Genießen Sie den Sommer!

Der 46 Tage Trend des ECMWF prognostiziert bis Anfang August keine nennenswerten Abweichungen von der durchschnittlichen Temperatur für Deutschland. Eine Ausnahme ist die Kalenderwoche 30, sie ist wärmer als der Durchschnitt. Begünstigt bis August könnte die deutsche Ostseeküste sein, dort liegt die Prognose etwas über dem Durchschnitt. Glücklich ist der, der hier noch ein Quartier gefunden hat.  Bitte immer bedenken: Durchschnittlich heißt, dass es im Juli in Deutschland warm ist, denn es ist Sommer, der ja offenbar für einige gleichbedeutend mit einer Katastrophe ist. Die durchschnittlichen Werte sind für den Norden von Deutschland ca. 17 Grad und für den Süden ca. 18 Grad. Tagsüber werden im Schnitt 21,2 Grad erreicht. Was dieses Jahr fehlen könnte, das sind neue Temperaturrekorde. Längere heiße Perioden sind nach dem ECMWF Modell für den Juli nicht in Sicht.

Die Zeiten ändern sich. Im Jahre 1975 sang der Entertainer Rudi Carrell den Sommer herbei. 2020 hingegen werden Anomalien, aber nur sofern sie zu warm sind, in anderen Teilen der Welt beklagt, wenn es schon daheim normal oder sogar etwas zu kühl zugeht. Wen interessiert schon Afrika, wo es über fast den gesamtem Kontinent kühler ist als der Durchschnitt, wenn man doch einer Wärmephase in Sibirien alle Aufmerksamkeit widmen kann? Oder Australien, wo es im Mai ebenfalls kühler als gewöhnlich war und zudem auch in Teilen beträchtlicher Niederschlag gefallen ist. Wer einzuschätzen weiß, dass es sich jeweils um aktuelles Wetter und nicht auf 30 Jahre gemitteltes Wetter handelt, ist schon im Vorteil.

+++

Wenn Fakten schockieren

Der große Preis von Ungarn ist ein Formel 1 Rennen, das regelmäßig im Hochsommer stattfindet. Oft hat die Luft eine Temperatur von über 30 Grad, wenn die Autos das Rennen fahren. Noch deutlich heißer als die Luft ist der Asphalt auf der Strecke. In Ungarn wurden schon Temperaturen von mehr als 60 Grad gemessen. Dank der schwarzen Farbe absorbiert Asphalt das Sonnenlicht und heizt sich auf. Aber selbst heller Sand kann sich im Sommer aufheizen, wer schon mal im Hochsommer barfuß am Strand unterwegs war, der kennt das Gefühl vielleicht.

Es ist also eigentlich nicht ungewöhnlich, dass sich Körper mehr aufheizen als Luft, weil Luft kein guter Leiter für Wärme ist. Luft wird sogar zur Isolierung eingesetzt, genau wegen dieser Eigenschaften. Neben der Tatsache, dass warme Luft aus dem Süden regelmäßig den Weg nach Norden findet, auch in den Norden Sibiriens (man nennt es Kontinentalklima), es in Sibirien einen Sommer gibt, der nicht gleichbedeutend mit Null Grad Temperatur ist, schockiert nun der Fakt, dass sich Oberflächen stärker erwärmen können als die Luft, die Front der Klimajünger. Das hat auch Jörg Kachelmann erkannt und twittert daher entsprechend.

Es lohnt sich den gesamtem Tweet, der aus 8 Teilen besteht, zu lesen. Kachelmann wundert sich, dass die Worte Sibirien und Polarkreis so viele Menschen derartig triggern. Und er wundert sich noch mehr, dass sehr viel über Dürre und Klimawandel gesprochen/geschrieben wird, es aber es neue Papers gibt, wie hier oder hier, die den Zusammenhang von Klimawandel und Dürre nicht belegen. Science is settled gilt immer nur dann, wenn es in die eigene Wahrnehmung passt. Möglicherweise reicht es nicht, dass Nizhnyaya Pesha, das vor Kurzem ein großer Aufreger wegen sommerlicher Wärme war, wieder normale Temperaturen erreicht.

Auch in Chatanga verabschiedet sich die Hitze in Kürze. Ob Höchsttemperaturen von 8 oder 11 Grad dann auch durch die Klimawelt wabern?

Folglich müssen nun die höheren Bodentemperaturen herhalten in einer Gegend, in der die Sonne gerade 21 Stunden am Tag scheint und in der es Hochsommer ist, der auch neue Temperaturrekorde beinhalten kann. Wenn sich die Atmosphäre erwärmt, warum sollte Sibirien davon ausgenommen sein?

Über den zu erwartenden Sommer 2020 in Deutschland haben wir hier in diesem Blog schon mal geschrieben. Die Prognosen sprechen für einen eher durchschnittlichen Juli, was die Temperaturen angeht auch. Die Regenprognose laut ECMFW deutet auf überdurchschnittlich viel Regen in den nächsten 6 Wochen hin. Urlaubern und Landwirtschaft könnte das missfallen, aber das ist Wetter. Als Beispiel sei hier Hamburg genannt, wo es nach einem heißen Wochenende Ende Juni deutlich kühler wird und regnerischer. Der Countdown für neue Schlagzeilen, die dieses für einen deutschen Sommer normale Wetter als unnormal und durch den Klimawandel verursacht beschreibt, läuft schon.

+++

Hannes Stein hat am 23.6.2020 auf Welt Online unter dem Titel „Die Illusionen der Öko-Romantiker“ das Buch Apocalypse Never: Why Environmental Alarmism Hurts Us All von Michael Shellenberger besprochen. Ein guter Artikel über ein Buch, das hoffentlich Verbreitung findet. Stein schreibt:

„Wer aus ökologischen Gründen dagegen ist, dass die Chinesen, Inder und Brasilianer weiterhin ganze Gebirge von Kohle verbrennen, der muss ihnen eine Alternative bieten. Windräder und Solarzellen sind diese Alternative nicht. Denn manchmal ist Flaute, und etwa alle 12 Stunden tritt die Katastrophe des Sonnenuntergangs ein.“

Aus der Buchbeschreibung auf Amazon:

Climate change is real but it’s not the end of the world. It is not even our most serious environmental problem.

Michael Shellenberger has been fighting for a greener planet for decades. He helped save the world’s last unprotected redwoods. He co-created the predecessor to today’s Green New Deal. And he led a successful effort by climate scientists and activists to keep nuclear plants operating, preventing a spike of emissions.

But in 2019, as some claimed “billions of people are going to die,” contributing to rising anxiety, including among adolescents, Shellenberger decided that, as a lifelong environmental activist, leading energy expert, and father of a teenage daughter, he needed to speak out to separate science from fiction.

Despite decades of news media attention, many remain ignorant of basic facts. Carbon emissions peaked and have been declining in most developed nations for over a decade. Deaths from extreme weather, even in poor nations, declined 80 percent over the last four decades. And the risk of Earth warming to very high temperatures is increasingly unlikely thanks to slowing population growth and abundant natural gas.

Curiously, the people who are the most alarmist about the problems also tend to oppose the obvious solutions.

What’s really behind the rise of apocalyptic environmentalism? There are powerful financial interests. There are desires for status and power. But most of all there is a desire among supposedly secular people for transcendence. This spiritual impulse can be natural and healthy. But in preaching fear without love, and guilt without redemption, the new religion is failing to satisfy our deepest psychological and existential needs.

Teilen: