Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat ein „Grünbuch“ zur Energiewende vorgelegt und eine breite, lösungsorientierte Diskussion eingefordert. Professor Frank Endres lehrt am Energie-Forschungszentrum der TU Clausthal-Zellerfeld und ist der Bitte des BMWi nachgekommen. Seine eingereichte offizielle Stellungnahme gab er zusätzlich auf der Webseite des Deutschen Abeitgeberverbandes bekannt. Im Folgenden einige Auszüge:
Die Frage stellt sich, warum die Bundesregierung den in international begutachteten Zeitschriften veröffentlichten Temperaturstillstand ignoriert. Als Hochschullehrer muss ich Studierende auf internationale Publikationen aufmerksam machen, und dann kommt die Frage auf, warum die Bundesregierung und einige Institutionen eine einseitige Auswahl treffen – dieser Ansatz ist unwissenschaftlich und ein verheerendes Signal für die Qualität von Bildung und Ausbildung. Nachvollziehbar ist für mich jedoch, dass die Politik ohne naturwissenschaftliche Kenntnisse angesichts des internationalen Drucks kaum eine andere Wahl hatte, als davon auszugehen, es gäbe eine schlimme anthropogene Erwärmung. Da diese jedoch mit jedem Jahr des Temperaturstillstandes unwahrscheinlicher wird, sollte die Politik auch in Betracht ziehen, dass die Computer-Modelle die Wirklichkeit vielleicht doch nicht so abbilden können wie in den einschlägigen Kreisen angenommen wird.
Abgesehen von der CO2-Diskussion, die in den „etablierten Kreisen“ jegliche reflektierende wissenschaftliche Diskussion vermissen lässt (Wissenschaftler mit abweichender Meinung als „Leugner“ zu bezeichnen, ist jenseits des Akzeptablen), halte ich die Energiewende aus technischen Gründen für unverantwortlich. Das heutige Stromnetz ist noch stabil, weil in Kohle-, Wasser- und Kernkraftwerken in den Turbinen eine sehr hohe Rotationsenergie gespeichert ist. Die Stabilität des Stromnetzes wird über die Frequenz auf 50 Hz geregelt, wobei die Spannung durchaus variieren kann, ich habe Werte zwischen 220 und 240 Volt gemessen. Mit Windkraftanlagen oder Solarmodulen ist ein stabiles Netz ohne die Einbindung von Speichern und virtuellen Schwungrädern unmöglich, denn nachts scheint die Sonne nicht, und der Wind weht nicht einmal „offshore“ konstant, wie die von Tennet bereit gestellten Daten zeigen.
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Viele Kollegen wie auch ich, haben der Bundesregierung angeboten, sie technisch neutral zu beraten. Anstatt kritische Stimmen anzuhören, verlässt sich die Bundesregierung ausschließlich auf Energiewende-Protagonisten, die den Kurs der Bundesregierung stützen. Dieser Ansatz ist unwissenschaftlich, denn eine weitsichtige, politische Entscheidung sollte auch gegensätzliche Meinungen anhören, denn die Physik und die Chemie werden nicht durch Mehrheitsbeschlüsse außer Kraft gesetzt.
Die Mehrzahl der Deutschen wünscht wohl noch immer die Energiewende und ist wohl bereit, für den angeblich sauberen Strom mehr zu zahlen, nur sollte sich die Bundesregierung so langsam auch des Infraschall-Problems annehmen. Bei der „100-%“-Stromwende wird Deutschland bei einer heutigen WKA-Auslastung von ca. 12 % etwa 600 GW an installierter Windkraftleistung benötigen, gestützt durch gigantische Speicher zwischen 20 und 100 TWh. Ganz Deutschland wird dann von Windkraftanlagen überzogen sein, mit nur in „Flauten“ endendem Infraschall. Im Bereich der thermischen Nutzung „erneuerbarer Energien“ gibt es dagegen viel Potential, sinnvolles zu tun.
Leider ist auch in diesem Punkt die Bundesregierung an alternativen Ideen offenbar nicht interessiert. Der Minister versendet eher Standardbriefe als sich die Meinung von kritisch denkenden Wissenschaftlern anzuhören. Da der Rest der Welt die Kernenergie ausbaut und China mittlerweile eigene Kernkraftwerke entwickelt, stellt sich die Frage, wie lange die deutsche Wirtschaft international noch konkurrenzfähig bleiben wird, zeigen doch viele Firmen heute schon still und leise Deutschland den Rücken.
Ganze Stellungnahme auf deutscherarbeitgeberverband.de lesen.
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Früher waren Propheter und Wahrsager für die Ausdeutung der Zukunft zuständig, heute kümmern sich dankenswerterweise Klimawissenschaftler um dieses undankbare Feld. Das Problem ist bekannt: Prognosen für kurze Zeiträume sind besonders schwierig. Das Ergebnis kann schon nach wenigen Jahren überprüft werden. Wenn es stimmt – toll. Wenn die Prognose daneben ging, kann es unter Umständen das Ende der Prognostik-Karriere bedeuten. Zumindest sinkt die Glaubwürdigkeit des Wahrsagers. Die Internetplattform Climate Change Predictions hat es sich zur Aufgabe gemacht, Klimaprognosen der verschiedensten Art feinsäuberlich zu sammeln, um eine transparente Überprüfung der Vorhersagen zu ermöglichen. Dies wirkt der Tendenz entgegen, dass sich Ersteller von fehlgeschlagenen Prognosen in der Regel gar nicht mehr an ihre Aussagen erinnern können.
Hier gehts zur Prognosen-Masterliste.
Auch wir haben hier im Blog einige schöne Beispiele bereits vorgestellt:
- Graßl’s Erwärmungsprognose von 1990 droht dramatisch zu scheitern
- Was ist eigentlich aus James Hansens Temperaturvorhersage von 1988 geworden? Zeit für eine Überprüfung
- Vorhersage-Flop des UK Met Office 2007: “Bis 2014 wird es um 0,3°C wärmer”
- NASA-Klimaforscher James Hansen 1986 in der New York Times: Bis 2010 wird sich der Planet um bis zu 3 Grad Celsius aufheizen
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In der Times vom 19. Januar 2015 erläuterte der britische Bestseller-Autor und Oxford-Absolvent Matt Ridley, weshalb er ein Lukewarmer und entschiedener Gegner des Klimaalarmismus ist:
My life as a climate lukewarmer