die Klimawissenschaften, möglicherweise von der Öl-Lobby ausgeführt, wie The Telegraph am 25. Juli 2015 berichtete: Three scientists investigating melting Arctic …

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Hockeystick-Erfinder Michael Mann macht sich im ORF-Interview lächerlich: „Eines haben alle gemeinsam: Das Endstück der Kurve zeigt steil nach oben“

In Österreich gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Politik die nicht enden wollende Lawine von Klimaalarm-Stories allmählich leid ist. Der Standard berichtete am 9. Juli 2015:

Die neue FPÖ-Umweltsprecherin Susanne Winter sorgt mit einem Facebook-Eintrag für Aufsehen. Sie nennt darin Studien, die den vom Menschen verursachten Klimawandel beweisen, eine „ideologische Pseudowissenschaft“. Die „angebliche Klimaproblematik“ ist laut Winter „ein einziges mediales Lügengebäude, das zum Einsturz gebracht werden muss“. Winter fungiert seit Montag als Umweltsprecherin im freiheitlichen Parlamentsklub.

Hart formuliert, jedoch in der Sache richtig. Man muss sich wirklich fragen, weshalb die Medien immer nur über klimatischen Horror berichten, wenn eine Vielzahl von Studien viel gemäßigtere Resultate herausbekommt. Wir haben in der Vergangenheit mehrfach Journalisten auf interessante Studien hingewiesen. Keiner der Vorschläge wurde angenommen. Und am nächsten Tag ging es dann wie gewohnt mit handverlesenem Klimalarm weiter. Frau Winter hat leider absolut Recht.

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Bleiben wir in Österreich. Der ORF hielt es am 29. Mai 2015 doch in der Tat für notwendig, den Erfinder der mittlerweile vollkommen diskreditierten Hockeystick-Kurve (Abbildung 1) in einem Interview zu präsentieren:

„Der Temperaturanstieg ist beispiellos“
Der „Hockey Stick“ ist die bekannteste und wohl auch die umstrittenste Kurve der Klimaforschung: Sie verdeutlicht, wie massiv der Mensch in das Klima der Erde eingreift. Michael Mann ist der Schöpfer dieser Grafik: Er erzählt in einem Interview, wie es zu seiner Entdeckung kam.

Potzblitz. Die Kurve ist falsch, wie kann sie da verdeutlichen, wie stark der Mensch in das Klima der Erde eingreift? Eine tolle logische Fehlleistung des ORF. Zehn Jahre später erkannte man dann den Irrtum und besann sich wieder auf realistischere Rekonstruktionen, z.B. jene von Ljungqvist 2010 (Abbildung 2).

Abbildung 1: Hockeystick-Kurve von 1998/2001.

 

Abbildung 2: Temperaturrekonstruktion nach Ljungqvist 2010. RWP=Römische Wärmeperiode, MWP=Mittelalterliche Wärmeperiode, CWP=Moderne Wärmeperiode, LIA=Little Ice Age, DACP=Dark Ages Cold Period.

 

Es ist schon erschreckend, was der ORF seinen Zuschauern da für einen Quatsch zumutet:

science.ORF.at: Der Hockey Stick hat sich von der nüchternen Temperaturkurve zum veritablen Internetmem [Internetphänomen] entwickelt. Was zeigt die Grafik?

Mann: Wir messen die globale Temperatur auf dem Erdball erst seit rund 100 Jahren mit Thermometern. In dieser Zeit hat sich die Atmosphäre um rund ein Grad erwärmt. Wenn wir wissen wollen, wie ungewöhnlich diese Erwärmung ist, müssen wir weiter zurück in die Vergangenheit blicken. Das geht nur, wenn man natürliche Klimaarchive auswertet – Baumringe, Korallen, Eisbohrkerne und Sedimente, die uns Aufschluss darüber geben, wie sich das Klima in der Vergangenheit verändert hat. Genau das haben wir in den späten 90ern erstmals getan. Das Ergebnis war, dass die jüngste Erwärmung wirklich beispiellos ist. Die Temperarturkurve des Hockey Sticks beginnt vor 1.000 Jahren und fällt während des Mittelalters bis zur sogenannten kleinen Eiszeit ab. Ab dem 20. Jahrhundert macht die Kurve plötzlich eine Zacke nach oben. Die Temperatur steigt nun so rapide an wie noch nie zuvor. Das ist das Endstück des Hockeyschlägers, wenn Sie so wollen.

Schauen Sie nun einmal auf Abbildung 2. Ist die Erwärmung des 20. Jahrhunderts wirklich so beispielslos wie Mann behauptet? Warum war es vor 1000 Jahren schon einmal so heiß wie heute? Dann einer der Höhepunkte des Interviews:

science.ORF.at: Im IPCC-Report 2007 wurden neben Ihren Arbeiten auch die Studien von einem Dutzend anderer Teams erwähnt. Die Temperaturkurven ihrer Kollegen sehen jedenfalls nicht immer aus wie Hockeyschläger.

Mann: Stimmt, aber eines haben alle gemeinsam: Das Endstück der Kurve zeigt steil nach oben.

Haha. Da hat der gute Mann Recht. Aber darum geht es gar nicht. Die Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit ist allseits anerkannt. Kritisiert wird Mann für seine Darstellung der Zeit von 1000-1900 n. Chr., die angeblich ereignislos gewesen sei. Für diese Behauptung wird Michael Mann wohl heute keinen einzigen seiner Fachkollegen mehr als Unterstützer gewinnen können.

So ganz geheuer ist dem ORF bei der ganzen Sache dann doch nicht. Es kommt schließlich zur Frage aller Fragen:

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Schöne, heile Klimamodellierungswelt im Bremer Weser Kurier: „Die Ergebnisse der Computersimulationen hängen davon ab, welche Treibhausgasmengen die Forscher zugrunde legen“

Im Juli 2015 fand im schleswig-holsteinischen Eckernförde die „Klimale 2015“ statt. Die Eckernförder Zeitung berichtete am 15.7.2015: Die Klimale 2015 als Festival mit Kunst, Vorträgen und kreativen Mitmachangeboten weist auf Klimawandel hin. Mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen wird das Thema noch bis heute Nachmittag anschaulich dargestellt. Als Bürgermeister einer ehemaligen Bundesumwelthauptstadt hatte Jörg Sibbel gestern bei der Eröffnung der Klimale mehr zu sagen als nur die üblichen Grußworte. „Ich vermisse den ernsthaften Willen, den Energieverbrauch zu drosseln“, sagte er zu den nationalen und internationalen Bemühungen. Energieverbrauch drosseln. Eine gute Idee, auch ohne Klimakatastrophe, denn es spart Geld. Aber bitte vernünftig …

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25.000 Todesfallen – Wie Windkraftanlagen Vögeln und Fledermäusen zum Verhängnis werden

Ende 2014 gab es allein in Deutschland rund 25.000 Windkraftanlagen – so eine Statistik des Bundesverbands WindEnergie. Unter anderem durch die Windkraft soll der Atomausstieg vorangetrieben werden. Doch nicht jeder freut sich über die spargeligen Windräder, die mittlerweile nicht nur zu hunderten auf Feldern und Hügelgruppen entstehen, sondern auch immer öfter in Wäldern. Das belegt eine aktuelle Emnid-Umfrage. Zu den Ergebnissen und der Auswirkung der Windkraft auf die Natur berichtet Helke Michael in einem Audiobeitrag, der im Juli 2015 von der Deutschen Wildtierstiftung zur Verfügung gestellt wurde. Zum Beitrag geht es hier („Medium 1“). Wenn Sie dann auf das kleine …

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Meeresspiegelforschung aktuell: Neues aus der Antarktis

Am 1. September 2014 verbreitete der Deutschlandfunk schlechte Nachrichten aus der Antarktis: An den Antarktis-Küsten steigt der Meeresspiegel besonders schnell an Im südlichen Polarmeer sei der Wasserspiegel um acht statt um sechs Zentimeter angestiegen – und damit stärker und schneller als in anderen Regionen der Welt, berichten Forscher der Universität Southampton im Fachblatt „Nature Geoscience“ nach der Auswertung von Satelliten-Aufnahmen aus den letzten 19 Jahren. Die Ursache des Wasseranstiegs liege im Abschmelzen des antarktischen Eispanzers sowie von Gletschern. So gelangten jährlich an die 350 Milliarden Tonnen Süßwasser ins Meer. Das Süßwasser schwimme auf dem dichteren Salzwasser und führe so zu …

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Marschallinseln im Pazifik besonders vom Klimawandel betroffen? In den letzten 2000 Jahren fiel dort der Meeresspiegel um anderthalb Meter

Am 1. September 2014 informierte das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) auf seiner Webseite über eine interessante neue internationale Kooperation:

Bundesumweltministerium stärkt Zusammenarbeit mit Pazifikinseln zum Schutz vor Klimawandel
Ein neues Projekt des Bundesumweltministeriums soll Küstenzonen und Ökosysteme auf Pazifikinseln vor den Folgen des Klimawandels schützen. Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter unterzeichnete das entsprechende Abkommen mit dem Generalsekretär des Sekretariats des Pazifischen Umweltprogramms, David Sheppard. Das Treffen fand im Vorfeld des UN-Gipfels zu „kleinen Inselstaaten“ auf Samoa statt. Durch den Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Meere und Zunahme von Stürmen sind die Lebensgrundlagen vieler Bewohner der pazifischen Inseln in Gefahr. Das Vorhaben mit dem Titel „Natural Solutions to Climate Change in the Pacific Islands Region“ unterstützt ökosystembasierte Maßnahmen zum Schutz von Küstenzonen und lebenswichtigen Ökosystemen auf pazifischen Inseln. […] Die drei Inselstaaten Fidschi, Vanuatu und die Salomonen dienen hierbei als Pilotgebiete. Das Sekretariat des Pazifischen Umweltprogramms wird die dort gesammelten Erfahrungen mit seinen anderen Mitgliedsstaaten teilen, so dass auch andere pazifische Inseln eigene Anpassungsmaßnahmen entwickeln können. Durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) fördert das BMUB eine Reihe von Kooperationsprojekten mit „kleinen Inselstaaten“ in den Bereichen Klimaschutz, Erhaltung der biologischen Vielfalt und nachhaltige Energieversorgung mit einem Volumen von ca. 120 Millionen Euro. Das Projekt mit dem Pazifischen Umweltprogramm setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Region bis 2019 fort und ist mit Mitteln im Umfang von fünf Millionen Euro ausgestattet.

Drei Gründe für die Projekte: „Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Meere und Zunahme von Stürmen“. Aber sind dies wirklich gute Gründe?

Meeresspiegel: Die Korallenatolle wachsen dem Meeresspiegel hinterher, so wie sie es seit 10.000 Jahren und länger tun. Überflutungsgefahr: Keine.

Versauerung der Meere: Vermutlich weitgehend gefahrlos: Siehe „Back to the roots: Meeresbewohner trotzen der Ozeanversauerung, da sie den abgesenkten pH-Wert bereits aus dem Urozean kennen“ und „Überraschung: Korallen kommen mit der Ozeanversauerung offenbar doch besser zurecht als lange gedacht“.

Stürme: Wohl ein Sturm im Wasserglas. Siehe „Schwerer Wirbelsturm verwüstet Vanuatu. Premierminister sieht es realistisch: “Stürme sind kein neues Phänomen, wir Insulaner leider darunter seit Besiedelung Vanuatus vor 5000 Jahren”“ und „Wer hätte das gedacht: Studien können keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme im Indischen und Pazifischen Ozean feststellen“.

Fünf Millionen Euro für fragwürdige Probleme. Vielleicht sollte man das Geld lieber in eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Inseln stecken.

Euronews machte sich im April 2014 große Sorgen um die Marschallinseln:

Klimawandel: Marshallinseln schon jetzt betroffen
Den Bewohnern der Marshallinseln steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Der Inselstaat im Pazifischen Ozean bekommt die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels schon jetzt zu spüren. Starke Stürme mit heftigen Niederschlägen nagen an der Küste. Menschen müssen hilflos zusehen, wie Schutzmauern gegen die Flut im Meer versinken. Tony De Brum, verantwortlicher Minister für Energie und Klimafragen: “Wenn die Welt weitermacht, wie bisher und weiter die Umwelt verpestet, stellt sich nicht mehr die Frage, was in hundert Jahren geschieht. Es geht darum, was uns bereits jetzt widerfährt.” Die Küstenerosion geht mit Riesenschritten voran. Für den kleinen Inselstaat hat das geografische und wirtschaftliche Folgen. Genau davor warnt auch der jüngste Weltklimabericht. Tony De Brum appelliert eindringlich an die internationale Gemeinschaft. “Wir sind wie Kanarienvögel, die unter Tage sterben und dadurch Minenarbeiter vor dem Tod warnen. Wenn der Schaden so groß ist, dass wir diese Inseln räumen müssen, dann ist es auch für die Welt zu spät, sich selbst zu retten.”

Entwicklungspolitik Online schlug im Februar 2014 in die gleiche Kerbe:

Bevor die pazifischen Inseln versinken …
„Als ich jung war, wurde unser Garten noch nicht überflutet – und wir erlebten nicht, wie ein tropischer Sturm nach dem nächsten über die tropischen Inseln fegte.“ So hat Tommy Remengesau, der Präsident von Palau, die Auswirkungen des Klimawandels auf seine pazifische Heimat wahrgenommen. Viele Menschen auf den pazifischen Inseln erkennen solch dramatische Veränderungen und warnen die Weltgemeinschaft vor den Folgen eines „weiter so“ bei klimaschädlichen Emissionen. Sie fürchten, dass sie oder ihre Kinder ihre Heimat verlassen müssen, weil diese im Meer versinken könnte. Von Frank Kürschner-Pelkmann.
Die Marshallinseln gehören zu den Inselgruppen, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Mitte 2013 litten die Bewohner der nördlichen Inseln unter Dürre und Wassermangel, während über den Süden starke Stürme mit heftigen Niederschlägen hinwegzogen. Seriöse Klimawissenschaftler sind sich einig, dass weltweit die Extremwetterereignisse durch die globale Erwärmung verstärkt haben und dieser Prozess sich in den nächsten Jahrzehnten noch beschleunigen wird. In der südpazifischen Region lässt sich studieren, wie sich dies konkret auswirkt. Die Weltregion, die am wenigsten zum globalen Klimawandel beigetragen hat, ist am stärksten von seinen Folgen betroffen. Tony de Brum, Regierungsmitglied der Marshallinseln, berichtete im Juni 2013: „Tausende meiner Mitbürger im Norden sind durstig und hungrig, Tausende von uns hier im Süden werden vom Meerwasser durchnässt.“ Viele Inseln und Atolle der Marshallinseln und der Nachbarstaaten sind von einer Erosion der Korallenriffe und der Uferzonen betroffen, und vereinzelt dringt bereits Salzwasser in die kostbaren kleinen unterirdischen Süßwasserlinsen ein, ohne die ein Leben auf den Atollen unmöglich wäre. Wenn der Meeresspiegel im Südpazifik tatsächlich bis 2100 um zwei Meter steigen sollte, wäre dies zum Beispiel für die Bewohner der 500 flachen Atolle des mikronesischen Staaten Palau eine Katastrophe.

Zwei Meter Meeresspiegelanstieg bis 2100? Das sagt nicht einmal der IPCC. Derzeit steigt der Meerespiegel um 2-3 mm pro Jahr, was bis 2100 etwa 21 cm Anstieg ergibt. Die Stürme haben in den letzten Jahren keineswegs zugenommen (siehe Links oben). Und Dürren sind im Pazifik keineswegs ein ganz und gar neues Phänomen, vielmehr gibt es hier eine charakteristische Zyklik, die gerne übersehen wird. Siehe „Überraschung: Feucht- und Trockenphasen wechselten im Südpazifik in vorindustrieller Zeit stets ab“ und „Tropfstein aus Tuvalu birgt Überraschung: Niederschläge im Südpazifik schwankten in vorindustrieller Zeit viel dramatischer als heute“.

Bei all der Jammerei zu den Marschallinseln scheint vielen Schreibern nicht klar zu sein, dass sich der Meeresspiegel auf der Inselgruppe in den letzten 2000 Jahren um einen Meter abgesenkt hat (Abbildung 1). Dies zeigen Forschungsresultate eine Studie von Paul Kench und Kollegen, die im Februar 2014 in den Geophysical Research Letters erschienen ist.

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung auf den Marschallinseln während der vergangenen 6000 Jahre. Quelle: Kench et al. 2014.

 

Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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Gute Nachrichten aus dem Pazifik: Meeresspiegel in Kiribati in den letzten 20 Jahren ohne langfristigen Anstieg

In wenigen Monaten treffen sich die Führer der Welt in Paris zu einer neuen Klimakonferenz. Wie jedes Mal geht es auch diesmal um alles, um das Fortbestehen der Menschheit. Solch ein wichtiges Treffen will gut vorbereitet sein. Die Leute müssen bereit sein, wenn harte wirtschaftliche Einschnitte beschlossen werden, die ihren Lebensstandard spürbar absenken werden. Zum Glück können sich die Staaten auf die Presse verlassen. Um die Zeitungen höchstmöglich gleichzuschalten, hat man ein ‘Climate Publishers Network’ (CPN) eingerichtet, das den Medien klimapolitisch geprüfte und korrekte Artikel kostenfrei zur Verfügung stellt. Da wollte das Kalte-Sonne-Blog natürlich gerne teilnehmen und stellte einen Mitgliedsantrag, der jedoch leider unbeantwortet blieb. Schade.

Im Vorjahr war im Warmschreiben für die Lima-Klima-Konferenz so einiges schief gelaufen. So titelte Die Zeit am 30. November 2014:

Klimawandel: Vor dem Untergang
In der Südsee zeigt der Treibhauseffekt schon massive Folgen. Hilft der Klimagipfel?
Aus der Luft betrachtet, ist Tarawa ein Paradies, aber seine Bewohner kämpfen gegen den Untergang. Hier, auf dem Hauptatoll der Inselrepublik Kiribati, spüren sie die Auswirkungen des Klimawandels schon lange. Weltweit lässt er den Meeresspiegel steigen, doch in der tropischen Südsee erhöht sich der Pegel besonders schnell. Die Erosion frisst an den Korallenriffen, das Grundwasser versalzt, Krankheiten breiten sich aus, Sturmfluten wüten immer heftiger. Der größte Teil Kiribatis ist nicht einmal zwei Meter hoch. Stünde Dirk Nowitzki am Strand von Tarawa, er könnte problemlos über das Atoll hinwegschauen – noch. Denn schon in wenigen Jahrzehnten könnte Kiribati zerstört sein.

Die Idee des Untergangs gefiel einem Inselbewohner Kiribatis so gut, dass er auf die Idee kam, einen Asylantrag im Land seiner Träume – Neuseeland – zu stellen. Begründung: Er wäre Klimaflüchtling und bald würde das Meer seine Heimat überfluten. Der Antrag wurde mittlerweile abgelehnt. Vermutlich machte sich der Mann nicht so sehr Sorgen wegen des Klimawandels, sondern es gab vielmehr handfeste wirtschaftliche Gründe für seinen Auswanderungsversuch. Die Mitteldeutsche Zeitung brachte es vor einige Jahren auf den Punkt:

Kiribati – klein, heiß und bitter arm
[…] Danach beträgt die Wirtschaftsleistung der Inselgruppe mit der Weihnachtsinsel Kiritimati derzeit 152 Millionen US-Dollar (knapp 114,7 Millionen Euro). Das entspricht in etwa der Summe, die allein die sechs deutschen Teilnehmer der Champions League und Europa League in der vergangenen Saison bei den Wettbewerben an Prämien kassierten. Das Handelsdefizit Kiribatis gehörte mit 92 Prozent im abgelaufenen Jahr zu den höchsten der Welt.

Der Präsident Kiribatis sonnt sich mittlerweile im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit und ist immer für einen Publicity Stunt gut. So erwarb er letztes Jahr (2014) zu einem stark überhöhten Preis ein Stück Land auf einer Fidji-Insel, auf das die Einwohner Kiribatis im Fall der Fälle flüchten sollen. Klimaretter berichtete am 22. Juni 2014:

Kiribati kauft Land für Klimaflüchtlinge
Anote Tong, der Präsident des Inselstaates Kiribati im Pazifik, hat auf den Fidschi-Inseln Land erworben. Dorthin sollen mehrere Tausend Kiribatier ziehen, wenn ihre Heimat wegen des Klimawandels im Meer untergeht. Doch der Plan sorgt für Verunsicherung und Streit.

Natürlich sind die aktuellen Bewohner der betroffenen Fidji-Insel alles andere als froh über die mögliche bevorstehende Invasion aus Kiribati. Auch auf Kiribati selber ist man entsetzt über den fragwürdigen Landkauf, wie dem guten Klimaretter-Artikel ebenfalls zu entnehmen ist:

Tongs Amtsvorgänger Teburoro Tito hat sämtliche wissenschaftlichen Abhandlungen über die Folgen des Klimawandels für die Atolle gelesen. Er hält den Landkauf für unsinnig. „Die Forscher sagen, unsere Korallenriffe sind gesund und können mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten. Deshalb gibt es keine Notwendigkeit, Land auf den Fidschi-Inseln oder sonst irgendwo zu kaufen“, sagt Tito und fügt verärgert hinzu: „Wie können wir um ausländische Hilfe bitten, wenn wir unser Geld für so unsinnige Dinge ausgeben?“ Auch Paul Kench, ein Geomorphologe an der University of Auckland, findet die Sorgen überzogen. „Wir wissen, dass die gesamte Riffstruktur um zehn bis 15 Millimeter im Jahr wachsen kann – schneller als der erwartete Meeresanstieg“, sagt der Atoll-Experte. „Solange das so ist und der Nachschub an Sand gesichert bleibt, brauchen wir keine Angst zu haben.“

Der Präsident Kiribatis hat offenbar die fundamentalen Grundlagen eines Korallenriffs nicht verstanden. Hat er im Geographie- und Biologie-Unterricht vielleicht gefehlt, als das Thema Korallenriffe durchgenommen wurde? Vielleicht hätte er vor dem Inselkauf auch einmal die Meeresspiegelkurven für Kiribati anschauen sollen. Eine Kurve der Anstiegsraten ist in einer Arbeit von Than Aung und Kollegen zu finden, die 2009 im Fachblatt „Weather“ der Royal Meteorological Society erschienen ist (Abbildung 1). Die höchsten Anstiegsraten gab es Mitte der 1990er Jahre, danach sackte der Meeresspiegel bis 2002 ab (negative Anstiegsraten) und stieg erst danach wieder leicht an.

Abbildung 1: Veränderung der Anstiegsrate des Meeresspiegels in Kiribati 1994-2008. Quelle: Aung et al. 2009.

 

Präsident Tong hätte aber auch die Satellitenkurve des Meeresspiegels für seine Region anschauen können (Abbildung 2). Diese umfasst immerhin die vergangenen 22 Jahre. Auch hier ist kein deutlicher Trend zu erkennen.

Abbildung 2: Meeresspiegelentwicklung der Region um Kiribati auf Basis von Satellitenmessungen. Quelle: University of Colorado.

 

Der im Klimaretter-Beitrag erwähnte Wissenschaftler Paul Kench leistet vorbildliche Aufklärungsarbeit und steuert dringend benötigte wissenschaftliche Daten zum Thema bei. Im März 2015 erschien ein weiterer Artikel von ihm im Fachblatt Geology zum Funafuti Atoll. Im Bereich dieses Atolls stieg der Meeresspiegel in den letzten 60 Jahren besonders stark an, nämlich mit einer durchschnittlichen Rate von etwa 5 mm pro Jahr. Trotz des Meeresspiegelanstiegs ist keine Insel des Atolls untergegangen, im Gegenteil, viele Inseln haben sich in dieser Zeit sogar vergrößert, wie Analysen der Küstenlinienentwicklung im Rahmen der Studie zeigten. Auch konnten keine Gebiete gefunden werden, in denen größere Erosion herrschen würde. Im Folgenden die Kurzfassung der neuen Arbeit:

Coral islands defy sea-level rise over the past century: Records from a central Pacific atoll
The geological stability and existence of low-lying atoll nations is threatened by sea-level rise and climate change. Funafuti Atoll, in the tropical Pacific Ocean, has experienced some of the highest rates of sea-level rise (5.1 ± 0.7 mm/yr), totaling 0.30 ± 0.04 m over the past 60 yr. We analyzed six time slices of shoreline position over the past 118 yr at 29 islands of Funafuti Atoll to determine their physical response to recent sea-level rise. Despite the magnitude of this rise, no islands have been lost, the majority have enlarged, and there has been a 7.3% increase in net island area over the past century (A.D. 1897–2013). There is no evidence of heightened erosion over the past half-century as sea-level rise accelerated. Reef islands in Funafuti continually adjust their size, shape, and position in response to variations in boundary conditions, including storms, sediment supply, as well as sea level. Results suggest a more optimistic prognosis for the habitability of atoll nations and demonstrate the importance of resolving recent rates and styles of island change to inform adaptation strategies.

Lesenswert in diesem Zusammenhang ist ein Artikel von Ulli Kulke auf Donner + Doria:

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Neue Studie der Durham University verweist Rahmstorfs Sintflutszenarien für North Carolina in das Reich der Fabeln

Vor einigen Jahren reiste der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf durch die Salzwiesen North Carolinas an der Ostküste der USA. Gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten wollte er dort das Geheimnis des Meeresspiegels ein und für allemal klären. Und er fand Ungeheuerliches: Aus den Kalkschalen von Einzellern las die Rahmstorf-Gruppe heraus, dass der weltweite Meeresspiegel heute schneller als je zuvor in den letzten zweitausend Jahren ansteigt. Ein großer Tag für die Unterstützer der Klimakatastrophe. Kurz darauf herrschte aber Katerstimmung. Fachkollegen konnten Rahmstorfs Behauptung nicht nachvollziehen. North Carolina eignet sich nämlich gar nicht als Stellvertreter für die weltweite Meeresspiegelentwicklung. Der Meeresspiegel großer Teile der …

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Meeresspiegel in Südbrasilien und Uruguay in den letzten 6000 Jahren um mehrere Meter gefallen

Im Rahmen unseres aktuellen Themenschwerpunkts zur Meeresspiegelforschung wollen wir Ihnen heute einige weitere interessante Arbeiten aus Nord- und Südamerika vorstellen, bevor wir dann im übernächsten Teil unserer Serie in die Südsee reisen.

USA

In den vergangenen Monaten erschienen zwei Arbeiten zur USA, die sowohl die West- als auch Ostküste zum Thema hatten. Im März 2015 veröffentlichten Thomas Wahl und Don Chambers im Fachblatt Journal of Geophysical Research eine Studie, in der die Autoren sechs Meeresbereiche um die USA identifizieren, die sich durch jeweils gemeinsame Muster in der natürlichen Variabilität der Meeresspiegelentwicklung auszeichnen. Ein verbessertes Verständnis dieser Bewegungsmuster ist unerlässlich, um natürliche von anthropogenen Anteilen des Meeresspiegelanstiegs zu differenzieren. Hier der Abstract:

Evidence for multidecadal variability in US extreme sea level records
We analyze a set of 20 tide gauge records covering the contiguous United States (US) coastline and the period from 1929 to 2013 to identify long-term trends and multidecadal variations in extreme sea levels (ESLs) relative to changes in mean sea level (MSL). Different data sampling and analysis techniques are applied to test the robustness of the results against the selected methodology. Significant but small long-term trends in ESLs above/below MSL are found at individual sites along most coastline stretches, but are mostly confined to the southeast coast and the winter season when storm surges are primarily driven by extratropical cyclones. We identify six regions with broadly coherent and considerable multidecadal ESL variations unrelated to MSL changes. Using a quasi-nonstationary extreme value analysis, we show that the latter would have caused variations in design relevant return water levels (50–200 year return periods) ranging from 10 cm to as much as 110 cm across the six regions. The results raise questions as to the applicability of the “MSL offset method,” assuming that ESL changes are primarily driven by changes in MSL without allowing for distinct long-term trends or low-frequency variations. Identifying the coherent multidecadal ESL variability is crucial in order to understand the physical driving factors. Ultimately, this information must be included into coastal design and adaptation processes.

Drei Monate später, im Juni 2015, legten Hamlington et al. ebenfalls im Journal of Geophysical Research nach und beschrieben Meeresspiegeleffekte, die auf das Wechselspiel zwischen El Nino/La Nina zurückgehen. Auch diese führen entlang der US-Küsten zu charakteristischen Meeresspiegelschwankungen. Im Folgenden die Kurzfassung der Studie:

The effect of the El Niño-Southern Oscillation on U.S. regional and coastal sea level
Although much of the focus on future sea level rise concerns the long-term trend associated with anthropogenic warming, on shorter time scales, internal climate variability can contribute significantly to regional sea level. Such sea level variability should be taken into consideration when planning efforts to mitigate the effects of future sea level change. In this study, we quantify the contribution to regional sea level of the El Niño-Southern Oscillation (ENSO). Through cyclostationary empirical orthogonal function analysis (CSEOF) of the long reconstructed sea level data set and of a set of U.S. tide gauges, two global modes dominated by Pacific Ocean variability are identified and related to ENSO and, by extension, the Pacific Decadal Oscillation. By estimating the combined contribution of these two modes to regional sea level, we find that ENSO can contribute significantly on short time scales, with contributions of up to 20 cm along the west coast of the U.S. The CSEOF decomposition of the long tide gauge records around the U.S. highlights the influence of ENSO on the U.S. east coast. Tandem analyses of both the reconstructed and tide gauge records also examine the utility of the sea level reconstructions for near-coast studies.

 

Florida

Im Stern konnte man am 6. Dezember 2014 eine unterhaltsame vorweihnachtliche Reportage aus Miami von Norbert Höfler lesen:

Klimawandel in Miami: Täglich verlassen die Kakerlaken die sinkende Stadt
Irgendwann wird das Meer Miami gefressen haben. Schon jetzt sind die ersten Vorboten zu spüren. Erstaunlich, dass die Stadt dennoch boomt wie nie. Besuch in einer Stadt am Rand des Untergangs.

Gänsehaut. Eine Stadt kurz vor dem Exitus. Party auf der Titanic kurz vor dem Untergang. Zum Glück gibt es Visionäre, die schon Ideen für den Tag X haben. Waterworld lässt grüßen. Wir lesen im Stern:

Raymond Romero, der Fischer aus Miami Beach, hat viel über den Klimawandel und die Veränderungen in den Ozeanen gehört. Das Eis an den Polen schmilzt, und die Temperatur in den Meeren zieht an. Wärmeres Wasser braucht mehr Platz als kaltes. Der Meeresspiegel steigt. Romero macht schon Notfallpläne. „Ich fülle den unteren Stock des Hauses mit Sand und Beton und baue ein neues obendrauf.“ Ein Haus auf dem Haus. Wenn das alle so wie er machen würden, glaubt er, könnte eine neue Stadt auf der alten Stadt entstehen. Ob das zu bezahlen ist? Romero zuckt mit den Schultern und sagt: „Entweder Miami ersäuft und wird zur Geisterstadt – oder zum teuersten Pflaster der Welt.“ Die meisten Bewohner der Millionenmetropole wissen, dass ihre Stadt ein Opfer des steigenden Meeresspiegels werden wird. Es ist keine Frage mehr, ob es passiert. Ungewiss ist nur noch, wann die Wassermassen einen Großteil Floridas unbewohnbar machen. Ob schon in 20 Jahren, in 50 oder in 100 Jahren. Forscher warnen: Miami wird zur Hochwasserruine.

Es ist richtig, dass Miami heute nur knapp über dem Meeresspiegel liegt. Deshalb jedoch vor einem moderaten Meeresspiegelanstieg von 30 cm pro Jahrhundert in Panik zu geraten wäre sicher falsch. Gerade eine reiche Stadt wie Miami wird sicher die Mittel aufbringen können, um sich vor dem Wasser zu schützen. Man erinnere sich an die Niederlande. Dort liegt etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche unterhalb des Meeresspiegels, geschützt von umfangreichen Deichsystemen. Unmöglich in Miami?

 

Alaska

Vom warmen Miami geht es nun nach Alaska. Von dort berichteten Briggs und Kollegen im April 2014 in den Geophysical Research Letters über einen Sintflut-Retter, über den die Bewohner Miamis sicher neidisch sind: Aufgrund von tektonischen Prozessen wurde die Küste von Sitkinak Island im Kodiak Archipel mehrfach vor der Überflutung bewahrt und nach oben gedrückt. Die Mitgliederzeitschrift der American Geophysical Union „Eos“ schreibt über die Studie:

Over the past 2,300 years Sitkinak Island in the Kodiak Archipelago has repeatedly risen above the waves and been plunged into the ocean as the Alaska-Aleutian megathrust fault underlying it ruptured. Using a variety of observational techniques, Briggs et al. tracked the changing elevation of Sitkinak Island, in the process uncovering a previously unstudied history of the fault.

 

Brasilien

Auf nach Südamerika. Im brasilianischen Bundestaat Rio de Janeiro hat der Meeresspiegel eine ganz und gar verrückte Entwicklung genommen. Vor 5000 Jahren lag der Meeresspiegel noch 5 m über dem heutigen Niveau. In den folgenden Jahrtausenden fiel er in mehreren Etappen und erreichte heute das aktuelle Niveau (Abbildung 1). Die entsprechende Arbeit eines Teams um Alberto Figueiredo Jr. erschien im Dezember 2014 in Palaeo3. Hier der Abstract:

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