Ehemalige Sprecherin von Extinction Rebellion ist jetzt Lobbyistin für Kernenergie

Erinnert sich noch jemand an die Extinction Rebellion (XR) Aktivistin Zion Light? Die junge Dame trat als Sprecherin der Klimasekte in der BBC auf und wurde ob ihrer schieren Ahnungslosigkeit vom Moderator Andrew Neil derbe gegrillt. Wir berichteten von dem bizarren TV-Auftritt bei dem sie nicht mal Basiswissen demonstrierte. Wer sich das Interview noch einmal ansieht, der fragt sich, ob die Aktivistin tatsächlich einen Master in Kommunikation hat. Den hat sie aber offensichtlich. Nun aber eine dramatische Wendung im Leben der Aktivistin. Sie hat den Job als Sprecherin bei XR geschmissen und wird fortan für die Kernenergie lobbyieren. Im Radiointerview erklärt sie nun:

„Umgeben von Anti-Atomkraft-Aktivisten hatte ich die Angst vor Strahlung, Atommüll und Massenvernichtungswaffen in mein Unterbewusstsein schleichen lassen. Mir wurde klar, dass ich die ganze Zeit in eine wissenschaftsfeindliche Stimmung hineingezogen worden war.“

Das ist eine ziemliche Kehrtwende, in etwa so als wenn sich herausstellen würde, dass Harald Juhnke im späteren Leben plötzlich bei der Heilsarmee aktiv war. Auch die Einschätzung, dass sie in eine wissenschaftsfeindliche Stimmung hineingezogen wurde, ist interessant. Heißt es bei Klima-Aktivisten nicht immer, hört auf die Wissenschaft? Oder ist damit nur bestimmte Wissenschaft gemeint?

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Unerklärliche Entwicklung in Sachen Windkraft Ausbau. Während Windkraft-Lobbyisten gern auf die Regierung und die Regulierung schimpfen, die alles nur verhindert, passierte bei der letzten Ausschreibung für Windkraftanlagen etwas Eigenartiges. Die FAZ (Achtung Paywall) berichtet von der Bundesnetzagentur, nach der von möglichen 826 Megawatt nur 464 Megawatt in Sachen Windkraft gezeichnet wurden. Ganz anders übrigens als bei der Solarenergie. Die Offerte für 100 Megawatt war vierfach überzeichnet. Die Gründe könnten im zunehmenden Widerstand gegen Windkraftprojekte liegen. Der Zuschlag bei der Ausschreibung der Windkraft ist nur eine Seite der Medaille. Das Durchsetzen solcher Projekte gegen den Willen der Bevölkerung ist die andere Seite. Möglicherweise ziehen potentielle Investoren das immer mehr in Betracht.

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Kleiner Blick zurück auf den Strommix der letzten 4 Wochen. Sehr gut zu sehen, wie oft der Verbrauch über der Erzeugung lag. Das bedeutet teuren Import von Strom. Von der Expertin Prof. Claudia Kemfert haben wir ja gelernt, dass die Zeit von Flaute im Jahr gerade einmal 2 Wochen beträgt. Davon dürften die letzten 4 Wochen dann aber schon einen gehörigen Anteil haben. Eine tatsächliche Flaute, also keinerlei Produktion von Windstrom, ist in der Tat eher selten. Gravierender sind allerdings die vielen Tage und Nächte mit wenig Wind. Die Zeit von Ende Mai bis Ende Juni 2020 zeigt es sehr deutlich. Dort müssen dann konventionellen Kraftwerke einspringen, auch das kann man in dem Chart sehr gut erkennen.

Da nützt es dann auch relativ wenig, wenn Anfang des Jahres viel Strom durch Wind erzeugt wurde. In der Zeit fehlte Solar und auch in der Periode schwankte die Produktion teilweise ganz erheblich und konventionelle Erzeugung musste es ausgleichen.

Ganz so einfach wie einige es sich vorstellen oder wünschen ist es also nicht. Wenn keine oder zu wenig Sonne scheint oder kein bzw. zu wenig Wind weht, kann kein Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt werden. Es bleibt die spannende Frage, wie solche Zeiten ausgeglichen werden sollen, wenn konventionelle Kraftwerke wegfallen? Import aus Nachbarländern, was teuer sein kann und auch ein Pakt mit dem vermeintlichen Teufel ist, wie Atomkraft (Frankreich) oder Kohle (Polen)?

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Haltet den Dieb, rief der Dieb und rannte in eine andere Richtung davon. So ähnlich wie in dem Sprichwort könnte man das bezeichnen, was die mit der Zigarettenindustriellen-Familie Reemtsma verbundene Aktivistin Luisa Neubauer twittert. Ihr missfallen die Entschädigungszahlungen an Kohlekraftwerksbetreiber. Noch mal zum Mitschreiben: Die Subventionen für die Erneuerbaren Energien betragen pro Jahr 25 – 30 Mrd. Euro. Ob das alle an der Befragung teilgenommenen Menschen wissen? Oder ob die sich nur einfach wundern, dass die Stromrechnung gottgegeben immer höher wird?

Und wenn wir schon mal dabei sind. Für alle Autofans hat Luisa Neubauer eine anschauliche Beschreibung des Klimawandels. „Der Klimawandel ist schnell wie ein Ferrari.“

Hier noch weitere Vorschläge für das nächste Mal. Für Fleischesser: Der Klimawandel ist hart wie ein lange gegrilltes Stück Bauchfleisch. Für Saunafans: der Klimawandel ist heiß wie eine Sauna, wenn jemand die Tür von außen versperrt hat. Für Kaffeetrinker: Der Klimawandel ist unaufhaltsam wie eine volle Blase nach dem Genuss von 5 Tassen Kaffee.

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Ein Leser schickte uns diese schöne Aufnahme zum Thema „Wieviel Windrad verträgt die Natur?“.

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