Neue Studie: Adélie-Pinguine in der Antarktis profitieren von der Klimaerwärmung

Phantastische Geschichten aus Takatukaland: Der Klimawandel schreitet ungebremst voran und heißester November (2015) seit Messbeginn: Klimaaktivisten treten in Pippi Langstrumpfs Fußstapfen und machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Was verschwiegen wird: Satelliten können die Rekorde nicht nachvollziehen. Hier die RSS-Satellitendaten, abgerufen Mitte Dezember 2015:

Und: Die von MetOffice, NOAA und NASA behaupteten Monatsrekorde sind – man mag es kaum glauben – Folge einer bewussten Nachjustierung, welche die jüngeren Mesungen nach oben drückt und die alten Werte absacken lässt. Im Sport heißt so etwas Wettbewerbsverzerrung und wird von den Dopingbehörden sportrechtlich verfolgt. Siehe: „NOAA in Not: Erwärmungspause der letzten 15 Jahre lässt sich nicht so einfach wegtricksen„.

Zu allem Überfluss erschien im Oktober 2015 im Journal of Geophysical Research auch noch eine neue Arbeit eines Teams um Dillon Amaya von der Scripps Institution of Oceanography, University of California, in San Diego. Dort steht die Erwärmungspause sogar im Titel:

Seasonality of tropical Pacific decadal trends associated with the 21st century global warming hiatus

Die offizielle Wissenschaft hat den Erwärmungshiatus längst akzeptiert und debatiert kontrovers seine Gründe. Aktivisten führen die Öffentlichkeit immer noch an der Nase herum. Weshalb schreitet die Wissenschaft nicht ein?

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Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) vom 19. November 2015:

Warmes Wasser wirbelt das Leben in der Arktis durcheinander

Einzigartige 15-jährige Beobachtungsreihe von AWI-Forschern offenbart die Empfindlichkeit der Meeresumwelt in polaren Regionen

Die Erwärmung der arktischen Gewässer durch den Klimawandel dürfte künftig zu einer radikalen Veränderung der Meereslebensräume im hohen Norden führen. Das legen Daten aus Langzeitbeobachtungen in der Framstraße nahe, die Forscher des Alfred-Wegener-Institutes (AWI) jetzt ausgewertet haben. Ihre wichtigste Erkenntnis: Es genügt bereits ein vorübergehender Warmwassereinstrom in den Arktischen Ozean, um die Lebensgemeinschaften von der Wasseroberfläche bis hinunter in die Tiefsee grundlegend zu beeinflussen. Wie die Autoren aktuell im Fachmagazin „Ecological Indicators“ berichten, ereignete sich ein solcher Wärmeeinstrom im Zeitraum von 2005 bis 2008. […]

Normalerweise hat das oberflächennahe Wasser, das aus dem Atlantik durch die Framstraße Richtung Norden strömt, eine Durchschnittstemperatur von drei Grad Celsius. Mithilfe ihres Observatoriums konnten die AWI-Forscher jedoch feststellen, dass im Zeitraum von 2005 bis 2008 die Durchschnittstemperatur der einströmenden Wassermassen ein bis zwei Grad Celsius höher lag: „In dieser Zeit flossen große Mengen vergleichsweise warmen Wassers in den Arktischen Ozean. Da die polaren Organismen an gleichbleibend kalte Bedingungen angepasst sind, kam dieser Wärmeeintrag einem Temperaturschock gleich“, erläutert Thomas Soltwedel.

Entsprechend stark fielen die Reaktionen im Ökosystem aus: „Wir konnten in verschiedenen Lebensgemeinschaften, von den Mikroorganismen über die Algen bis zum Zooplankton, tiefgreifende Veränderungen feststellen. Auffällig war zum Beispiel die Zunahme freischwimmender Flügelschnecken und Flohkrebse, die für gewöhnlich in den gemäßigten und subpolaren Bereichen des Atlantiks vorkommen. Die Zahl der arktischen Flügelschnecken und Flohkrebse nahm hingegen deutlich ab“, berichtet Thomas Soltwedel.

Kann man sich vorstellen: Wenn es wärmer wird, gibt es bei Organismen Profiteure und Verlierer. Aber im Grunde ist dies nichts Neues. Bereits vor 1000 Jahren hatte sich die Arktis kräftig erwärmt, auf mindestens das heutige Niveau. Klicken Sie mal auf die roten Arktis-Punkte auf der interaktiven Karte unseres Kartierprojektes zur Mittelalterlichen Wärmeperiode. Was sagt das AWI zu dieser natürlichen Variabilität?

„Ob der von uns beobachtete Warmwassereinstrom mit dem Klimawandel zusammenhängt, können wir nicht sagen, da es auch natürliche Klimaschwankungen gibt, die beispielsweise alle zehn Jahre auftreten können. Sie überlagern die vom Menschen verursachten Auswirkungen des Klimawandels, sodass wir auch nach 15 Jahren nicht genau wissen, ob ein solcher Warmwassereinstrom ausschließlich natürliche Ursachen hat“, sagt Thomas Soltwedel. […] Die Untersuchungen am HAUSGARTEN werden fortgeführt. „Ob Veränderungen natürlich oder vom Menschen verursacht werden, können wir erst dann mit Sicherheit sagen, wenn uns Daten aus mehreren Jahrzehnten vorliegen“, sagt Thomas Soltwedel. Die ersten 15 Jahre sind dafür eine sehr gute Basis.

Genau, es könnten auch Veränderungen im Rahmen der mit 60 Jahren pulsierenden Ozeanzyklen sein. Da sind 15 Jahre doch recht lächerlich kurz. Die Mittelalterliche Wärmeperiode wird natürlich in der ganzen Pressemitteilung mit keinem Wort erwähnt. Interessant: Die österreichische Tageszeitung Der Standard griff am 22. November 2015 die Meldung auf, „vergaß“ jedoch in der Berichterstattung den zuletzt genannten Absatz. So schien die Studie plötzlich als Beleg der anthropogenen Klimaerwärmung, was die AWI-Forscher in ihrer Erläuterung jedoch ausdrücklich offen ließen. Ein klassische journalistische Verkürzung mit verzerrenden Folgen.

 

 

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Nun ist es amtlich: Die Adélie-Pinguine in der Antarktis profitieren von der Klimaerwärmung. Ihre Population hat nach Ende der letzten Eiszeit stark zugenommen. Pinguine mögen es warm! Nachzulesen am 19. November 2015 im Wissenschaftsblatt Eos:

Ice Loss Benefits Adélie Penguins—For Now
New research that may presage effects of climate change on this species looks back 22,000 years, finding robust growth in the East Antarctic population as melting followed the last ice age.

Weiterlesen in Eos.

Hier der Abstract der Studie des Pinguinforscherteams um Jane Younger:

Proliferation of East Antarctic Adélie penguins in response to historical deglaciation

Background. Major, long-term environmental changes are projected in the Southern Ocean and these are likely to have impacts for marine predators such as the Adélie penguin (Pygoscelis adeliae). Decadal monitoring studies have provided insight into the short-term environmental sensitivities of Adélie penguin populations, particularly to sea ice changes. However, given the long-term nature of projected climate change, it is also prudent to consider the responses of populations to environmental change over longer time scales. We investigated the population trajectory of Adélie penguins during the last glacial-interglacial transition to determine how the species was affected by climate warming over millennia. We focussed our study on East Antarctica, which is home to 30 % of the global population of Adélie penguins.

Methods. Using mitochondrial DNA from extant colonies, we reconstructed the population trend of Adélie penguins in East Antarctica over the past 22,000 years using an extended Bayesian skyline plot method. To determine the relationship of East Antarctic Adélie penguins with populations elsewhere in Antarctica we constructed a phylogeny using mitochondrial DNA sequences.

Results. We found that the Adélie penguin population expanded 135-fold from approximately 14,000 years ago. The population growth was coincident with deglaciation in East Antarctica and, therefore, an increase in ice-free ground suitable for Adélie penguin nesting. Our phylogenetic analysis indicated that East Antarctic Adélie penguins share a common ancestor with Adélie penguins from the Antarctic Peninsula and Scotia Arc, with an estimated age of 29,000 years ago, in the midst of the last glacial period. This finding suggests that extant colonies in East Antarctica, the Scotia Arc and the Antarctic Peninsula were founded from a single glacial refuge.

Conclusions. While changes in sea ice conditions are a critical driver of Adélie penguin population success over decadal and yearly timescales, deglaciation appears to have been the key driver of population change over millennia. This suggests that environmental drivers of population trends over thousands of years may differ to drivers over years or decades, highlighting the need to consider millennial-scale trends alongside contemporary data for the forecasting of species’ abundance and distribution changes under future climate change scenarios.

 

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