Studie der Colorado State University findet keinen Zusammenhang zwischen Kälte- oder Hitzewellen und schrumpfendem Meereis

In der Vergangenheit hatten mehrere Studien postuliert, das schwindende Meereis der Arktis würde zu einer Häufung von sogenannten „blockierten Wetterlagen“ führen. Hierzu gehören z.B. die Arbeiten von Liu et al. (2012) sowie Francis & Vavrus (2012). Dadurch würden vermehrt langanhaltende Kälte- und Hitzewellen entstehen. Grund wäre eine Verlangsamung der Schlängelbewegung des Jetstreams in der Höhe.

Eine US-amerikanisch-britische Forschergruppe um Elizabeth Barnes von der Colorado State University in Fort Collins hat nun anhand von harten Messdaten auf verschiedenen Wegen die Häufigkeit blockierter Wetterlagen für die Nordhabkugel rekonstruiert. Die Arbeit erschien Ende Januar 2014 in den Geophysical Research Letters.

Interessanterweise konnten die Wissenschaftler für die vergangenen 30 Jahre keinen positiven Trend in der Entwicklung feststellen können. Blockierte Wettersituationen haben nicht zugenommen. Klar wurde aus den Daten zudem, dass es eine starke natürliche Schwankungsbreite in der Häufigkeit gibt. Barnes und Kollegen überprüften auch, ob es hier möglicherweise einen Zusammenhang mit der arktischen Meereisbedeckung geben könnte. Das Fazit fiel jedoch negativ aus: Das arktische Meereis hatte offenbar nichts mit der Entstehung von blockierten Wetterlagen zu tun.

Auch Stefan Rahmstorf hatte in der Vergangenheit versucht, das arktische Meereis mit der Ausbildung von Kältewellen in Europa in Zusammenhang zu stellen, allerdings über einen anderen Mechanismus. Jedoch wurde auch diese Hypothese kürzlich überprüft und verworfen (siehe unseren Blogartikel „Neue Studie der ETH Zürich lehnt schwindendes arktisches Meereis als Hauptauslöser für kalte europäische Winter ab„). Der ursprüngliche Plan, die unbequemen Kältewellen der letzten Jahre kontraintuitiv als Folge der Klimaerwärmung umzudeuten, ist damit vermutlich auf ganzer Linie gescheitert. Die entsprechenden klimaalarmistischen Zeitungsartikel zur Kältewellen-Meereishypothese werden jedoch in den Köpfen der Leute bleiben. Kaum eine Zeitung hatte nämlich den Mumm, über die neuen Studien zu berichten, die nun die schaurig-schöne Hypothese entzauberten. Eine Ausnahme bildet bemerkenswerterweise die Neue Zürcher Zeitung, in der Sven Titz am 8. Januar 2014 über die ETH-Arbeit informierte.

 

Siehe auch Beitrag auf WUWT.
Foto: NASA/Kathryn Hansen / gemeinfrei.
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