Wie war der Oktober 2022 ?

Wie war der Oktober 2022?

Ein extrem warmer Oktober mit Rekordpotenzial, so bezeichnet der Deutsche Wetterdienst den Monat aus Wetter- bzw. Klimasicht.

“Der Oktober 2022 war in Deutschland extrem warm. Noch ist offen, da es um zehntel Grad geht, ob der bisherige Spitzenplatz aus dem Jahr 2001 mit einer Mitteltemperatur von 12,5 ° Celsius eingestellt oder übertroffen wird. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Wir haben einen Oktober erlebt, dessen Temperaturen eher dem hierzulande typischen Mai entsprechen. Wieder ein Blick in unsere Klimazukunft.“

Ab Monatsmitte schickte Petrus vor allem dem Süden des Landes nochmals sommerliche Wärme. Nur vereinzelt zogen Tiefausläufer heran, die auch kräftige Niederschläge sowie Gewitter im Gepäck hatten. Zur Wetterchronologie gehörten der Jahreszeit entsprechend auch dichter Morgennebel, jedoch nur selten frostige Frühtemperaturen. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.”

Nach wie vor arbeitet der Deutsche Wetterdienst mit 2 Referenzperioden, obwohl eine nicht mehr gültig ist. Allerdings war der Oktober in beiden Vergleichen wärmer als das jeweilige 30 Jahresmittel. Die Differenz macht 0,4 Grad Celsius aus, je nachdem, welche Periode man anlegt.

“Die Durchschnittstemperatur lag im Oktober mit 12,5 Grad Celsius (°C) um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 – 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 – 2020 betrug die Abweichung +3,1 Grad. Völlig entgegen dem sonst typischen Temperaturverlauf des Oktobers begann der Monat vergleichsweise kühl und die höchsten Werte wurden besonders im Süden erst zum Monatsende erreicht. In Müllheim, südwestlich von Freiburg im Breisgau, kletterte das Quecksilber mit 28,7 °C am 28. bundesweit am höchsten. Wielenbach, westlich des Starnberger Sees, sowie München-Stadt erlebten außergewöhnliche vier Sommertage, also ein Temperaturmaximum von ≥ 25 °C. In einigen Bundesländern und an zahlreichen Stationen wurden alte Temperaturrekorde übertroffen. Den tiefsten Oktoberwert meldete Karlshagen, östlich von Greifswald, am 20. mit -2,3 °C.”

Dem Wirtschaftsminister dürfte der Monat möglicherweise gefallen haben. Er orakelte schon vor dem Herbst, dass Deutschland mit etwas Wetterglück gut durch die Gaskrise kommt. Der Oktober 2022 dürfte sich auf die Höhe Heizkosten bemerkbar gemacht haben.

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Die BBC kann von Deadlines nicht lassen. Der Sender gibt dem Gletscher am Kilimanjaro noch bis 2050, dann wird er verschwunden sein. Die BBC beruft sich dabei auf einen UN-Bericht. Dieser erscheint passend zur nächsten Klima-Konferenz in Ägypten Ende November 2022 und wird mit Sicherheit noch durch die Medien gehen.

“The report, which makes projections based on satellite data, comes as world leaders prepare to meet in Egypt for next week’s COP27 climate change conference.

About 18,600 glaciers have been identified across 50 UN World Heritage sites. They represent almost 10% of the Earth’s glacierised area and include renowned tourist spots and places sacred to local populations.

The retreat and disappearance of glaciers was „among the most dramatic evidence that Earth’s climate is warming“, the report said.

„We hope we might be wrong, but this is the hard science,“ said UNESCO project officer Tales Carvalho Resende, one of the authors. „Glaciers are one of the valuable indicators of climate change, because they’re visible. This is something we can really see happening.“

The remaining two thirds of glaciers in UN World Heritage sites could be saved, but only if the world limits global warming to 1.5C, the authors say. Another UN report last week found that the world currently had „no credible pathway“ to achieve that.”

Prognosen hinsichtlich des Abschmelzens gab es immer wieder in der Vergangenheit. Eine Webseite über den höchsten Berg in Afrika listet sie auf. Immerhin, so scheint es, hat der Gletscher trotz Schmelze die Prognose von Al Gore aus dem Jahre 2006 nicht bestätigt. Er hat sich nun schon 6 Jahre länger gehalten als Gore es vorausgesagt hatte.

“Bekannte (nicht eingetretene) Prognosen zur Gletscherentwicklung am Kilimanjaro

1901 – Dr. Meyer / Wilhelm Sievers

Sehr bemerkenswert ist der starke Rückgang der Kilimanjarogletscher, der seit langer Zeit keine wesentliche Unterbrechung erfahren haben kann. Im Jahre ´89 war der Kraterboden noch stark mit Eis bedeckt, ´98 aber fast ganz eisfrei. Wenn keine Änderung des Klimas eintritt, wird der Krater in 20 – 30 Jahren gar kein Eis mehr enthalten. [2]

Nach Wilhelm Sievers wären die Kilimanjaro-Gletscher somit bereits im Jahr 1931 komplett abgeschmolzen!

2001 – Lonnie Thompson

Thompson schockierte die wissenschaftliche Gemeinschaft im Jahr 2001, als er voraus sagte, dass der berühmten Schnee von Afrikas Kilimanjaro in Tansania innerhalb der nächsten 20 Jahre komplett geschmolzen sein wird als ein Opfer des Klimawandels in den Tropen. Zurückliegende Expeditionen an diesem Berg haben gezeigt, dass Veränderungen in den Eisfelder des Berges einen noch schnelleren Untergang seiner Schneedecke zu zur Folge haben wird. [3]

Nach Lonnie Thompson wären die Kilimanjaro-Gletscher somit bereits im Jahr 2021 komplett abgeschmolzen!

2006 – Al Gore

Und jetzt beginnen wir die Auswirkungen in der realen Welt zu sehen. Dies ist der Kilimanjaro vor mehr als 30 Jahren und in jüngerer Zeit. Und ein Freund von mir kam gerade zurück vom Kilimanjaro mit einem Bild, das er vor ein paar Monaten aufnahm. Ein anderer Freund von mir, Lonnie Thompson, studiert die Gletscher. Hier ist Lonnie mit einem Splitter eines einst mächtigen Gletscher zu sehen. In den nächsten zehn Jahren wird es keinen Schnee mehr auf dem Kilimanjaro geben. [4]

Nach Al Gore wären die Kilimanjaro-Gletscher somit bereits im Jahr 2016 komplett abgeschmolzen!”

In der Schweiz entbrennt derweil ein Streit um den Rhonegletscher. Teile des Gletschers wurde mit Planen abgedeckt. Sie konnten ein Abschmelzen nicht wirklich verhindern. Die Planen liegen nun auf abgeschmolzenen Flächen und im Wasser eines Sees, der sich gebildet hat. Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen wie dieses YouTube-Video zeigt.

(Abbildung: Screenshot YouTube)

Gletscher sind Zeugen des Klimas der Vergangenheit. Die Welt hat aktuell einen Artikel über Forschungen im Himalaya.

“Bohrkerne, die aus Gletschern und den Eiskappen der Pole gefräst werden, sind so etwas wie Zeitmaschinen – Klimaarchive, die Jahrtausende umspannend. Ein Forscherteam hat nun für die Guliya-Eiskappe, einem Gletscher im tibetischen Hochland im Westen Chinas, einen Blick zurück auf 15.000 Jahre regionale Klimaschwankungen geworfen. Das Ergebnis wurde im Fachjournal „Proceedings“ der National Academy of Sciences in den USA („PNAS“) veröffentlicht: Demnach weisen die Daten auf einen deutlichen Klimawandel in der Region hin.

Außerhalb der Polarregionen enthält das tibetische Hochland – auch Dach der Welt genannt – den größten gefrorenen Süßwasservorrat der Erde, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Lonnie Thompson von der Ohio State University in Columbus erläutern. Die Gletscher und Eisfelder des Plateaus und des angrenzenden Himalaja-Gebirges tragen demnach wesentlich zu den Wasserressourcen der Region bei, in der ein Viertel der Erdbevölkerung lebt. Landwirtschaft, kommunale Wasserversorgung und Wasserkraft in Ländern Süd- und Südostasiens hängen davon ab.”

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Traurig, aber wahr, die Radfahrerin, die unter einen Zementmischer geriet und deren Rettung sich durch einen Stau verzögerte, den die “Letzte Generation” verursachte, ist jetzt hirntot. Das berichtet die BZ. Die Frage der rechtlichen Bewertung dürfte sich neu stellen. Moralisch ist es ohnehin sehr schwierig. In den Sozialen Medien wird durch die Unterstützer der Aktivisten die Gefahr für Radfahrer durch LKWs verantwortlich gemacht sowie fehlende Rettungsgassen. Allerdings fährt kein Autofahrer los, mit dem festen Willen einen Stau zu verursachen. Die Aktivisten nehmen so etwas allerdings billigend in Kauf, mit allen Konsequenzen. Ob die “Letzte Generation” diese Gefährdung Dritter weiter durchführt, das wird man sehen. Die schlechte PR, die die Aktionen bis dato schon hatten, sind durch die neuerlichen Ereignisse noch einmal getoppt worden.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Aktionen der letzten Generation

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Blog vom 02. 11. 22 wurde über eine Aktion der „letzten Generation“ berichtet, welche in den letzten Tagen durch die Medien ging. Die Aktivisten hatten eine Straße blockiert, indem sie sich wieder einmal am Asphalt festgeklebt hatten. In der Nähe kam es zu einem schweren Unfall, eine Frau auf dem Fahrrad geriet unter einen Betonfahrzeug und wurde eingeklemmt. Ein Spezialfahrzeug, welches zur Unfallstelle unterwegs war, um die Frau zu befreien, wurde durch die Aktivisten behindert. Damit bestand für die Frau Lebensgefahr oder die erhöhte Gefahr, für bleibende Schäden.

Damit haben diese Aktionen wieder einmal eine Grenze überschritten. Die Behinderung von Rettungsfahrzeugen hat es wohl schon mehrfach gegeben, doch in dieser Brisanz wohl noch nicht. Und dann noch der Spruch von einem Aktivisten zu diesem Vorfall „Klimakampf, kein Klimakuscheln“ ist an Unverschämtheit nicht zu überbieten.

Ich hatte vor mehreren Jahren, nach einer Demonstration von Fridays for Future ein Schild gesehen mit der Aufschrift „Keine Toleranz für Klimaignoranz“. Ich habe mich damals schon gefragt, wie weit das noch gehen soll. Ist die letzte Aktion die Antwort? Und führt das zum Nachdenken bei den Aktivisten? Nach dem angegebenen Spruch glaube ich das eher nicht.

Ich habe jetzt gehört, dass es sich bei der Behinderung von Einsatzfahrzeugen um eine Straftat handelt und mit einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Das halte ich für lächerlich. Die Strafen sollten deutlich höher ausfallen. Was wäre, wenn die Frau gestorben wäre oder bleibende Schäden behält. Soll das mit einem Jahr Freiheitsstrafe abgegolten sein?

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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