Randbemerkung: Wie entgehen wir der Streitfalle?

Beitrag eines Gastautors

Lob und Kritik leiten wir gerne an den Autor weiter

Ist es Ihnen auch schon des öfteren passiert? Sie befinden sich in einem Gespräch mit einer oder mehreren Personen. Es wird kontrovers um Klimaschutz, Energiewende, Treibhauseffekt usw. debattiert. Als bestens informierter Leser von „Kalte Sonne“ können Sie in der Diskussion mit Daten und Fakten brillieren, um eben „Unerwünschte Wahrheiten“ aufzuzeigen. Dem können oder wollen unsere Gesprächspartner häufig nicht so konkret folgen. Es kommt unweigerlich zu Konfrontationen. Wie ist das möglich?

Dazu ist hier vorab ein wenig „Alltagspsychologie“ in wirklich absolut vereinfachter Kurzform dargelegt: Die größte Stärke der Menschen liegt in der Tatsache begründet, dass er kooperieren kann und das meistens auch will. Dieses Bedürfnis ist tief in uns verankert. Damit sind wir als Spezies Mensch gegenüber vielem überlegen. So kann z. B. durch Kooperation ein schwacher Mensch zu ungeahnter Stärke gelangen. Einem Altruismus steht indes vielfach der Egoismus entgegen. Eine typisch egoistische Reaktion äußert sich z. B. im Straßenverkehr, wenn der Autofahrer die Radfahrer als Verkehrshindernis ausmachen. Umgekehrt sitzt genau dieser Autofahrer am Wochenende auf seinem Fahrrad und wer ist dann wohl der Verkehrsraudi? 

Nun, gerade aber diese beiden Eigenschaften sind wichtige Bausteine, ohne die Menschen nur schwer überleben könnten. Kooperation und Streit bedingen sich, weil sie im Grundsatz aus gleichen Ursprüngen entstehen. Ein optimaler Zustand liegt vor, wenn zwischen diesen beiden Prinzipien eine ausgeglichene Bilanz erzielt wird. Das ist natürlich nicht immer möglich. In einem Gespräch entstehen zwei voneinander abweichende Standpunkte. Jeder Gesprächsteilnehmer ist fest davon überzeugt , dass er den richtigen Standpunkt vertritt und das genau dazu kooperiert werden sollte. Eigentlich haben sich lediglich nur unterschiedliche Referenzpunkte entwickelt. Die verschiedenen Sichtweisen auf die Dinge führen schlimmstenfalls zu gegenseitigen Beschuldigungen. Das führt zu Streit und Streit führt bekanntlich zu „nix“.

Was hat das mit Klima und Energie zu tun? Da bin ich selbst in der Vergangenheit oft in eine „Streitfalle“ geraten, weil ich davon überzeugt war, meine Argumente mit Statistiken, Tatsachen und Befunden wohl begründet zu unterstreichen. Das sahen meine Gesprächspartner häufig als Vorstoß auf ihre Unwissenheit und weil man heutzutage keine Schwäche eingestehen mag, wurde sofort „zu“ gemacht oder auf Gegenangriff umgeschaltet, um so die eigenen Unzulänglichkeiten zu vertuschen. So werden  Gespräche unsachlich und endeten ab und an überdies im Streit.

Da es mir wichtig ist, sachlich fundiert zu erklären, um damit auch auf kleinem Nenner zum Nachdenken anzuregen, habe ich meine Strategie geändert: Nicht mehr so komplex mit Zahlenspielen, sondern einfach und schlicht darzulegen, wie wir allesamt beim Thema Klimawandel und Energiewende hinter die berühmte Fichte geführt werden. Mit nachfolgenden Charts und dem Hinterfragen nach einer Lösung erzeuge ich dabei in den meisten Fällen bei meinen Gesprächspartnern Erstaunen und Verblüffung. Sie erkennen ihre großen Wissenslücken und es eröffnen sich konstruktive Gespräche. Irgendwann auch mit präzisen Daten und Fakten. Unterschiedliche Referenzpunkte lassen sich plötzlich zusammenführen.

1. Chart (UBA)

Bei der Vorlage dieses Charts bitte ich um Aufklärung, wie bis 2030 ca. die Hälfte der erforderlichen Energie durch „Erneuerbare“ abgedeckt werden kann, ersatzweise bitte ich um Aufklärung, auf was wir zukünftig verzichten müssen. So, lieber Gesprächspartner, „nun mal Butter bei die Fische“. Wie kann das Problem gelöst werden?

2. Chart

Bei der Vorlage dieses Charts stellt sich die Frage, ob hier nicht ein kausaler Zusammenhang zum   CO2-Anstieg herstellbar ist. Auf der Erde haben noch niemals so viele Menschen gelebt. Alle wollen essen, trinken, arbeiten und Freude am Leben haben. Selbst zur Umsetzung der einfachsten Lebensgrundlagen ist zukünftig unsagbar viel Energie erforderlich. Woraus oder womit soll die erzeugt werden? Funktioniert das noch mit prophezeiten 10 Mrd. Menschen? Um Aufklärung wird gebeten.

3. Chart  https://arcg.is/0afvD5

Die Karte gibt Auskunft über gegenwärtig ca. 30.0000 installierte Windkraftanlagen. Nach jüngsten Studien soll der Zubau um den Faktor 7 zur heute installierten Leistung bis 2050 erfolgen. Die Zahl der zu installierenden Solaranlagen soll von heute bis 2030 um 75 % steigen. Eine neue Agora-Studie kommt im Ergebnis sogar zu einer Verdreifachung. Zur Installation derartiger Massen reichen die Dächer unserer Häuser nicht aus. Hernach müssen neben Windkraftanlagen auf allen nur möglichen freien Flächen Solarparks entstehen. Lieber Gesprächspartner, sei einmal Visionär und gib mir eine Vorstellung, wie unser Land in Zukunft aussehen wird, wenn dieses mit Wind- und Solaranlagen überfrachtet wird.

Es braucht im Ergebnis natürlich mehr als naive Zuversicht. Zur Wahrheit gehört, dass in Deutschland  durch Gesetzesmaßnamen und –vorhaben bereits eine gigantische Transformation eingeleitet wurde, die das gesamte Leben der Gesellschaft umkrempelt und am Ende wahrscheinlich zu einer Deindustrialisierung führen wird. Das heißt dann im Grünensprech: Neues Wirtschaftswunder. Unser  Beitrag wäre die Vermeidung von 0,00003 % CO2 in 10 Mio. Luftmolekülen.

Das muss erst einmal verdaut werden. Die Energiewende scheint dabei langsam außer Kontrolle zu geraten. Die Umsetzung der momentan vorherrschenden ideologischen Vorstellungen wird verbrannte Erde hinterlassen, die sich nicht so schnell wieder begrünen lässt. Das sollten wir nicht akzeptieren. Ziehen wir mal ein realistisches Fazit: wir können nicht das Klima schützen, aber wir haben die Chance uns vor dem Klima zu schützen. Und diese Chance sollten wir nutzen. Auf allen Ebenen und wo immer es geht.

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