Indianer-Ehrenwort

Wenn die moralische Latte sehr hoch liegt, dann kann man diese beim Springen schon mal reißen. Da ergeht es dem Grünen Co-Vorsitzenden Habeck nicht anders als anderen Parteikollegen. Bei Maischberger gab er das “große Indianerehrenwort”. Wahrscheinlich wäre das bei allen anderen Politikern, die damit flapsig ausgedrückt hätten, dass sie es ernst meinen, so durchgegangen. Bei Grünen ist das aber etwas anders. Da hat sich schon eine Kandidatin dafür entschuldigt, dass sie als Kind gern Indianerhäuptling werden wollte. Das klingt in jedem Fall sympathischer, als wenn sie gesagt hätte, ich wollte als Kind schon später in Führungspositionen sein.

Wäre man jetzt ein Advokat des Teufels, dann könnte man mehrere Fragen stellen. Wie so sagt er nicht amerikanische Ureinwohner? Indianer ist, wie wir alle wissen, ohnehin falsch und wohl Kolumbus zu verdanken, der den Seeweg nach Indien suchte und in Amerika landet. Schließt Habeck damit automatisch andere Menschengruppen aus, nach dem Motto, die brechen alle ihre Ehrenworte? Gilt ein Ehrenwort eines australischen Aborigines etwa weniger? Ist das schon Diskriminierung anderer Ethnien?

Eine absurde Diskussion? Ja stimmt, in etwa genauso absurd wie die selbstauferlegten Sprachregeln der Grünen. Übrigens, es ging in der Sendung um die Rückzahlung des Energiegeldes, welches die Bürger vorher per CO2 Bepreisung in die Staatskassen gespült haben. Dieses sollte nach Habecks Worten innerhalb von zwei Jahren wieder beim Bürger sein.

(Abbildung Screenshot Twitter)

Kleine Randnotiz, die Redaktion von Maischberger verwechselte mal eben Millionen mit Milliarden.

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Tesla erhöht die Preise für das Laden an seinen Stationen. 40 Eurocent will Tesla jetzt pro Kilowattstunde von seinen Kunden nehmen. Weiterlesen hier.

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Fragt man Urlauber aus dem Süden Deutschlands, warum sie gern an die Nordsee oder Ostsee fahren, dann hört man oft, dass sie den freien Blick am Meer lieben. Wo kann man an Land schon bis zum Horizont blicken, wenn man nicht gerade auf einem Berg ist? Urlauber sollten sich diesen freien Blick schnellstens als Foto konservieren, denn es wird ihn so wohl nicht mehr lange geben, sollten die Pläne zur Bebauung der Küstengewässer mit Offshore-Windkraftanlagen Wirklichkeit werden. Der Spiegel berichtet über die Pläne und auch die Rolle von Naturschutzverbänden.

“Umweltverbände hatten beispielsweise kritisiert, der Naturschutz komme beim geplanten Ausbau der wirtschaftlichen Nutzung von Nord- und Ostsee zu kurz. Die Verbände, darunter der BUND, Greenpeace, NABU und WWF, verlangten, der Ausbau der Offshore-Windenergie und der Meeresnaturschutz müssten Hand in Hand gehen. Daher müsse die Belastung der Meere durch andere Nutzungen im Gegenzug stark verringert werden.

»Bereits heute finden in Schutzgebieten Rohstoffabbau, Leitungsbau, militärische Übungen, unbegrenzte Schifffahrt und Fischerei statt«, hatten die Verbände kritisiert. »Auch der Ausbau der Offshore-Windenergie in Schutzgebieten wird im aktuellen Plan nicht mehr ausgeschlossen.””

Das nennt man dann wohl eine sehr große Flexibilität. Einerseits die Natur schützen zu wollen und andererseits Hand in Hand mit der Windkraftlobby zu gehen und den Natur- und Artenschutz entsorgen.

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Geht es nach Bundestagspräsident Schäuble, dann wird Verkehr und Heizen demnächst deutlich teurer. Er will den CO2 Preis erheblich höher sehen. Der berichtet der Focus.

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Wegen schwerer Wahlrechtsfehler wird es bei der anstehenden Bundestagswahl keine Liste der Grünen im Saarland geben. Die Grünen dort hatten einen Mann an die erste Stelle gesetzt. How dare they? Das missfiel dem Bundesvorstand und er intervenierte. Um eine Frau an die Spitze zu befördern, wurden einfach Delegierte nicht zugelassen, die aus dem Unterstützerlager des männlichen Kandidaten kamen. Die Landeswahlleiterin sah darin schwere Fehler. Ernsthaft rechnet man aber lediglich mit einem Mandat, das den Grünen hierdurch verloren gehen könnte, weil das Saarland sehr klein ist. Wir erinnern uns an das Habeck Zitat: „Jeder Kreisverband der Grünen ist besser geführt als dieses Land“.

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Die Grünen träumen von einem Vetoministerium. Der Verfassungsrechtler Möllers erklärt in der Welt, warum dieser Traum zum Scheitern verurteilt ist.

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Förster Peter Wohlleben organisiert einen Waldgipfel, ohne die zuständige Ministerin Klöckner. Die machte im ARD Morgenmagazin gute Miene zur Nichteinladung und lobte die Veranstaltung.

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Immer wieder neue Studien zum Thema CO2 Belastung von Elektroautos. Bei Focus findet sich ein Artikel, der eine Studie von ICCT genauer angesehen hat, vor allem die Vergleiche zu Verbrennern. Diese scheinen sehr kreativ gestaltet worden zu sein in der Studie. Weiterlesen hier.

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Leserpost:

Robert Habeck hat in der Sendung „Maischberger.die Woche“ am 04.07.2021 auf Nachfrage der Moderatorin in seiner unnachahmlichen komplizierten Art versucht, die von den Grünen*innen geplante Energiegeld-Zahlung zu erklären. Hier vereinfacht wiedergegeben: Jeder Bundesbürger*in erhält zukünftig zum Anfang des Jahres 75,00 € per Scheck oder auf das persönliche Konto überwiesen. Es ist dazu noch der geeignete Geld-Zustellungsweg zu beraten. Was für ein bürokratischer Wahnsinn.

Das soll dann der Ausgleich für die neu erhobene CO2-Abgabe sein, die von Jahr zu Jahr bis 2025 auf 60,00 € pro ausgestoßene Tonne CO2 steigen wird. Die erhobene Steuer wird jedoch bis auf wenige Ausnahmen für uns Bürger in Gänze nicht nachvollziehbar sein. Zukünftige Preissteigerungen auf allen Gebieten werden sicher immer mit dem Argument der CO2-Abgabe begründet. Wie hoch die Mehrbelastung im Endeffekt sein wird hat Robert Habeck in der Sendung nicht verraten. Nur zur Finanzierung des Energiegeldes hat er sich geäußert: Das Geld soll bei 10 % der sozialpflichtig Beschäftigten eingezogen werden. Das bedeutet, dass Einkommensbezieher ab 70.000 € Jahreseinkommen dafür zur Kasse gebeten werden.

Das erinnert so etwas an Rudolf Scharping, der im Wahlkampf 1994 erklärte, den Solidarzuschlag durch eine Ergänzungsabgabe für Besserverdienende ersetzen zu wollen – und dabei eine Einkommensgrenze wählte, die ziemlich viele Menschen zu „Besserverdienenden“ deklarierte. Vielleicht erkennen gegenwärtig viele Wähler, dass das Vorhaben der Grünen*innen ähnlich aufgebaut ist, nur mit dem (kl)einen Unterschied, dass alle Bürger die verdeckten CO2-Abgaben bezahlen müssen. Ob sie wollen oder nicht.

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Leserzuschrift von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: CO2 Konzentration

Sehr geehrte Damen und Herren,

von mir einige Anmerkungen zur 55. Klimaschau. Darin wurde über die CO2 Konzentration in der Atmosphäre berichtet. Dabei wurde eine Grafik gezeigt, welche die Konzentration im Holozän darstellt, mit dem Anstieg der Konzentration im Zuge der Industrialisierung.

Ich finde diese Grafik als etwas unglücklich. Diese beginnt im unteren Bereich bei etwa 230 ppm. Die Kurve mit der Konzentration verläuft über Jahrtausende bei ca. 270 – 280 ppm, bis diese dann auf etwas über 400 ppm in die Höhe schnellt. Die Grafik erweckt den Eindruck, als wäre die Konzentration um ein Mehrfaches angestiegen. Ich habe die Grafik einmal nachvollzogen und diese im unteren Bereich bei 0,00 ppm gestartet. Dadurch erscheint der Anstieg schon deutlich entspannter.

In der Klimaschau wurde von der „natürlichen“ CO2 Konzentration berichtet. Damit ist die Konzentration ohne fossile Anteile gemeint. Doch wer sagt, dass das eine natürliche Konzentration ist? Ist es nicht so, dass die CO2 Konzentration im Laufe von vielen Millionen von Jahren „natürlich“ abnimmt? So wird Kohlenstoff in Organismen eingebaut und verbleibt dann in gebundener Form z. B. als Kalkablagerungen von Korallen. So würde sich die Konzentration im Laufe langer Zeiträume verringern. Meines Wissens besteht Gefahr für das Leben auf der Erde, wenn die CO2 Konzentration weniger als 150 ppm beträgt.

Viele Grüße
Dipl. Ing. Martin Krohn

Antwort von Sebastian Lüning:

Vielen Dank für Ihre Zuschrift, Herr Krohn. Die Grafik stammt aus Wikipedia, erstellt von “ DeWikiMan“, der fest auf der IPCC-Alarm-Seite steht. Das erklärt es vielleicht. In diesem Maßstab sieht man zwar die Veränderungen ganz gut, aber Herr Krohn hat Recht, dass man zusätzlich eine Graphik mit Nullpunkt der y-Achse anschauen sollte, um den Kontext besser zu verstehen.

Im Punkt „vorindustrielle, natürliche CO2-Konzentration“ müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der CO2-Gehalt in der Tat während der letzten 10.000 Jahren ziemlich konstant gewesen ist. Es muss also eine Art Gleichgewicht gegeben haben. Im Rückblick der Jahrmillionen und Erdgeschichte gab es hier jedoch viele Veränderungen. Ich empfehle Kapitel 9 unseres Buches „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“, dort ist es detaillierter erläutert. Meist war der CO2-Gehalt HÖHER als heute.

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In wenigen Tagen wird der IPCC Teil 1 des 6. Klimazustandsberichts herausgegeben. Man darf vermuten, dass es wieder ein Alarm-Festival wird. Dabei hatten Fachstudie mehrmals gewarnt, dass die zum Bericht gehörenden CMIP6-Klimamodelle kaum brauchbar sind, da sie eine theoretische Hitze suggerieren, die es in der Realität gar nicht gibt. Für alle, die den IPCC noch nicht so gut kennen, sei die IPCC-Trilogie aus der Frühzeit der Klimaschau empfohlen. Wer ist der IPCC, wie arbeitet er, wie geht er mit Gutachterkommentaren um? Lassen Sie sich bitte nicht von den etwas schrillen Farben irritieren – die inhaltlichen Werte zählen (-;

Bereiten Sie sich gerne vor, denn Sie werden die Informationen für Gespräche in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis vermutlich benötigen.

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