Neue Studie der Universität Zürich: Nur die Hälfte der Journalisten hält es für wichtig, über die Unsicherheiten der Klimaforschung zu berichten

Klimawandel als universaler Sündenbock. Ein Architekt pfuschte jetzt in London und wusste sofort, wem er den Schlamassel zu verdanken hatte. Der ORF berichtete am 7. September 2013:

„Wir haben viele Fehler gemacht“
Seit am Dienstag bekanntgeworden ist, dass ein Hochhaus in London das Sonnenlicht so stark bündelt, dass ein davor geparkter Jaguar beschädigt worden ist, ist das Gebäude Stadtgespräch. Ladenbesitzer erzählten von brennenden Fußmatten und gesprungenen Fliesen. Nun äußerte sich erstmals der Architekt dazu und gab dem Klimawandel Mitschuld an der Panne. […] Ein Problem ist nach Ansicht des Architekten, dass es in London zu viele Bauentwickler und Beratungsfirmen gebe und das Design zunehmend eine untergeordnete Rolle spiele. Am Ende kenne sich keiner mehr aus. Die Entwickler hätten auch den Stand der Sonne zu wenig berücksichtigt, sagte Vinoly, schränkte aber ein: „Als ich vor Jahren nach London kam, war es noch nicht so sonnig. Jetzt gibt es diese vielen sonnigen Tage. Also sollte man auch den Klimawandel verantwortlich machen“, so Vinoly, „oder nicht?“

Ganzen Artikel auf orf.at lesen.

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Ein modernes Land genießt in der Regel eine freie Presse, in der Themen unvoreingenommen und objektiv berichtet und diskutiert werden können. Ein tolles Privileg der Freiheit. Die Bevölkerung kann sich auf die Richtigkeit der Darstellung verlassen. Deutschland im 21. Jahrhundert. Aber gilt dies auch für alle Themenbereiche? Spiegel Online berichtete am 10. September 2013 über eine interessante neue Studie zur Berichterstattung zum Klimawandel und fragte bei den Autoren nach:

In Deutschland haben Medienexperten ein hohes Einverständnis zwischen Journalisten und Klimaforschern festgestellt. Sind Medien bei dem Thema wirklich objektiv? Die Kommunikationsforscher Michael Brüggemann und Sven Engesser von der Universität Zürich haben Journalisten in Deutschland, der Schweiz, den USA, Indien und Großbritannien befragt, die öfters über Klimaforschung berichten. Im Interview berichtet Brüggemann, nach welchen Kriterien Journalisten die Öffentlichkeit informieren.

SPIEGEL ONLINE: Herr Brüggemann, sind wir Medienleute wirklich unvoreingenommen beim heiß umstrittenen Klimathema?

Michael Brüggemann: Die ganz große Mehrheit der Klimajournalisten stimmt weitgehend überein mit dem Konsens führender Klimawissenschaftler, wie er in den regelmäßigen Berichten des Uno-Klimarats IPCC zum Ausdruck kommt. Neun von zehn der Klimajournalisten vertrauen den Ergebnissen des IPCC: Der Mensch hat demnach wesentlich zur Klimaerwärmung beigetragen und geht deshalb erhebliche Risiken ein. Im Vergleich zu anderen Themen haben wir beim Klima ein auffällig hohes Einverständnis unter Journalisten festgestellt.

[…]

SPIEGEL ONLINE: Kommt aber bei so viel Einigkeit zwischen Journalisten und Wissenschaft die Kritik nicht zu kurz?

Brüggemann: Es ist zunächst einmal beruhigend, wenn sich Journalisten bemühen, den Stand des Wissens wiederzugeben, da lese ich die Medien doch mit gutem Gefühl. Allerdings fällt tatsächlich auf, dass nur die Hälfte der Befragten es für wichtig hält, über die Unsicherheiten der Forschungsergebnisse zu berichten. Hingegen gaben 95 Prozent der Journalisten an, es sei wichtig, über die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken für Mensch und Natur zu informieren.

SPIEGEL ONLINE: Klimajournalisten betonen die Risiken auf Kosten der Unsicherheiten der wissenschaftlichen Ergebnisse?

Brüggemann: Tendenziell kann man das so sagen: Den Journalisten erscheint es in der jetzigen Situation wichtiger, ihren Lesern die Tragweite des Problems Klimawandel zu verdeutlichen. 85 Prozent der Umfrageteilnehmer halten das Thema Ökologie für wichtig, 63 Prozent wollen mit ihrer Berichterstattung die Notwendigkeit ökologischer Reformen in Politik und Wirtschaft hervorheben.

SPIEGEL ONLINE: Ist diese Haltung verantwortungsvoll oder tendenziös? 

Brüggemann: Eine engagierte Haltung zum Umweltschutz motiviert Journalisten offenbar, sich mit dem Thema Klimawandel zu beschäftigen. Die betreffenden Journalisten würden wohl sagen, ihre Haltung sei wissenschaftlich begründet angesichts der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken für die Menschheit. Beides hängt zusammen: Je stärker Journalisten Advokaten für ökologische Reformen sein wollen, umso stärker stimmen sie auch dem Resümee des Weltklimarats zum menschengemachten Klimawandel zu.

Vollständigen Artikel auf spiegel.de lesen.

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Gähnende Leere auf einer von Obama-Anhängern kürzlich geplanten Klima-Demonstration in Washington DC: Kein einziger Aktivist war aufgetaucht. Bei Regenwetter zogen es die potentiellen Protest-Teilnehmer doch lieber vor, es sich auf der trockenen heimischen Couch bequem zu machen. Um Peinlichkeiten zu vermeiden, verschwand daraufhin auch die Ankündigung im Internet schnell wieder. Andere Demonstrationen am gleichen Tag in der Stadt zu anderen Themen hatten da mehr Glück: Sie konnten wie geplant stattfinden. Siehe Beitrag auf WUWT.

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Oekonews.at machte am 14. August 2013 auf eine interessante Klimaaktion aufmerksam:

Um auf die Folgen des globalen Klimawandels aufmerksam zu machen, haben AktivistInnen der österreichischen Umweltschutzorganisation den Gipfel des Großvenedigers bestiegen. In 3.666 Metern Höhe enthüllten sie ein Transparent mit der Aufschrift: Wir bewegen uns auf dünnem Eis – Klimaschutz jetzt! „Der Großvenediger ist ein besonderes Symbol für den Klimawandel, weil dort letztes Jahr aufgrund der schmelzenden Eismassen das Gipfelkreuz abmontiert werden musste, das im bis dahin „ewigen Eis“ verankert war.

Ob die Klimaaktivisten auch wussten, dass die Gletscher bereits in jeder der vorangegangenen Wärmeperioden kräftig abschmolzen, z.B. während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren und auch während der Römischen Wärmeperiode vor 2000 Jahren? Während des holozänen Klimaoptimums vor 6000 Jahren waren die Alpengletscher sogar bis auf kleinste Reste geschrumpft. Siehe Übersicht von PD Dr. H. Kehl, TU-Berlin.

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Der Klimawandel fordert weitere Opfer: Der Geschäftsgewinn des Schuhherstellers Crocs ist jetzt aufgrund des ungewöhnlich kühlen Sommers in den USA kräftig eingebrochen. Offensichtlich gab es nur wenige, die sich diesen Sommer die Zehen abfrieren wollten. Siehe Bericht in der New York Post vom 12. August 2013.

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Arnold Schwarzenegger ist mit ganzem Herzen Klimaaktivist. Anstatt sich lange mit komplizierten technischen Argumentationen aufzuhalten, schlug Schwarzenegger kürzlich auf einer Erneuerbaren Energie-Veranstaltung in Las Vegas ein ganz und gar ungewöhnliches wissenschaftliches Experiment vor, mit dem die starke Treibhauswirkung von CO2 leicht zu belegen sei. Hierzu sollte man einen Klimaleugner eine Stunde lang an ein Auspuffrohr eines PKW binden. Nach Ablauf der Experimentdauer würde der Proband dann mit hoher Wahrscheinlichkeit die enorme Klimaschädlichkeit von Kohlendioxid zugeben. Vielen Dank für diese Anregung, Professor Schwarzenegger.

 

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