Klimaerwärmung reduziert offenbar die Häufigkeit des Koitus

Hans von Storch bezeichnet sich selber gerne als „Honest Broker“. In letzter Zeit hat er sich jedoch kaum für die Anerkennung der natürlichen Klimafaktoren eingesetzt. Ist er vielleicht gar kein „Honest Broker“ mehr, sondern ist nun auf die IPCC-Seite übergedriftet? Man konnte schon ziemlich enttäuscht sein, dass von Storch dem Schellnhuberschen Eiszeitausfall in der medialen Öffentlichkeit nicht entgegen getreten ist. Anlässlich von Storchs Beitrag auf der Klimazwiebel „2009 und 2011: Szenarien zur Zukunft der Klimaforschung“ vom 31. Oktober 2015 bot sich jetzt für Uli Weber die Gelegenheit, den „Honest Broker“ in der Klimamodellierung in einem Kommentar einzufordern. Weber schreibt:

Die Kernfrage nach dem natürlichen Klimaantrieb bleibt trotz immenser Forschungsaufwendungen weiterhin ungelöst. Anstatt zunächst diese grundlegende Wissenslücke zu schließen, versteigt sich der politisch motivierte Flügel der Klimawissenschaft in immer abstrusere Schreckensszenarien in immer fernerer Zukunft. Die Klimawissenschaft als Ganzes ist nicht in der Lage, diesen medialen Hype zu stoppen oder gar die grundlegenden Mechanismen der natürlichen Klimagenese einer wissenschaftlich schlüssigen Klärung zuzuführen. Wo also ist in der Klimawissenschaft ein „Honest Broker“, der endlich eine Klärung des natürlichen Klimaantriebs als Basis für seriöse Klimamodellierungen und politische Entscheidungen einfordert? Das AGW-Paradigma behauptet, der Temperaturanstieg seit 1850 sei mit 0,9 °C (IPCC) erdgeschichtlich außergewöhnlich hoch und zu mehr als 50% dem menschlichen CO2-Ausstoß zuzurechnen. Diese Aussage widerspricht aber den Vostok-Temperaturproxies (Petit, J.R., et al., 2001). Beispielsweise für den Zeitraum 12632 bis 11191 vor heute zeigen die Vostok-Proxies nämlich einen natürlichen Temperaturanstieg von 5,06 °C, im Mittel also etwa 10-mal nacheinander 0,5 °C in 150 Jahren. Demnach könnte der aktuelle Temperaturanstieg zu mehr als 50% natürliche Ursachen haben. Eine quantitative Trennung von natürlichem und anthropogenem Klimaantrieb hat die Klimawissenschaft aber bis heute nicht vorgelegt.Noch in den 1970-ger Jahren wurde an den Hochschulen gelehrt, die nachgewiesenen Klimaschwankungen in der Erdgeschichte seien durch die Erdbahnzyklen (Milanković-Zyklen) verursacht worden (Köppen und Wegener 1924). Ein quantitativer Nachweis für diesen natürlichen Klimaantrieb fehlt bis heute, insbesondere, weil die rechnerischen Schwankungen der Sonneneinstrahlung dafür nicht ausreichen. Hier setzt das AGW-Paradigma an und schaltet die Sonne als Antrieb des gegenwärtigen globalen Temperaturanstiegs völlig aus; vielmehr würde im Wesentlichen das CO2 den aktuellen Klimawandel verursachen und der menschliche CO2-Ausstoß würde zu einer „Klimakatastrophe“ führen. In der medialen Berichterstattung, der wesentlichen Informationsquelle für besorgte Bürgerinnen und Bürger, werden überwiegend Katastrophenszenarien dargestellt, die sich immer weiter von den eigentlichen Fragestellungen der natürlichen Klimagenese entfernen. Renommierte „Klimaforscher“ befeuern diesen medialen Hype mit distalen Klimaspekulationen, zuletzt ein Professor Schellnhuber mit der Aussage, die nächste Eiszeit würde aufgrund der anthropogenen Erderwärmung ausfallen. Die Vostok-Temperaturproxies weisen für die vergangenen 420.000 Jahre Temperaturdifferenzen von +3,23 und – 9,39 °C nach. Wäre CO2 der wesentliche Temperaturantrieb, so hätte der CO2-Gehalt unserer Atmosphäre über die vergangenen Eiszeitalter zwischen etwa 70 und 560 ppm schwanken müssen. Damit kann CO2 nicht der primäre natürliche Klimaantrieb sein, zumal der atmosphärische CO2-Gehalt der veränderten Globaltemperatur nacheilt. Damit stehen die Kernthesen für den anthropogenen Klimawandel (außergewöhnlicher Temperaturanstieg seit 1850, natürlicher CO2-Klimaantrieb) im Widerspruch zu den genannten wissenschaftlichen Fakten.

Von Storchs Reaktion: Keine.

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Die UNO überlegt offenbar die Einrichtung eines Internationalen Tribunals zur Klimagerechtigkeit, wo Entwicklungsländer die Industrieländer auf Klimaschadensausgleichszahlungen verklagen können. Schon bald muss wohl jeder Sturm, jeder starke Regenguss vergütet werden. Sozusagen ein Geldregen (-;

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En bisschen CO2 einsparen um das Weltklima zu retten? Eine nette Idee. In Asien hat man da andere Pläne. Dort gehen dieses Jahr gleich 500 (in Worten: fünfhundert) neue Kohlekraftwerke ans Netz. Da müssen sich die Pariser Konferenz-Talker schon fast wie Clowns vorkommen. Zudem nimmt man es in der Region auch nicht so ernst mit dem Berichtswesen zu den CO2-Emissionen. Die New York Times berichtete nun, dass China wohl satte 17% mehr an CO2 ausstößt als offiziell gemeldet.

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Bloomberg schockte vor kurzem mit einer ganz schlimmen Nachricht: Die Klimaerwärmung reduziert offenbar die Häufigkeit des Koitus! Vielleicht eine gute Gegenmaßnahme gegen die Überbevölkerung.

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Michael Krüger im ScienceSkeptical Blog:

Stefan Rahmstorf: Vom Bauen von Sandburgen an der holländischen Nordsee, über die Astromonie und Relativitätstheorie zur Ozeanographie und Klimaforschung

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Spiegel zu Hans-Joachim Schellnhuber: „Man gewinnt den Eindruck, Sie seien inzwischen mehr Aktivist als Physiker“

In der Printausgabe des Spiegels vom 31. Oktober 2015 konnte man ein Interview mit dem päpstlichen Klimaberater Hans-Joachim Schellnhuber lesen. Titel des Interviews: „Dann hausen wir in Mondstationen“. SPIEGEL: Sollte man diesen Zirkus beenden und die Klimakonferenzen abschaffen? Schellnhuber: Ich finde, wir sollten Paris abwarten. Wenn die fast 200 dort vertretenen Länder wieder nichts gemeinsam zustande bringen, dann müssen eben einzelne Staaten mutig vorangehen – so wie Deutschland mit der Förderung der erneuerbaren Energien. […] SPIEGEL: Sie beraten die Kanzlerin in Klimafragen, neuerdings sogar den Papst. Man gewinnt den Eindruck, Sie seien inzwischen mehr Aktivist als Physiker. Wäre es nicht …

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Fragen ins Leere: WWF-Klimakurs enttäuscht

Begleitend zur Pariser Klimakonferenz bietet der WWF in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Klimakonsortium (DKK) derzeit einen Einführungskurs zum Klimawandel an.

Kalte-Sonne-Chefredakteur Sebastian Lüning ist als Teilnehmer mit dabei. Vier der fünf Vorlesungen sind nun vorbei, die im Wochentakt ab dem 9. Novemebr 20915 veröffentlicht worden sind. Eigentlich eine gute Idee. Die moderne Internettechnik gestattet nun jedermann – kostenlos – an einem Weiterbildungsprogramm teilzunehmen, und das zu jeder gewünschten Zeit. Die Kurse sind Online abrufbar, zum Beispiel am Abend, wenn die meiste von uns wohl Zeit dafür finden können.

Natürlich stellt sich die Frage, ob ein von einer Umweltaktivistenorganisation veranstalteter Kurs auch die benötigte wissenschaftliche Ausgewogenheit besitzen kann. Bereits in der Vergangenheit war der WWF in Klimafragen eher auf der alarmistischen Seite beheimatet. Die Hoffnun war hier, dass das DKKfür fachliche Balance sorgt.

Um es gleich vorwegzunehmen, diese Hoffnungen wurden ziemlich enttäuscht. Der Kurs fährt eine knallharte Klimaalarm-Linie. Die Dozenten sind handverlesen, darunter auch Klimamodellierer wie Jochem Marotzke, denen es herzlich egal ist, dass die Modelle die reale Klimageschichte letzten Jahrtausende nicht nachvollziehen können.

Erfreulicherweise bieten die Kursveranstalter die Möglichkeit, Fragen zu den Lerneinheiten zu stellen. Hiervon haben wir natürlich Gebrauch gemacht, in der Hoffnung, nun endlich Antworten von den Experten auf brennende Fragen zu bekommen. Aber hier erlebten wir die zweite Enttäuschung. Den Dozenten waren die Fragen offenbar ziemlich egal. Im Frageforum wurden sie jedenfalls nicht gesichtet. Arroganz, Hilflosigkeit oder berechnende Strategie, um unbequemen Fragen auszuweichen? Dem ein oder anderen Kursteilnehmer wird die unerklärliche Stille bereits aufgefallen sein. Ein Schlag ins Gesicht aller Studierenden. Die künstliche Mauer zwischen Lehrenden und Lernenden befremdet, ist nicht aus dieser Zeit. Hier muss sich das Dozententeam mit den Kursmachern dringend einmal zusammensetzen, falls es eine Neuauflage des Kurses geben sollte.

Im Folgenden ein kleines „Logbook“ der Fragen, die Lüning den Kursdozenten stellte. Nicht eine einzige wurde bisher von Dozentenseite her beantwortet. Schade.

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KAPITEL 1:

Mehr Hitzetage
Es leuchtet ein, dass es heute mehr Hitzetage gibt als früher. Heute herrscht ja die wärmste Phase der letzten 500 Jahre. Aber wie sieht der Vergleich mit der letzten großen Wärmephase aus, der Mittelalterlichen Wärmeperiode, als es schon einmal so warm wie heute war? Kann man ausschließen, dass es damals ähnlich viele und intensive Hitzetage gab wie heute?

 

 

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CO2-Klimasensitivität
Nach Vorstellung der historischen Arrhenius-Arbeit hätte fairerweise erwähnt werden müssen, dass die 5°C pro CO2-Verdopplung heute nicht mehr aktuell sind. Der IPCC geht in seinem neuesten Bericht von einem Wert irgendwo im Spektrum 1,5-4,5°C aus. Mittlerweile gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass der korrekte Wert wohl eher in der unteren Hälfte dieses Spektrums liegt. Siehe z.B. eine kürzliche Arbeit des Hamburger Max-Planck-Instituts, wo Thorsten Mauritsen und Bjorn Stevens auf einen Erwärmungsbetrag von 2,2°C pro CO2-Verdopplung kommen:
http://www.nature.com/ngeo/journal/v8/n5/full/ngeo2414.html

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Wie hoch ist der natürliche Beitrag der Erwärmung im 20. Jh.?
Es ist schön, dass in der Lektion die natürlichen Faktoren genannt werden. Aber wie hoch ist ihr Anteil an der Erwärmung von knapp eine Grad in den letzten 150 Jahren? Damals endete die Kleine Eiszeit, eine ungewöhnlich kalte Phase, die als Normalnull-Referenz eigentlich gar nicht taugt, sondern ein Kälteextrem darstellt. Zu welchem Zeitpunkt wurde eigentlich die Normaltemperatur erreicht, gegen 1940? Und um wieviel Zehntelgrad liegt die heutige Temperatur über dieser „Normaltemperatur“?

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Kleine Eiszeit
Während der Kleinen Eiszeit hat es sicher etliche Vulkanausbrüche gegeben. Diese kühlen das Klime jedoch nur wenige Jahre lang. Eigentliche Ursache dieser ausgeprägten Kältephase war wohl die damals geringe Sonnenaktivität, was gerne hätte erwähnt werden können.

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KAPITEL 2:

CO2-Entwicklung vs. CO2-Klimasensitivtät
Ich bin schon ein bisschen enttäuscht von dieser Einleitung zur Klimamodellierung. Natürlich spielt der Co2-Emissionsverlauf eine große Rolle. Mindestens genauso wchtig ist aber auch die Frage der CO2-Klimasensitivität, also der Klimawirkung des CO2. Wie bereits im ersten Teil des Kurses wird dieser Punkt totgeschwiegen. Der IPCC hält einen Wertebereich von 1,5-4,5°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung für möglich. Dies ist ein enormer Unsicherheitsbereich, den Prof. Marotzke hier verschweigt. Stattdessen schiebt er die gesamte Ungenauigkeit der Prognosen auf die CO2-Entwicklung. Dies ist irreführend. Weshalb gehen Sie nicht gleich zu Beginn auf das wichtige Thema der CO2-Klimasensitivität ein?

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Wie hoch ist der Verstärkungseffekt?

Aus physikalischer Sicht führt eine Verdopplung des CO2 zu einer Erwärmung von 1,1°C.
https://en.wikipedia.org/wiki/Climate_sensitivity#Calculations_of_CO2_sensitivity_from_observational_data

Welche Hinweise gibt es darauf, dass Verstärkungseffekte diese 1,1°C nun vervielfachen? Der IPCC gibt als Obergrenze 4,5°C an, das wäre eine Vervierfachung durch Wasserdampf, Wolken etc. Ist das plausibel bzw. durch den Vergleich mit paläoklimatischen Daten der letzten Jahrtausende kalibriert?

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Unvollständig

Auch in dieser Videosequenz erwähnt Prof. Marotzke die große Unsicherheit der CO2-Klimasensitivität mit keiner Silbe und fokussiert vor allem auf Emissionszenarien. Dies ist hochverwudnerlich, da sein Kollege und MPI-Mitdirektor Bjorn Stevens dazu kürzlich eine hochinteressante Arbeit herausgebracht hat:
http://www.nature.com/ngeo/journal/v8/n5/full/ngeo2414.html
Darin reduzieren die Autoren die CO2-Klimasensitivität von 3,0°C (IPCC) auf 2,2°C. Weshalb konnte Prof. Stevens nicht zur Mitwirkung an diesem Kurs gewonnen werden? Prof. Marotzke schweigt diesen wichtigen Forschungsergebnissen, was ich höchst bedauerlich finde.

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Welche CO2-Klimasensitivität wurde hier verwendet?

Welche CO2-Klimasensitivität wurde bei den vorgestellten Temperatur- und Strahlungsantriebskurven verwendet? Der IPCC erklärte in seinem letzten Bericht er wäre außerstande einen „best estimate“ anzugeben. Rechnen Sie mit 3,0°C pro CO2-Verdopplung?

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Blütezeit der Korallen vor 80 Millionen Jahren

Aus der Geologie wissen wir, dass die Korallen und Kalkbildner vor 80 Millionen Jahren während der Kreidezeit eine Blütephase erlebten. Damals betrug die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ein Vielfaches des heutigen Wertes. Inwieweit konnten die Organismen dem niedrigen pH-Wert damals trotzen? Für mich passt das mit der Warnung vor einer gefährlichen Ozeanverauerung nicht zusammen.

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Wieviel natürliche Erwärmung steckt im Zwei-Grad Ziel?

Prof. Marotzke sagt im Video, dass sich die zwei Grad auf ein Referenzdatum gegen Ende der Kleinen Eiszeit 1850 bezieht. Nun ist ein gewichtiger Datei der Erwärmung seit 1850 der natürlichen Wiedererwärmung nach dieser natürlichen Kältephase geschuldet. Inwieweit macht es Sinn, hier natürliche und anthropogene Erwärmungskomponenten zu vermischen? Prof. Latif sagte, dass mindestens die Hälfte der Erwärmung der letzten 150 Jahre anthropogen sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass bis zur Hälfte der Erwärmung natürliche Ursachen hat.

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„Verblüffend einfacher Zusammenhang“

Prof. Marotzke spricht von einem „verblüffend einfachen Zusammenhang“ zwischen CO2 und der Temperatur. Ganz so einfach ist es jedoch leider nicht. Der Zusammenhang bricht regelrecht zusammen, wenn man sich die Temperaturentwicklug der vergangenen Jahrtausende anschaut. Vor 1000 Jahren zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode war es bereits einmal so warm wie heute. Der CO2-Gehalt der Atmospäre war jedoch gering, auf vorindustriellem Niveau. In der Folge kühlte es im Zuge der Kleinen Eiszeit ab. Der CO2-Gehalt blieb jedoch konstant, kann nicht der Antrieb gewesen sein. Wie ist dies zu erklären?

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IPCC-Bericht moniert Modellierungsschwäche im Fall der Mittelalterlichen Wärmeperiode

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Berkeley Klimawissenschaftler Richard Muller: Climategate Emails sind beschämend und zeugen von Missbrauch

Realsatire im Tagesspiegel. Meint Branson das ernst? Milliardär Branson über den Klimawandel „Die Herausforderung ist größer als jeder Krieg“ Der britische Milliardär Sir Richard Branson ruft im Tagesspiegel-Interview die deutsche Industrie zum „Krieg gegen den Klimawandel“ auf. Außerdem versucht er, zu erklären, wie sich sein Engagement mit seiner Rolle als Airline-Besitzer verträgt. ———————- Der Blick zurück erklärt so einiges. Immer wieder schön die Episode der Klimaforschung, als man Mitte der 1970er Jahr vor einer drohenden neuen Eiszeit warnte. So zum Beispiel im Time Magazin im Juni 1974. ———————- Es reicht! Können wir uns wirklich einen Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD) …

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Leidet die Erde unter der „Krankheit Mensch“? Worum geht es den Klimaaktivisten wirklich?

Immer wieder fällt das Umweltbundesamt mit fragwürdigen Argumentationen zum Klimawandel negativ auf. Probleme beim Planen und Rechnen offenbarte man auch beim Neubau der Behörde in Dessau. Spiegel Online berichtete: Beim Umweltbundesamt ging ausgerechnet in Sachen Energieeffizienz einiges schief. Ein Neubau in Dessau sollte als ökologisches Vorzeigemodell dienen. Doch die Betriebskosten lagen im Prüfungszeitraum um rund 50 Prozent höher als bei herkömmlichen Verwaltungsgebäuden und im Jahresschnitt um knapp 400.000 Euro höher als geplant. „Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die Wartungskosten für die ökologisch-innovativen Anlagen zu hoch sind“, schreiben die Prüfer. „Das Gebäude des Umweltbundesamts taugt kaum als ökologisches …

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Streitgespräch von Fritz Vahrenholt und Jürgen Trittin zum Klimawandel: Phoenix, 30.11.2015, 22:15 Uhr

Am Montag, den 30. November 2015 sendete Phoenix um 22:15 Uhr ein Streitgespräch von Fritz Vahrenholt und Jürgen Trittin. Der Titel der Sendung lautete:

phoenix Unter den Linden spezial: Der Klimawandel – Das verdrängte Risiko?

Die Aufzeichnung der Sendung ist auf phoenix.de und youtube als Online-Video verfügbar:

 

 

Im Folgenden die dazugehörige Presseankündigung von Phoenix:

phoenix Thementag zur UN-Klimakonferenz

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Die Mittelalterliche Wärmeperiode in der Antarktis: Weshalb können die Klimamodelle sie nicht reproduzieren?

Vor tausend Jahren war es schon einmal so warm wie heute. Und das, obwohl sich der CO2-Gehalt der Atmosphäre auf einem niedrigen vordindustriellen Niveau befand. Wie passt das zusammen? IPCC-Wissenschaftler gerieten in Erklärungsnot. Kurzerhand wurde eine Hilfshypothese aufgestellt, dass die Erwärmung ja nur auf der Nordhemisphäre existierte. Auf der Südhalbkugel wäre es zum Teil sogar kälter gewesen, so dass sich der Effekt im globalen Durchschnitt aufheben würde. Man müsse sich daher keine Sorgen machen, dass die Klimamodelle die Erwärmung der Mittelalterlichen Wärmeperiode (MWP) nicht nachvollziehen können (Kapitel 5.3.5, WG1, IPCC AR5-Bericht). Die Modelle wären vorzüglich.

Aber so richtig nachgeschaut hatte man dann doch nicht. Im Rahmen unseres MWP-Kartierprojektes wollen wir den IPCC-Kollegen unter die Arme greifen und eine weltweite Faktenbasis zur MWP erstellen. Hierzu erstellen wir eine Google Maps Karte, auf der man die MWP-Studien einfach anklicken kann und die entsprechenden Kurven sogleich erscheinen. Rote Punkte markieren Studien, die die MWP nachweisen konnten. Nach Fertigstellung des Atlas sollten die Spekulationen endlich ein Ende haben. Hatte die MWP globalen Charakter? Wo war sie stark präsent, wo fehlte sie? In einer ersten Regional-Synthese beschäftigten wir uns mit Afrika. Hier war die Faktenlage ziemlich klar: Fast alle Fallstudien zeigten eine Erwärmung vor 1000 Jahren an. Eine langjährige Dürrezeit machte dem Kontinent schwer zu schaffen. Überraschende Ergebnisse, die wir an anderer Stelle noch nicht gesehen haben.

Mittlerweile haben wir eine zweite Region intensiv beackert. Heute wollen wir ihnen die Zwischenergebnisse aus der Antarktis vorstellen. Ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen: Auch hier war es zur Zeit der MWP – von einigen Ausnahmen abgesehen – so warm wie heute.

 

Der antarktische Kontinent

Zur Orientierung einige Basisfakten, da vielleicht nicht jeder Leser täglich mit dem großen Südkontinent in Berührung kommt. Die Antarktis besteht aus zwei Teilen, der Ostantarktis und der Westantarktis. Der allergrößte Teil der 25 Millionen Kubikmeter Eises lagert im Ostteil. Nur etwa 10% davon befindet sich im Westteil. Zur Westantarktis gehört auch die Antarktische Halbinsel, die zum Südzipfel von Südamerika überleitet. Wenn man sich die Küste der Antarktis anschaut, fallen mehrere große Buchten auf. Die größten davon sind das Weddell-Meer und das Ross-Meer, die zusammen mit dem Transantarktischen Gebirge die Grenze zwischen Ost- unf Westantarktis bilden.

Abbildungsquelle: University of Washington

 

 

Die Datenlage

Ein großer Teil der Studien stammt von der Antarktischen Halbinsel. Hier ist das Klima nicht ganz so extrem wie im Kontinentinneren, daher sind Untersuchungen hier leichter durchzuführen. Trotzdem gibt es jedoch auch eine ganze Reihe von Studien aus der Ostantarktis. Hier wurden mehrere Eiskernbohrungen abgeteuft, die eine klimatische Rekonstruktion der letzten Jahrtausende und zum Teil sogar Jahrhunderttausende ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt der Studien liegt im Transantarktischen Gebirge am Rande des Ross-Meeres, wo die US-amerikanische McMurdo-Station eine geeignete Basis für Untersuchungen bildet.

Methodisch stützen sich die allermeisten Temperaturrekonstruktionen aus der Antarktis auf Sauerstoffisotope (deltaO18) und schweres Wasser (Deuterium). Auf dem kalten Südkontinent scheint diese Methode viel besser zu funktionieren als in Afrika, wo in vielen Fällen Niederschlagsveränderungen hinter den Sauerstoffisotopenverschiebungen stecken.

Wie viele andere Atlanten stellt auch Google Maps die Antarktis in einer stark verzerrten und ausgerollten Projektion dar. Das ist leider unvermeidbar, wenn man die ganze Welt kartiertechnisch abbilden möchte. Am besten, Sie orientieren sich an der hervorstechenden Antarktischen Halbinsel sowie dem angrenzenden Wedell-Meer mit der großen Birkner Insel. Die zweite große Bucht auf der Google Maps Karte zeigt das grau eingefärbte Ross Schelfeis sowie das Rossmeer. Eine Linie mit mehreren Datenpunkten reiht sich entlang des Transantarktischen Gebirges. Unsere Antarktis-Analyse zur Mittelalterlichen Wärmeperiode beginnen wir im Bereich der Antarktischen Halbinsel, springen dann zu den Eisbohrkernen der Ostantarktis und enden schließlich am Rand des Ross-Meeres.

Abbildung: Lokalitäten der analysierten MWP-Fallstudien  

 

Abbildung: Zoom der Antarktischen Halbinsel. Nummern geben Lokalitäten der analysierten MWP-Fallstudien an.

 

1) Strother et al. 2014: Fan Lake on Annenkov Island

Unsere Expedition beginnt auf Annenkov Island, einer unbewohnte Insel etwa 13 km vor der Südküste von Südgeorgien. Ein Forscherteam um Stephanie Strother von der britischen Northumbria University untersuchte hier Pollen in Seesedimenten und konnte auf dieser Basis eine Klimarekonstruktion der letzten 7000 Jahre erstellen. Die Wissenschaftler fanden zwischen 350-1550 n. Chr. eine Wärmephase, die von kälteren Temperaturen flankiert war, nämlich der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit und der Kleinen Eiszeit.

 

2) Noon et al. 2003: Signy Island

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