Gibt es in Afghanistan nicht drängendere Probleme als den Klimawandel? V20-Gruppe fordert 355 Milliarden Euro für angebliche Klimaschäden

Bald könnte es für die Industrienationen richtig teuer werden, wie die taz am 9. Oktober 2015 meldete:

Bündnis gegen Klimawandel: Vereint gegen Naturkatastrophen
Die zwanzig am stärksten durch den Klimawandel bedrohten Staaten haben sich wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel zur Gruppe der „V 20“ zusammengeschlossen, um ihre Anstrengungen zu bündeln. Die Finanzminister der betroffenen Staaten hoben ihre Allianz am Donnerstag in Lima als Gegengewicht zur G 20, der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer aus der Taufe. Als eine ihrer ersten Maßnahmen beschlossen die V 20 die Einrichtung eines Versicherungsmechanismus gegen extreme Wetterphänomene und Naturkatastrophen, der aus privaten und öffentlichen Quellen finanziert werden soll.

Die V-20-Gruppe besteht aus Afghanistan, Äthiopien, Bangladesch, Barbados, Bhutan, Costa Rica, Ghana, Kenia, Kiribati, Madagaskar, die Malediven, Nepal, Osttimor, die Philippinen, Ruanda, St. Lucia, Tansania, Tuvalu, Vanuatu und Vietnam. Der erste Präsidenten des Clubs, der philippinische Finanzminister Cesar Purisima, glaubt Klimakosten von 355 Milliarden Euro bis 2030 auf die Gruppe zukommen, die irgendwer jetzt gefälligst zu zahlen hat. Ein toller Geldregen. Dabei gibt es viel drängendere Probleme als den Klimawandel. Beispiel Afghanistan: Hier geht es nicht um ein paar Zehntel Grad Temperaturerhöhung, sondern um die schnellstmögliche Beendigung eines schlimmen Bürgerkrieges. Wie kann man sich Sorgen um den Klimawandel machen, wenn Taliban & Co. noch immer Frauen die Grundrechte verweigern und durch Bomben und Kampfhandlungen Angst und Schrecken verbreitet wird? Zu den in Deutschland derzeit eintreffenden Flüchtlingen gehören auch viele Afghanen. Der Fluchtgrund ist auf jeden Fall nicht der Klimawandel, soviel steht fest.

Oder Beispiel Osttimor: Bitterarm – aber nicht vom Meeresspiegel bedroht. Die Insel ist extrem gebirgig, da müsste der Meeresspiegel schon um 1 km steigen, um das Land zu überfluten. Es geht den Ländern hier nicht so sehr ums Klima, sondern ums Geld. Und das möglichst Cash, damit auf dem Weg zu den Projekten möglichst viel in den oberen Etagen abgezwackt werden kann. Es fällt auf, dass fast alle der V20-Länder von Transparency International rot eingefärbt als stark korruptionsgefährdet eingestuft werden. Mögen die Gelder bald üppig fließen!

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Am 21. August 2015 erklärte ein interviewter Meeresforscher in der Radiosendung „Science in Action“ im BBC World Service, die Haie könnten wegen der Ozean-„Versauerung“ aufgrund des CO2 nach dem Jahr 2100 aussterben. Hier gehts zur Sendung (ab ca. Minute 14:50). Nun lernt man heute bereits in jedem ordentlichen Biologie-Unterricht, dass sich die Familie der modernen Hai-Arten bereits im frühen Jura entwickelte und sich diese seitdem kaum veränderten und bereits seit ihrer Frühzeit extrem verbreitet und erfolgreich waren.

Ausserdem sollte jedem wissenschaftlich gebildeten Menschen bekannt sein, dass der CO2 Gehalt der Atmosphäre während der Jura- und Kreidezeit (also ca. schlappe 135 Millionen Jahre lang) rund 4 bis 5 mal höher war als heute und somit weit höher lag, als die CO2 Konzentration, die für das Jahr 2100 erwartet wird. Warum sind die Haie also nicht schon damals ausgestorben, sondern haben sich – ganz im Gegenteil – genau in diesen Epochen zur einer dominierenden Gattung in den Weltmeeren gemausert?

Dieser Einwand ist derart offensichtlich und naheliegend, dass man sich kaum vorstellen kann, dass ein BBC Wissenschaftsredakteur und ein Ozeanforscher nicht selbst darauf kommen müssten. Trotzdem wurde dieser krasse logische Widerspruch mit keiner Silbe erwähnt, geschweige denn versucht, zu erklären. Geht es möglicherweise vor allem darum, die Hörer mit phantasievollem Klimagrusel zu unterhalten?

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Der Pariser Klimagipfel naht. Da will man die Bevölkerung offenbar schnell noch bilden und auf den geplanten weitreichenden Umbau der Gesellschaft vorbereiten. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik kündigte am 2. September 2015 per Pressemitteilung einen kostenlosen Klima-„MOOC“ an:

FernUniversität in Hagen sendet Onlinekurs vor UN-Klimagipfel in Paris

Der Studiengang infernum, ein gemeinsames Angebot von FernUniversität in Hagen und Fraunhofer UMSICHT, hat in Kooperation mit der Universität Lund in Schweden einen kostenlosen Onlinekurs (MOOC) produziert: ausgewählte internationale Expertinnen und Experten sprechen über die Klimaverhandlungen, Gerechtigkeit und Lösungsszenarien.

Im Vorfeld des UN-Klimagipfel in Paris, vom 30. November bis 11. Dezember 2015, bietet der Weiterbildungsstudiengang Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum) in Kooperation mit der schwedischen Universität Lund einen englischsprachigen Massive Open Online Course (MOOC) an. Der Onlinekurs mit dem Titel »Climate Change: a question of justice?« ist offen zugänglich, kostenfrei und für eine hohe Zahl an Teilnehmenden ausgelegt.

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Klimawandel auf dem Mars – analog zur Erde?

Von Dr. Dietrich E. Koelle Von einem Klimawandel auf dem Mars Rückschlüsse auf die Entwicklung auf der Erde zu ziehen, dürfte schwierig sein, solange keine konkreten Daten vom Mars vorliegen. Aber umgekehrt ist es wesentlich einfacher: Die großen Klima-Veränderungen auf der Erde, die in der Vergangenheit in einem Zyklus von rund 150 Millionen Jahren  auftraten, werden auf eine langfristige Schwankung der solaren Strahlungsintensität zurückgeführt, bzw. auf die Variation der Strahlung entsprechend den unterschiedlichen Staubdichte-Bedingungen beim Durchgang des Sonnensystems durch einen der Spiralarme unserer Galaxis, der Milchstrasse. Bekanntlich kreist das Sonnensystem  in 220 bis 240 Millionen Jahren in einem Abstand von …

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Sinnvoller Einsatz der Kirchsteuer? Nordkirche betreibt „Geschäftsstelle Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“

Pilgern ist ein alter Brauch. Nach Lourdes, nach Santiago de Compostela über den Jakobsweg, in das portugiesische Fatima. Meist warten dort Heilige, die für Wunderheilungen und andere Wunscherfüllungen zuständig sind. Nun jedoch gibt es Pilgern 2.0. Die deutsche Nordkirche hat eine „Geschäftsstelle Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“ eingerichtet und lässt momentan von Flensburg zur göttlichen Klimakonferenz in Paris wandern. Auf einer eigens eingerichteten Webseite lässt die „Geschäftsstelle Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“ mitteilen: Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt von Flensburg nach Paris. Eine Südroute führt von Ludwigshafen nach Metz und vereint sich dort mit dem Pilgerweg aus dem Norden Deutschlands. Die …

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Sorge um Objektivität bei Bild der Wissenschaft: Redakteur präsentiert fragwürdige Klimaaktivisten-Studie zum Ende der letzten Eiszeit, ohne ernstzunehmende anderslautende Resultate zu erwähnen

Bild der Wissenschaft berichtete am 21. August 2015 über eine seltsame neue Studie:

Eiszeit-Gletscherschmelze durch Treibhausgase
Was verursachte den Rückgang der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit? Zu dieser Frage gibt es noch immer Unklarheiten – war verstärkte Sonnenstrahlung, Veränderungen der Meeresströmungen oder aber tatsächlich der Anstieg der Treibhausgaskonzentration für den Wärmeeffekt hauptverantwortlich? Eine Neudatierung, wann Felsen vom Gletschereis einst freigegeben wurden, schafft nun Klarheit: Die Schmelze am Ende der Eiszeit begann doch zeitgleich mit einem natürlichen Anstieg der Treibhausgas-Konzentration.

Das Ende der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren durch einen Anstieg der Treibhausgase bedingt? Eine Vielzahl von früheren Studien fand das genaue Gegenteil, nämlich zunächst eine Erwärmung und dann mit zeitlicher Verzögerung von einigen hundert Jahren ein Anstieg der CO2-Konzentration. Die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler vertritt diese Ansicht und kann den Zusammenhang auch gut belegen:

Daher wundert es doch sehr, dass Redakteur Martin Vieweg von Bild der Wissenschaft (BdW) die Debatte aufgrund eines einzigen neuen Papers plötzlich für beendet erklärt, die angeblich nun endlich „Klarheit schafft“. Was hat die neue Arbeit nun wirklich gefunden und um welche Forscher handelt es sich? Hierzu lesen wir in BdW etwas weiter:

„Wir haben festgestellt, dass diese Alterseinstufungen der Gesteine ungenau waren. Die neuen Daten bestätigen nun hingegen: Zeitgleich mit dem Anstieg der Treibhauskonzentration begannen die Gletscher zu schmelzen und sich zurückziehen“, sagt Jeremy Shakun vom Boston College.

Shakun, Shakun, den Namen hatten wir doch schon einmal gehört? Genau, mit genau der selben Masche hatte Shakun 2012 schon einmal versucht, die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen. Siehe unseren Blogartikel „Statistik-Trick befördert CO2 vom Beifahrer zum Chauffeur: Fragwürdiger neuer Shakun-Artikel in Nature„. Damals erntete die Gruppe in der Fachwelt viel Unverständnis für ihre Ausarbeitung. Nun versucht es Shakun in ähnlicher Gruppenzusammensetzung also erneut. Die Erfolgsaussichten sind jedoch gering. Denn wer einmal murskst, dem glaubt man nicht. Skepsis ist auch angebracht, da zur Gruppe erneut der IPCC-Hardliner Peter Clark gehört, der bereits mehrfach mit extremen und alarmistischen Sichtweisen negativ aufgefallen ist.

Bild der Wissenschaft ist hier vorzuwerfen, seine Leserschaft über die Vorgeschichte und IPCC-Lastigkeit der Forschergruppe nicht informiert zu haben. Sind jetzt alle Vorgängerarbeiten an anderen Orten und anderem Material plötzlich hinfällig, nur weil eine Gruppe ein anderes Ergebnis herausbekommt? Wohl kaum. Wir haben in der BdW-Redaktion nachgefragt, wie es zu der vorschnellen und einseitigen Darstellung kommen konnte.

Im Folgenden die Pressemitteilung der Oregon State University vom 21. August 2015:

Greenhouse gases caused glacial retreat during last Ice Age

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Die Sonne im September 2015 und ein Bericht zum Wissensstand vor der Pariser Klimakonferenz

von Fritz Vahrenholt und Frank Bosse
mit herzlichem Dank an Nicholas Lewis für seine Hinweise den Teil „Ein wenig Physik vor Paris“ betreffend

Unser Zentralgestirn war im September für die Verhältnisse des aktuellen Sonnenzyklus (SC) Nummer 24 recht aktiv: Die festgestellte SSN betrug 78,1. Im Mittel aller bisherigen Zyklen ergibt sich  für den Monat eine Zahl von 83,5, somit sahen wir 93% der üblichen Aktivität im vergangenen Monat.

Abb.1: Die Aktivität des Zyklus 24 (rot) im Vergleich zu einem mittleren Zyklus (blau) und zum in der jüngeren Vergangenheit ähnlichen Zyklus 5.

 

Der Vergleich der einzelnen Zyklen untereinander:

Abb.2: Die aufsummierten Abweichungen vom mittleren Zyklus ( blau in Abb.1) der einzelnen Zyklen bis zum aktuellen Monat 82 nach Beginn des SC24 im Dezember 2008.

 

Wir befinden uns nun schon sehr deutlich auf dem absteigenden Teil des Zyklus( vgl. Abb. 1); oft unterschieden sich die Zyklen hier nicht mehr markant voneinander. Die bedeutende negative Anomalie von der mittleren Aktivität produzierte unser Zyklus schon in den ersten 5 Jahren seiner Dauer.

 

Ein wenig Physik vor Paris

Die große Frage, die sich auch vor Paris stellt, ist: Wie wird sich das Klima bis zum Jahre 2100 entwickeln? Was kann und muss von der Politik entschieden werden, damit die Erwärmung in den nächsten 84 Jahren im globalen Mittel nicht 2 Grad seit der vorindustriellen Zeit überschreitet?

Wir haben an dieser Stelle  oft deutlich gemacht, dass die anthropogene Klimabeeinflussung vom tradierten Klimawissenschaftsbetrieb massiv überzeichnet worden sein dürfte. Jedenfalls wurden oft Unsicherheiten bei der anthropogenen Zuweisung von Klimaeffekten wenig beachtet.  Natürliche Einflüsse, wie die Schwankungen der Sonnenaktivität, waren in der Vergangenheit wesentlich und bleiben es auch in der Zukunft. Sie drücken sich nicht nur in der minimalen Änderung der solaren Gesamtstrahlung (TSI) aus. Es ist durch nichts gerechtfertigt, diese Einflüsse – wie es das IPCC tut – auf nahezu Null zu stellen und die Klimaveränderung im 21. Jahrhundert in so großem Maße auf  anthropogene  Einflüsse zurückzuführen ( es gibt „ einen extrem einfachen, quasi linearen Zusammenhang zwischen der globalen Mitteltemperatur und der Gesamtmenge von CO2, die in den nächsten Jahrzehnten in die Umwelt geblasen wird“, Schellnhuber, 2009). In der folgenden Betrachtung lassen wir unsere Zweifel einmal außen vor und rechnen mit den Vorgaben des IPCC.

Wir benutzen hierzu das Zahlenwerk des IPCC AR5 zu den Antrieben des Klimas, die „Forcing-Daten“. In Tabelle 1.2 sind für viele wirkende Einflüsse wie Kohlendioxid, andere Treibhausgase, Landnutzung ect.  die Zahlen des Antriebes in W/m² angegeben. In diesem Jahr erschien eine Arbeit von Björn Stevens dazu, in der er den Aerosol- Antrieb neu bewertete und mit ca. 50% des im o.g. IPCC- Dokument aus dem Jahre 2013 feststellte. Wir berichteten dazu bereits mehrfach, u.a. hier. Die Antriebe wirken additiv und die beobachteten Temperaturen ab dem Jahre 1950 verhalten sich gegenüber den Antrieben (die aktuelle Aerosol-Korrektur ist berücksichtigt) so:

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Um Antwort wird gebeten: Schroedel-Schulbuchverlag verbreitet immer noch die Hockeystickkurve

Im Februar 2015 teilte eine der Kalte-Sonne-Redaktion namentlich bekannte Lehrerin dem Schroedel-Verlag mit, dass die einem aktuellen Schulbuch gezeigte Hockeystickkurve nicht mehr gültig ist.

Reaktion von Schroedel: Standard-E-Mail „Vielen Dank für die Anregung“.

Am Ende der Sommerferien hakte die Lehrkraft dann noch einmal nach, nachdem sie das Kapitel zum Klimawandel ausführlich analysiert hatte. Neben den Anregungen wurden auch Fragen gestellt.

Reaktion von Schroedel: Danke für die Anregung. Die Redakteure werden sich in ein paar Tagen bei Ihnen melden. Haben sie aber nicht.

Dann fragte die Lehrerin nach, wann denn mit einer Antwort zu rechnen sei. Wieder keine Antwort vom Schroedel-Verlag. Hier wurde ein deutscher Schulbuchverlag beim klimaalarmistischen Tricksen erwischt und weiß sich zunächst nur mit der altbewährten Methode zu hefen: Mauern und Schweigen. Das ist die Klimadidaktik des 21. Jahrhunderts.

Mitte September 2015 passierte dann doch noch etwas. Die Lehrerin erhielt per Post ein umfangreiches „Informationspaket“ sowie einen mehrseitigen Brief, gleichzeitig den Hinweis, dass man sich an Internetdiskussionen über das Klima nicht beteilige. Im Pakte enthalten war auch der fragwürdige Verriss der „Kalten Sonne“ von der Webseite „Klimafakten“.

Außerdem teilt man mit, dass die Anregungen der Lehrerin bei der nächsten Überarbeitung des Kapitels berücksichtigt werden. Einige der gestellten Fachfragen könne man jedoch nicht beantworten, da niemand im Autorenteam Klimawissenschaftler sei. Der Verlag sieht sich als „Berichterstatter“ darüber, was zurzeit Stand des Wissens ist. Dazu nutzt man allgemein zugängliche Quellen, die möglichst zuverlässig sind, z.B. von Universitäten, Fachzeitschriften, internationalen Organisationen, Umweltbundesamt und Informationsdienste, die über wissenschaftliche Arbeiten berichten. Man habe versucht, sich weder von Klimaskeptikern noch von Untergangspropheten vereinnahmen zu lassen. Die Autoren empfinden ihr Schulbuch nicht als übertrieben oder falsch und es sei nach Prüfung durch Gutachter in NRW ohne Probleme zugelassen worden. Man weist erneut auf den 90%-Konsens hin, an dem sich Autoren natürlich zu orientieren hätten.

Zum Schluss erinnert Schroeder daran, dass wir nicht darauf warten sollten, ob sich die Theorie von der Klimakatastrophe bewahrheitet oder nicht. Im letzten Absatz heißt es „Falls sich irgendwann herausstellen sollte, dass sich die Klimawissenschaftler doch geirrt haben und es nicht zu einem weiteren globalen Temperaturanstieg kommt, dann war es dennoch kein Fehler gewesen, sich in der Zwischenzeit etwas umweltfreundlicher und nachhaltiger zu verhalten, mehr nachwachsende Rohstoffe zu verwenden, weniger fossile Energieträger zu verbrennen, Wind-, Wasser- und Solarenergie stärker zu nutzen und insgesamt ein wenig genügsamer zu leben. Der Planet wird es seinen Bewohnern danken.“

Im Folgenden der erste, unergiebige Teil des Schriftverkehrs (anonymisiert):

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Von: [Lehrerin]
An: Schroedel-Schulbuchverlag

Gesendet: 19.2.2015, über Webkontaktformular

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit einem Jahr arbeite ich als Chemielehrerin […] mit dem „Blickpunkt Chemie“ ISBN 978-3-507-77330-1. Mir gefällt der Praxisbezug und die Art der Darstellung und  Aufgaben für meine Schülerinnen und Schüler. Ich bin jedoch der Meinung, dass das Thema „Der Mensch verstärkt den Treibhauseffekt“ nicht korrekt dargestellt wird.

Trotz aller alarmistischen Berichte und Meldungen ist bis heute keineswegs sicher, ob und wie sehr der Mensch das Klima beeinflusst. Der Verlauf der Temperatur seit 1000 Jahren ist in Ihrem Schulbuch nicht korrekt dargestellt, da die mittelalterliche Wärmeperiode fehlt. Würde man 2000 Jahre zurückgehen, müsste auch die römische Wärmeperiode dargestellt werden. In beiden Fällen war es auf der Erde etwa so warm wie heute, ohne menschliches Zutun.

Temperatur und CO2-Gehalt liefen zwar immer ungefähr parallel, es gibt aber Studien, nach denen der CO2-Gehalt der Temperatur folgte und nicht umgekehrt. Somit könnte die erhöhte Temperatur in der Vergangenheit die Ursache eines höheren CO2-Gehaltes der Luft gewesen sein. Der durch den Menschen erhöhte CO2-Gehalt muss daher keineswegs zu einer Temperaturerhöhung führen.

Die Klimamodelle der „Klimaforscher“ haben die Temperaturen der letzten 18 Jahre nicht richtig vorhersagen können. Sie lagen deutlich zu hoch. Mit diesen Klimamodellen lassen sich auch Temperaturveränderungen der Vergangenheit nicht erklären. Bisher gibt es keine ungewöhnliche Veränderung der durchschnittlichen Temperatur. Nach der \“kleinen Eiszeit\“  befinden wir uns in einer Warmperiode, wie es sie in der Vergangenheit häufig gab. Offensichtlich sind die Modelle, die CO2 als wichtigste Ursache der Temperaturentwicklung ansehen, falsch.

Aus diesem Grunde ist es wissenschaftlich nicht korrekt, nur die Theorie des AGW im Schulbuch darzustellen. Ich bitte Sie, diesen Teil zu überarbeiten und auf Wissenschaftlichkeit zu achten.

Mit freundlichen Grüßen

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Von: schulbuchzentrum-online.de, Kundenservice der Verlage Westermannn, Schroedel, Diesterweg, Winklers, BV1 und Schöningh
An: [Lehrerin]

Gesendet: 19.2.2015

Sehr geehrte Frau […],

vielen Dank für Ihren Hinweis. Unsere Werke durchlaufen grundsätzlich mehrere Korrekturphasen. Dennoch bleiben leider gelegentlich einige Fehler/Ungenauigkeiten unentdeckt.Wir sind Ihnen für Ihre Anmerkung dankbar, denn Ihr Hinweis aus der Praxis hilft uns dabei, den hohen Standard unserer Werke beizubehalten. Ihre Nachricht wird an die für das Werk verantwortliche Redaktion weitergeleitet und dort geprüft und gegebenenfalls beim nächsten Nachdruck oder der nächsten Neubearbeitung berücksichtigt. Bei Rückfragen zu Ihrem Vorgang beziehen Sie sich bitte auf die im Betreff genannte Referenznummer. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie uns auch gerne unter 05 31/708 – 86 86 anrufen. Sie erreichen uns montags bis donnerstags von 08:00 bis 18:00 Uhr und freitags von 08:00 bis 17:00 Uhr.

Mit freundlichen Grüßen

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Von: [Lehrerin]
An: schulbuchzentrum-online.de

Gesendet: 28. Juli 2015

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

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Demograf Wolfgang Lutz: „Szenarien, dass Millionen von Klimaflüchtlingen nach Europa kommen, sind aus meiner Sicht stark übertrieben.“

Europa sieht sich derzeit einer seiner größten Herausforderung ausgesetzt. Hundertausende Bürgerkriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge drängen momentan vom Balkan, aus Arabien, Afrika und Asien auf den überforderten europäischen Kontinent. Die innere Einheit Europas ist akut in Gefahr. Vertreter der klimaalarmistischen Linie beuten die Situation schamlos aus und deuten die Völkerwanderung als Folge des Klimawandels. Fachleute sind entsetzt, da ein solcher Zusammenhang aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegbar ist (siehe „Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus? Spiegel Online meldet Zweifel an„). In der österreichischen Tageszeitung Die Presse äußerte sich am 4. September 2015 auch der Demograf Wolfgang Lutz in diese Richtung: „Klimawandel vertreibt die Menschen …

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Schlimme Mogelpackung: Grünen-Studie „Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland“ entpuppt sich als phantasievolles Lobbymachwerk

Die deutschen Medien fielen im August 2015 auf eine fragwürdige Lobbystudie der Grünen zum Klimawandel herein. Beispiel ntv, wo am 21. August 2015 zu lesen war: „Phasen extremer Hitze“Klimawandel erreicht Deutschland Skeptiker reduzieren die Folgen der Klimaveränderungen zuweilen auf nicht mehr als ein bisschen mediterranes Flair für Deutschland. Für die heimische Flora hat die schleichende Erwärmung jedoch knallharte Konsequenzen. […] Die Fraktion der Grünen im Bundestag hat die Studie „Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland“ bewusst im Vorfeld des Klimagipfels veröffentlicht, der am 30. November in Paris beginnt. Die Teilnehmer der UN-Konferenz sollen eine neue Klimaschutz-Vereinbarung verabschieden. […] „Hitzewellen, Stürme und …

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Peinliche Panne beim Britischen Wetterdienst: Statt angekündigtem Hitzesommer gab es eine feuchte Überraschung

Das ZDF macht sich Sorgen um die Korallenriffe und schickte ein Filmteam nach Costa Rica. In einer Pressemitteilung vom 19. August 2015 teilte die TV-Anstalt mit: Klimawandel bedroht Korallenriffe in aller Welt ZDF-Umweltdoku „planet e.“ begleitet deutsche Meeresbiologen an die Küste Costa Ricas Costa Rica – reiche Küste, so nannte einst Kolumbus das kleine mittelamerikanische Land zwischen Atlantik und Pazifik. Und in der Tat: Die Küste des Landes ist reich an Tier- und Pflanzenarten. Doch wie lange noch? In der Dokumentation „Korallenriffe in Gefahr„, am Sonntag, 23. August 2015, 14.40 Uhr, im ZDF, begleitet „planet e.“ die Forscher des Bremer …

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Hans von Storch: Um das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in Ordnung zu bringen, ist es notwendig, dass die Wissenschaft wieder „verwissenschaftlicht“ wird und die Politik wieder „politisiert“.

Schwarzweißmalerei ist unsere Sache hier im Blog nicht. Gerne gehen wir die Dinge differenziert an, diskutieren pro- und kontra, erkennen legitime Argumente der Gegenseite an, sparen aber auch nicht an berechtigter Kritik. So wollen wir es auch mit dem WWF halten. Der WWF ist für seine Unterwanderung des IPCC bekannt, wobei Aktivisten natürlicherweise die schlechtesten Schiedsrichter in einem Gremium abgeben, das eigentlich eine seriöse Aufbereitung der Literatur leisten soll. Aber der WWF kümmert sich auch um lobenswerte Projekte. Am 17. August griff Bernhard Bauske im WWF-Blog das weltweite Platiktütenproblem auf. Unzählige Plastikfetzen treiben mittlerweilen auf den Weltozeanen durch die Gegend. Täglich verheddern sich Meerestiere darin, eine Riesenschweinerei. Lesen Sie im WWF-Blog:

Müll-Meditationen: Tütentraining
[…] Nun schleppe ich meinen Einkauf also in einer Plastiktüte nach Hause. Wird diese Tüte im Meer schwimmen und den Meeresbewohnern den Garaus machen? Immerhin gelangen jedes Jahr grob geschätzt etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Als Strandgut lassen diese Plastikteile vormals weiße Südseestrände aus der Ferne betrachtet aussehen wie ein buntes Bällebad. Schlimmer noch: Seehunde verheddern sich in Netzen, Vögel sterben an zu viel Plastik im Magen und Lederschildkröten verwechseln im Meer schwimmende Plastiktüten mit Quallen, ihrer Nahrung.

Ganzen Artikel im WWF-Blog lesen.

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Wer hätte das gedacht: China pustet möglicherweise doch nicht so viel CO2 aus wie angenommen, wie Nature am 19. August 2015 meldete:

China’s carbon emissions overestimated
Analysis could force climate scientists to revisit estimates of global cycle.
China’s carbon emissions may be significantly lower than previously thought — about 14% less in 2013 than estimated by the Chinese government and others, according to research published this week in Nature (Z. Liu et al. Nature 524, 335–338; 2015). The analysis draws on data from more than 4,200 Chinese mines — including new measurements of the energy content of coal — among other sources.

Weiterlesen in Nature. Siehe auch Beitrag in der New York Times.

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Am 12. August 2015 veröffentlichte der Geesthachter Klimawissenschaftler Hans von Storch in seinem Klimazwiebel-Blog ein lesenswertes Statement zur Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft. Darin erinnert er seine Klimaforscherkollegen an die Grundprinzipien guter Wissenschaft, die Falsifizierungsmöglichkeiten zulassen und eine Einmischung in die politische Emtscheidungsfindung vermeiden:

Mein Name ist Hans von Storch, ich bin ein deutscher Wissenschaftler, ausgebildet als Mathematiker, seit 40 Jahren tätig im Bereich Klima-Wissenschaften, seit 20 Jahren Direktor des Institut für Küstenforschung (Helmholtz Zentrum Geesthacht – HZG). Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich zusammen mit den Sozialwissenschaftlern und seit diesem Jahr bin ich nicht nur Mitglied der Fakultät für Natur­wissen­schaften, sondern auch der Sozialwis­sen­schaften an der Universität Hamburg. Meine Schwerpunkte sind die statistische Analyse, Klima-Modellierung, und die postnormale Wissenschaft des Klima­wandels. 

Zurzeit gehöre ich zu Forschungsteams am HZG, an  der Universität Hamburg und  an der Ocean University of China. Ich werde noch im Laufe des Jahres von meiner Aufgabe als Direktor des HZG in den Ruhestand treten.

Wenn man über das Thema „Hinweise für die Wissenschaft bei der Beratung von Öffentlichkeit und Politik“ spricht, sollte man zuerst beachten, dass dies viel mit dem kulturellen Umfeld zu tun hat, in dem die Problemwahr­neh­mung und die Rolle der Wissenschaft stattfindet. Was ich hier sage, bezieht sich – ausschließlich – auf die westliche Welt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse sind eine Ressource für die Öffentlichkeit, sowohl bei der Her­stel­lung von Verständnis für komplexe Entwicklungen und Ansichten, als auch bei Entschei­dungs­fin­dun­gen. Wissenschaft ist der Prozess, der diese Erkenntnisse generiert. Sie bestehen aus den jeweils besten zurzeit gegebenen Erklärungen im Rahmen des akzeptierten Verständnisses von Dynamiken, Zusammenhängen usw. Als solches sind wissenschaftliche Erkenntnisse grundsätzlich vorläufig, und sie werden nur solange als gültig akzeptiert, bis sie falsifiziert worden sind.

In der Tat ist Wissenschaft bereit, ihr Verständnis zu überarbeiten, wenn es neue  Beobach­tungen gibt, die mit dem jeweiligen wissenschaftlichen Verständnis nicht übereinstimmen oder wenn Widersprüche innerhalb des heutigen Verständ­nisses auftre­ten. Vergebliche Versuche von Falsifikation stärken die Gültigkeit von wissen­schaft­li­chen Erklärungen, wohingegen das Unterlassen solcher Bemühungen deren Gültigkeit ­schwächt. Falsifikation zu versuchen, ist ein notwendiger Schritt, um  die Plausibilität wissenschaftlicher Erkenntnisse zu vergrößern.

Die öffentliche Akzeptanz von wissenschaftlichen Erkenntnissen als überlegener Art von Wissen ist das Kapital der  Wissenschaft: Wenn auf Versuche der Falsifikation zu verzichtet wird, wenn die wissenschaftlichen Methodiken nicht imple­men­tiert (und Normen a la Merton (CUDOS)), und wenn man dieses Wissen dazu nutzt, die eigenen gesellschaft­lichen Interessen voran zu treiben, dann ist das ein Verbrauch dieses Kapitals.

Wissenschaftler sind soziale Akteure, in ihr kulturelles Umfeld eingebettet; sie haben ihre Werte und Präferenzen, und einige haben wohlgemeinte Ziele. Sie werden von diesen Werten und Prä­fe­ren­zen geleitet bei der Wahl ihrer Interessengebiete und bei der Formulierung ihrer Hypothesen, und letztlich auch bei der Entscheidung, ob die jeweilige empirische Evidenz für die Annahme oder Ablehnung ihre Hypothesen ausreicht. In ihrer Eigenschaft als Wissenschaftler sind sie „Fach­idi­oten“, das heißt, sie kennen ihren eigenen engen Wissensbereich besonders gut; wohingegen ihr Verständnis für andere Gebiete, und das gilt auch für die gesellschaftlichen Probleme, so gut ist wie das  eines Friseurs, eines Taxifahrers und eines Journalisten. Tatsächlich sind Wissenschaftler oft vorbelastet von Vorurteilen, weil sie glauben, dass ihr eigener Bereich von besonderer Bedeutung ist. 

Wissenschaftler sind auch ganz normale Bürger und somit berechtigt, an öffentlichen Debatten und öffentlichen Entscheidungen teilzunehmen. Dabei sollten sie aber vermeiden, das oben genann­ten Kapital der Wissenschaft als ein Argument für die Unterstützung eigener Vorlieben zu  ver­wen­den.

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Neue Studie in Nature Geoscience: 1800 Jahre vorindustrielle globale Klimaabkühlung in den Ozeanen

Unbeachtet von der ansonsten so gierig über Klimathemen berichtenden deutschen Presse erschien am 17. August 2015 in Nature Geoscience ein Paper von McGregor und Kollegen über die Klimaentwicklung der Ozeane während der letzten 2000 Jahre. Ein wirklich spannendes Thema, möchte man meinen. Weshalb mauerten Süddeutsche Zeitung, Zeit, taz & Co? Vielleicht war es der Titel des Papers, den man der Leserschaft vor Beginn der Pariser Klimakonferenz nicht zumuten wollte:

Robust global ocean cooling trend for the pre-industrial Common Era

Wie erklär ichs meinem Kinde? Verdammt, da ist es in den letzten knapp 2000 Jahren doch tatsächlich immer kälter geworden, obwohl man den Leuten immer etwas von einem paradiesisch konstanten Klima erzählt hatte. Beachtet werden muss, dass es bei dem Abkühlungstrend um die vorindustrielle Phase geht. Die Erwärmung des 20. Jahrhunderts ist natürlich real und kehrte die Abkühlung (zum Glück) um. Nicht auszudenken, wenn der Temperaturabfall immer weiter gegangen wäre. Die an der Studie beteiligte University of Maryland gab zur Arbeit eine Pressemitteilung heraus, die man in den deutschen Redaktionen offenbar sogleich in die Runde Ablage weiterleitete:

1,800 years of global ocean cooling halted by global warming

Comprehensive analysis of ocean surface temperature data shows a cooling trend preceding the Industrial Revolution

Prior to the advent of human-caused global warming in the 19th century, the surface layer of Earth’s oceans had undergone 1,800 years of a steady cooling trend, according to a new study. During the latter half of this cooling period, the trend was most likely driven by large and frequent volcanic eruptions.

An international team of researchers reported these findings in the August 17, 2015 issue of the journal Nature Geoscience. The study also indicates that the coolest temperatures occurred during the Little Ice Age–a period that spanned the 16th through 18th centuries and was known for cooler average temperatures over land. The concurrence of cooling events on both land and sea suggests that a global cooling phenomenon was erased by subsequent human-caused global warming.

„Today, the Earth is warming about 20 times faster than it cooled during the past 1,800 years,“ said Michael Evans, second author of the study and an associate professor in the University of Maryland’s Department of Geology and Earth System Science Interdisciplinary Center (ESSIC). „This study truly highlights the profound effects we are having on our climate today.“ Compared to the atmosphere, the oceans can absorb much more heat and trap it for longer periods of time. Thus the ocean can buffer short-term changes in global temperature. But when events such as volcanic eruptions cluster together in a relatively short period of time, the temperature changes can become prolonged.

„Volcanic eruptions have a short-term cooling effect on the atmosphere, but our results showed that when volcanic eruptions occurred more frequently, there was long-term ocean cooling,“ said lead author Helen McGregor, an Australian Research Council (ARC) Future Fellow at the University of Wollongong in Australia. „With this research, we now have new insight into the century-scale global sea-surface temperature variations that came before man-made greenhouse gas forcing.“ The scientists are the first to combine 57 previously published marine surface temperature reconstructions that cover all of the world’s oceans, from near-polar to tropical regions. The team compiled the data within 200-year brackets to observe long-term trends, and then compared the findings to land-based reconstructions, which revealed similar cooling trends.

„No matter how we divided the data set, the cooling trend stands out as a robust signal,“ McGregor said. To investigate the cause of the cooling trend, the researchers turned to climate models. They examined how sea-surface temperatures reacted to various „forcing“ factors, such as changes in solar output, Earth’s orbit, land use, volcanic activity and greenhouse gases. Only volcanic events resulted in a cooling trend that matched the team’s real-world observations. Understanding how forcing factors changed ocean temperatures in the past can open a window into future climate change.

„Model simulations by others have shown us that the oceans can impart a substantial delay in the warming of the surface climate,“ said Evans, who is also the lead of the Ocean2k working group of the Past Global Changes (PAGES) program. „With much of the heat from global warming entering our oceans, recent ocean surface warming may foreshadow additional future warming, in the same way ocean cooling appeared as a long-term response to large and frequent volcanic events in recent centuries.“

„We are still learning how the oceans mediate climate variations,“ Evans added. „Further work combining both observations and simulations of ocean climate will refine our understanding of the ocean’s role in climate change.“

Die kältesten Temperaturen der letzten 2000 Jahre herrschten während der Kleinen Eiszeit im 16.-18. Jahrhundert. Das wussten wir eigentlich schon. Und die heutigen Temperaturen liegen etwa auf dem gleichen Niveau wie vor 2000 Jahren. So lässt sich die Pressemitteilung interpretieren, wenn man auch zwischen den Zeilen liest. Um auf Nummer Sicher zu gehen, besorgen wir uns das Paper und schauen uns die Originaltemperaturkurven an und werden bestätigt: Die Erwärmung der letzten 150 Jahre hat kaum das Niveau der Römischen Wärmeperiode vor 2000 Jahren wieder erreicht.

Trotzdem ist das Paper mit Vorsicht zu genießen: Die Mittelalterliche Wärmeperiode blitzt nur in einigen der Kurven kurz auf. Die zeitliche Auflösung der Kurve ist nicht berauschend. Bei zweihundert Jahren Abstand zwischen den zusammengefassten Datenpunkten kann schon mal eine Warmphase durch die Lappen gehen. Zum Beispiel die Moderne Wärmeperiode, die erst vor 75 Jahren richtig begann. Die unberücksichtigte Mittelalterliche Wärmeperiode ist sicher auch der Grund dafür, weshalb die vorindustrielle Abkühlung erst für die letzten 1000 Jahre mit dem Trend der Landtemperaturen übereinstimmt.

Sehr seltsam auch die Erklärung des Abkühlungstrends durch die Autoren: Man möchte die Kälte den Vulkanen anhängen. Ein Irrsinn wenn man sich vor Augen hält, dass einzelne Vulkanausbrüche nur für 1-3 Jahre kühlend wirken. Hier galt es wohl den IPCC gnädig zu stimmen. Vulkane lassen sich beliebig in die Klimamodelle einstreuen, das wird sicher niemand so genau nachprüfen wollen. Immer wenn die Klimakurve nach unten zeigt, wird in den Computer ein wenig Vulkanstaub eingerieselt, fertig ist die perfekte Übereinstimmung der realen mit den Computer-Welt. Schummeln auf hohem Niveau. Siehe auch unsere Beiträge „Kleinere Vulkanausbrüche fallen beim Faktencheck als Grund der Erwärmungspause glatt durch“ und „Die Kleine Eiszeit als weltweite Kältephase: Welche Rolle spielten die Vulkane?„.

Eine weitere Ungereimtheit in der Pressemitteilung ist die Behauptung, die Erwärmung des 20. Jahrhunderts wäre 20 mal schneller als die Abkühlung der vorangegangenen 1800 Jahre:

Today, the Earth is warming about 20 times faster than it cooled during the past 1,800 years

Hockeystick-Jäger Steve McIntyre entzaubert diese Behauptung in einer detaillierten Analyse des Papers und entdeckt eine Reihe von weiteren Seltsamkeiten. In der Folge ergänzte McIntyre eigene hochinteressante Auswertungen der Rohdaten (hier). Auch Willis Eschenbach komentierte auf WUWT.

Im Folgenden der Abstract der Originalarbeit von Helen McGregor und Kollegen:

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Thomas Stocker unterliegt in der Wahl zum IPCC-Chef und verlässt enttäuscht den Weltklimarat

Die Würfel sind gefallen. Der neue IPCC-Chef kommt aus Südkorea. Die Neue Zürcher Zeitung berichtete am 6. Oktober 2015 über die Wahl zum neuen Weltklimaratsvorsitzenden: Thomas Stocker unterliegt in der Wahl zum IPCC-Chef Der Südkoreaner Hoesung Lee ist am Dienstagabend zum neuen Vorsitzenden des Weltklimarates (IPCC) gewählt worden. Das meldete die Uno-Organisation mit Sitz in Genf in einer Twitter-Nachricht. Hoesung Lee erzielte im zweiten Wahlgang 78 Stimmen, der Belgier Jean-Pascal van Ypersele 56 Stimmen, wie es von der Universität Bern hiess. Bereits im ersten Wahlgang war der Schweizer Klimaforscher Thomas Stocker ausgeschieden – wegen zwei fehlender Stimmen. Weiterlesen in der …

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Bitterer Rückschlag für die Klimaalarm-Bewegung: Starbesetzte Klimawandel-Doku im TV findet wenig Zuspruch

Die Webseite Quotenmeter.de analysiert Sendungen im deutschen Fernsehen und berichtet Zuschauerquoten. Am 24. August 2015 brachte der Mediendienst eine Nachricht, die einigen Akteuren in der Vorbereitungsphase auf den Pariser Klimagipfel so gar nicht schmecken wird: Starbesetzte Klimawandel-Doku findet auf Servus TV wenig Zuspruch In der ersten Ausgabe der neunteiligen Doku-Reihe «Unsere Welt – Stars schlagen Alarm» besuchte Harrison Ford Indonesien. Nur wenige Zuschauer schalteten ein. Ganzen Beitrag auf quotenmeter.de lesen. Bei diesem Flop geht es konkret um den Streifen „Years of Living Dangerously„, der nun in deutscher Sprache als „Unsere Welt – Stars schlagen Alarm“ ausgestrahlt wurde. Neben Harrison Ford …

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Neues vom Svensmark-Wolken-Solarverstärker

Vor einigen Jahren beschrieb Henrik Svensmark einen Mechanismus, bei dem solare Aktivitätsschwankungen die Wolkenbedeckung verändern. War dies der gesuchte Solarverstärker? Der vorgeschlagene Prozess enthält eine Reihe von Zwischenschritten, wobei das Sonnenmagnetfeld die kosmische Strahlung mal mehr und mal weniger stark abschirmt, also moduliert. Die kleinen galaktischen Teilchen sollen dann als Kondensationskeime für Wolken dienen. Der Mechanismus leuchtet im Großen und Ganzen ein, und Svensmark konnte zunächst eine schöne Korrelation der Sonnenaktivität mit den Wolken liefern. Dann allerdings liefen die Kurven auseinander. Es war wohl doch etwas komplizierter. Der IPCC freute sich und verwarf das Modell kurzerhand. Vermutlich vorschnell, denn Stück für Stück wird nun allmählich klarer, dass man stärker differenzieren muss: Zwischen verschiedenen Breitengraden, Wolkenstockwerken, Jahreszeiten. Im Folgenden wollen wir für Sie das Neueste zum Wolken-Solarverstärker zusammenfassen.

Im November 2014 berichteten M. Kancirova und K. Kudela in Atmospheric Research über eine Studie zur Entwicklung der Wolkenbedeckung und der kosmischen Strahlen auf einem 2634 m hohen Berg in der Slovakei für den Zeitraum 1982–2010. Die Autoren fanden dabei eine stabile Korrelation zwischen Wolken und kosmischer Strahlung, wenn auch schwach ausgeprägt. Hier der Abstract:

Cloud cover and cosmic ray variations at Lomnický štít high altitude observing site
We studied the relation of cloud cover and cosmic rays during the period 1982–2010 measured at Lomnický štít (2634 m above sea level, in the direction of 49.40°N, 20.22°E, geomagnetic vertical cut-off rigidity for cosmic ray ~ 3.85 GV). Daily means are used. It is seen that the correlations are insignificant for averaging shorter than about one year. We have found weak positive correlation for longer averaging times. Difference in distributions of cosmic ray intensity between the days with cloudless and overcast sky level at α = 0.05 is found in the data. In addition to the experiments and clarification of physical mechanisms behind the relations studied here, longer time intervals and analysis at different sites with respect to cut-off rigidity and sea/continents along with the satellite data are important for progress in understanding the cosmic ray–cloud relation questions, at least from the point of view of empirical description of the dependencies.

Im Januar 2015 legten Badruddin & Aslam dann im Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics nach. Sie studierten den Einfluss der kosmischen Strahlung auf den Indischen Sommermonsun. Und sie wurde fündig: Dürrephasen ereigneten sich überwiegend wenn die kosmische Strahlung abnahm, während feuchte Phasen mit zunehmender kosmischer Strahlung gepaart waren. Zudem fanden sie einen Zusammenhang mit der Temperatur. Hier die Kurzfassung:

Influence of cosmic-ray variability on the monsoon rainfall and temperature
We study the role of galactic cosmic ray (GCR) variability in influencing the rainfall variability in Indian Summer Monsoon Rainfall (ISMR) season.
We find that on an average during ‘drought’ (low ISMR) periods in India, GCR flux is decreasing, and during ‘flood’ (high ISMR) periods, GCR flux is increasing. The results of our analysis suggest for a possibility that the decreasing GCR flux during the summer monsoon season in India may suppress the rainfall. On the other hand, increasing GCR flux may enhance the rainfall. We suspect that in addition to real environmental conditions, significant levitation/dispersion of low clouds and hence reduced possibility of collision/coalescence to form raindrops suppresses the rainfall during decreasing GCR flux in monsoon season. On the other hand, enhanced collision/coalescence efficiency during increasing GCR flux due to electrical effects may contribute to enhancing the rainfall. Based on the observations, we put forward the idea that, under suitable environmental conditions, changing GCR flux may influence precipitation by suppressing/enhancing it, depending upon the decreasing/increasing nature of GCR flux variability during monsoon season in India, at least. We further note that the rainfall variability is inversely related to the temperature variation during ISMR season. We suggest an explanation, although speculative, how a decreasing/increasing GCR flux can influence the rainfall and the temperature. We speculate that the proposed hypothesis, based on the Indian climate data can be extended to whole tropical and sub-tropical belt, and that it may contribute to global temperature in a significant way. If correct, our hypothesis has important implication for the sun – climate link.

Weiterhin erwähnenswert ist eine Arbeit von L.Z. Biktash im Dezember 2014 in Advances in Space Research. In dieser Studie geht es ebenfalls um die kosmische Strahlung und ihr Bezug zur globalen Temperatur. Für die Phase 1965–2012 sollen sich die Temperaturmaxima während der Minima der kosmischen Strahlung ereignet haben. Hier die Kurzfassung:

Evolution of Dst index, cosmic rays and global temperature during solar cycles 20–23
We have studied conditions in interplanetary space, which can have an influence on galactic cosmic ray (CR) and climate change. In this connection the solar wind and interplanetary magnetic field parameters and cosmic ray variations have been compared with geomagnetic activity represented by the equatorial Dst index from the beginning 1965 to the end of 2012. Dst index is commonly used as the solar wind–magnetosphere–ionosphere interaction characteristic. The important drivers in interplanetary medium which have effect on cosmic rays as CMEs (coronal mass ejections) and CIRs (corotating interaction regions) undergo very strong changes during their propagation to the Earth. Because of this CMEs, coronal holes and the solar spot numbers (SSN) do not adequately reflect peculiarities concerned with the solar wind arrival to 1 AU. Therefore, the geomagnetic indices have some inestimable advantage as continuous series other the irregular solar wind measurements. We have compared the yearly average variations of Dst index and the solar wind parameters with cosmic ray data from Moscow, Climax, and Haleakala neutron monitors during the solar cycles 20–23. The descending phases of these solar cycles (CSs) had the long-lasting solar wind high speed streams occurred frequently and were the primary contributors to the recurrent Dst variations. They also had effects on cosmic rays variations. We show that long-term Dst variations in these solar cycles were correlated with the cosmic ray count rate and can be used for study of CR variations. Global temperature variations in connection with evolution of Dst index and CR variations is discussed.

Im Text der Arbeit heißt es:

We demonstrate that the detrended annual means of global surface air temperature in 1965–2012 show the maxima during CRs [Cosmic Rays] and Dst index [of the solar wind] minima. It proves that CRs [Cosmic Rays] play essential role in climate change and main part of climate variations can be explained by Pudovkin and Raspopov’s (1992) mechanism of action CRs [Cosmic Rays] modulated by the solar activity on the state of lower atmosphere and meteorological parameters. Following this we have to seek for another ways of looking for global warming reason, first of all, as a man impact on climate.“

Eine Gruppe um Nicolas Huneeus überraschte im Mai 2014 im Journal of Geophysical Research mit einer etwas versteckten Bestätigung des Sonne-Wolken-Bezugs. Im Rahmen von Modellierungen fanden sie eine bedeutende Beeinflussung der Wolken durch solare Aktivitätsschwankungen. Lesen Sie selbst im Abstract:

Forcings and feedbacks in the GeoMIP ensemble for a reduction in solar irradiance and increase in CO2
The effective radiative forcings (including rapid adjustments) and feedbacks associated with an instantaneous quadrupling of the preindustrial CO2 concentration and a counterbalancing reduction of the solar constant are investigated in the context of the Geoengineering Model Intercomparison Project (GeoMIP). The forcing and feedback parameters of the net energy flux, as well as its different components at the top-of-atmosphere (TOA) and surface, were examined in 10 Earth System Models to better understand the impact of solar radiation management on the energy budget. In spite of their very different nature, the feedback parameter and its components at the TOA and surface are almost identical for the two forcing mechanisms, not only in the global mean but also in their geographical distributions. This conclusion holds for each of the individual models despite intermodel differences in how feedbacks affect the energy budget. This indicates that the climate sensitivity parameter is independent of the forcing (when measured as an effective radiative forcing). We also show the existence of a large contribution of the cloudy-sky component to the shortwave effective radiative forcing at the TOA suggesting rapid cloud adjustments to a change in solar irradiance. In addition, the models present significant diversity in the spatial distribution of the shortwave feedback parameter in cloudy regions, indicating persistent uncertainties in cloud feedback mechanisms.

Hochinteressant auch die Studie einer Forscherguppe um Mai Mai Lam, die ihre Ergebnisse im September 2014 in den Geophysical Research Letters publizierte.

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