Klimawandel bedroht Neusiedler See: Allerdings war dieser bereits während der Kleinen Eiszeit mehrfach vollständig ausgetrocknet

Im November 2012 erreichte uns via ntv eine ganz traurige Nachricht: Schon bald werden wir wegen des Klimawandels wohl keinen Kaffee mehr trinken können:

Arabica-Bohnen sind gefährdet – Klimawandel bedroht Kaffee. Bereits in 100 Jahren könnte es keine wilden Bestände von Arabica-Kaffeebohnen mehr geben. Zu diesem Ergebnis kommen Botaniker, die die Auswirkungen des Klimawandels auf Arabica-Kaffee untersucht haben. “Tiefgreifend negativ” wirke sich das veränderte Klima auf die Wildbestände von Kaffee aus, schreiben die Forscher.

Ein halbes Jahr später macht sich die Kaffeebranche jedoch ganz andere Sorgen. Die Kaffeeproduktion überstieg die Nachfrage nun schon im vierten Jahr nacheinander und lässt die Preise in den Keller purzeln. In Brasilien wird allmählich die Lagerkapazität knapp. Ob auch hieran der Klimawandel Schuld ist?

——————-

Am 10. Juli 2013 erschien in Nature ein Beitrag von Jeff Tollefson, in dem die schlechte Erfolgsquote von 10-Jahres-Temperaturprognosen thematisiert wird.  Unter anderem geht es um eine Vorhersage aus dem August 2007 von Doug Smith vom britischen Hadley Centre, in dem zunächst eine kurze Temperaturstagnation und dann ein steiler Temperaturanstieg bis 2016 vorhergesagt wurden. Die Prognose ging ziemlich in die Hose, wie wir heute wissen. Smith erklärt heute, dass er keine Ahnung habe, warum die Temperaturen nicht weiter gestiegen sind. Der IPCC hat mittlerweile 16 verschiedene Teams damit beschäftigt, Klima-Kurzzeitprognosen für die kommende Dekade zu erstellen. Gavin Schmidt vom Goddard Institute for Space Studies in New York beteiligte sich bewusst nicht an dieser Kampagne. Er sieht aufgrund der chaotischen Wetterkomponente derzeit keine Möglichkeit, zuverlässige 10-Jahres-Vorhersagen zu erstellen. Selbst wenn ein Modell letztendlich eine erfolgreiche Prognose abliefert, kann man nicht sicher sein, ob die Parameterkombination korrekt gewählt wurde. Vielleicht sind Schmidt aber auch einfach die Zeiträume zu kurz, weil die Vorhersage noch vor seiner Rente mit der Realität verglichen werden kann. Viel bequemer sind natürlich Vorhersagen bis 2100…

Im gleichen Artikel leistet sich Alexander Otto von der University of Oxford ein dolles Ding. Er hatte mit Kollegen Hinweise auf eine signifikant niedrigere CO2-Klimasensitivität gefunden (siehe unseren Blogartikel „Eine weitere Studie unterstützt eine deutlich niedrigere Klimawirkung des Kohlendioxids„) und hat dafür aus Alarmistenkreisen sicher nicht viel Lob geerntet. Otto möchte und darf es sich mit jener mächtige Gruppierung nicht verscherzen und wird nun im Nature-Beitrag zitiert, dass selbst bei einer niedrigeren, halb so großen CO2-Klimawirkung wohl nur eine Verzögerung der Erwärmung um zehn Jahre zu erwarten wäre. Mathematisch ist dies natürlich Unsinn, wie Judith Curry in einem Blogbeitrag auf Climate Etc. treffend bemerkte.

——————-

Aufsehenerregende Pressemitteilung der University of Missouri vom 11. Juli 2013: Eine neue Studie hat nun ergeben, dass Schlangen in Missouri durch die Klimaerwärmung aktiver werden und schon bald mehr Vogelküken essen werden. Da viele Vogelarten in der Region Moskitos fressen, werden sich in der Folge die stechenden Plagegeister vermehren und hierdurch menschliche Viren stärker ausbreiten können. Eine schön zusammengestellte, bedrohlich wirkende Dominokette. Der nächste Forschungsantrag ist so gut wie bewilligt!

——————-

Der Spiegel meldete am 11. Juli 2013:

Südpolarmeer: Schwämme entpuppen sich als Klimawandel-Gewinner

10.000 Jahre und älter sollen Glasschwämme werden. Verändert sich das Klima, bekommen sie Probleme – dachte man. Doch in der Antarktis zeigt sich gerade das Gegenteil: Nach dem Schmelzen von Schelfeis vermehren sich die Exoten.

Weiterlesen auf spiegel.de

Auch das Hamburger Abendblatt berichtete:

Auf dem Meeresboden nahe der Antarktis haben Forscher eine Art Babyboom beobachtet. Seit dem Zerfall und Abbruch von Schelfeis im westlichen Weddellmeer vermehren sich Antarktische Glasschwämme rasant, berichten Biologen des Alfred-Wegener-Institutes. Ohne den dicken Eispanzer, der Teile der Wasseroberfläche bedeckte, konnten die Tiere erstaunlich schnell wachsen und sogar Nahrungskonkurrenten verdrängen, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Current Biology“. Damit reagierten die Meeresbewohner deutlich schneller und umfassender auf klimabedingte Veränderungen als bisher angenommen.

Weiterlesen auf abendblatt.de

weiter lesen

Teilen:

Ein weiterer Pfeiler des Hockey Sticks kollabiert: Sibirische Yamal-Baumringdaten jetzt offiziell als fehlerhaft eingestuft

Man muss schon fast Mitleid bekommen, wenn mal wieder einer der Klimaaktivisten den berühmt-berüchtigten Hockey Stick als Beweis für die Klimakatastrophe anführt. Der Hockey Schläger geisterte etliche Jahre durch die Medien und postulierte eine klimatisch ereignislose, kühle vorindustrielle Phase und einen starken, beispiellosen Temperaturanstieg seit 1850. Heute wissen wir, dass diese Temperaturrekonstruktion fehlerhaft war. Sowohl die Eingangsdaten als auch die statistische Bearbeitung wiesen eklatante Mängel auf. Zähneknirschend musste der Erstautor der Studie, Michael Mann, vor einigen Jahren eine aktualisierte Version publizieren, in der plötzlich die Mittelalterliche Wärmeperiode wieder zum Vorschein kam.

Kürzlich ist ein weiterer Pfeiler des Hockey Sticks in sich zusammengefallen. Der Baumring-Experte Keith Briffa hatte für Sibirien für die vergangenen 40 Jahre stets eine drastische Erwärmung postuliert (Abbildung 1). Bereits vor einigen Jahren fand der kanadische Statistiker Steve McIntyre Fehler in Briffas sogenannter „Yamal“-Bauringrekonstruktion (Abbildung 2). Mitte Juli 2013 erschien nun in den Quaternary Science Reviews eine neue Arbeit von Keith Briffa mit dem Titel „Reassessing the evidence for tree-growth and inferred temperature change during the Common Era in Yamalia, northwest Siberia“, in der er in Zusammenarbeit mit anderen Kollegen den Fehler einräumt. In den korrigierten Daten ist nun für das sibirische Untersuchungsgebiet keine Erwärmung mehr für das 20. Jahrhundert enthalten. In der Einführung zur Arbeit ist unter „Highlights“ vermerkt:

„Die früher publizierte Alterdatierung, welche von anderen Forschern übernommen wurde, ist fehlerhaft.“

Das pdf der Arbeit ist aufgrund der Bedeutung der Ergebnisse als Open Access frei herunterladbar. Die Überraschung ist jedoch groß, dass der Name McIntyre bzw. sein Blog Climate Audit mit keinem Wort im Artikel erwähnt werden. Wissenschaftsethisch ist dieses Versäumnis überaus bedenklich.

Abbildung 1: Briffas alte Yamal-Temperaturdaten aus 2008 (rot) gegenüber den korrigierten Werten aus Briffa et al. 2013 (blau). Abbildungsquelle: Climate Audit.

weiter lesen

Teilen:

Sylter Erlebniszentrum Naturgewalten geht mit unseriösen Meeresspiegel-Szenarien auf Besucherfang

Das Deutschlandradio Kultur brachte im Juli 2013 einen längeren Beitrag mit dem Titel „Sylt kämpft gegen das Verschwinden – Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nordseeinsel“. Gleich der Titel gibt Anlass zur Verwunderung. Mit dem Klimawandel wird offensichtlich auf die Klimaerwärmung von knapp einem Grad seit Ende der letzten Eiszeit angespielt. Aber Klimawandel hat es immer gegeben. Seit Ende der letzten großen Eiszeit, vor 10.000 Jahren, ist der Meeresspiegel auf ganz natürliche Weise um 150m angestiegen und hat die Nordsee großflächig geflutet. Anhöhen wie der Kern von Sylt wurden im Zuge dieser sogenannten „Transgression“ zu Inseln. Die friesische Inselwelt war auch …

weiter lesen

Gute Nachrichten aus der Vogelwelt: Kohlmeisen schlagen dem Klimawandel ein Schnippchen

Gute Nachrichten aus der Vogelwelt meldete der Focus am 9. Juli 2013: Kohlmeisen schlagen dem Klimawandel ein Schnippchen Ändert sich das Klima, ändert die Kohlmeise ihr Verhalten: Forscher haben herausgefunden, dass die Vögel sich wärmeren Temperaturen anpassen können. So stellen sie sicher, dass ihr Nachwuchs den Klimawandel übersteht. Britische Kohlmeisen kommen mit dem Klimawandel offenbar gut zurecht: Bei höheren Temperaturen legen sie ihre Eier einige Tage früher. So stellen sie sicher, dass der Nachwuchs dann schlüpft, wenn es genügend Raupen zur Fütterung gibt, berichten Forscher aus Großbritannien und Deutschland im Fachmagazin “PLOS Biology”. Kohlmeisen haben demnach eine Art eingebaute Toleranz …

weiter lesen

Säuberungswelle an australischen Universitäten: Zwei klimaskeptische Professoren vor die Tür gesetzt

Im April 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change ein Artikel, in dem ein spanisches Forscherteam um Virginie Guemas nachträglich den Erwärmungsstopp der letzten Jahre ‚vorhersagt‘ („Retrospective prediction of the global warming slowdown in the past decade“). Die in der Atmosphäre fehlende Wärme würde in tiefergelegenen Schichten der Ozeane zwischengespeichert, ohne dass sich die Meeresoberflächentemperatur erhöhen würde. Dies jedenfalls haben die spanischen Wissenschaftler jetzt modelliert. Man muss jedoch die Arbeit etwas genauer studieren, um zu erkennen, dass das verwendete Modell lediglich 5 der mittlerweile 15 erwärmungslosen Jahre berechnen konnte. Dies hob auch Doug Smith vom UK Met Office Hadley Centre in einem Nature Kommentar im …

weiter lesen

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich: Tempo bei Energiewende muss langsamer werden

Ende Mai 2013 erschien in Nature Climate Change eine Arbeit eines Forscherteams von der University of Melbourne um Roger Bodman. Die Wissenschaftler verwerfen in ihrer Studie Erwärmungsszenarien von mehr als 6°C bis 2100, wie sie vormals als Extremfall angenommen wurden. In der Arbeit wird jedoch auch klar ausgesprochen, dass Klimamodelle stets mit sehr großen Unsicherheiten behaftet sein werden und es derzeit keine Lösung hierfür gibt. Fast zwei Drittel der Unsicherheit steckt in der noch zu schlecht bekannten CO2-Klimasensitivität, also der potentiellen Klimawirkung des Kohlendioxids. Das restliche Drittel an Fragezeichen steckt in der zu wenig bekannten Funktionsweise des Kohlenstoffzyklus sowie des …

weiter lesen

Neue Flutrekonstruktion aus den Südalpen: Schwache Sonne führte in den vergangenen 2000 Jahren stets zu mehr Hochwasser

Anfang August 2013 erschien in den Geophysical Research Letters eine Studie eines schweizerisch-französischen Forscherteams um Stefanie Wirth von der ETH Zürich, in der die Hochwassergeschichte der südlichen Alpen für die vergangenen 2000 Jahre rekonstruiert wurde. Dabei fanden die Wissenschaftler eine Zunahme der Flutereignisse in Zeiten geringer Sonnenaktivität. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit in der deutschen Übersetzung: Ein besseres Verständnis der natürlichen Schwankungen von Überflutungsereignissen und der sie kontrollierenden Klimafaktoren ist notwendig, um Zukunftsprognosen zur Hochwasserentwicklung unter dem Hintergrund der Klimaerwärmung zu kalibrieren. In dieser Arbeit präsentieren wir eine saisonal aufgelöste 2000-jährige Flutgeschichte aus den südlichen Alpen in Norditalien mit Rekonstruktion der Häufigkeit und …

weiter lesen

Neue Studie in den Quaternary Science Reviews zu Nordsibirien: Heutige Temperaturen auf dem Niveau von vor 6000 Jahren

In den letzten 150 Jahren hat sich die Erde erwiesenermaßen erwärmt. Einige Teilnehmer der Klimadiskussion schreiben diesen Erwärmungstrend einfach in die Zukunft fort und leiten daraus eine Hitzekatastrophe ab. Dabei übersehen diese Zeitgenossen, dass es auch in der vorindustriellen Vergangenheit durchaus Erwärmungsphasen gegeben hat. Offenbar mit dieser Frage im Hinterkopf, untersuchte jetzt ein Forscherteam um Olga Sidorovoa vom schweizerischen Paul Scherrer Institut die Frage „Ist die Erwärmung des 20. Jahrhunderts in Nordsibirien beispiellos?“ Die Ergebnisse der Studie wurden im August 2013 in den Quaternary Science Reviews veröffentlicht. Auf Basis von Baumring- und Isotopenmessungen aus Nordsibirien verglichen die Wissenschaftler das Klima des mittelholozänen Klimaoptimums (Daten …

weiter lesen

Houston, wir haben ein Problem: Wir können den Hotspot nicht finden

Der Weltklimarat nimmt eine stark erwärmende Klimawirkung für das CO2 an. Einen Beleg hierfür gibt es allerdings nicht. Daher begab sich der IPCC auf die Suche nach Beweisen dafür, dass die Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf jeden Fall vom CO2 kommt. Im vergangenen IPCC-Bericht von 2007 wurde ein solcher „Beweis“ präsentiert. Auf Basis von theoretischen Modellen wurde postuliert, dass sich die untere Atmosphäre in den Tropen besonders schnell erwärmen würde. Auf Atmosphärendiagrammen sah das dann wie ein roter Punkt aus, der „Hotspot“ getauft wurde. Das wäre sozusagen der Fingerabdruck einer anthropogenen Beeinflussung. Dann kam aber das böse Erwachen. Die realen Messungen konnten den Hotspot nicht …

weiter lesen

Hobby-Klimatologe Hannes Jaenicke fällt durch den Faktencheck: Ruf nach einem wissenschaftlichen Klima-Führerschein für Aktivisten wird lauter

Im Bonner General-Anzeiger erschien am 29. Juni 2013 ein Interview mit Hannes Jaenicke, dem “ Schauspieler mit Mission“. Hier ein Auszug: General-Anzeiger: Nun wird auch behauptet, ein Klimawandel fände überhaupt nicht statt. Sind Sie auch solchen Leuten begegnet? Jaenicke: Es gibt genug Klimawandelleugner. Denen ist sowieso alles egal. Aber jeder Klimaforscher sagt, dass sich die Situation noch weiter verschärfen wird. Zwischen der Heftigkeit und der Frequenz von Stürmen oder Überschwemmungen und dem Klimawandel gibt es einen Zusammenhang. Da ist Hobby-Klimatologe Jaenicke offenbar nicht auf dem neuesten Stand. In einem kürzlichen Spiegel-Interview wurde der Profi-Klimatologe Hans von Storch gefragt, ob das Sommer-Hochwasser 2013 …

weiter lesen

Neue Studie in Nature: Keine Zunahme der globalen Temperaturschwankungen während der letzten Jahrzehnte

Spielen die Temperaturen verrückt und werden im Zuge der Klimaerwärmung immer extremer? Eine neue Studie vom 24. Juli 2013 aus dem Wissenschaftsmagazin Nature widerspricht. Darin analysierte eine Britische Forschergruppe um Chris Huntingford vom Centre for Ecology and Hydrology in Wallingford die globalen Temperaturdaten der letzten Jahrzehnte. Einer der Coautoren ist übrigens Philip Jones von der Climatic Research Unit (CRU) der University of East Anglia, der vor einigen Jahren im Zuge der Climategate-Enthüllungen der BBC ein bemerkenswertes Interview gab. Das Ergebnis der aktuellen Untersuchungen steht bereits im Titel der Arbeit: „No increase in global temperature variability despite changing regional Patterns“: Global konnte keine Steigerung der Temperaturvariabilität für …

weiter lesen

Die Sonne im Juli 2013 – Aktuelles und ein wenig Statistik

Von Frank Bosse

Die „amtliche“ Sonnenfleckenzahl (SSN) betrug laut dem Solar Influences Data Analysis Center in Brüssel (SIDC) im vergangenen Monat 57,0. Sie erreichte also nur 56% des Mittelwertes (MW) aller Zyklen 1-23 im entsprechenden Zeitraum, der bei 102 liegt. Grafisch:

 

Mittelt man über den gesamten Zyklus 24 erhält man eine Aktivität, die nur etwa 45% des Mittelwertes beträgt. Der Vergleich über alle Zyklen bis zum aktuellen Monat:

Man muss schon bis ins Jahr 1827 (Sonnenfleckenzyklus SC7) zurückschauen, um vergleichbar geringe Aktivität wie seit 2009 zu ermitteln. Leif Svalgaard nannte die Sonne einmal einen „messy place“ um auszudrücken, dass unser Zentralgestirn immer für Überraschungen gut ist. Könnte also noch eine unverhoffte Steigerung im weiteren Verlauf des laufenden Zyklus 24 erfolgen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür? Hierfür wurden die SSN-Anomalien aus dem vorigen Bild (ASSA 56- die akkumulierte Sonnenfleckenanomalie nach 56 Monaten des Zyklus) mit der Gesamtsumme der Anomalien (ASSA ges) bis zum Ende  der bisherigen Zyklen 1-23 verglichen:

weiter lesen

Teilen:

IPCC geht im neuen Klimabericht möglicherweise von geringerer CO2-Klimasensitivität aus

Die Hummerfischer von Maine an der Ostküste der USA haben jetzt endlich herausgefunden, was die Hummerbestände in letzter Zeit dezimiert hat: Es ist der Klimawandel! Dies jedenfalls erklärten jetzt Interessensvertreter im Rahmen einer Kampagne gegenüber der Öffentlichkeit. Da sich die Meerestemperaturen in den letzten Jahren leicht erhöht hätten, wären die Bestände kollabiert. Im gleichen Artikel wird jedoch auch ein Rekordfang von 126 Millionen Pfund aus dem Vorjahr eingeräumt. In einem Artikel der Financial Times Deutschland werden eben diese höheren Meerestemperaturen als Verbesserung der Lebensbedingungen für den Hummer in Maine gewertet und als Ursache für die wundersame Hummer-Vermehrung 2012 interpretiert. Durch die Hummer-Schwemme brachen damals die Preise zusammen (nicht aber die Hummer-Population). Wie passt dies alles zusammen? Offenbar wollen die Hummer-Fischer von Maine etwas vom Klimawandel-Entschädigungs-Kuchen abbekommen. Und vor allem wollen sie wohl von Vorwürfen seitens der Umweltschützer ablenken, dass eine Überfischung des Hummers vor Maine droht.

————-

Auf News.de erschien am 3. Juli 2013 ein typischer Klimaschocker-Artikel mit dem Titel „Hunderttausende Tote durch Klimawandel“. In guter alter Klimakatastrophen-Tradition werden dort unter Bezug auf eine neue Studie der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) furchterregende Wetter-Geschichten ausgebreitet. Wir wollen kurz nachprüfen, was an den Schilderungen dran ist. Hier ein Auszug:

Wirbelstürme und Hitzewellen – Hunderttausende Tote durch Klimawandel
Von Wirbelstürmen bis  Hitzewellen mit insgesamt Hunderttausenden Toten hat die Welt zwischen 2001 und 2010 mehr Klimaextreme erlebt als früher. Mehr als 370.000 Menschen kamen infolge extremer Wetter- und Klimabedingungen ums Leben. Das seien 20 Prozent mehr als in der Dekade von 1991 bis 2000. Die Steigerung basiert vor allem darauf, dass deutlich mehr Menschen durch Hitzewellen starben.

Faktencheck: Eine Steigerung der Wirbelstürme ist in den letzten Jahrzehnten nicht festgestellt worden (siehe unseren Blogartikel „Hurrikanen scheint die Erwärmung egal zu sein: Keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme in den letzten Jahrzehnten„). Bei den Hitzewellen in den USA sticht noch immer eine Serie aus den 1930er Jahren hervor (siehe „US-Hitzewelle 2012 unterliegt im Temperaturwettstreit gegen die Dust Bowl der 1930er Jahre„). Auch insgesamt ist keine langfristige Steigerung des Extremwetters nachweisbar (siehe „Keine Belege für mehr Extremwetter in Deutschland“ und „Extremwetter in Mitteleuropa war gleichmäßig über die vergangenen 1000 Jahre verteilt„). Die behauptete Steigerung der Opferzahlen ist eher auf den Anstieg der Weltbevölkerung zurückzuführen. Vermutlich ist jedoch auch die Zählweise fehlerhaft (siehe „Spanische Umweltorganisation Dara macht sich mit Phantasiezahlen zu Klimawandeltoten lächerlich„).

Ein ziemlich schlechter Einstieg für News.de in das Thema. Schauen wir weiter, was News.de berichtet:

Zugleich war die erste Dekade des 21. Jahrhunderts nach Erkenntnissen von UN-Experten die wärmste seit etwa 1850, als die regelmäßige Aufzeichnung von Wetterdaten begann.

Erderwärmung setzt sich fort
Der seit langem zu beobachtende Trend zur Erderwärmung setze sich fort, mahnten sie. «Steigende Konzentrationen von Treibhausgasen verändern unser Klima mit weitreichenden Folgen», warnte der Generalsekretär der es laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) Michel Jarraud bei der Vorlage der umfangreichen Studie «Das globale Klima 2001-2010 – Eine Dekade der Extreme».

Korrekt, die erste Dekade des 21. Jahrhunderts war die wärmste seit 1850. Dies ist jedoch nicht überraschend, da wir uns in der Modernen Wärmeperiode befinden und die heutigen Temperaturen mit der Kleinen Eiszeit vergleichen, die 1850 endete. Die Zeit dazwischen entspricht dem Übergang zwischen diesen Extrem-Situationen. Berichtenswert wäre eher gewesen, dass die Erwärmung seit 1998, also nunmehr 15 Jahren pausiert. Anstatt diesen Punkt zu thematisieren, wird fälschlicherweise behauptet, der „beobachtete Trend zur Erderwärmung setze sich fort“. Eine schlimme Irreführung der Leserschaft und sachlich unwahr.

Dann geht es nochmal etwas ausführlicher zu den Wirbelstürmen:

weiter lesen

Teilen:

Klimamodell der neuesten Generation versagt bei der Temperaturberechnung Skandinaviens für die letzten 80 Jahre

Gute Nachrichten für die Landwirte Großbritanniens: Durch den Klimawandel wird sich die Wachstumssaison verlängern. Außerdem wird es weniger Frostschäden geben, so dass exotische Früchte wie Pfirsiche und Melonen demnächst immer besser gedeihen werden. Dies erklärte jetzt die britische Umweltsekretärin Caroline Spelman auf der Oxford Farming Conference. Sie riet den Landwirten, diese Chance zu nutzen und sich entsprechend hierfür zu positionieren.

Laut einem neuen Bericht im Rahmen des britischen National Adaptation Programme wurde zudem bekannt, dass auch die Forstwirtschaft und der Tourismus in Großbritannien vom Klimawandel profitieren werden. Der vom britischen Umweltministerium herausgegebene Bericht identifizierte zudem Vorteile für die Schifffahrt, für die sich aufgrund des schrumpfenden arktischen Meereises kürzere, ökonomischere Routen ergeben. Durch die wärmeren Temperaturen wird die Bevölkerung auch mehr Zeit im Freien verbringen, wodurch der sonnenbedingte Vitamin-D Pegel ansteigen wird.

————-

Klimamodelle wurden früher gerne als potente Alleswisser angepriesen. The Science is settled – und das gesamte Wissen ist in den Modellen versammelt. Zu blöd, dass dann keines der Modelle den Erwärmungsstopp der letzten 15 Jahre hatte kommen sehen. Plötzlich standen die klimatischen Muskelprotze auf dem Prüfstand – und eine gesamte Branche, die sich den Formelmonstern voreilig verschrieben hatte, gleich mit. Global klappt es also noch nicht allzu gut bei den Modellen. Auf regionalem Maßstab ist es allerdings noch viel schlimmer. Bob Tisdale hat auf WUWT nun ein Klimamodell der neuesten Generation für Skandinavien auf Herz und Nieren geprüft und mit den realen Temperaturmesswerten der letzten 80 Jahre verglichen. Das Ergebnis ist schockierend: Für die Zeit von 1930-1986 sanken die realen Temperaturen langfristig, während das Modell einen Anstieg errechnete (Abbildung 1).

In den Jahren 1987-1988 schossen die real gemessenen Temperaturen wie eine Rakete nach oben. Von 1989 bis heute bildete sich dann ein Temperaturplateau aus, wobei die Temperaturen stagnierten. Gemäß Klimamodell hätte sich Skandinavien in den letzten 24 Jahren mit mehr als einem halben Grad pro Dekade kräftig erwärmen sollen, was jedoch nicht eingetreten ist (Abbildung 2). Eine herbe Schlappe für die Klimamodellierzunft.

Bliebe zu klären, was eigentlich hinter dem abrupten Anstieg 1987-1988 steckt. Hier bietet sich vor allem der natürliche Ozeanzyklus der Arktischen Oszillation (AO) an, der genau zu dieser Zeit nach oben drückte (Abbildung 3). Auch die Nordatlantische Oszillation könnte hier eine Rolle gespielt haben, wie Marcel Crok herausfand.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung Skandinaviens 1930-1986. Reale Messwerte (blau) gegenüber IPCC-Klimamodell (rot). Quelle: WUWT.

weiter lesen

Teilen: