Naturschutzbund warnt vor Windkraftanlagen in Wäldern

So titelt die Zeit und zeigt einmal mehr auf das Dilemma der Naturschutzverbände. Deren Zielkonflikte sind nicht auflösbar. Während die Leitungen der Verbände Hand in Hand mit den Vertretern der Erneuerbaren Energien laufen, kennen die Aktiven vor Ort, welche Probleme es gerade gibt. Die Natur zerstören, um das Klima zu retten.

“Der Naturschutzbund (Nabu) in Niedersachsen hat seine Kritik an der geplanten Nutzung von Wäldern als Standort für Windkraftanlagen erneuert. Mindestens alle Schutzgebiete, historisch alte Waldstandorte und andere ökologisch besonders wertvollen Waldflächen sollten von der Windenergie ausgeschlossen werden, forderte am Freitag Nabu-Landesvorsitzender Holger Buschmann mit Blick auf den „Tag des Waldes“ am kommenden Montag.”

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Amardeo Saram kommentiert bei den Salonkolumnisten die deutsche Energiewende.

“DEUTSCHLAND IM BLINDFLUG TROTZ KLIMA- UND ENERGIEKRISE”
“Der Sonderweg der deutschen Energiewende hat in Sachen Klima versagt. Die CO₂-Emissionen Deutschlands sind viel höher als vergleichbare Länder, die auf Kernenergie oder Wasserkraft setzen. Die hohe Abhängigkeit von Kohle und Gas wurde im Krieg gegen die Ukraine zum Verhängnis.

Blicken wir auf den Stand der Dinge: Im Jahre 2021 betrug der Anteil der fossilen Energieträgern-Kohle, Öl und Erdgas, das meiste aus Russland, immer noch 77 %. Den Kernenergieanteil von rund 14 Prozent für die Stromerzeugung werden fossile Energieträger mit zusätzlichen Emissionen ersetzen. Damit steigt die CO₂-Emission weiter, obwohl die Klimaveränderungen das Gegenteil erfordern. Eine Studie im Auftrag von Ökomoderne zeigt, dass diese Entscheidungen auf Kosten des Klimas und der Gesundheit gehen. Die Abschaltung der sechs Kernkraftwerke wird 60 Millionen Tonnen mehr CO₂-Emissionen pro Jahr und zigtausende frühzeitige Todesfälle durch die zusätzliche Luftverschmutzung durch fossile Verbrennung verursachen.”

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Das muss für einen Grünen Politiker, der bekennender Vegetarier ist, besonders bitter sein. Eine erstklassige Krötensuppe, die Robert Habeck da gerade als Wirtschaftsminister täglich löffeln muss. Um sich von den Gaslieferungen eines Autokraten unabhängig zu machen, reist er zu anderen Autokraten, um dort um Gaslieferungen zu bitten, wie die Tagesschau berichtet. Man nennt es auch vom Regen in die Traufe, einziger Unterschied: die neuen Lieferanten drohen nicht mit einem militärischen Überfall oder gar Atomwaffen.

“Im Vorfeld hatte Habeck erklärt, Deutschland könne zur Deckung des Energiebedarfs auch künftig nicht nur mit Demokratien zusammenarbeiten. Viele Opec-Staaten seien problematisch, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Aber zwischen einem nicht demokratischen Staat, bei dem die Situation der Menschenrechte problematisch ist, und einem autoritären Staat, der einen aggressiven, völkerrechtswidrigen Krieg vor unserer Tür führt, gibt es noch mal einen Unterschied. Wir können nicht alle Länder von Lieferungen ausschließen.“

Nach seinem Besuch in Katar reist Habeck weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wo er in Abu Dhabi vor allem über den Export von grünem Wasserstoff sprechen will.”

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In Belgien sind die Grünen offenbar schon weiter als in Deutschland. Der Ausstieg aus der Kernenergie wird dort mit ihnen in der Regierung verschoben, wie die Tagesschau berichtet.

“Belgien will den bislang für 2025 geplanten Atomausstieg um zehn Jahre verschieben – auch wegen des Krieges in der Ukraine und der gestiegenen Energiepreise. Zwei Kraftwerke sollen bis 2035 am Netz bleiben.

Belgien will den Atomausstieg um zehn Jahre verschieben. Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 sowie das bei Antwerpen gelegene Kernkraftwerk Doel 4 sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können. Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo am Freitagabend nach Beratungen der Regierung.

Durch die Laufzeitverlängerung soll die Energiesicherheit in Belgien gewährleistet werden. Dabei spielen auch der Krieg in der Ukraine und die zuletzt stark angestiegenen Energiepreise eine Rolle.”

Dazu passt, dass die verantwortlichen Politiker in Deutschland sich nach wie vor weigern, die bestehenden Kernkraftwerke nach dem 31.12.2022 weiterlaufen zu lassen. Ob es eine ergebnis-offene Diskussion war, darf getrost bezweifelt werden. Der eigene Grüne Schatten muss sehr groß sein, zu groß, um darüber zu springen. Lieber verfeuern Grüne Kohle. Schon 2021 war die Kohle auf dem Vormarsch, was auch daran lag, dass Sonne und ganz besonders Sonne einfach zu wenig lieferten.

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Forscher haben laut Welt merkwürdige Krater am Meeresgrund entdeckt, die sie allerdings anders als ähnliche Krater an Land, nicht dem Klimawandelt zuschreiben.

“Bei den Expeditionen entdeckten Paull und Kollegen jedoch in 120 bis 150 Metern Tiefe auffällige Absenkungen des Meeresbodens. So war an einer Stelle ein 200 Meter langer Rücken verschwunden, stattdessen klaffte dort ein steil abfallender, bis zu 29 Meter tiefer Krater, der 225 Meter lang und 95 Meter breit war.

Generell sei das Volumen der Einsenkungen innerhalb des kurzen Untersuchungszeitraums beträchtlich. „Wir kennen die großen Veränderungen in der Arktis an Land, aber nun sehen wir, dass auch vor der Küste Veränderungen ablaufen“, wird Paull in einer Mitteilung seines Instituts zitiert.”

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Die Erfolgsmeldungen für die Erneuerbaren Energien werden mittlerweile auf Stunden heruntergebrochen wie man bei Bruno Burger auf Twitter sehen kann.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Ob das bereits eine Vorbereitung der Stromnutzer auf die “angebotsorientierte Stromversorgung” ©Sylvia Kotting Uhl – die Grünen, ist? So nach dem Motto: Das wäre Ihr Zeitfenster für eine Strombelieferung gewesen.

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Easy come – easy go. Indien kauft russisches Öl, nachdem die USA als Abnehmer ausfallen. Die Inder kaufen das Öl mit einem erheblichen Abschlag, wie die Zeit berichtet.

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Die Ukraine und Moldawien sind an das europäische Stromnetz angeschlossen wurden, wie Golem in einem Artikel aufzeigt. Die FAZ weißt auf die Risiken der Maßnahme hin:

“Tatsächlich verspricht der Zusammenschluss der Netze nicht nur Sicherheit für die Ukraine, sondern birgt auch mögliche Gefahren für die europäischen Stromnetze und damit für die Elektrizitätsversorgung. Ein plötzlicher Lastabfall im ukrainischen Netz, etwa wenn ein oder mehrere Kraftwerke in kürzester Zeit ausfielen und das Netz dort viel Strom ziehen würde, könnte in Sekundenbruchteilen zu Folgeproblemen in den angrenzenden Ländern führen, die wiederum weit bis nach Westeuropa schwappen könnten.

In den vergangenen Jahren gab es auch innerhalb des Entso-e-Netzes, von Norwegen bis nach Portugal und von Großbritannien bis in die Türkei reicht, mehrfach kritische Lagen, wenn außerplanmäßig zu wenig oder zu viel Strom im Netz war. Netzbetreiber hatten bereits verlauten lassen, sie würden die Lage in und an der Grenze zur Ukraine nun besonders aufmerksam beobachten.”

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Effizienz-Sprung bei der Herstellung von Wasserstoff? Zumindest klingt es so bei E-Fahrer. Demnach haben Forscher in Australien einen Quantensprung erreicht. Es könnte die Kosten der Herstellung drastisch senken. Die Frage dürfte sein, welcher Strompreis hier als Basis genommen wurde. Deutschland scheidet mit seinen Strompreisen vermutlich aus, um hier auf ähnliche Herstellungspreise zu kommen.

“Das australische Unternehmen Hysata hat eine neue „kapillargespeiste Elektrolysezelle“ entwickelt, die bisherige Effizienzrekorde bei der Herstellung von grünem Wasserstoff brechen soll. Gleichzeitig soll die Technologie in Installation und Betrieb günstiger sein als bisherige Verfahren. Das Unternehmen verspricht, mit der Technologie in wenigen Jahren grünen Wasserstoff zu einem Preis von etwa 1,50 US-Dollar pro Kilogramm erhältlich sein soll, umgerechnet rund 1,36 Euro.

Bislang ist grüner Wasserstoff jedoch noch zu teuer und ineffizient in der Herstellung, um mit fossilen Brennstoffen konkurrieren zu können. Dies ist aktuell noch größtenteils auf den geringen Wirkungsgrad der vorhandenen Elektrolyseure zurückzuführen. Gemeinhin wird ein Preis von rund 2 US-Dollar pro Kilogramm Wasserstoff, also rund 1,80 Euro, als die wichtige Grenze erachtet, bei der grüner Wasserstoff mit den fossilen Energieträgern konkurrieren kann.”

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In Hamburg blühte die Forsythie 10 Tage früher als im 40 jährigen Vergleichsschnitt. Insgesamt ergibt sich aber ein Stillstand des Frühlings seit 40 Jahren.

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Rotmilan und Windkraftanlagen

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Anmerkung zum Blog vom 15.03.2022. Es wird berichtet, dass nach einer Untersuchung das Sterben der Rotmilane nicht durch Windenergieanlagen sondern vornehmlich durch Giftköder verursacht wird. Das erinnert mich an einen alten (scherzhaften) Ausspruch, wonach die Verschmutzung der Flüsse nicht durch Chemieabwässer verursacht wird, sondern durch die vielen toten Fische. Es ist schon erstaunlich, wie die Lobbyisten die Tatsachen so zurechtdrehen, dass es ihren Interessen zugute kommt. Doch eine Reihe von Untersuchungen belegen, wie im Blog beschrieben, das Gegenteil. Neben dem Rotmilan sind auch andere Greifvögel von den Windkraftanlagen betroffen. Außerdem sind auch Fledermäuse und Insekten betroffen. Auch diese Tatsachen werden heruntergespielt.

Viele Grüße

Dipl. Ing. Martin Krohn

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Deutsche Rohstoffagentur (DERA):

Preismonitor, Februar 2022

Die Preise der im Preismonitor angegebenen Rohstoffe sind im Februar gegenüber den Januarnotierungen merklich gestiegen. Im Durchschnitt lag das Preisniveau rund 6 % über dem des Vormonats. Neben den Energierohstoffen und den Platingruppenelementen (jeweils +10 %) verteuerten sich auch die Sekundärspezifikationen (+7,5 %) und die Seltenerdspezifikationen (+7,4 %) am deutlichsten. Abermals stiegen die Preise für die verschiedenen Lithiumspezifikationen am stärksten. Lithiumkarbonat stieg in Europa um über 50 %, Spodumen verteuerte sich in Asien um rund 36 %. Damit liegen die Preise der beiden Lithiumspezifikationen mittlerweile um das Siebenfache über den Notierungen von vor zwölf Monaten. Aber auch Magnesit und das leichte Seltenerdoxid Lanthan verteuerten sich gegenüber dem Vormonat um 18 %. Die deutlichsten Preisabschläge verzeichnete Magnesiummetall (-5 %), Ferromolybdän (-3 %) und Mangan (-2,7 %).

Das pdf des Preismonitors finden Sie hier.

In einer zweiten Analyse berichtet die DERA über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Rohstoffversorgung. Das pdf ist hier.

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Hinweis: Gestern erhielten alle Newsletter-Abonnenten des Blogs eine Ankündigung zu einem Blogartikel zum Kohlenstoffkreislauf. Der Artikel wurde kurzfristig wieder zurückgezogen. Der Link funktioniert daher leider nicht.

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Weiterer Hinweis: Heute (Montag, 21.3.2022) erscheint voraussichtlich die Klimaschau #104. Diese kommt ab jetzt exklusiv auf dem Youtube-Kanal von EIKE. Die folgende Ankündigung erschien vor einigen Tagen im Community-Bereich des bisherigen Klimaschau-Kanals:

Liebe Freunde der Klimaschau,

Vor kurzem feierte die Sendung ihr hundertstes Jubiläum. Vielen Dank für Ihre Treue und Unterstützung. Mittlerweile hat der Kanal mehr als 7000 Abonnenten. Das ist beachtlich, angesichts der fachlich oft trockenen und sperrigen Beiträge. Klimawandel und Energiewende haben sich in den letzten Jahren zu Top-Themen entwickelt. In einer idealen Welt mit unbegrenzten Zeit- und Geld-Ressourcen könnte die Klimaschau nahezu täglich berichten. Es gibt sehr viel berichtenswertes Material. In der Realität leider nicht zu stemmen. Hier nun aber die gute Nachricht: Die Klimaschau berichtet weiter! Hierzu zieht die Sendung auf einen anderen Kanal um. Ab Ausgabe #104 finden Sie die Klimaschau exklusiv auf dem Youtube-Kanal von EIKE. Dort wird das Format weitergeführt, von einem größeren Team, in altbekannter Qualität und mit frischen Gesichtern. Hier der Link zum Kanal: https://www.youtube.com/c/EikeKlimaEn… Ich werde mich auf meinem Kanal in Zukunft auf das Thema Energie konzentrieren. Geschichten zur Energie bildeten etwa die Hälfte aller bisheriger Klimaschaubeiträge. Die Veränderung ist also nicht so dramatisch wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheint. Bleiben Sie auf jeden Fall dabei. In Kürze erscheint hier die erste Ausgabe des Energiejournals. Es erwarten Sie wieder spannende Beiträge. Vielleicht schaffe ich es sogar, einen englischsprachigen Partnerkanal dazu einzurichten. Hoffen wir auf gutes Gelingen.

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