Auch Windkraftanlagen belasten die Umwelt

Von Peter Appel

Man muss sich vor Augen halten, welche Eingriffe in die Natur nötig sind und welche Mengen an Beton und anderen Rohstoffen benötigt werden, um eine Windkraftanlage zu errichten:

So steht z. B. eine moderne Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 4,5 MW auf einem Stahlbeton-Fundament mit einem Volumen von 1.200 Kubikmetern. Eine noch größere Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 7,5 MW und einer Gesamthöhe  von fast 200 Metern, benötigt ein Fundament von 1.500 Kubikmetern Beton, der mit 180 Tonnen Stahl armiert ist. Auf einem runden Fundament, das 3.500 Tonnen wiegt, steht der Turm aus konischen Stahlbeton-Segmenten, der ca. 2.800 Tonnen wiegt.

Das auf dem Turm sitzende Maschinenhaus mit Generator wiegt 340 Tonnen, die Nabe mit den Rotorflügeln aus glasfaserverstärktem Kunststoff noch einmal 320 Tonnen. Damit der Boden das Gesamtgewicht von über 7.000 Tonnen tragen kann, muss er zuvor mithilfe von Schottergranulat, das in 30 Meter tiefe Bohrlöcher gepresst wird, verdichtet werden. Dadurch kommt es zu Beeinträchtigungen des lokalen Wasserhaushalts.

Dabei sollte man beachten, dass bei Anlagen im Binnenland aufgrund der Windverhältnisse im Durchschnitt nur etwa 15-20% der Nennleistung tatsächlich erreicht werden. Gleichzeitig sollte berücksichtigt werden, dass für die Errichtung von Windkraftanlagen massiv in die Natur eingegriffen werden muss. So werden pro Windrad heute etwa 1,4 Hektar (ha) Wald gerodet und dauerhaft etwa 0,5 ha Fläche für Fundament und Wege versiegelt. Nach den Plänen von „grünen Energieexperten“ (Volker Quaschning: „Wir brauchen fünfmal so viel Windkraft wie heute und zehnmal so viel Photovoltaik“) müssten wir also für die dann notwendigen zusätzlichen ca. 100.000 Windkraftanlagen:

140.000 ha Wald roden               
50.000 ha Fläche versiegeln

Und benötigten dazu etwa:

280 Mill. m³ Beton (das entspricht etwa der 5-fachen bisherigen Jahresproduktion Deutschlands) plus
85 Mill. t Stahl und andere Rohstoffe (wie Kupfer, GFK u. a.)

Da nicht davon auszugehen ist, dass wir in absehbarer Zeit über die notwendigen Speicherkapazitäten (z. B. ca. 10.000 Speichersee-Kraftwerke) verfügen werden, benötigen wir gleichzeitig zusätzlich noch mindestens 100 moderne Gaskraftwerke, die in wind- und sonnenarmen Zeiten die Stromversorgung sicherstellen können.

Ich frage mich, warum niemand der Windkraftbefürworter über diese Umweltbelastungen nachdenkt.

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