Verursacht die Sonne Erdbeben?

Ungewöhnliche Wärme in der Antarktis. Die Tagesschau meldet Rekordtemperaturen an der Station Dome Concordia, die relativ weit im Inneren des Kontinents liegt. Die Temperaturen liegen zwar immer noch weit im Minus, übertreffen aber bisherige Rekorde. Das gilt auch für den Kältepol der Erde, Vostock. Minus 17,7 Grad Celsius bedeuten eine um 15 Grad erhöhte Temperatur dort.

“Noch ist unklar, ob sich die Ereignisse auf den Klimawandel zurückführen lassen. Allerdings ist die Häufung und Intensivierung von Hitzewellen ein deutliches Anzeichen für die Erderwärmung. Die Pole heizen sich dabei schneller auf als der Rest des Planeten, auf dem die Durchschnittstemperatur 1,1 Grad Celsius über dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters liegt.

Erst Anfang März hatte der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus mitgeteilt, dass die täglich gemessene Ausdehnung des antarktischen Meereises im Februar den niedrigsten Punkt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 erreicht habe. Über den gesamten Monat betrachtet lag die Ausdehnung des Eises um 27 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 – das ist der zweitgeringste Wert der vergangenen gut vier Jahrzehnte.”

Es ist noch nicht lange her, da wurden auch Temperaturrekorde vom DLR gemeldet, allerdings neue Tiefststände in der Grenzschicht zwischen Atmosphäre und Weltraum in 90 Km Höhe.

“Seit 2013 betreibt das Earth Observation Center gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut in der Antarktis eine Messstation, um in 90 Kilometer Höhe die Temperatur der Atmosphäre zu erfassen. Während an der Erdoberfläche weltweit Rekordwärmen gemessen werden, sind 2020 die Temperaturen hoch über der Antarktis so tief wie noch nie seit Beginn der Messungen. Die EOC-Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang dieser Extremwerte mit dem Klimawandel.”

Im Oktober 2021 erst wurde der kälteste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen vermeldet. Offenbar scheint es in der Antarktis ein sehr dynamisches Geschehen zu geben.

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Kollateralschäden am Klima? Etwas reißerisch macht Spektrum auf. Es geht um mögliche Auswirkungen von Windkraft und Solaranlagen auf das Klima. Ende gut alles gut dürfte sich der Autor gedacht haben und entkräftet alle Bedenken, die er vorher zusammengetragen hat.

“Die bis zu 100 Meter langen Rotorblätter der Windräder verteilen Wärme, indem sie Luftmassen verwirbeln und mischen. Zusätzlich bremsen sie den Wind und verändern dadurch Luftströmungen. Das hat zur Folge, dass sich die Luft in Bodennähe der Windräder erwärmt, wie mehrere Analysen gezeigt haben – unter anderem eine Studie von zwei Forschern der University of Illinos aus dem Jahr 2009. Tatsächlich werden in der Landwirtschaft sogar vereinzelt Windräder eingesetzt, um Obstplantagen und Weinberge vor Kälte und Frost zu schützen. In Anbetracht dieser Tatsachen fragen sich manche Fachleute, ob riesige Windkraftparks einen Einfluss auf das Klima haben könnten – etwa, indem sie Dürreperioden begünstigen. Ähnliche Überlegungen drehen sich um Fotovoltaikanlagen, da die Erwärmung der Solarpaneele dazu führt, dass netto mehr Wärme in der Erdatmosphäre verbleibt. Würden diese Effekte in nennenswerter Weise das Klima beeinflussen, könnte das vielleicht den Beitrag der Techniken zum Klimaschutz schmälern, so die Bedenken.”

“Dass der Mensch durch seine Energieproduktion zum Teil in das Klimasystem eingreift, ist sicherlich unvermeidbar«, sagt Thomas Birner. »Die Frage ist, bei welcher Art von Energieproduktion dieser Einfluss am geringsten ist.« Sein Fazit lautet daher, dass ein etwaiger Einfluss von Solar- und Windenergieerzeugung auf das lokale – oder eventuell auch regionale – Klima immer in Relation zum Klimaeinfluss von konventionellen oder alternativen Methoden der Energiegewinnung stehen sollte. Und alles deutet darauf hin, dass die beiden Techniken wesentlich klimaschonender sind als das Verfeuern fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas.”

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Im Namen der Tugend: Friert! Jürgen Schmid skizziert bei Publico, was so gerade passiert in Sachen Unabhängigkeit von Energieimporten in Deutschland. Fotos vom eigenen Heizkörperthermostat , natürlich brav runtergeregelt auf 2 statt auf 3, gehören momentan auf Twitter zum guten Ton, fast so wie eine Ukraineflagge im Profil.

“Die Aufrufs-Solidarität zum solidarischen Frieren, solidarischen Autoverzicht und zum sonstigen solidarischen Energiesparen bedeutet das ziemlich genaue Gegenteil: Der ernsthafte Verzichtsaufruf, der über symbolische Handlungen hinausgehen soll, richtet sich grundsätzlich an andere. Dafür, dass der Ex-Bundespräsident im milden Frühjahr friert, gibt es keinen Beleg. Und sollte es tatsächlich den von ihm angeregten Boykott von russischem Gas und außerdem zur Jahreswende 2023 einen strengen Frostwinter geben, zeigt er sich vermutlich nicht in einer 10 Grad kalten Wohnung als Freiheitsfrierender solidarisch.”

Viele der Protagonisten, über die wir hier auch schon berichtet haben, tauchen in dem Artikel ebenfalls auf. Unter Anderem ist Maja Göpel dabei, die den Slogan Fahrrad For Freedom twitterte.
Mit Freiheit wird gerade sehr viel verbunden in diesen Tagen.

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Der Stuttgarter Professor für Kernenergetik und Energiesystem, Jörg Starflinger, spricht sich im Münchener Merkur für einen Weiterbetreib der deutschen Kernkraftwerke aus.

“Aktuell ist nicht absehbar, wie lange sich die Russland-Ukraine-Krise noch hinziehen wird. Die Atomkraftwerke wären für Deutschland ein Ass im Ärmel. „Die Anlagen sind in der Lage, noch mehrere Jahre sicher Strom zu liefern. Technisch spricht nichts dagegen“, sagt Jörg Starflinger, Professor für Kernenergetik und Energiesysteme in Stuttgart. Die Kraftwerke seien außerdem sehr gut in Schuss, so der Wissenschaftler weiter. „Wenn Deutschland unabhängiger von Erdgas werden will, muss man sehen, dass wir die Fertigungskapazitäten im eigenen Land haben.“”

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Das EU-Parlament beschließt ein Verbot fest verbauter Akkus. Golem berichtet:

“Das Europaparlament will beispielsweise den Anteil recycelter Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt oder Blei in Batterien und Akkus stärker steigen. Die Rohstoffe sollen bereits bis 2026 eine Recyclingquote von 90 Prozent erreichen. Dabei soll ein europäisches Pfandsystem für Batterien und Akkus helfen. „Wir fordern die Kommission deshalb auf, hier schnell Analysen und Vorschläge nachzulegen“, sagt die CDU-Abgeordnete Hildegard Bentele.”

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Tiefer in die Tasche greifen müssen zukünftige Käufer eines Tesla Modell 3. 2.000 Euro mehr will Tesla für das Modell haben, wie Golem berichtet. Der Grund dürften die gestiegenen Preise bei Akkus sein.

“Peter Carlsson, der Chef von Northvolt rechnet mit steigenden Preisen für Elektroauto-Akkus. Laut einem Bericht des Handelsblattes sind die Kosten für eine durchschnittliche Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie (NCM) innerhalb von nur einem Jahr insgesamt um 29 Prozent gestiegen, Das zeigen aktuelle Berechnungen des Beratungsunternehmens Roland Berger, die dem Handelsblatt vorliegen. Bei den vor allem von Tesla im Model 3 Standard Range eingesetzten Lithium-Eisenphosphat-Akkus sind die Kosten sogar um 41 Prozent gestiegen. Rohstoffe machen mit knapp 30 Prozent den größten Teil der Akkukosten aus.”

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Alex Reichmuth am 15.3.2022 im Nebelspalter:

Weniger Treibhausgase dank Gentechnik

Der konsequente Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa wäre ein substanzieller Beitrag gegen die Erderwärmung. Zu diesem Schluss kommen deutsche und amerikanische Forscher.

Weiterlesen im Nebelspalter

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Nachhaltigkeit

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum heutigen (20. 03. 22) Blog. In mehreren Themen ging es irgendwie um das Thema „Nachhaltigkeit“. So wurde vom Bundesumweltminister Özdemir zu weniger Fleischverzehr geraten. Zur Verteidigung von Herrn Özdemir fordert er nicht, dass alle zum Vegetarismus konvertieren wollen, was ja von verschiedenen Grünen und NGO´s gefordert wird. Doch als Argument für weniger Fleisch wird angeführt, dass Mengen von Getreide in den Futtertrögen landen. Dem kann man entgegenhalten, dass landwirtschaftliche Flächen in großem Maße verloren gegangen sind und weiterhin verloren gehen, durch den Ausbau der Windenergieanlagen und Photovoltaikparks. Auch nachteilige Folgen von Windkraftparks wie Austrocknung der Böden (hier im Blog bereits berichtet) wirken sich nachteilig für die Landwirtschaft aus.

Ein weiteres Thema zur Nachhaltigkeit stellt die Entsorgung von Akkus von E-Mobilen dar, ebenso die Rotoren der Windkraftanlagen. Es werden Probleme in die Zukunft verschoben, welche sich dann als großes Problem zeigen werden. Auch die Fundamente der Windenergieanlagen, welche nicht zurückgebaut werden, stellen ein zunehmend größeres Problem dar. Es handelt sich dabei zwar nicht um Problemstoffe (Stahl und Beton richten so keinen Schaden an), doch diese Flächen sind landwirtschaftlich nicht nutzbar. Auch die Versickerung von Wasser wird durch die Versieglung der Flächen dieser Fundamente beeinträchtigt.

In einem weiteren Bericht wird erläutert, dass Vattenfall plant, Pappelholz als Biomasse in Kraftwerken zu verheizen. Das Pappelholz wird speziell angebaut – auf einer Fläche von 2.000 Hektar in Brandenburg. Auch dabei gehen landwirtschaftliche Flächen verloren (oder werden Waldflächen dafür gerodet?). Als Argument wurde auch gebracht, dass bei der Verbrennung nur das CO2 freigesetzt wird, welches zuvor aus der Atmosphäre entnommen wurde. Es ist jedoch zu bedenken, dass auch diese Pappeln von der zurzeit erhöhten CO2 Konzentration (420 ppm) profitieren. Ein geringerer CO2 Anteil würde die Erträge der Pappelplantagen reduzieren.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

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Sabine Hossenfelder auf Youtube:

Does the sun cause earthquakes? (It’s not as crazy as it sounds.)

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TechExplore:

Our next renewable energy source could be an artificial leaf

by Louisiana State University

LSU researchers are exploring new ways to use the oldest energy source on our planet—sunlight—to create truly green energy on demand. You’ve already heard of solar cells and solar panels, but David Vinyard, assistant professor in LSU’s Department of Biological Sciences, is looking at another method of harnessing the power of the sun: Photosynthesis.

The general idea of photosynthesis—a plant’s ability to absorb sunlight and use that energy to make sugars, or biomass, from water and carbon dioxide—is well-known. But the exact mechanics are still being discovered. Vinyard tracks the process atom by atom, electron by electron.

„It’s shocking how much we don’t know about how nature converts light energy to chemical energy considering it’s happening at such a massive scale,“ Vinyard said. „If we can learn the chemical and physical mechanisms used by nature, we can give those blueprints to chemists and engineers to develop clean energy conversion devices. Essentially, an artificial leaf.“

An artificial leaf could be an inexpensive and efficient solar fuel cell. It could use light energy to strip electrons and hydrogen atoms from water, which then could be recombined to create hydrogen gas, a green fuel. Today, about 95 percent of all hydrogen is produced from natural gas, a fossil fuel, while an artificial leaf could produce it on demand using only water and sunlight.

„As the global and domestic energy markets become increasingly sensitive to management of carbon associated with our traditional energy sources, Dr. Vinyard’s work has the potential to help Louisiana diversify its energy economy by helping to provide more options in the makeup of our energy sources,“ said Jason Lanclos, director of the State Energy Office at the Louisiana Department of Natural Resources.

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