Am 16. April 2016 brachte das Klimaretter-Blog einen verspäteten Aprilscherz:
Klimawandel: „97-Prozent-Studie“ bestätigt
Was in der Wissenschafts-Gemeinde seit Jahren Konsens ist, aber in der Öffentlichkeit von Zeit zu Zeit angezweifelt wird, hat eine neue Metastudie untermauert: Der Klimawandel wird nach übereinstimmender Ansicht der Wissenschaft vor allem durch menschliche Tätigkeit verursacht.
Der Begriff „97-Prozent“ ist mittlerweile zum wahren Scherzwort geworden. Ob die Klimaretter dies wissen? Daher war es schwer, bei der Lektüre des Blogartikels ein Schmunzeln zu unterdrücken. Die Originalstudie sagt nämlich etwas gänzlich anderes aus, als vom Klimaretter behauptet. 97% der Befragten halten einen wie auch immer gearteteten anthropogenen Einfluss auf das Klima für möglich. Das hört sich doch gleich ganz anders an als die falsche Klimaretter-Version „vor allem durch menschliche Tätigkeit„.
Das neue (2016) Aktivistenpaper hat den lustigen Titel:
Consensus on consensus: a synthesis of consensus estimates on human-caused global warming
Der ehemalige IPCC-Leitautor Richard Tol hatte bereits im Originalpaper schwerwiegende Fehler in er Studie gefunden und 2014 in einem Kommentar benannt. Es dauerte nicht lang, da entzauberte Tol auch die Neuauflage der 97-Prozent-Saga. In seinem Blog betitelte er seinen Artikel vom 20. April 2016 treffend:
Nonsensus on nonsensus
Eine Woche zuvor hatte Tol bereits diesen Beitrag im Blog gebracht:
Misrepresentation and the consensus
Im Prinzip ein unsinniges Thema („Nonsensus“), mit dem wir nicht unsere Zeit verschwenden sollten. Vielen Dank an Richard Tol, der trotzdem gegen diesen Murks vorgeht. Weitere Hintergrundinformationen auch in Uli Webers Beitrag „Das siebenundneunzig Prozent-Problem: Welcher Konsens?„.
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Unschöner Filz: Die Weltwoche berichtete am 13. April 2016 in der Rubrik „Personen-Kontrolle“ über eine fragwürdige Verflechtung der Schweizer Klimaalarmisten-Szene mit der Versicherungswirtschaft:
Am Swiss Global Change Day, den die Schweizer Klimaforscher am Dienstag in Bern feierten, trat auch David Bresch als Referent auf: Der Chefexperte von Swiss Re sitzt für seinen Konzern in den Gremien zur Klimapolitik und lehrt jetzt auch als Professor an der ETH – an seinen Interessenkonflikten stört sich niemand. Der Klimagemeinde hatte David Bresch allerdings wenig Erfreuliches zu verkünden. Er wollte in einer Studie zeigen, wie sich das Kreditrisiko von Staaten aufgrund des Klimawandels erhöht, um sie zum Handeln zu bewegen. Er kam aber zum «ziemlich ernüchternden Befund», dass das Risiko von volkswirtschaftlichen Schäden aufgrund von Naturkatastrophen, das heute in wenigen Ländern erheblich ist, bis ins Jahr 2050 nur unwesentlich zunimmt. Hauptsache, Swiss Re schrieb in den letzten Jahren üppige Gewinne, weil die Naturkatastrophen, vor denen die Rückversicherung warnte und für die sie kräftig an ihren Prämien schraubte, nicht eintraten.
Passend zum Thema der folgende Beitrag von Larry Bell am 17. April 2016 auf EIKE:
Alarmistische Meeresspiegel-Daten lassen Kosten für Versicherung gegen Überschwemmungen steigen
Die Federal Emergency Management Agency FEMA in den USA, welche Landeigentümern in Hochrisikogebieten unrealistisch billige Versicherungen gegen Überschwemmungen anbietet, erlebt gerade eine hausgemachte Katastrophe – nämlich ein Bilanzdefizit, dass 24 Milliarden Dollar ,unter Wasser‘ liegt. Die geplante Rettungsaktion sieht vor, die potentiellen Überschwemmungsgebiete aufgrund hypothetischer Projektionen des Meeresspiegel-Anstiegs neu zu kartieren. Damit sollen die Prämien steigen – und nicht das Bauen in für Überschwemmungen anfälligen Gebieten bestraft werden.Weiterlesen auf EIKE
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Kommen wir nun zur allseits geschätzten Rubrik ‚Neue Forschungsergebnisse, die Sie in keiner deutschsprachigen Zeitung lesen können‘. Am 18. April 2016 berichtete das Earth Institute at Columbia University in einer Pressmitteilung, wie der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre das Pflanzenwachstum anfacht und negative Effekte durch erhöhte Temperaturen ausgleicht:
Could Global Warming’s Top Culprit Help Crops?
Study Looks at How Carbon Dioxide Might Cut Effects of Rising HeatA new study tries to disentangle the complex question of whether rising amounts of carbon dioxide in the air might in some cases help crops. It suggests that while greater warmth will reduce yields of some, higher carbon dioxide could help mitigate the effects in some regions, unless other complications of global warming interfere.