IPCC schlägt Nuklearenergie und Kohlenstoffspeicherung als Klimaschutz-Lösungen vor

Droht Deutschland das gleiche Schicksal wie einst mit der Photovoltaik-Industrie? Ja, wenn man eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Glauben schenken mag. Die Studie untersucht, was die Milliarden an Subventionen bringen werden. Daniel Wetzel hat sich die noch nicht veröffentlichte Studie in der Welt angesehen.

„Anderenfalls besteht die Gefahr, dass mit hohen Subventionen neue Kapazitäten aufgebaut werden, die bei einer Förderkürzung wieder in sich zusammenbrechen“, heißt es mit Verweis auf die Erfahrungen mit der deutschen Solarförderung zu Beginn der Energiewende: „Deutsche Steuergelder fließen dann am Ende in den Aufbau von Wissen und Produktion im Ausland.“

Der Artikel steht hinter einer Bezahlschranke.

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Sachsens Umweltminister geht davon aus, dass etliche Braunkohlekraftwerke bereits früher als 2038 vom Netz gehen. Der Grund liegt im CO2 Preis. Der Spiegel berichtete. Die Frage wird sein, wer dann in windarmen und in der Nacht den nötigen Strom liefern wird. Kohle und Kernenergie fallen dann größtenteils weg. Beide Stromquellen kommen auf etwa 55 GW Leistung. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dann Frankreich und Polen einspringen, mit genau den Technologien, die hierzulande abgeschaltet werden.

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“Die öffentliche Klimadebatte hat sich aber leider längst von der Klimawissenschaft entkoppelt. Als Wissenschaftler befürchte ich einen langfristigen Schaden, wenn die Debatte nicht präzise, offen und reflektiert geführt wird.”

Das sagt in einem Interview mit Axel Bojanowski von der Welt Prof. Dr. Ulf Büntgen. Er meint damit, die Unsicherheiten, die es natürlich immer gibt und gab. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es seiner Meinung diese Unsicherheiten durch Forschung zu reduzieren. Über Unsicherheiten wird aber nur sehr ungern gesprochen oder geschrieben. Das Interview steht hinter einer Bezahlschranke. Ein Welt Plus Abo kostet 10 Euro im Monat.

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Der neue IPCC Sachstandsbericht ist seit Montag, den 09.08.2021 veröffentlicht. Er wird uns hier sicherlich noch einige Zeit beschäftigen. Hier eine erste kleine Auswahl von Medien, die bereits sehr schnell nach dem Erscheinen berichteten:

Welt: Weltklimarat prognostiziert zwei weitere Grad Erderwärmung – und große Risiken

Tagesschau: Schnellere Erwärmung, extremere Wetter<

Welt: Reaktionen auf IPCC Bericht “Wir fordern die Neuverhandlung der Wahlprogramme

Die Zeit: Umweltorganisationen und Politiker fordern sofortiges Handeln

Welt: Das Unwissen der Klima-Experten (Bezahlschranke). Dort finden sich auch Aussagen zum Golfstrom, die sich etwas anders lesen als die kürzliche Pressemeldung vom PIK. Außerdem geht es um die Annahme, dass sich die CO2 Konzentration für ein bestimmtes Szenario im Vergleich zu heute verdreifachen müsste, damit es eintritt.

T-Online: Gueterres ruft Alarmstufe rot für die Menschheit aus.

Die selektive Wahrnehmung des Berichts ist ohnehin erstaunlich. Zwei der drei Lösungsmöglichkeiten, die der IPCC 2014 im AR5 (WG3) empfahl, bleiben Deutschland versperrt, Nuklearenergie und CCS.

(Abbildung: Screenshot IPCC AR5, WG3, S. 569)

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Wäre nicht Joe Biden der amtierende US-Präsident, dann würde diese Meldung kein Aufsehen erregen. Biden ist sehr ambitioniert in Sachen Klima und Grüne Energiequellen und daher erstaunt es, dass die Kohle gerade ein Comeback in den USA feiert. Weiterlesen hier.

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Der kongeniale Partner in Sachen Katastrophen-Alarm beim Spiegel zu Kurt Stuckenberg ist Christian Stöcker. In seiner neuen Kolumne schlägt dieser vor, dass CO2 Emittenten, wenigstens die größten, Schadenersatz zahlen sollen. Er hat dabei natürlich Ölkonzerne im Blick aber auch Unternehmen wie Zementfabriken. Ob Stöcker einmal weitergedacht und sich überlegt hat, was mit dem Öl oder dem Zement passiert ist? Es gibt ja ganze Ketten von Wertschöpfung. Mit Treibstoff kann ein Spediteur seine Fahrzeuge antreiben, seine Büros heizen, die er zuvor mit Zement erstellen lassen hat. Es wäre eine lange Reihe von Unternehmen, bei denen abkassiert werden kann und am Ende, das bedenkt der Spiegelmann offenbar auch nicht, bezahlen das die Verbraucher über die Preise. Oder geht es nur darum einen Schuldigen zu finden?

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Wurden wasserbauliche Fehler gemacht im Ahrtal? Wolfgang Büchs erklärt im Tagesschau-Interview, was ihm aufgefallen ist.

“Ich habe mich gewundert, dass ein solch katastrophales Ereignis dort heute noch so passieren kann. Gleichzeitig bin ich erstaunt, dass entsprechende Hochwasser-Schutzmaßnahmen nicht getroffen wurden, obwohl sie schon seit 100 Jahren im Gespräch sind, denn seit Jahrhunderten ist es im Abstand von etwa 100 Jahren immer wieder zu katastrophalen Fluten gekommen. In den 1920er-Jahren wurden die schon sehr konkreten Pläne zugunsten des Baus des Nürburgrings zurückgestellt. Dazu zählen Maßnahmen wie Hochwasser-Rückhaltebecken, die insgesamt 11,3 Millionen Kubikmeter Wasser hätten zurückhalten können.”

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Ungewöhnliche Entwicklung in Sachen Massezuwachs beim Eis auf Grönland. Eigentlich ist jetzt der Höhepunkt der Schmelzsaison, es gab aber einen Massezuwachs statt eines Verlustes mitten im Sommer.

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Podcast:

Kosten-Nutzen-Schätzungen für eine optimale Klimapolitik

Im neuen schlumpf&rentsch-Podcast unterhalten sich Martin Schlumpf und Hans Rentsch über den Trade-off zwischen den Kosten des Klimawandels und den Kosten der Klimapolitik. Dazu gibt es zahlreiche ökonomische Schätzungen aufgrund verschiedener Modelle. Geschätzt wird der Rückgang des BIP in Prozent bei verschieden starken Erwärmungsszenarien. Der bekannteste Klimaökonom, der Wirtschafts-Nobelpreisträger William Nordhaus, kommt aufgrund dieser Modellsimulationen zum Schluss, dass ein 3,5-Grad-Ziel im Zeitraum bis 2100 das günstigste Verhältnis zwischen Kosten der Klimapolitik (CO2-Vermeidung und Anpassung) und Kosten des Klimawandels aufweist. Ausgerechnet das 1,5-Grad-Ziel des Klimaabkommens von Paris (Paris 2015) entpuppt sich als illusionär, weil die Politikkosten astronomisch hoch ausfallen würden.

Nordhaus spielt, trotz seiner nobelpreiswürdigen Forschung zum Klimawandel mit diesen Ergebnissen sowie mit seiner Forderung, die Politik sollte realistischerweise zum 3,5-Grad-Ziel wechseln, in der Klimapolitik keine Rolle. Wie wir bereits im Podcast über angeblich wachsende Klimaschäden und -opfer gesehen haben, gehört in Energieministerin Sommarugas UVEK das Ignorieren wissenschaftlicher Einsichten, auch solcher aus der eigenen Küche, zum Standardrepertoire, um die Bevölkerung bei der Stange zu halten. Alle bisherigen Podcasts von Martin Schlumpf und Hans Rentsch sind auf ihrem YouTube-Kanal schlumpf&rentsch zu sehen. Kommentare und Weiterleitungen sind willkommen.

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Youtubekanal „Argumentorik: Menschen Überzeugen mit Wlad„:

Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown – Prof. Fritz Vahrenholt im Interview

In diesem Video spreche ich mit dem Klimaforscher & Bestseller-Autor Prof. Dr. Fritz Vahrenholt darüber, wie das neue verschärfte Klimaschutzgesetzt die Bundesregierung & den Bundestag möglicherweise dazu zwingen wird, einen Klima-Lockdown zu verhängen. Über diese Themen sprechen wir im Interview: 1. Über die unerreichbaren Ziele des Klimaschutzgesetzes 2021 2. Was sind die Fehler im Urteil des Bundesverfassungsgerichts? 3. Über den Green Climate Fund 4. Wer profitiert von pessimistischen Prognosen am meisten?

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Die Zeit am 10.8.2021:

Bericht des Weltklimarats: Australien lehnt strengere Klimaziele ab

Kohleexporteur Australien unternehme bereits genug gegen den Klimawandel, sagte Premierminister Scott Morrison. Auch China will seinen bisherigen Kurs fortsetzen.

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Die Zeit am 10.8.2021:

Fünf vor acht / Energiewende: Wir brauchen die Atomkraft noch

Eine Kolumne von Theo Sommer

Geht in Deutschland bald das Licht aus, weil wir nicht mehr genug Strom produzieren? Die Lösung könnte einfach sein: Lassen wir die sechs Kernkraftwerke vorerst am Netz.

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Washington Examiner am 18.5.2021:

Biden won’t remove carbon capture and nuclear power from climate plans, White House adviser says

President Joe Biden won’t accede to left-wing environmentalist requests to exclude carbon capture and nuclear power from his green infrastructure plans, the top White House climate official said Tuesday.

National climate adviser Gina McCarthy said that Biden will instead find other ways to address the worries raised by activists that those technologies wouldn’t address the pollution harming poorer and minority regions. For instance, the administration will pursue stricter mandates on air pollution coming from power plant smokestacks.

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Werner Eisenkopf am 9.8.2021 auf textatelier.com:

Extremhochwasser und Hunderte Tote an der deutschen Ahr – seit 1348 aufgezeichnet

Schon 1910 gab es 52 Tote durch extremes Ahr-Hochwasser

Textatelier.com ist eine Schweizer Seite und gerade die Schweiz hat eigentlich wirklich viel selbst zu berichten über Hochwasserkatastrophen aus früherer Zeit. Nicht nur dem von 1868, was „die Schweiz veränderte“ und 51 Todesopfer kostete. Ganz unten sind hier auch einige Links zu mehr Schweizer Informationen dazu. 1778 etwa riss das Hochwasser in Küsnacht/ZH auch bereits 63 Menschen in den Tod. Doch soll dieser heutige Artikel hier, nun mal eher über das deutsche Ahrtal, einem linksrheinischen Nebenfluss des Rheins gehen, der etwas unterhalb von Bonn, bei Sinzig/Remagen in den Rhein mündet. Diese gerade aktuellste extreme Hochwasserkatastrophe, ist schrecklich genug aber wird leider bereits massiv instrumentalisiert. So als sei diese Naturkatastrophe, nur eine jetzige „Klimafolge“ und so vorher noch nie dagewesen. Politiker, Wissenschaftler, Journalisten und sogar Pfarrer, lügen dazu, wissend oder unwissend die Menschen an, als ob sich die teils noch schlimmeren historischen Hochwasser-Ereignisse, einfach so weglassen und verschweigen ließen. Gehen wir daher mal hierzu an die deutsche Ahr, einem eher kleineren Fluss, an dem das grösste zusammenhängende Rotwein-Anbaugebiet Deutschlands liegt.

Beim Schreiben dieser Zeilen, am 7. August 2021, sind momentan 141 Tote durch das Extremhochwasser an der deutschen Ahr zu beklagen. Noch immer sind 17 Personen vermisst. Jedes dieser Opfer und die Unzähligen, die dabei ihr Heim und Eigentum verloren haben, sind eine schreckliche Katastrophe. Dieses extreme Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021, wird aber auch bereits massiv instrumentalisiert, in Politik und Medien, um Stimmung in der „Klimadiskussion“ anzuheizen und dies im derzeit laufenden deutschen Bundestags-Wahlkampf auszuschlachten. Dieser Artikel im Textatelier, soll dagegen lediglich die tatsächliche Vergangenheit im Ahrtal aufzeigen, seit es dazu überhaupt noch existierende Überlieferungen/Urkunden gibt. Diese ergeben dann nämlich ein ganz anderes Bild. Sie widersprechen allen heutigen Behauptungen, daß dieses Ahr-Extremhochwasser vom 14./15. Juli 2021, eine „Folge menschgemachten Klimawandels“ sei und mit irgendwelcher „Klimaschutzpolitik“ sogar künftig vermeidbar sei. Dies ist vielerorts aber gar nicht gewünscht, das simple verbreitete „Klimabild“ soll ja keine Kratzer erhalten. Wer sich dazu aber dennoch wirklich ein neutraleres Bild machen möchte und eigene Schlüsse ziehen, der kann dafür die folgenden Zeilen und gern auch das Quellenmaterial dazu, in aller Ruhe lesen.

Weiterlesen auf textatelier.com

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Leipziger Volkszeitung am 2.8.2021:

Kommentar von Thomas Mock zum Statement des UBA-Präsidenten:

Mir erscheint die Aussage des UBA-Präsidenten aus folgenden Gründen zynisch. Ich habe 30 Jahre im Quellgebiet (Schneifel – Schneeeifel auf 600m Höhe und Umgebung) der durch Starkregen und Hochwasser betroffenen Flüsse Ahr, Erft, Kyll, Prüm und Urft gelebt. Wenn eine Prävention helfen könnte dann die Entsiegelung des Quellgebietes, Rückbau der dort gnadenlos begradigten Flüsse und Bäche, Rückbau der Moore und Sumpfgebiete, wieder Hecken zulassen und Grünstreifen schaffen. Es stehen in der Schneifel schon über 50 Windanlagen, weitgehend in einem Schutzgebiet und teilweise im Wald,  die massiv zusätzliche Versiegelungen der Landschaft herbeigeführt haben und womöglich die Fluten noch einmal signifikant verstärkten. Es kommt schliesslich auf jeden Zentimeter an, der den Pegel senkt.

Die Industrialisierung mit inzwischen über 200m hohen Windanlagen hat zudem zu einer Abwendung der Bevölkerung zur Heimat und wachsenden landschaftlichen Vernachlässigung und Entfremdung geführt. Wer liebt auch noch eine solche Industrielandschaft. Die Einstellung zur Landschaft verändert sich. Man fühlt sich nicht mehr verantwortlich. Denn man ist ja landschaftlich faktisch entmündigt worden. Die Unverfügbarkeit (Hartmut Rosa) ist verfügbar gemacht worden. Nirgends werden diese soziologischen Entwicklungen parallel zum Bau der Windindustriegebiete in Analysen erwähnt, schon gar nicht Ihnen nachgegangen. Weitere Windräder sind jedenfalls erkennbar keine Prävention, sondern werden mit weiteren Versiegelungen und Zerstörungen die nächste Flut nicht nur vorbereiten sondern garantieren.

Und wer glaubt, dass mit welchen menschlichen oder technischen Mitteln auch immer die steigende Temperatur auf 1,5 Grad beschränkt werden kann, der soll in säkularen Zeiten zur Kenntnis nehmen, dass ein solcher Glaube weder  Berge versetzt noch ein Ansteigen der Temperatur verhindert, sondern nur selbst einen Verschwörungsglauben begründet.

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