Der Klimawandel ist bekanntlich für alles Übel in der Welt verantwortlich, natürlich auch für Kriege. Oder vielleicht doch nicht? Spiegel Online wagte am 7. März 2015 zu widersprechen:
Umstrittene Studie: Löste Klimawandel den Syrien-Krieg aus?
Eine alarmierende Studie hat weltweit für Aufregung gesorgt. Die Autoren behaupten, der Klimawandel habe Dürre und Bürgerkrieg in Syrien mitverursacht. Doch die These ist kaum zu halten.
Den „ersten Klima-Krieg der Neuzeit“, meldet das „Hamburger Abendblatt“. „Eine starke Verbindung“ zwischen Klimaerwärmung und dem Krieg in Syrien erkennt die „New York Times“. Und „Spektrum der Wissenschaft“ stellt fest: „Die Erderwärmung trägt eine Mitschuld am Bürgerkrieg in Syrien.“
Weiterlesen auf Spiegel Online.
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Die Deutschlandfunk-Warmistas arbeiten sich wieder einmal an der heissen Luft von Rindviechern ab. Am 2. Februar 2015 konnte man dort hören:
Pille gegen Methan: Abgasfilter für Kühe
Vor acht Jahren sorgte der Vorschlag eines deutschen Tierernährungsexperten für Aufsehen. Er wollte Rindern eine Pille verabreichen, um die Methanbildung in ihrem Pansen zu hemmen. Doch statt Forschungsgeldern erntete er Spott und Hohn – für seine wegweisende Idee ist die Zeit erst heute reif. […] [Masterstudent Steffen] Lippold: „Unser Ansatz beschäftigt sich damit, dass wir einen Organismus in die Kuh bringen wollen, der das Methan direkt abbaut.“ […] Zurück zu den genetisch veränderten Darmbakterien, die Methan abbauen. Die Braunschweiger Biotechnologen würden sie Kühen ebenfalls mit einer Art Pille zuführen. Eine, die – wie Steffen Lippold hofft – nicht bespöttelt wird, sondern tatsächlich kommt. Jedenfalls in Ländern, die Gentechnik in der Viehhaltung gestatten. Es sei nämlich abzusehen, sagt Lippold, „dass die Methanemission immer weiter steigt und deswegen es immer mehr von Interesse sein wird in Zukunft.“
Verhinderung des Klimawandels durch Gentechnik. Wie werden sich Greenpeace, WWF & Co. hier entscheiden?
Siehe auch unseren Beitrag "Die Kuh ist kein Klimakiller"
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Im Rahmen des Projekts „Der Medien-Doktor“ bewerten Journalisten am Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus der Technischen Universität Dortmund Umwelt-Wissenschaftsartikel. Anhand von festen Kriterien werden Beiträge auf Herz und Nieren geprüft. Am 23. Februar 2015 bewertete der Medien-Doktor einen Artikel aus dem Hamburger Abendblatt, der über Ergebnisse einer Studie von Jochem Marotzke und Piers Forster zur anhaltenden Erwärmungspause berichtet (siehe unsere Analyse hier). Mittlerweile gibt es jedoch mehrere Dutzend Theorien zum Temperaturhiatus, die alle miteinander konkurrieren. Hierzu schweigt das Hamburger Abendblatt interessanterweise. Der Medien-Doktor merkt und kritisiert dies:
Es wird […] nicht klar, ob es die bislang einzige Untersuchung ist, die den Abweichungen nachgeht, oder ob es dazu schon frühere Arbeiten gab. Es kann so der Eindruck entstehen, dass es sich um die erste Studie zu dieser Frage handelt. Wie aus einem News & Views-Kommentar in der Fachzeitschrift Nature hervorgeht, haben aber bereits viele andere Arbeiten nach Fehlern in den Klimamodellen gesucht, um die Abweichungen zu erklären. Der Kommentar macht zugleich die Besonderheiten der aktuellen Studie deutlich. Beispielsweise hebt er als wesentliche Innovation die Art und Weise hervor, wie die Kopplung von Ozeanen und Atmosphäre in die Berechnungen einbezogen wird. Der journalistische Beitrag informiert über diese Aspekte nicht.
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Klimprognosen der vergangenen Jahrzehnte geben immer wieder Anlass zum Schmunzeln. Was wurde nicht alles vorhergesagt: Kein Schnee mehr, mehrere Grad Erwärmung, die Sintflut. Alfred Brandenberger hat auf seiner Webseite einmal die schönsten Prognosen zusammengestellt:
- 1 Was ist eigentlich aus James Hansens Temperaturvorhersagen geworden?
- 2 Prognosen von Professor Graßl
- 3 Prognosen des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
- 4 Prognosen von Professor Latif
- 5 Prognosen von UK Met Office
- 6 15 Years Since The UN Declared The North Pole To Be Ice-Free
- 7 Weitere Prognosen
Immer wieder schön sind die Abkühlungsprognosen der 1970er Jahre (siehe hier). Aber auch die extremen Hitzeszenarien sind unterhaltam (siehe hier).
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Deutschland hat den steinigen Weg zu mehr Erneuerbaren Energien eingeschlagen. Im Prinzip kein schlechter Gedanke. Leider ist man das Ganze wohl zu aggressiv und naiv angegangen. Nun wird man die Geister, die man rief nicht mehr los. Ironischerweise ist in dieser wichtigen Phase auch noch der CO2-Ausstoß angestiegen anstatt abzusinken. Das bringt neben dem enormen Strompreisanstieg weitere Akzeptanzprobleme. Nun sind die CO2-Emissionen kürzlich erstmals wieder gesunken. Ein Erfolg der Ökoenergie-Politik? Mitnichten. t-online berichtete am 1. Februar 2015:
HWWI-Chef: Sinkenden CO2-Ausstoß in Deutschland nicht überbewerten