Gibt es in Afghanistan nicht drängendere Probleme als den Klimawandel? V20-Gruppe fordert 355 Milliarden Euro für angebliche Klimaschäden

Bald könnte es für die Industrienationen richtig teuer werden, wie die taz am 9. Oktober 2015 meldete:

Bündnis gegen Klimawandel: Vereint gegen Naturkatastrophen
Die zwanzig am stärksten durch den Klimawandel bedrohten Staaten haben sich wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel zur Gruppe der „V 20“ zusammengeschlossen, um ihre Anstrengungen zu bündeln. Die Finanzminister der betroffenen Staaten hoben ihre Allianz am Donnerstag in Lima als Gegengewicht zur G 20, der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer aus der Taufe. Als eine ihrer ersten Maßnahmen beschlossen die V 20 die Einrichtung eines Versicherungsmechanismus gegen extreme Wetterphänomene und Naturkatastrophen, der aus privaten und öffentlichen Quellen finanziert werden soll.

Die V-20-Gruppe besteht aus Afghanistan, Äthiopien, Bangladesch, Barbados, Bhutan, Costa Rica, Ghana, Kenia, Kiribati, Madagaskar, die Malediven, Nepal, Osttimor, die Philippinen, Ruanda, St. Lucia, Tansania, Tuvalu, Vanuatu und Vietnam. Der erste Präsidenten des Clubs, der philippinische Finanzminister Cesar Purisima, glaubt Klimakosten von 355 Milliarden Euro bis 2030 auf die Gruppe zukommen, die irgendwer jetzt gefälligst zu zahlen hat. Ein toller Geldregen. Dabei gibt es viel drängendere Probleme als den Klimawandel. Beispiel Afghanistan: Hier geht es nicht um ein paar Zehntel Grad Temperaturerhöhung, sondern um die schnellstmögliche Beendigung eines schlimmen Bürgerkrieges. Wie kann man sich Sorgen um den Klimawandel machen, wenn Taliban & Co. noch immer Frauen die Grundrechte verweigern und durch Bomben und Kampfhandlungen Angst und Schrecken verbreitet wird? Zu den in Deutschland derzeit eintreffenden Flüchtlingen gehören auch viele Afghanen. Der Fluchtgrund ist auf jeden Fall nicht der Klimawandel, soviel steht fest.

Oder Beispiel Osttimor: Bitterarm – aber nicht vom Meeresspiegel bedroht. Die Insel ist extrem gebirgig, da müsste der Meeresspiegel schon um 1 km steigen, um das Land zu überfluten. Es geht den Ländern hier nicht so sehr ums Klima, sondern ums Geld. Und das möglichst Cash, damit auf dem Weg zu den Projekten möglichst viel in den oberen Etagen abgezwackt werden kann. Es fällt auf, dass fast alle der V20-Länder von Transparency International rot eingefärbt als stark korruptionsgefährdet eingestuft werden. Mögen die Gelder bald üppig fließen!

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Am 21. August 2015 erklärte ein interviewter Meeresforscher in der Radiosendung „Science in Action“ im BBC World Service, die Haie könnten wegen der Ozean-„Versauerung“ aufgrund des CO2 nach dem Jahr 2100 aussterben. Hier gehts zur Sendung (ab ca. Minute 14:50). Nun lernt man heute bereits in jedem ordentlichen Biologie-Unterricht, dass sich die Familie der modernen Hai-Arten bereits im frühen Jura entwickelte und sich diese seitdem kaum veränderten und bereits seit ihrer Frühzeit extrem verbreitet und erfolgreich waren.

Ausserdem sollte jedem wissenschaftlich gebildeten Menschen bekannt sein, dass der CO2 Gehalt der Atmosphäre während der Jura- und Kreidezeit (also ca. schlappe 135 Millionen Jahre lang) rund 4 bis 5 mal höher war als heute und somit weit höher lag, als die CO2 Konzentration, die für das Jahr 2100 erwartet wird. Warum sind die Haie also nicht schon damals ausgestorben, sondern haben sich – ganz im Gegenteil – genau in diesen Epochen zur einer dominierenden Gattung in den Weltmeeren gemausert?

Dieser Einwand ist derart offensichtlich und naheliegend, dass man sich kaum vorstellen kann, dass ein BBC Wissenschaftsredakteur und ein Ozeanforscher nicht selbst darauf kommen müssten. Trotzdem wurde dieser krasse logische Widerspruch mit keiner Silbe erwähnt, geschweige denn versucht, zu erklären. Geht es möglicherweise vor allem darum, die Hörer mit phantasievollem Klimagrusel zu unterhalten?

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Der Pariser Klimagipfel naht. Da will man die Bevölkerung offenbar schnell noch bilden und auf den geplanten weitreichenden Umbau der Gesellschaft vorbereiten. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik kündigte am 2. September 2015 per Pressemitteilung einen kostenlosen Klima-„MOOC“ an:

FernUniversität in Hagen sendet Onlinekurs vor UN-Klimagipfel in Paris

Der Studiengang infernum, ein gemeinsames Angebot von FernUniversität in Hagen und Fraunhofer UMSICHT, hat in Kooperation mit der Universität Lund in Schweden einen kostenlosen Onlinekurs (MOOC) produziert: ausgewählte internationale Expertinnen und Experten sprechen über die Klimaverhandlungen, Gerechtigkeit und Lösungsszenarien.

Im Vorfeld des UN-Klimagipfel in Paris, vom 30. November bis 11. Dezember 2015, bietet der Weiterbildungsstudiengang Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum) in Kooperation mit der schwedischen Universität Lund einen englischsprachigen Massive Open Online Course (MOOC) an. Der Onlinekurs mit dem Titel »Climate Change: a question of justice?« ist offen zugänglich, kostenfrei und für eine hohe Zahl an Teilnehmenden ausgelegt.

»2015 ist ein großes Jahr für die internationale Klimapolitik. Im Dezember in Paris könnte erstmals ein internationales Klimaabkommen verabschiedet werden, bei dem sich auch die USA und China zur Reduktion ihrer Treibhausgase verpflichten. Wer mitreden will, erfährt in unserem MOOC alle wichtigen Hintergründe«, erklärt Dr. Angela Oels, die bis zum Frühjahr 2015 eine Lehrgebietsvertretung und die wissenschaftliche Leitung für infernum innehatte, nun Gastprofessorin an der Partneruniversität in Lund ist und auf deren Initiative die Idee zum MOOC entstand.

Für die breite Öffentlichkeit

»Wir senden in diesem Herbst, da wir der Öffentlichkeit im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz dieses wichtige Thema näher bringen möchten«, fügt Daniel Otto, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei infernum, hinzu. Der MOOC besteht aus 10 bis 15 minütigen Videovorlesungen, die mit Diskussionsplattformen und einem Quiz gekoppelt sind. »Wir möchten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Online-Foren über die Inhalte der Vorlesungen diskutieren«, unterstreicht Sara Becker, ebenfalls für infernum tätig und neben Otto eine der Betreuerinnen des Angebots, den interaktiven Charakter.

Im Fokus stehen politikwissenschaftliche und gesellschaftliche Fragestellungen des Klimawandels. Die Rolle von Nichtregierungsorganisationen ist ebenso Thema wie der europäische Emissionshandel oder der Diskurs um Landnahme, der Verzicht auf fossile Energieträger und die Forderung nach Wachstumsverzicht. »Wir möchten deutlich machen, dass bürgerschaftliches Engagement genauso wichtig ist wie Fortschritte auf politischer Ebene«, so Dr. Oels.

Ende September geht’s los!

Die Beiträge werden vom 28. September bis 23. November 2015 immer montags freigeschaltet und stehen danach jederzeit zur Verfügung. Pro Woche gibt es ein Leitthema, zu dem vier Videovorlesungen oder Interviews aufrufbar sind. Neben Professorinnen und Professoren verschiedener internationaler Universitäten stehen Fachleute international tätiger Organisationen, die sich für Menschenrechte und Klimaschutz einsetzen, vor der Kamera.

Produziert wurden die Beiträge vom Zentrum für Medien und IT (ZMI) der FernUniversität in Hagen in Kooperation mit der schwedischen Medienfirma eduVID. Gefördert wird der MOOC aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums.

Als Interviewpartnerinnen stehen zur Verfügung: Dr. Angela Oels (angela.oels@svet.lu.se) und Daniel Otto (daniel.otto@fernuni-hagen.de).

infernum

infernum ist ein gemeinsames Angebot der FernUniversität in Hagen und des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen. Als Fernstudienangebot ermöglicht es infernum, sich neben Beruf und Familie wissenschaftlich weiterzubilden und die individuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

infernum war zum zweiten Mal als Teilprojekt von mint.online mit einem Projektantrag erfolgreich und wird im Zeitraum 2015 bis 2017 erneut vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Mitteln aus dem Programm »Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen« gefördert. Ein Trailer liefert Interessierten einen ersten Überblick.

Der MOOC zum Thema »Climate Change: a Question of Justice?« wird im Rahmen der 2. Förderphase des Projekts mint.online entwickelt.

 

 

 

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