Neue Studie: Adélie-Pinguine in der Antarktis profitieren von der Klimaerwärmung

Phantastische Geschichten aus Takatukaland: Der Klimawandel schreitet ungebremst voran und heißester November (2015) seit Messbeginn: Klimaaktivisten treten in Pippi Langstrumpfs Fußstapfen und machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Was verschwiegen wird: Satelliten können die Rekorde nicht nachvollziehen. Hier die RSS-Satellitendaten, abgerufen Mitte Dezember 2015:

Und: Die von MetOffice, NOAA und NASA behaupteten Monatsrekorde sind – man mag es kaum glauben – Folge einer bewussten Nachjustierung, welche die jüngeren Mesungen nach oben drückt und die alten Werte absacken lässt. Im Sport heißt so etwas Wettbewerbsverzerrung und wird von den Dopingbehörden sportrechtlich verfolgt. Siehe: „NOAA in Not: Erwärmungspause der letzten 15 Jahre lässt sich nicht so einfach wegtricksen„.

Zu allem Überfluss erschien im Oktober 2015 im Journal of Geophysical Research auch noch eine neue Arbeit eines Teams um Dillon Amaya von der Scripps Institution of Oceanography, University of California, in San Diego. Dort steht die Erwärmungspause sogar im Titel:

Seasonality of tropical Pacific decadal trends associated with the 21st century global warming hiatus

Die offizielle Wissenschaft hat den Erwärmungshiatus längst akzeptiert und debatiert kontrovers seine Gründe. Aktivisten führen die Öffentlichkeit immer noch an der Nase herum. Weshalb schreitet die Wissenschaft nicht ein?

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Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) vom 19. November 2015:

Warmes Wasser wirbelt das Leben in der Arktis durcheinander

Einzigartige 15-jährige Beobachtungsreihe von AWI-Forschern offenbart die Empfindlichkeit der Meeresumwelt in polaren Regionen

Die Erwärmung der arktischen Gewässer durch den Klimawandel dürfte künftig zu einer radikalen Veränderung der Meereslebensräume im hohen Norden führen. Das legen Daten aus Langzeitbeobachtungen in der Framstraße nahe, die Forscher des Alfred-Wegener-Institutes (AWI) jetzt ausgewertet haben. Ihre wichtigste Erkenntnis: Es genügt bereits ein vorübergehender Warmwassereinstrom in den Arktischen Ozean, um die Lebensgemeinschaften von der Wasseroberfläche bis hinunter in die Tiefsee grundlegend zu beeinflussen. Wie die Autoren aktuell im Fachmagazin „Ecological Indicators“ berichten, ereignete sich ein solcher Wärmeeinstrom im Zeitraum von 2005 bis 2008. […]

Normalerweise hat das oberflächennahe Wasser, das aus dem Atlantik durch die Framstraße Richtung Norden strömt, eine Durchschnittstemperatur von drei Grad Celsius. Mithilfe ihres Observatoriums konnten die AWI-Forscher jedoch feststellen, dass im Zeitraum von 2005 bis 2008 die Durchschnittstemperatur der einströmenden Wassermassen ein bis zwei Grad Celsius höher lag: „In dieser Zeit flossen große Mengen vergleichsweise warmen Wassers in den Arktischen Ozean. Da die polaren Organismen an gleichbleibend kalte Bedingungen angepasst sind, kam dieser Wärmeeintrag einem Temperaturschock gleich“, erläutert Thomas Soltwedel.

Entsprechend stark fielen die Reaktionen im Ökosystem aus: „Wir konnten in verschiedenen Lebensgemeinschaften, von den Mikroorganismen über die Algen bis zum Zooplankton, tiefgreifende Veränderungen feststellen. Auffällig war zum Beispiel die Zunahme freischwimmender Flügelschnecken und Flohkrebse, die für gewöhnlich in den gemäßigten und subpolaren Bereichen des Atlantiks vorkommen. Die Zahl der arktischen Flügelschnecken und Flohkrebse nahm hingegen deutlich ab“, berichtet Thomas Soltwedel.

Kann man sich vorstellen: Wenn es wärmer wird, gibt es bei Organismen Profiteure und Verlierer. Aber im Grunde ist dies nichts Neues. Bereits vor 1000 Jahren hatte sich die Arktis kräftig erwärmt, auf mindestens das heutige Niveau. Klicken Sie mal auf die roten Arktis-Punkte auf der interaktiven Karte unseres Kartierprojektes zur Mittelalterlichen Wärmeperiode. Was sagt das AWI zu dieser natürlichen Variabilität?

„Ob der von uns beobachtete Warmwassereinstrom mit dem Klimawandel zusammenhängt, können wir nicht sagen, da es auch natürliche Klimaschwankungen gibt, die beispielsweise alle zehn Jahre auftreten können. Sie überlagern die vom Menschen verursachten Auswirkungen des Klimawandels, sodass wir auch nach 15 Jahren nicht genau wissen, ob ein solcher Warmwassereinstrom ausschließlich natürliche Ursachen hat“, sagt Thomas Soltwedel. […] Die Untersuchungen am HAUSGARTEN werden fortgeführt. „Ob Veränderungen natürlich oder vom Menschen verursacht werden, können wir erst dann mit Sicherheit sagen, wenn uns Daten aus mehreren Jahrzehnten vorliegen“, sagt Thomas Soltwedel. Die ersten 15 Jahre sind dafür eine sehr gute Basis.

Genau, es könnten auch Veränderungen im Rahmen der mit 60 Jahren pulsierenden Ozeanzyklen sein. Da sind 15 Jahre doch recht lächerlich kurz. Die Mittelalterliche Wärmeperiode wird natürlich in der ganzen Pressemitteilung mit keinem Wort erwähnt. Interessant: Die österreichische Tageszeitung Der Standard griff am 22. November 2015 die Meldung auf, „vergaß“ jedoch in der Berichterstattung den zuletzt genannten Absatz. So schien die Studie plötzlich als Beleg der anthropogenen Klimaerwärmung, was die AWI-Forscher in ihrer Erläuterung jedoch ausdrücklich offen ließen. Ein klassische journalistische Verkürzung mit verzerrenden Folgen.

 

 

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Nun ist es amtlich: Die Adélie-Pinguine in der Antarktis profitieren von der Klimaerwärmung. Ihre Population hat nach Ende der letzten Eiszeit stark zugenommen. Pinguine mögen es warm! Nachzulesen am 19. November 2015 im Wissenschaftsblatt Eos:

Ice Loss Benefits Adélie Penguins—For Now
New research that may presage effects of climate change on this species looks back 22,000 years, finding robust growth in the East Antarctic population as melting followed the last ice age.

Weiterlesen in Eos.

Hier der Abstract der Studie des Pinguinforscherteams um Jane Younger:

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Bitter: Demenz und Alzheimer werden womöglich durch den Klimawandel verursacht

Der Klimawandel greift in alle Bereiche des Lebens über. Die Wirtschaftswoche berichtete am 2. Dezember 2015 über einen schlimmen Verdacht: Klimagipfel: Dement durch den Klimawandel? […] Auch inzwischen in der Gesellschaft weit verbreitete Krankheiten wie Demenz und Alzheimer werden womöglich durch den Klimawandel verursacht. Da ist wahrscheinlich sogar etwas dran. Der Glaube an die angebliche Klimakatastrophe könnte im Hirn vielleicht wirklich zu Fehlschaltungen führen, die zu Demenz führen. Die ständige Klimaangst kann nicht gesund sein. Eine geeignete Präventivmaßnahme ist die Lektüre des Kalte-Sonne-Blogs, da hier die Zusammenhänge unaufgeregt und professionell erläutert werden, um eingebildeten Phobien wirkungsvoll entgegenzuwirken. —————– Früher war …

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Deutsche Wildtier Stiftung verzeichnet Zunahme krimineller Machenschaften beim Bau von Windkraftanlagen

Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung vom 2. Dezember 2015: —– Mit der Kettensäge gegen den Vogelschutz Deutsche Wildtier Stiftung verzeichnet Zunahme krimineller Machenschaften beim Bau von Windkraftanlagen Während in Paris der Klimagipfel tagt, laufen in Deutschland die Kettensägen. Um Platz für Windenergieanlagen zu schaffen, werden immer häufiger geschützte Horstbäume illegal gefällt und Vögel getötet. Einen rasanten Anstieg solcher Straftaten belegen Recherchen von Deutscher Wildtier Stiftung, Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und Komitee gegen den Vogelmord. Bisher wurden mindestens 40 Fälle illegaler Verfolgung von Großvögeln im Umfeld von neuen oder geplanten Windparks registriert. Meistens wurden die Nester (Horste) zerstört oder die Bäume …

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Die Sonne im November 2015 und Modellgeflüster (Teil 1)

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Unser Stern war im November wiederum unternormal aktiv. Der 84. Monat seit dem Beginn des aktuellen solaren Zyklus im Dezember 2008 bescherte eine Sonnenfleckenzahl (SSN für SunSpotNumber) von 63,2, das sind 72% des für diesen Monat Üblichen als Mittelwert aller durchgängig beobachteten Zyklen seit 1755.

Abb.1: Unser aktuelle  Solare Zyklus (SC) 24 (rot) im Verglich zu einem mittleren Zyklus (blau) als Mittelwert der Zyklen 1 bis 23 und zum seit ca. 1 Jahr sehr ähnlichen SC5 (schwarz), der von 1798 bis 1810 währte.

 

Der Vergleich zwischen den einzelnen Zyklen:

Abb.2: Die Anomalien der Zyklen als aufsummierte monatliche Abweichungen zwischen dem jeweiligen Zyklusmonat und dem Mittelwert, blau in Abb. 1.

 

Die Schwäche des aktuellen 24. Zyklus im Vergleich zu den starken Aktivitäten ab Zyklus 18 (Beginn 1945) ist offenkundig. Für diesen Zyklus sind die Bücher wohl geschlossen, der weiter absteigende Teil der Aktivität (vgl. Abb.1) wird das Gesamtbild kaum noch verändern. Wir erleben die niedrigste Sonnenaktivität seit dem „Dalton Minimum“ 1790-1830 der Zyklen 5,6 und 7.

Wie könnte es weitergehen?

Für eine Abschätzung der Sonnenfleckenaktivität des kommenden Zyklus ist die Beobachtung der polaren Felder der Sonne in den Zeiten der Minima der Aktivität sehr aussagekräftig. Wir hatten darüber  u.a. hier berichtet. Was zeichnet sich nun, etwa 3 Jahre vor dem zu erwartenden Minimum, da ab?

Abb.3: Die polaren Felder der Sonne seit 1976. (Quelle: stanford.edu)

 

Besonders das südpolare Feld (in Abb.3 rot gezeichnet) scheint sich gegenwärtig ein wenig zu stärken, hängt jedoch noch hinter den Werten der sehr aktiven Zyklen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück.  Das könnte auf einen Zyklus 25 hindeuten, der zwar nicht sehr viel schwächer als der aktuelle Zyklus sein sollte, jedoch auch nicht stärker. Genaueres wissen wir wie gesagt erst in ca. 3 Jahren.

 

Modellgeflüster Teil 1

Alle Annahmen und Hochrechnungen des Klimas beruhen auf Modellen, die meist verwendeten wurden für den AR5 des IPCC erstellt und heißen in ihrer Gesamtheit CMIP5. Sie sollen die Realität möglichst gut abbilden, damit man Prüfungen durchführen kann, die im realen Klimasystem unseres Planeten nicht möglich sind.  Eins der Ergebnisse ist die ermittelte Sensitivität gegenüber Treibhausgasen. Mit der Modell-Welt im Rechner  werden nun die bekannten Phänomene unserer Realität nachvollzogen und versucht, die Ursachen dafür zu ermitteln. Das ist durch Beobachtungen allein kaum möglich, zu viele Faktoren interagieren in dem komplexen System der Atmosphäre, der Landflächen und der Ozeane. Die Ergebnisse können bedeutend sein, sollten jedoch auch mit den Beobachtungen übereinstimmen. Diese Plausibilitätsprüfung muss erfüllt sein, um das verwendete Handwerkszeug- eben die Klimamodelle- auf ihre Fähigkeit zu überprüfen, die Realität gut genug abzubilden. Die ist sehr, sehr komplex, daher lautet ein geflügeltes Wort auch: „Alle Modelle sind falsch aber manche sind nützlich“. Wie nützlich?

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Ganzen Kontinent mit einem Datenpunkt erklären? Antarktische Außenseiter-Studien zur Mittelalterlichen Wärmeperiode offenbaren große Literaturlücken

Das Leben eines kartierenden Klimatologen ist hart. Tagelang streift der Forscher durch das Dickicht der Studienwelt, sieht kaum die Hand vor Augen und stolpert von einem Fuß auf den anderen. Hier eine Sackgasse, dort eine unbezwingbare Klippe. Im Rahmen unseres Kartierprojekte zur Mittelalterlichen Wärmeperiode (MWP) scheuen wir jedoch keinen Weg, lassen keinen Stein ungewendet und kämpfen uns unverzagt durch Buchstabenflut und Kurvenwirrwarr.

Auf unsererem mühseligen Pfad blitzt jedoch immer wieder die Sonne hervor. Es sind die kleineren und größeren Entdeckungen, die die Kartiererei am Ende so lohnend machen. Plötzlich klärt sich ein lange ungelöstes Rätsel, werden Zusammenhänge deutlich, offenbaren sich frühere Fehlinterpretationen. Wer sich nicht die Mühe macht, das Thema in seiner Gesamtheit aufzurollen, wird in seiner kleinen Niche steckenbleiben. Das Gesamtbild lässt sich halt nicht anhand eines einiziegn kleinen Mosaiksteinchens rekonstruieren.

Vor einigen Wochen stellten wir Ihnen an dieser Stelle erste Ergebnisse zur Antarktis vor. Damals wunderten wir uns über eine 2012 in Nature erschienenen Arbeit einer Forschergruppe um Robert Mulvaney vom British Antarctic Survey, die behauptete, es gäbe auf der gesamten Antarktischen Halbinselin keine MWP-Erwärmung. Grundlage dieser Hypothese bildete ein einziger Eiskern, den die Wissenschaftler auf der kleinen James Ross Island untersucht hatten (siehe grauer Punkt auf Karte unten). Ohne zu zögern verallgemeinerten die Autoren ihr Ergebnis sogleich auf die gesamte Antarktische Halbinsel. Im Paper schreiben Mulvaney und Kollegen:

Whereas SST to the west of the Antarctic Peninsula shows similarities to Northern Hemisphere climate over the past 2,000 yr, the JRI record shows an opposing temperature excursion which demonstrates that the Antarctic Peninsula did not experience a widespread Medieval Warm Period/Little Ice Age sequence comparable to Northern Hemisphere climate at that time. Warming at JRI has been ongoing for several centuries, although the warming by 1.56 uC over the past 100 yr (red lines in a and b) is highly unusual in the context of natural variability.

Peinlich: Alle anderen Arbeiten von der Antarktischen Halbinsel zeigen deutliche Hinweise auf eine Erwärmung während der MWP (siehe Karte). So wird aus einer offenbar lokalen Ausnahme ein Trend gezaubert. Im Rahmen unserer MWP-Literaturarbeit stießen wir nun auch auf eine brandaktuelle Arbeit aus der unmittelbaren Umgebung der James Ross Insel, die erst am 1. Dezember 2015 in den Quaternary Science Reviews herauskam. Eine US-amerikanische Gruppe um Rebecca Totten Minzoni beschreibt darin Ergebnisse von Untersuchungen an Kieselalgen (Diatomeen) aus einem Offshore-Sedimentkern, der 25 km nördlich des Mulvaney-Eiskerns aus dem Meeresboden des Herbert Sound gezogen wurde (roter Punkt direkt nördlich des grauen-Mulvaney-Punktes in der Karten).

 

Die Amerikaner dokumentieren in ihrer Studie eine 200 Jahre andauernde Warmphase, die sich dort um das Jahr 1000 n. Chr. ereignete. Im Sedimentkern findet sich in jenem Zeitabschnitt eine Lage, die reich an organischem Gehalt ist (siehe Abbildung unten). Die Wärme führte zu einem Aufblühen der Lebewelt, deren Reste heute im Bohrkern enthalten sind.

 

 

Abbildung: Organischer Gehalt (TOC=Total Organic Carbon) eines Bohrkerns aus dem Herbert Sound nördlich der James Ross Island. Die mit „5b“ gekennzeichnete Spitze entspricht der MWP. Quelle: Minzoni et al. 2015

 

Hochinteressant. Eiskern- und Sedimentkern-Daten zeigen also unterschiedliche Resultate. Hat sich das Meer bereits erwärmt, während das Gletschereis länger kühl und stabil blieb? Eines haben beide Arbeiten jedoch gemeinsam: Eine ungewöhnlich frühe Erwärmung ab 1600 n. Chr., die zur Modernen Wärmeperiode überführte. Die Erwärmung begann mehrere hundert Jahre bevor der CO2-Gehalt der Atmosphäre im industrielen Zeitalter nach oben schnellte. Dieser Wärmeepisode des 17. Jahrhunderts begegnen wir übrigens auch in einigen anderen Studien aus der Antarktis.

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Auf einen ähnlichen Fall stießen wir an der Küste der Ostantarktis im Königin-Maud-Land. Ein von Ines Tavernier und Elie Verleyen angeführtes Forscherteam von der belgischen Universität Ghent in Belgien studierte in der Lützow-Holm-Bucht einen Sedimentkern und konnte keine Hinweise auf eine MWP-Erwärmung finden (siehe grauer Punkt in der Karte unten). Auch diese Gruppe konnte der Versuchung nicht widerstehen und verallgemeinerte das Resultat auf den Rest der Antarktis und südlichen Halbkugel. Sie warnen, man solle alle MWP-Beschreibungen aus diesem Bereich sehr kritisch sehen. Die Kollegen hätten wohl die MWP „mit Gewalt“so zurecht gebogen, dass es in das MWP-Konzept passt, behaupten sie. In der 2014 im Fachblatt Antarctic Science erschienenen Arbeit heißt es:

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Neuer Pariser Klimavertrag „Die schönste aller französischen Revolutionen“ mit kleinem Schönheitsfehler: Ausstiegsklausel in Artikel 28/Absatz 1 mit lächerlicher 3-Jahresfrist

Die Klimakonferenz ging am Wochenende (Mitte Dezember 2015) zuende und die Medien jubelten: „Ein großer Tag für die Menschheit„, „Historischer Moment„, „Die schönste aller französischen Revolutionen„. Nach vielen ergebnislosen Klimakonferenzjahren soll nun der Durchbruch plötzlich erreicht worden sein. Aber stimmt das auch? Ein genauerer Blick in das Vertragsdokument bringt Überaschendes: Vieles bleibt optional, finanzielle Zusagen halten sich in Grenzen. Und das ist auch gut so. Denn die wissenschaftliche Basis des Klimawandels wackelt an allen vier Ecken. Fast scheint es so, als hätten sich die Medien diesmal abgesprochen, bewusst positiv zu berichten, um neuen Schwung in die Klimapolitik zu bringen. Eine weitere Luftnummer hätte die Öffentlichkeit ins Grübeln gebracht.

Den wahren Wert des Pariser Abkommens erkennt man erst, wenn man Klimaaktivisten wie den ehemaligen NASA-Forscher James Hansen zu den Verhandlungsresultaten befragt. Im Guardian erklärte Hansen am 12. Dezember 2015, das Abkommen wäre schlichtweg Betrug. Es gäbe keine verbindlichen Regelungen, lediglich Versprechungen:

James Hansen, father of climate change awareness, calls Paris talks ‚a fraud‘
The former Nasa scientist criticizes the talks, intended to reach a new global deal on cutting carbon emissions beyond 2020, as ‘no action, just promises’

Weiterlesen in The Guardian

Auch Klimaaktivist Mojib Latif ist mit dem Konferenzergebnis alles andere als glücklich. Er klagt in der Welt vom 13. Dezember 2015, man habe sich wieder einmal lediglich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt. Und die Skepsis is berechtigt. Denn die in Paris getätigten Versprechungen könnten eine ziemlich kurze Halbwertzeit haben. In den USA erklärten die Republikaner bereits, sie würden alle von Obama getätigten Zusagen im Falle eines Wahlsieges umgehend wieder zurückziehen. Ähnliches kann in vielen anderen Ländern erwartet werden. Aber lassen wir den Anhängern der Klimakatastrophenideologie die tollen Tage des Klimajubels. Wenn der Rausch dann vorbei ist, zählen dann wieder Realitäten, Fakten und solide Argumente.

JoNova bringt es auf den Punkt und weist auf die wichtige Exit-Klausel im Vertrag hin (letzte Seite im Vertrag, S. 31):

Article 28
1. At any time after three years from the date on which this Agreement has entered into force for a Party, that Party may withdraw from this Agreement by giving written notification to the Depositary.

2. Any such withdrawal shall take effect upon expiry of one year from the date of receipt by the Depositary of the notification of withdrawal, or on such later date as may be specified in the notification of withdrawal.

3. Any Party that withdraws from the Convention shall be considered as also having withdrawn from this
Agreement.

Auch die Deutschen Wirtschaftsnachrichten äußerten sich am 14. Dezember 2015 kritisch zu den Pariser Verhandlungen:

Die Ergebnisse des Klima-Gipfels werden nicht zur Lösung des Problems beitragen. Sie sind Ideologie und lösen das Problem nicht. Vernünftig wäre es, Autos, die zuviel Sprit verbrauchen, einfach zu verbieten. Schließlich werden auch Autos ohne Bremsen oder Sicherheitsgurte nicht zugelassen. […] Stark strapaziert wurde in Paris eine bedenkliche Ideologie: Der Mensch müsse sich ändern. Die Menschenrechte hätten hinter dem Umweltschutz zurückzustehen. Die Demokratie und die freie Marktwirtschaft seien in Frage zu stellen. Der Staat soll bestimmen. Wachstum wäre abzulehnen. Kurzum alle Elemente, die eine freie Gesellschaft ermöglichen, gerieten in die Kritik.

Ganzen Artikel bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten lesen.

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Fritz Vahrenholt am 9. Dezember 2015 in der Freien Presse:

„Wir haben beim Klimaschutz Torschlusspanik“
Fritz Vahrenholt, früher Windkraftpionier und RWE-Manager, kritisiert jetzt die deutsche Energiepolitik – Der Chemiker zweifelt an den Warnungen der Klimaforscher

[…]

Die Forscher sagen selbst, dass vieles noch unsicher ist bei den Modellen zur Klimaentwicklung. Ihnen geht es darum, jetzt die Risiken zu minimieren.

Die Klimamodelle ergeben eine Spanne von 1,5 bis 4,5 Grad Erderwärmung. Stimmung aber wird mit den hohen Plusgraden gemacht. In zehn Jahren wissen wir es vielleicht besser und sagen: Es werden nur 1,5 Grad. Bis dahin sind schon Hunderte Milliarden zu früh und an der falschen Stelle ausgeben worden.

Eine These von Ihnen lautet: Die Sonne schenkt uns Zeit. Die sei gerade in einer kälteren Phase, die noch bis 2040 anhält. Ist dieser Gedanke nicht fahrlässig?

Wenn man zu dem gesicherten Ergebnis kommt, dass die Sonne keinen Einfluss auf das Klima hat, was ich bezweifele, dann können wir doch jederzeit handeln. Die CO2-Emissionen in China werden noch bis 2035 zunehmen, da können wir in Deutschland global gesehen machen, was wir wollen. Deutschland allein entscheidet nicht das Weltklima. Wir müssen das CO2-Problem bis Ende des Jahrhunderts in den Griff bekommen haben. Bis dahin ist noch Zeit für technologische Neuerungen auf dem Gebiet der Vermeidung von Treibhausgasen. Die Hektik, die wir seit einigen Jahren an den Tag legen, ist für den Standort Deutschland zerstörerisch. Wir haben reine Torschlusspanik.

Ganzes Interview in der Freien Presse lesen.

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Die Heute Show beschäftigte sich am 4. Dezember 2015 mit dem Klimawandel. Anzuschauen hier (Klimathema startet bei 12:30).

 

 

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Die Schweiz hat ein neues Zentrum für Klimadienstleistungen eröffnet, wie die Neue Zürcher Zeitung am 16. November 2015 meldete:

Ein neues Zentrum für Klimadienstleistungen
Informationen zum Klimawandel gibt es genügend. Aber oftmals muss man sich diese zusammensuchen. Der Bund hat deshalb mit Forschungseinrichtungen ein Zentrum für Klimadienstleistungen gegründet.

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Kurios: Positionspapier der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zum Klimawandel spiegelt laut Vorsitzender nicht die abgestimmte Sichtweise der Gesellschaft wieder

Vor einigen Wochen baten wir die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) um eine Einschätzung zur Mittelalterlichen Wärmeperiode (MWP). Immerhin räumte der IPCC in seinem letzten Bericht ein, dass man sie mit den gängigen Modellen nicht modellieren könne, was beunruhigend ist. Was sagt die DMG dazu? Vor einigen Tagen bekamen wir nun eine Antwort. Die DMG habe zur MWP keine Meinung, da man kein Forschungsinstitut sei. Das muss man wohl akzeptieren. Damit reiht sich die DMG ein in die Serie von Aussageverweigerern (siehe „Den Nerv getroffen: Führende deutsche Klimainstitute verweigern die Aussage zur Mittelalterlichen Wärmeperiode„).

Angesichts der Meinungslosigkeit wundert es schon, dass sich die DMG vor kurzem noch ausführliche Gedanken zum Klimawandel gemacht hat. In einem öffentlichen Positionspapier legte man detallierte Ansichten dar:

“Stellungnahme der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V. zum Klimawandel”

Dummerweise hatte sich ein blöder Fehler in die Argumentation eingeschlichen. Im Positionspapier wurde plump behauptet, die Leuchtkraft der Sonne habe seit Mitte des 20. Jahrhunderts abgenommen. Dies ist schlichtweg falsch. Die Sonne erreichte nämlich gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihr Maximum, wie neueste Forschungen zeigen. Am 11. November 2015 wiesen wir die „Ansprechparter des Positionspapieres“ in einer Email auf diesen Fehler hin. Schweigen im Walde. Keine Antwort. Wir baten daraufhin den DMG-Vorstand, die Korrektur vozunehmen bzw. zum Sachverhalt Stellung zu nehmen. Am 8. Novemebr 2015 meldete sich dann schließlich die Vorsitzende der DMG,  Dipl.-Met. Gudrun Rosenhagen, bei uns. Ihre Antwort brachte eine große Überraschung. Die „Stellungnahme der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V. zum Klimawandel” stelle nämlich gar keine Stellungnahme der DMG dar, sondern es handele sich vielmehr um eine Privatmeinung der unterzeichnenden Personen, also  Prof. Dr. Martin Claußen, Prof. Dr. Herbert Fischer, Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Christian-D. Schönwiese, Prof. Dr. Hans von Storch, Dipl.-Met. Gudrun Rosenhagen.

Insofern müsste der Titel des Positionspapieres ganz anders lauten:

“Stellungnahme einiger Mitglieder der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V. zum Klimawandel”

Umso kurisoser ist es, dass Frau Rosenhagen sogar zu den Mitunterzeichnern gehört, nun aber mauert, wenn es um die Diskussion der fehlerhaft dargestellten Sonnenaktivität geht. Nicht gerade sehr souverän. Gibt es vielleicht politische Gründe, die eine Korrektur verhindern? Im Folgenden die Antwort von Frau Rosenhagen im Original:

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Von: Dipl.-Met. Gudrun Rosenhagen, Vorsitzende der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V.
An: Dr. Sebastian Lüning

Gesendet: 8.12.2015

Sehr geehrter Herr Dr. Lüning,

Sie baten mich, die Sichtweise der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zur Bewertung der Mittelalterlichen Wärmephase für Ihren Klimablog darzustellen.
Unsere Gesellschaft, als Zusammenschluss von Meteorologen und an der Meteorologie Interessierten, betreibt selbst keine Forschung. Vielmehr bietet sie vorrangig nur ein Forum für wissenschaftliche Information und Diskussion und dies überwiegend in Kolloquien und Tagungen. Insofern gibt es auch keine zwischen den Mitgliedern abgestimmte einheitliche Sichtweise. Auch bei von der DMG verbreiteten Stellungnahmen ist nicht die Gesellschaft als solche sondern sind die Unterzeichner für den Inhalt verantwortlich
Ich bin deshalb nicht in der Lage für die Gesamtheit der Mitglieder zu sprechen, weshalb ich leider auch keinen Beitrag zu Ihrem Klimablog leisten kann.

Mit freundlichem Gruß
Gudrun Rosenhagen

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Worum geht es den Anhängern der Klimakatastrophe wirklich? Überzeugung, Ideologie, oder gar persönliche Profite? Sicher spielen alle Faktoren eine Rolle. Die schweizerische Handelszeitung beleuchtete am 27. November 2015 den dritten Punkt:

Klimawandel: Mitverdienen am Kampf gegen die Erderwärmung
Die UN-Klimakonferenz rückt nachhaltige Investments in den Fokus. Im Vorfeld lancieren zwei Struki-Anbieter Produkte zu diesem Megathema. Dabei liefern Klima-Ethik-Aktien eine gute Performance.

Weiterlesen in der Handelszeitung.

Da bekommen Rufe nach sofortiger Schließung der Kohlekraftwerke und Verbot von Öl- und Gasförderung sogleich ein ungutes Geschmäckle…

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Vor kurzem durfte Mojib Latif im deutschen Kinderfernsehen seine Überzeugungen verbreiten. Auf logo! behauptete er gegenüber seinem jungen Interviewleiter:

„Als ich so alt war wie Du, war Schnee das normalste auf der Welt. Heute ist das schon die Ausnahme.“

Machen wir den Test: Latif wurde 1954 geboren. Zu Zeiten seiner Kindheit gab es beispielsweise in Berlin/Potsdam aufs Haar genaus so viele Schneetage wie nach 2000 (Abbildung 1). Gezeigt sind die Tage mit mehr als 1cm Schneedecke an der Station Potsdam bzw. Berlin mit einem 7-jährigen gleitenden Mittelwert. Einen signifikanten Trend für die Winter 1950/51 bis 2014/15 gibt es nicht. Die Daten streuen dafür viel zu sehr. Wenn belastbare Tatsachen fehlen werden schonmal Wetter-Mythen bedient…

Abbildung 1: Anzahl der Schneetage in Berlin/Potsdam in den letzten 65 Jahren. Quelle: Winterchronik.de.

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Andreas Frey plädierte am 1. Dezember 2015 in der FAZ für weniger Alarm und mehr Commom Sense:

Klimawandel Wir schaffen das!
Alarmistische Bußpredigten von Klimaforschern will keiner mehr hören. Was wir jetzt brauchen, das sind keine Maximalforderungen zur Abwendung der Erderwärmung sondern eine realistische Politik der kleinen Schritte.

Frey geht direkt auf eines der Hauptprobleme ein, die langjährige Vernachlössigung der natürlichen Klimadynamik:

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Unerwartete Wendung in den USA: Im Jahr 2014 sank die Extremwetter-Opferzahl auf den tiefsten Stand der gesamten vergangenen 22 Jahre

Klimaaktivisten scheinen immer öfter die richtigen Worte in der Klimadiskussion zu fehlen. Zu berechtigten Fragen schweigen die „Experten“ lieber, als Schwächen einzugestehen. So geschehen beim kürzlichen WWF-Klimakurs im Netz. Lieber konzentriert man sich daher aufs Klima-Singen, das macht sowieso mehr Spass. Ganz vorne mit dabei ist die Künstlerin Bernadette LaHengst:

 

Aber auch die klimaskeptische Seite kann gut musizieren. Kennen Sie bereits den Song „Hide the Decline“ über die mitlerweile aus dem Verkehr gezogene Hockey Stick Kurve? Hörenswert!

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Weiß Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eigentlich was sie tut? Beim Klimaretter war am 8. November 2015 Erstaunliches zu lesen:

Hendricks will Klimaflüchtlinge anerkennen
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) fordert die Anerkennung von Klimaflüchtlingen. „Es wäre Aufgabe der Vereinten Nationen, dafür eine Kategorie zu schaffen“, sagte die Ministerin dem Magazin Focus (Samstagsausgabe). „Derzeit ist es leider so, dass jemand, der aus Klimagründen zu uns kommt, von vielen als sogenannter Wirtschaftsflüchtling denunziert wird. Dabei hat er seine Lebensgrundlage verloren“, so Hendricks.

Was sind Klimaflüchtlinge eigentlich? Menschen aus Regionen, die klimatisch schon immer benachteiligt waren, z.B. der Sahara? Oder Menschen aus Regionen, in denen sich das Klima in den letzten Jahren deutlich aus dem Bereich der natürlichen Schwankungsbreite der letzten Jahrtausende abgesetzt hat? Dürren, Überschwemmungen und Stürme hat es früher auch schon gegeben. Der IPCC erklärte in seinem letzten Bericht, dass sich das Extremwetter noch immer im normalen Schwankungsbereich befindet.

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Rührende Tiergeschichte am 12. November 2015 in der Süddeutschen Zeitung:

Folgen des Klimawandels: Sensibler Hai
Die Erwärmung und Versauerung der Ozeane setzt Haien stark zu. Das könnte dramatische Folgen haben.

Zuerst einmal sind Haie ziemlich gefährlich und essen regelmäßig Menschen auf. Als Sympathieträger taugen Sie daher nicht wirklich. Es wäre toll, wenn der Klimawandel die rauhen Burschen etwas härter rannimmt. Weiterhin muss man wissen, dass Haie eine 400 Millionen Jahre lange Vergangenheit besitzen und bereits mit CO2-Gehalten der Atmosphäre klarkamen, die zehnfach über dem heutigen Wert lagen. Ist die heutige Variante der Haie wirklich so schlapp und anfällig wie behauptet? Gerne würden wir natürlich wissen, was für „dramatische Folgen“ den Haien angeblich drohen. Dazu lesen wir noch eine Passage im SZ-Artikel:

„Die Kombination aus wärmerem Wasser und einer erhöhten Kohlendioxidkonzentration steigert den Energiebedarf der Haie und verschlechtert ihr Fähigkeit, Beute mithilfe ihres Geruchssinns aufzuspüren“, schreiben Wissenschaftler der University of Adelaide in der Fachzeitschrift Scientific Reports.

Schlimm. Bald werden die Haie die Surfer nicht mehr ordentlich riechen können und schaffen es dann viel seltener, deren Beine und Köpfe abzubeißen. Der Weiße Hai mutiert zum harmlosen Goldfisch. Unser Mitgefühl hat er sicher.

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Es ist schon zum Schreien. Die Antarktis sträubt sich mit Händen und Füßen gegen die ihr zugedachte Rolle im vermeintlichen Klimadrama. Das antarktische Meereis erreicht Spitzenwerte, die Temperaturen sind in den letzten Jahrzehnten gefallen und der antarktische Eisschild wächst. Trotzdem versucht Spektrum der Wissenschaft den Südkontinent in einer Filmrezension für den Klimaalarm zu instrumentalisieren:

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Die Stimmung kippt: Klimaapokalyptiker predigen immer öfter vor leeren Rängen

Die Leute haben genug vom Klimaalarm. Nun stimmen sie mit den Füßen ab und bleiben dem Rahmenprogramm zur Pariser Klimakonferenz einfach fern. Klimaapokalyptiker müssen vor peinlich leeren Rängen ihre Predigten halten. Die Kyffhäuser Nachrichten meldeten am 10. November 2015:

Neues aus Sondershausen: Klimawandel ohne Interesse?
Zumindest trifft das auf die Bürger von Sondershausen zu? Diese Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. zum Klimawandel war vom Besuch her nicht der Renner. Zu Beginn des Vortrags und der Gesprächsrunde mit Osama Mustafa konnte man sich mit Handschlag begrüßen. Die Zahl der Besucher war fast so groß, wie die der Veranstalter.

Weiterlesen bei den Kyffhäuser Nachrichten

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Sonnenaktivitätsschwankungen ohne spüprbare klimatische Wirkung? Eine wackelige Hilfshypothese des IPCC, ohne die das Konzept der Klimakatastrophe nicht zu halten ist. Nun hat die NASA dem IPCC kräftig dazwischengefunkt. Auf unserem Nachbarplaneten Mars hat die Sonne nämlich einen ganz krassen Klimawandel hervorgerufen, wie der Focus am 5. November 2015 berichtete:

Die Entwicklung zum eisigen Wüstenplaneten – So erkaltete der Mars: Heftige Sonnenausbrüche zerstörten seine Atmosphäre

Es gibt Neuigkeiten vom Roten Planeten. Messungen der Raumsonde Maven geben Aufschluss darüber, warum der Mars sich von einer ursprünglich feuchten und relativ warmen Welt zu einem eisigen Wüstenplaneten entwickelte. Außerdem beschreiben Planetenforscher die überraschende Entdeckung von ausgedehnten Polarlichtern auf dem Mars.

  • Weltraumforscher haben untersucht, warum der Mars seine dichte Lufthülle verlor.
  • Paradox: Die Sonne war verantwortlich dafür, dass der Rote Planet erkaltete.
  • Die Nasa-Raumsonde Maven liefert Bilder dazu.

Weiterlesen auf focus.de.

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In Großbritannien ist man schon etwas weiter als in Deutschland. Dort hat im Juni 2015 ein Parlamentsmitglied, David TC Davies MP, nun Zweifel am Klimakatastrophengedanken in einem Redebeitrag öffentlich darstelllen können:

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Im Oktober 2015 gaben Brot für die Welt, Germanwatch und ACT Alliance ein Positionspapier mit dem Titel „Klimabedingte Schäden und Verluste – Die politische Herausforderung annehmen und gerecht lösen“ heraus. Das pdf finden Sie hier. In der Beschreibung der Studie findet man nichts richtig Neues. Mit Extremwettergefahr wird zunächst Angst erzeugt. Klimaflüchtlinge würden das Land überschwemmen, die Leute durch den steigenden Meeresspiegel ertrinken. Emotionen statt Fakten. Der einzige Lichblick in diesem Absatz:

Abschätzungen über die künftige geographische Verteilung sowie das Ausmaß klimabedingter Schäden und Verluste ‒ etwa auf Grundlage der Klimaszenarien des IPCC ‒ sind bislang noch mit großen Unsicherheiten behaftet. Die aktuellen Trends, wissenschaftlichen Erkenntnisse und Risikofaktoren sind Gegenstand des ersten Kapitels dieser Publikation.

Die Autoren sind übrigens allesamt recht unbekannt. Thomas Hirsch (Koordination, Redaktion), Sönke Kreft, Vera Künzel, Laura Schäfer, Sabine Minninger, Sophia Wirsching, Mitarbeit: Julia Edwards, MD Shamsuddoha. Lebensläufe bzw. Qualifikationsbeschreibungen werden nicht gegeben. War auch nur ein einziger Naturwissenschaftler an der Studie beteiligt?

Schauen wir also einmal rein in das Papier. Erster Absatz des Vorwortes:

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Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung: „Über längere Zeiträume hinweg deuten die Daten auf einen Einfluss der Sonne auf das Klimageschehen hin“

Vor 6 Jahren konnte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung noch relativ frei über die Klimawirkung der Sonne schreiben. In einer Institutsmitteilung von 2009 gab das Institut bekannt: Der Einfluss der Sonne auf das Erdklima […] Fassen wir den heutigen Kenntnisstand zusammen. Über längere Zeiträume hinweg deuten die Daten auf einen Einfluss der Sonne auf das Klimageschehen hin, auch wenn dessen genaues Ausmaß und die Wirkungsmechanismen selbst noch unklar sind. Bei der globalen Erwärmung der vergangenen 100 Jahre wird ebenfalls ein gewisser Beitrag der Sonne nahegelegt, allerdings hat spätestens seit etwa 1980der verstärkte Treibhaus effekt durch die Zunahme von Kohlendioxid in der …

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IPCC-Autor Gerald Meehl verurteilt fragwürdige Rettungsaktionen von Klimaaktivisten zur Erwärmungspause: Der Hiatus ist real und ist erklärungsbedürftig

Christopher Schrader kennen Sie vielleicht. Er ist davon überzeugt, das klimatische Ende der Welt stünde unmittelbar bevor. Im Hauptjob arbeitet er für die Süddeutsche Zeitung. Nun tauchte jedoch auch einer seiner Artikel in Spektrum der Wissenschaft auf. Am 2. Dezember 2015 ging er dort seiner liebsten Beschäftigung nach, dem Bashing klimatisch Andersdenkender: Klimawandel: Das Netzwerk der Leugner Der Klimawandel hat – so er denn überhaupt stattfindet – nur natürliche Ursachen. Diese Behauptung feuert eine ganze Riege von Lobbyisten an Medien und Öffentlichkeit ab. Eine Analyse offenbart ihre Taktik. Enorme Vorwürfe. Leugner, Seilschaften, Lobbyisten. Der Beginn ist rekordverdächtig, denn Schrader entgleist sogleich bei …

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Dänische Regierung stoppt Ausbau der Windkraft aufgrund von Gesundheitsbedenken

In Dänemark ist Realismus eingezogen. Sind die Risiken und Nebenwirkungen der Windkraft in Wirklichkeit viel brisanter als stets behauptet? Deutschland Radio Kultur überraschte am 9. November 2o15 mit einer unerwartet offenen Schilderung der Lage in unserem nördlichen Nachbarland:

Gesundheitsbedenken im Windkraftland Dänemark
Im vergangenen Jahr war Dänemark mit einem Anteil von knapp 40 Prozent Windkraft am Strommix das weltweit führende Land. Noch viel weiter soll der Ausbau allerdings nicht gehen – aus Gesundheitsgründen. Der niederfrequente Schall verursacht Kopfweh und Schlaflosigkeit, klagen Bürgerinitiativen. Die Regierung hat reagiert, spricht von „Schmerzgrenze“ und legt weitere Vorhaben zunächst auf Eis, um Untersuchungen anzustellen. Nun herrscht Ernüchterung bei Umweltschützern und Windkraft-Industrie.

Weiterlesen auf Deutschland Radio Kultur.

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logo!-Kinderreporter Jonah traf den bekannten Klimaforscher Mojib Latif und sprach mit ihm über den Klimawandel. Die Frage der CO2-Klimasensitivität sparte Latif jedoch aus und beschränkte sich auf Emissionsszenarien. So „vergaß“ er auch zu erwähnen, dass die genaue Erwärmungswirkung des CO2 noch immer sehr schlecht bekannt ist und von „katastrophal“ bis „noch erträglich“ reicht. Darf ein medialer Multiplikator das?

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Klimakonferenz in Paris – ohne Greenpeace undenkbar. Bereits am 3. November 2015 bereitete man die Konferenz in Hamburg mit einer Podiumsdiskussion vor. Die beiden Hauptakteure: Martin Kaiser, Leiter der internationalen Klimapolitik von Greenpeace, und Niklas Schinerl, Energieexperte bei Greenpeace. Unser Leser Oliver Slota hat sich die Veranstaltung auf Youtube angeschaut und analysiert.

Ein paar Zitate aus den ersten zehn Minuten der erwähnten Veranstaltung:

Martin Kaiser:

„Es gibt eine ganze Wissenschaft, die sich mit Klima schon immer beschäftigt hat, und das spüren wir dann auch tagtäglich über das Wetter in den verschiedenen Weltregionen, wie unterschiedlich sich das Klima dann auch tatsächlich dort zeigt.“

Kennt Kaiser den Unterschied zwischen Klima und Wetter?

Niklas Schinerl:

„Es ist ja auch die Geschichte, dass in den USA von der Lobby dieser Klimaskeptiker ausgehend auch der Begriff von der ‚globalen Erwärmung‘ verdrängt wurde durch den ‚Klimawandel‘, um eben diese Unklarheit drinzuhalten, ob der menschgemacht ist, oder natürlichen Schwankungen unterliegt. Diese ‚globale Erwärmung‘, dieser Terminus, wurde glaube ich mit einer großen PR-Offensive/Lobbyoffensive quasi verdrängt im Laufe der 2000er-Jahre.“

Das ist schon kurios. Denn der Begriff „Klimaerwärmung“ wurde von der IPCC-Seite selber in „Klimawandel“ umgeändert, da sich die Erde seit 1998 gar nicht mehr erwärmt hat. Der Hiatus lässt grüßen. Aber es ist ja viel spannender, stets eine Verschwörung zu vermuten. In diesem Fall hat sich jedoch die Natur gegen die Klimaaktivisten verschworen. Sie will sich einfach nicht an die ihr zugedachte Rolle halten.

Martin Kaiser:

„Letztes Jahr war ich in Stockholm, da hat sich der Weltklimarat getroffen, und da war eines der wichtigen Statements, dass zu über 90 % Wahrscheinlichkeit diese zu sehende Veränderung des Klimas menschengemacht ist. Da waren auch amerikanische Wissenschaftler dabei. Also da gibt’s jetzt einen großen Konsens.“

Ein Konsens ohne Wert. Denn der allergrößte Teil der Klimaskeptiker sagt ja ebenfalls, dass der Mensch das Klima mitbeeinflusst. Es geht vielmehr um den quantitativen Wert der CO2-Klimasensitivität. Zu komplex für Kaiser?

Martin Kaiser:

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Solares Paradoxon Deutschlands Teil II: Das Klimapendel schlägt zurück

140 Jahre Forschung zu Sonne und Klima in Deutschland

Von Steven Michelbach, Geograph, Bad Mergentheim

Bereits Anfang des 20 Jahrhunderts war die Klimaerwärmung Gegenstand umfassender Untersuchungen. Forscher sprachen schon 1930 von einer regelrechten „Klimaverwerfung“. Ab 1940 setzte eine markante und völlig unerwartete Abkühlung ein. Tausende von Forschern suchten eine Erklärung dafür, ob Atomwaffentestversuche oder das CO2 aus der Nutzung fossiler Brenn­stoffe verantwortlich war. Als Forschungsergebnis stand 1967 schließlich fest: „Die Sonne ist jene Kraft, die Schwankungen und Pendelungen unseres Klimas verursacht. Sie hält den Motor in Gang, der für die Zirkulationssysteme der Atmosphäre und Meere verantwortlich ist. Schwankungen der Sonnenaktivität schlagen sich direkt auf Wetter und Klima in allen Regionen der Erde nieder.“

Irgendwie geriet dieses Wissen in Vergessenheit oder wurde verdrängt. Ab 1980 war plötzlich die CO2-Treibhaustheorie wieder in der Diskussion und beschäftigt die Klimaforschung inzwischen aufs Heftigste. Fast panikartig blickt man in eine vermeintlich bedrohliche Zukunft und ist von jeder Form von eventuellen Rekorden wie Hitzerekorden fasziniert und schockiert. In aller Eile wird die Energieversorgung einer ganzen Nation in großer Hektik umgekrempelt.

Eine alte Weisheit aber besagt, man soll den Fluss überqueren und dabei die Steine unter seinen Füßen spüren. Bezogen auf den Klimawandel und die Energiewende gilt dies ebenso. Jeder gewissenhafte Unternehmer prüft ständig die Betriebsbilanz. Immer wieder schaut er auch zurück, ob die Grundlagen für einmal getroffene Entscheidungen noch haltbar sind.

Im Hinblick auf Klimaveränderungen ist seit Jahrhunderten bekannt, dass es natürliche Schwan­kungen gibt. Gerade deshalb ist es zwingend erforderlich, die Entwicklung konzentriert zu verfolgen. Dabei darf der Blick zurück im Maßstab einzelner Klimaperioden nicht vernachlässigt werden. Auch das vorhandene Datenmaterial muss wiederholt gesichtet und überprüft werden, ob die verwendeten Daten überhaupt noch repräsentativ sind. Hier scheint es erheblichen Arbeitsbedarf im deutschen Klimadatenfundus zu geben. Manche Stationen zeigen einen vermeintlichen Temperaturanstieg durch globalen Klimawandel. Benachbarte Stationen belegen 100 Jahre Stagnation der Temperatur. Was ist da los? Spiegeln sich hier nur Veränderungen im näheren Umfeld in den Daten wider mit der Folge einer notwendigen und konsequenten Disqualifikation der Station, oder entspricht das Gemessene tatsächlich einer natürlichen Entwicklung. Am Beispiel der Extremwerte verschiedener Wetterstationen von der Zugspitze, über den Hohenpeißenberg bis hinunter nach Schwerin in Ostseenähe wird aufgezeigt, welche Kraft tatsächlich für den Klimawandel im deutschen Temperaturdatensatz verantwortlich ist: der Mensch oder die Sonne.

 

Allgemeiner Einfluss der Sonne auf die Temperatur

Der heiße Sommer 2015 hat gezeigt, wie Rekordtemperaturen tatsächlich zustande kommen. Es sind klare, wolkenlose Tage an denen es zu den vermeintlichen neuen deutschen Temperatur­rekorden kam. CO2 in der Atmosphäre soll für diese Rekorde verantwortlich gewesen sein.

Allerdings nur tagsüber, denn an der Rekordstation in Kitzingen lag vor und nach diesem Rekord (05.07. 2015 und wiederholt am 7.08.2015) die Minimumtemperatur in den Nächten um ca. 25 °C niedriger als tagsüber. Trotz hoher CO2-Konzentrationen kann es also innerhalb von 12 Stunden zu einem Wärmeverlust von ca. 25 °C kommen. Kann CO2 tatsächlich nur tagsüber Temperatur­rekorde erzeugen, nachts dagegen aber weitgehend wirkungslos sein? Nein! 140 Jahre Klima­forschung in Deutschland haben immer wieder den Einfluss der Sonne auf das Temperatur­geschehen weltweit nachgewiesen. Solche Hitzetage bei klarem Himmel sind eindeutig einer sehr hohen Sonnen­einstrahlung geschuldet. In den Nächten fehlt die Einstrahlung und mangels schützender Wolkendecke purzeln die Temperaturen dann „in den Keller“. Die Klimakunde nennt dies „Steppenklima“, wie es schon lange für den unterfränkischen Raum bekannt ist.

Doch nicht nur hier, überall auf der Erde kann man den Einfluss der Sonne auf die Temperatur am eigenen Leib spüren. Ist man direkt der Sonne ausgesetzt, ist an einem klaren Tag ein kräftiger Sonnenbrand aufgrund der intensiven UV-Strahlung unausweichlich. Dies passiert im Hochgebirge, auf dem flachen Land und am Meer. 90 % der Masse der Atmosphäre befinden sich in den unteren 20 km. Ein Teil der auf der Erde eintreffenden Sonnenenergie wird durch Wolken, Luft und Boden (hier besonders von Schnee) zu 30 % wieder in den Weltraum reflektiert. Die restlichen 70 % werden absorbiert: rund 20 % von der Atmosphäre, 50 % von der Erdoberfläche (Kontinente und Ozeane). Wenn also 50 % der Sonnen­energie bis auf die Erdoberfläche gelangen, dann ist das Auftreten eines Sonnenbrandes verursacht durch einen Teil dieses Strahlungsmixes, dem UV-Anteil, verständlich. Entsprechend müssten dann aber auch die bekannten Strahlungs­schwankungen der Sonne direkt auf der Erdoberfläche im Lebensraum des Menschen wirksam werden und dort festgestellt werden können. Es verwundert schon, warum dann der Einfluss der Sonne auf das Klima so gering sein soll, wie in den Rechenmodellen des PIK e.V. und des IPCC suggeriert wird.

Jahrzehntelange Solarforschung hat ergeben, dass einzelne Anteile der Energieabstrahlung der Sonne sich dabei in durchaus respektablen Schwingungsbreiten oder Amplituden verändern. Die UV-Strahlung schwankt bis um 40 %, bei der Röntgenstrahlung sollen es sogar über 100 % sein, Faktor 2 (!). Die Sonnenfleckenzahl kann zwischen Null und maximal 500 Stück pro Tag variieren. Ähnliches gilt für solare Massenauswürfe, den Sonneneruptionen. Dabei verändert sich auch das Magnetfeld (Ursache der Sonnenflecken und –eruptionen) und auch der Sonnenwind. Wer sich die neuen Fotos der NASA der Raumsonde SDO (Solar Dynamics Observatory) z.B. auf der Webseite der NASA ansieht, kann erkennen, was es bedeutet, wenn im Sonnenmaximum bei hunderten von Sonnenflecken unglaublich große und spektakuläre Energiefreisetzungen stattfinden. Diese beeinflussen zwangsweise auch die Erde. Denn die kleine Erde ist ja gerade nur wenige 107 Sonnendurchmesser von ihrem riesigen Mutterstern entfernt und somit dem riesigen Solarreaktor direkt ausgeliefert.

Link zum Video 5 Jahre Solar Dynamics Observatory SDO hier und hier.

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Neue Studie der Universität Erlangen-Nürnberg entzaubert Klimawandel-Mythos: Erderwärmung schritt in der Vergangenheit genauso schnell voran wie heute

Pressemitteilung der Friedrich-Alexander Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg vom 10. November 2015:

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FAU-Wissenschaftler zeigen, dass Erderwärmung in der Vergangenheit genauso schnell voranschritt wie heute

Der Klimawandel schreitet rasch voran. Die Erde erwärmt sich jedoch nicht zum ersten Mal in der Geschichte unseres Planeten. Neu ist hingegen die große Geschwindigkeit mit der der Klimawandel abläuft. Oder doch nicht? Wissenschaftler der FAU zeigen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature Communications*, dass die Temperaturveränderungen vergangener Jahrmillionen wohl nicht langsamer als die heutigen waren.

Um vorhersagen zu können, wie heutige Ökosysteme auf steigende Temperaturen im Zuge der Erderwärmung reagieren werden, untersuchen Paläobiologen, wie Klimaänderungen in der Erdgeschichte abliefen und welche Folgen sie hatten. Um die Ereignisse damals mit heutigen Veränderungen vergleichen zu können, benötigen die Forscher Daten zum Umfang der Veränderungen: Mit welcher Geschwindigkeit nahmen die Temperaturen zu oder ab? In welcher Größenordnung veränderten sich die Temperaturen? Das Fazit bisher: Der heutige Klimawandel schreitet schneller voran als alle vorausgehenden Temperaturschwankungen.

Schnellerer Klimawandel in der Erdgeschichte als angenommen

Zusammen mit einem britischen Kollegen haben der Paläobiologe Prof. Dr. Wolfgang Kießling und Kilian Eichenseer, Student der Geowissenschaften, beide von der FAU, nun eine wegweisende Studie in Nature Communications veröffentlicht: Demnach ist das Bild von langsamen Umweltveränderungen in der Erdgeschichte im Gegensatz zum heutigen, rasanten Klimawandel falsch. Der Grund für diesen Irrtum liegt in den unterschiedlichen Zeiträumen, die für Klimaforschungen herangezogen werden. „Heute können wir kleinste Klimaschwankungen jederzeit messen“, sagt Eichenseer. „Doch bezogen auf die Erdgeschichte können wir froh sein, wenn wir eine Klimaveränderung auf einen Zeitraum von zehntausend Jahren festlegen können.“

Vergleicht man dann etwa die Erderwärmung der letzten Jahrzehnte mit der Erwärmung vor 250 Millionen Jahren an der Perm-Trias-Grenze, erscheint der heutige Klimawandel rasend schnell: Die Geschwindigkeit, mit der sich die Ozeane von 1960 bis 2010 erwärmt haben, ist 0,007 Grad pro Jahr. „Das sieht nach nicht viel aus“, sagt Kießling. „Aber das ist 42-mal schneller als der Temperaturanstieg, den wir über die Perm-Trias-Grenze messen können. Damals erwärmten sich die Ozeane um 10 Grad, aber da sich der Zeitbereich nur auf 60.000 Jahre eingrenzen lässt, ergibt sich rechnerisch die gering anmutende Rate von 0,00017 Grad pro Jahr.“

Schnelle Schwankungen sind unsichtbar, nicht abwesend

Für ihre Studie haben die Forscher rund zweihundert Analysen von Klimaveränderungen aus verschiedensten Abschnitten der Erdgeschichte zusammengetragen. Dabei wurde deutlich, dass die scheinbare Geschwindigkeit des Klimawandels umso geringer ausfällt, je länger die Zeiträume sind, über die man Erwärmungs- oder Abkühlungsphasen betrachtet. Der Grund dafür: Rapide Klimaänderungen gehen nicht über längere Zeiträume monoton in eine Richtung. Es gibt immer wieder Phasen, in denen die Temperaturen stagnieren oder sogar sinken – das ist auch in der aktuellen globalen Erwärmung zu beobachten. „Solche schnellen Schwankungen können wir mit den verfügbaren Untersuchungsmethoden bei vergangenen Klimaänderungen jedoch nicht nachweisen. Als Folge davon gaukeln uns die Daten vor, dass der Klimawandel selbst bei den großen Katastrophen der Erdgeschichte immer viel langsamer als heute war. Das war er aber nicht“, sagt Kießling. Berücksichtigt man diesen sogenannten Skalierungseffekt, steht die Erwärmung an der Perm-Trias-Grenze dem heutigen Klimawandel in Sachen Geschwindigkeit in nichts nach. Damals war mit der Erwärmung ein gewaltiges Artensterben von über 90 Prozent der Meerestiere verbunden.

*Kemp, D. B., K. Eichenseer, und W. Kiessling. 2015. Maximum rates of climate change are systematically underestimated in the geological record. Nature Communications DOI: 10.1038/ncomms9890

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Press release of the Friedrich-Alexander University (FAU) Erlangen-Nürnberg of 10 November 2015:

FAU researchers show that global warming happened just as fast in the past as today

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