Buch des Geologen Stefan Uhlig: Der natürliche Klimawandel

Immer neue Wendungen in der Posse um Greenpeace und die gestohlenen Autoschlüssel von ca. 1.500 Volkswagen PKW im Hafen von Emden. Die Aktivisten haben die Schlüssel auf die Zugspitze gebracht und das medienwirksam publik gemacht. Volkswagen reagierte nach außen relativ gelassen auf die Aktion. Die Welt berichtete:

„Der Chef der Marke VW, Ralf Brandstätter, begann einen ausführlichen Kommentar zu der Aktion auf seinem Linkedin-Profil mit den Worten: „Ohne Reibung kein Fortschritt.“ Die Gesellschaft brauche kritische Stimmen, fuhr er fort. „Nicht zuletzt die Fridays-for-Future-Bewegung hat für große Dynamik beim Klimaschutz gesorgt.“ Brandstätter äußerte Verständnis dafür, dass „vielen der Wandel nicht schnell genug geht““.

Dafür, dass hier ein Schaden von bis zu € 1.000 pro Fahrzeug entstanden ist, erscheint das sehr locker.

+++

Wie gesichert die Stromversorgung in Deutschland? Laut Amprion könnte es zu Engpässen kommen.

„Wind und Sonne leisteten einen wachsenden, aber auch schwankenden Beitrag zur Stromerzeugung. So deckten sie am Mittag des 4. Juli 74 % des gesamten Stromverbrauchs, am 27. November um 6 Uhr morgens war es nur 1 %. Zeiten mit sehr geringer Verfügbarkeit von Wind und Sonne könnten sich über Tage oder sogar mehrere Wochen hinziehen, heißt es in dem Bericht: „Dafür werden angemessene Reservekapazitäten benötigt.“ Besonders geeignet seien Gaskraftwerke, die auch mit Wasserstoff betrieben werden könnten. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, den Ausbau des Gas- und des Stromnetzes abgestimmt zu planen.“

Gaskraftwerke? War da nicht was mit Nordstream 2? Weiterlesen hier.

+++

Von dieser Studie wird man bestimmt noch einiges hören. „So klappt die komplette Energiewende bis 2030“. Einen Artikel zu der nicht frei zugänglichen Studie gibt es im Spiegel. Die Lösung ist ganz einfach, man muss sich nur die Industrie und die Zementherstellung wegdenken und sich gleichzeitig Wunderspeicher vorstellen, die sagenhafte 20-30 Terrawattstunden Leistung haben müssten, dann ist alles kein Problem.

Zum Vergleich: Die größte Batterie der Welt ist der Hornsdale Speicher in Australien mit knapp 200 MWh. Die Kosten dafür betrugen knapp 100 Millionen Euro. Egal, wie man es rechnet, es kommen gewaltige Summen heraus, ganz abgesehen davon, dass zunächst erst einmal geklärt werden müsste, ob überhaupt genügend Rohstoffe vorhanden sind, um solche Kapazitäten zu bauen. Die BBC hatte erst kürzlich eine Schätzung zu dem Thema Rohstoffbedarf für die Verkehrswende im Vereinigten Königreich.

„The UK, for instance, wants all new cars to go electric from 2030. But to switch Britain’s 31.5 million petrol and diesel vehicles over to a battery-electric fleet would take an estimated 207,900 tonnes of cobalt, 264,600 tonnes of lithium carbonate, 7,200 tonnes of neodymium and dysprosium, and 2,362,500 tonnes of copper.

This amounts to twice the current annual world production of cobalt (used in battery electrodes), an entire year’s world production of neodymium (to make electric motor magnets) and three-quarters of the world production of lithium (battery electrolyte).

Replacing the estimated 1.4 billion internal combustion engine vehicles worldwide would need 40 times these quantities, and that’s before the metal and mineral requirements of all the wind turbines and solar farms are considered.“

Herausgegeben hat die Studie die Energiewatch Group, zu der auch Hans-Josef Fell gehört. Er gilt als einer der Väter des EEG in Deutschland und dürfte auch der Zuflüsterer für Jürgen Trittin gewesen sein, der ihm das mit den Kosten einer Kugel Eis pro Monat der Energiewende eingepflanzt hat.

+++

Weil sie “bessere Berichte” wollen, kleben sich Klima-Aktivisten an ARD-Anstalten fest. Betroffen von einer Aktion war auch Gruner&Jahr. Die Parteinahme des Stern für das Thema Klima-Aktivismus hat offenbar nicht viel genutzt. Weiterlesen im Fokus.

+++

Große Aufregung um eine Meldung im Spiegel, das Wirtschaftsministerium plane Kohlekraftwerke auf Holz umzustellen bzw. dieses zu fördern. Minister Altmeier persönlich stellte auf Twitter klar, dass die Meldung so nicht stimmt.

+++

Nette Zahlenspielerei beim Stern. Fast jeder Vierte möchte Kurzstreckenflüge abschaffen. Das heißt mehr als 75% nicht. Mehr als jeder Dritte möchte solche Flüge durch Steuern teurer machen. Bedeutet, 64% wollen das nicht. Alles eine Frage der Betrachtung. 75% gegen die Abschaffung von Kurzstreckenflügen klingt ja auch nicht gut, wenn man eine eigene Agenda bedienen muss.

+++

Windkraftanlagen dürfen in Rheinland-Pfalz zukünftig dichter an Bebauung gebaut werden. Weiterlesen bei SWR Aktuell.

+++

Nach einem Anschlag in München war jetzt das Tesla Werk in Berlin dran. Aktivisten legten Feuer und versuchten die Stromversorgung zu unterbrechen. Ein Bekennerschreiben dazu gibt es auf dem einschlägig bekannten Portal Indy Media.

+++

Neues Buch von Stefan Uhlig: Der natürliche Klimawandel: Fakten aus geologischer, archäologischer und astrophysikalischer Sicht

Leseprobe:

Die Motivation zur nachfolgenden Diskussion des Klimawandels beruht auf der aktuellen emotional, irrational ideologisch geprägten und wissenschaftlich nicht offenen Diskussion und Berichterstattung, sowie der permanenten Vermischung mit Themen des Umweltschutzes. Die Ursachen des steten Klimawandels sind sehr komplex und können nicht nur mit einem Parameter, wie der Kohlendioxidkonzentration (CO2) in der Atmosphäre, erklärt werden. Die Temperaturen der Erdatmosphäre nehmen seit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren stetig zu, wenn auch mit Unterbrechungen, verbunden mit einem Anstieg des Wasserspiegels der Weltmeere. Sollte die gegenwärtige Erwärmung das Niveau der letzten Eem-Warmzeit vor ca. 120.000 erreichen, so wird auch der Meeresspiegel weitere 6-9 m ansteigen. Als Reaktion auf den stetig steigenden Meeresspiegel wurde der Deich- und Dammbau in den Niederlanden, z.B., seit dem Hochmittelalter forciert. Dies wird auch in anderen Regionen der Erde verstärkt vorangetrieben werden müssen.

Schon unsere prähistorischen Vorfahren waren beeindruckt und verängstigt ob der für sie gewaltigen, damals noch unerklärlichen und meist lebensbedrohenden Wetterphänomene, wie z.B. Blitz, Donner, Hagel und eisige Kälte. Aus dieser Stimmung heraus sind wohl auch frühe Religionen während der Altsteinzeit entstanden mit dem Glauben an „höhere“ Mächte, wie z.B. an einen Donnergott, dem als Gott Th or bis in die Zeit der nordeuropäischen germanischen Völker gehuldigt wurde, und der bis heute in unserem Wochentag „Donnerstag“ in Erinnerung bleibt. Der Überlieferung nach fuhr der Gewittergott Th or mit seinem von Ziegen gezogenen donnernden Wagen über den Himmel und schleuderte mit seinem Hammer Blitze auf die Erde (POHANKA 2018). Auch nach mehr als 300 Jahren geistiger Aufklärung in Europa, steckt anscheinend immer noch eine archaische Furcht vor naturgewaltigen Wetterphänomenen in unserem „inneren Neanderthaler“. Diese Übersicht soll und kann die zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Arbeiten nicht ersetzen, sondern möchte eher dazu anregen, sich intensiver und kritischer mit dem vielseitigen Thema des Klimawandels auseinanderzusetzen. Die in den nachfolgenden Grafiken gezeigten Entwicklungen der Sonneneinstrahlung, des Pflanzenwachstums, der Temperatur, etc. beruhen auf interdisziplinären wissenschaftlichen Untersuchungen von Spurenelementen, Isotopen, Pollen, Mikrofossilien und vielen mehr in Eisbohrkernen, in Meeres- und Seesedimenten und in Baumringen, um nur die wesentlichsten Probentypen zu nennen.

Da man die Temperatur und Sonneneinstrahlung der Vergangenheit nicht direkt bestimmen kann, bedient sich die Wissenschaft sogenannter „Vertreter“, im Englischen „proxy“ genannt. Stellvertretend für diese klimarelevanten Parameter dienen u.a. die Konzentrationen der Isotopen 14C, 10Be (für die Sonneneinstrahlung) und 18O (für die Temperaturentwicklung) in Böden, Sedimenten, Eiskernen, Organismen, etc. Archäologische Funde, z.B. aus der Römerzeit, zeigen, dass der Meeresspiegel schon in „vorindustrieller“ Zeit (vor 1850) mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen ist. All diese äußerst spannenden Detailinformationen und Einzelergebnisse, wie auch detaillierte Erklärungen der unterschiedlichsten Analysenmethoden, stehen in den unten zitierten Veröff entlichungen ausführlich zur Verfügung. Besonders nennenswert sind hier die Werke von SIROCKO (2012), der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 2004) und VAHRENHOLT & LÜNING (2020).

Im Laufe der vorliegenden Zusammenstellung fanden sich immer wieder neue höchst interessante Fakten, fast wie bei einem Krimi, wodurch die vorliegende Arbeit und das Literaturverzeichnis doch deutlich umfassender als geplant wurde. Mit meinen Ausführungen möchte ich nicht überzeugen, sondern zur kritischen Prüfung des aktuellen „main streams“ anregen, gemäß den Ausführungen des spanischen Philosophen José Ortega y Gasset (1883-1955) zum Thema „Essay“: „… in denen die Lehren – auch wenn sie wissenschaftliche Überzeugung für den Verfasser sind – nicht verlangen, dass der Leser sie als Wahrheiten aufnehme. Ich bringe hier nur „modi res considerandi“, mögliche neue Sichtweisen der Dinge. Ich rufe den Leser dazu auf, diese neuen Sichtweisen auszuprobieren, um festzustellen, ob es wirklich fruchtbringende Ansichten sind. Somit fällt der Leser für sich alleine und aufgrund seiner Erfahrung das Urteil, ob sie wahr oder falsch sind.“

Über den Autor: Dr. rer nat. Dipl. Geol. Stefan Uhlig studierte Geowissenschaften an der Technischen Universität in Karlsruhe mit Vertiefung in Angewandter Geologie und Geochemie. Danach arbeitete er im Bergbau in Spanien und in geowis-senschaftlichen Projekten in Mexiko und im südlichen Afrika, wie auch in Tiefbohrprojekten an Land und auf See. Die Geländearbeit für seine Dissertation über stratiforme Kupfervererzungen realisierte er in Namibia, wo er mit dem lokalen Geologischen Dienst kooperierte. Später war er im Bereich der Röntgenanalytik tätig, die ihn u.a. nach Lateinamerika und wieder ins südliche Afrika führte. Seine geowissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen macht er nun einer breiteren Leserschaft zugänglich.

Teilen: