Temperaturen in der hohen Arktis diesen Sommer deutlich kühler als das langjährige Mittel

In der fernen Arktis tobt sich der Klimawandel so richtig aus, und die Temperaturen sollen dort so stark ansteigen wie nie zuvor. So erzählen es uns jedenfalls einige prominente Klimapropheten via Funk und Fernsehen. Diese Saison jedoch hört man in der Presse herzlich wenig über die Arktis. Woran könnte dies liegen? Das Centre for Ocean and Ice des Dänischen Meteorologischen Institut (DMI) stellt auf seiner Webseite die Temperaturdaten der Arktis nördlich von 80° Nord zur Verfügung. Das Institut vergleicht dabei die Tagestemperaturen des Jahres 2013 (rote Kurve) mit einem langjährigen Durchschnittswert für die Phase von 1958-2002 (grüne Kurve) (Abbildung 1). Die Überraschung ist groß: Die Temperaturen liegen bereits den gesamten Sommer um etwa ein Grad unterhalb des langjährigen Mittels.

Abbildung: Vergleich der Tagestemperaturen des Jahres 2013 (rote Kurve) mit einem langjährigen Durchschnittswert 1958-2002 (grüne Kurve) für die Arktis nördlich von 80° Nord. Quelle: DMI.

 

Man kann auf der DMI-Webseite nun  die gleiche Statistik für die Vorjahre aufrufen. Die Sommermonate entwickelten sich in den letzten 10 Jahren meist nahe dem langjährigen Mittel. Ein Wärmeüberschuss war vor allem im Herbst und Winter zu beobachten. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich dieses Phänomen in den folgenden Monaten wiederholt oder auch diese Jahreszeiten in der hohen Arktis kühler als normal ausfallen.


Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.

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Vor kurzem leistete sich das Umweltbundesamt (UBA) ein starkes Stück: Es gab eine Schwarze Liste mit Namen von Wissenschaftlern und Journalisten heraus, die von der klimaalarmistischen UBA-Sichtweise abwichen. Wir haben mehrfach an dieser Stelle hierüber berichtet. Unter anderem zeigte sich, dass das UBA eng mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) verbandelt ist. Die Freundschaft ist offenbar so stark ausgeprägt, dass bei der Forschungsauftragsvergabe möglicherweise Ausschreibungsrichtlinien nicht eingehalten wurden. Hiermit beschäftigte sich jetzt auch der Focus. Dirk Maxeiner schrieb am 29. Juli auf der Achse des Guten:

“Umweltbundesfilz” heißt die Überschrift des heutigen Focus zu einem Beitrag über das Umwelt-Bundesamt (in der gedruckten Ausgabe, leider nicht online). Es geht mal wieder um die Klimaabteilung des Amtes und dessen Leiter Harry Lehmann, der zuletzt durch eine Broschüre auffiel, in der gegenüber dem Klimakatastrophen-Betrieb kritische Journalisten namentlich als unseriös abqualifiziert wurden (darunter unter anderen Michael Miersch und ich).  Im Tonfall und der Sache erinnerte das Pamphlet auffällig an eine frühere, sehr ähnliche Journalisten-Schelte aus dem Potsdam-Institut, veröffentlicht unter anderem in einem von der Münchner Rückversicherung finanzierten Buch. Jetzt stellt sich laut Focus heraus, dass es auch zwischen dem Potsdam-Institut und dem Bundes-Umweltamt innige Geschäftsbeziehungen gibt. Das Umweltbundesamt habe nach Focus-Recherchen „seit 2007 ein Dutzend Forschungsaufträge in Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Euro an das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung vergeben und diese nicht – wie vorgeschrieben – europaweit ausgeschrieben“.  Der zuständige UBA-Fachbereichsleiter Harry Lehmann, so schreibt Focus, gehört gleichzeitig dem „Verein zur Förderung des Potsdam-Institutes“ an, der dieses vor allem „durch die Beschaffung von Mitteln“ unterstützen solle. Ein von dem Münchner Magazin befragter Vergaberechtsexperte konstatiert „eine massive und auffallend häufige Verletzung des Vergaberechts“ durch das Umweltbundesamt.

Einen Mini-Scan des Focus-Artikels sowie eine weitere Analyse gibt es auf notrickszone.

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In der Focus-Redaktion gibt es aber nicht nur Klimarealisten. Redakteur Michael Odenwald versuchte einige Tage später, am 31. Juli 2013, die Klimaalarmschiene mit dem Artikel „Dramatische Eisschmelze – Klimawandel verursacht schwindelerregende Kosten“ zu bedienen, vielleicht als Wiedergutmachung für UBA und PIK. Hier ein Auszug:

An den Polen taut es. Selbst als stabil geltende Permafrostböden an den Küsten der Antarktis schmelzen schneller als erwartet. Das hat empfindliche Auswirkungen auf Tiere und Klima. Zudem entstehen immense Kosten. […] Die Forscher entdeckten, dass der Permafrost zwischen 2001 und 2012 kontinuierlich abschmolz, und zwar mit jedem Jahr schneller. Dabei galten die Eisschichten im Boden dieser Region bislang als stabil, das saisonale Tauen und Wiedergefrieren sollte also im Gleichgewicht erfolgen, sodass die Masse des Permafrost-Eises im Mittel gleich bleibt. Die Schmelzraten seien mit denen in der Arktis und in Tibet vergleichbar, wo der Permafrost schon länger abtaut. Der heute erreichte Wert überschreite den historischen Durchschnitt der Abschmelzrate um das zehnfache, berichten Levy und seine Kollegen nun in einer im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie. Dies gebe einen Ausblick auf das Tauen des Permafrostes auch in anderen Regionen der sich erwärmenden Antarktis. „Wir müssen feststellen, dass das Eis verschwindet – jedes Mal, wenn wir messen, schmilzt es schneller“, urteilt Levy. „Das ist eine dramatische Veränderung gegenüber der jüngeren Vergangenheit.“  

Noch vor einigen Jahren hatten Potsdamer Forscher vor einer Methan-Permafrost-Bombe in der Arktis gewarnt. Neue Forschungsergebnisse haben diese Panikmache mittlerweile diskreditiert (siehe unseren Blogartikel „Potsdamer Methan-Klimabombe erweist sich als Blindgänger: Karbonhaushalt in Tundra trotz Klimawandels stabil„). Aus diesem Grund scheinen die Methanbomben-Freunde nun ihr Glück am Südpol zu suchen. Allerdings spielen die Temperaturen hier nicht so richtig mit. In der Antarktis ist eher eine langfristige Abkühlung anstatt Erwärmung festzustellen. So richtig will alles nicht zusammenpassen.

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Der Klimarealismus ist stark auf dem Vormarsch. Spiegel Online berichtete am 1. August über eine fragwürdige Studie und eine darauf folgende, wichtige Diskussion in der Fachwelt:

Globale Erwärmung: Studie über Klimawandel-Kriege stößt auf heftige Kritik

Der Klimawandel steigert die Gefahr von Kriegen – und befeuert sogar Konflikte zwischen einzelnen Menschen: Das besagt eine Studie im renommierten Fachblatt „Science“. Doch der Report stößt auf ungewöhnlich heftige Kritik. Experten werfen den Autoren grobe Fehler und verzerrende Datenauswahl vor.

Der Klimawandel wird verheerende Folgen für die Umwelt haben, die Ressourcen werden knapper – und die Zahl von Kriegen steigt dadurch geradezu zwangsläufig, heißt es oft. Doch so einleuchtend das erscheinen mag: Wissenschaftler streiten seit mehr als 20 Jahren darüber, ob die Erwärmung tatsächlich Konflikte begünstigt. Die Erkenntnislage ist trotz einer Flut von Studien mager: Manche Forscher sehen einen konfliktfördernden Einfluss des Klimawandels, manche sehen keinen, andere wiederum glauben gar, dass die Erwärmung die Gefahr von Kriegen reduziert.

Weiterlesen auf spiegel.de

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Religion, Klimareligion und berechtigter Umweltschutz – ein komplexes Thema. Im Juni 2013 erschien in einer Publikation des Goethe-Instituts (Fikrun Wa Fann) ein längerer Aufsatz der Doktorandin Monika Zbidi, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg und Promotionsstipendiatin der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Hier ein Auszug aus ihrem Artikel, der überraschende Zusammenhänge aufzeigt:

Ein islamischer Weg aus der Sackgasse Klimawandel?

Die Lösung für die Umweltprobleme liegt gemäß der islamischen Umweltethik in der Wiederbelebung von Spiritualität und Glaube. Dies heißt nicht, dass sie sich von Wissenschaft und Entwicklung distanziert, jedoch stellt sie sich gegen die Konsumgesellschaft und maßloses Verhalten. Eine islamische Öko-Theologie ist kein monolithisches Gefüge und in Anbetracht dessen, dass der so genannte „Öko-Islam“ noch eine sehr junge Strömung ist, gibt es eine Vielzahl von Dimensionen und Interpretationen, die aber alle das Ziel des Umweltschutzes und der Bewahrung der Schöpfung gemeinsam haben.

Letztendlich vereint das Thema Umwelt und der Schutz der Erde auch die Anhänger verschiedener Religionen im gemeinsamen Kampf zur Erhaltung der Lebensgrundlage aller Lebewesen und erwies sich bereits als wichtiger Pfeiler in der interreligiösen Debatte. Zwar ist eine religiöse Herangehensweise alleine nicht in der Lage, die Probleme des Klimawandels zu lösen, sie kann jedoch zu einem Bewusstseinswandel beitragen. Vor allem im Internet lässt sich ein wachsender islamisch-ökologischer Diskurs feststellen und es scheint, dass sich viele Muslime von der Tatsache inspirieren lassen, dass ihre eigene Religion umweltfreundliches Verhalten fordert und fördert.

Vollständigen Artikel auf Goethe.de lesen.

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RP-Online brachte am 29. Juli 2013 den lesenswerten Artikel „Verlangsamt sich die Erderwärmung?“. Hier ein Auszug:

In Kürze veröffentlicht der Weltklima-Rat seinen Report zum Stand des Klimawandels. Vorab durchgesickerte Daten erwecken den Eindruck, der Einfluss des Menschen auf die Temperatur könnte kleiner sein als bislang angenommen.

Eine einzelne Hitzewelle lässt sich zwar kaum mit dem Klimawandel in Verbindung bringen – sie lenkt aber den Blick wieder auf das Thema. Im kalten Februar entging hingegen selbst vielen aufmerksamen Beobachtern die Meldung, dass im vergangenen Jahr der Treibhausgas-Ausstoß in Deutschland um 1,6 Prozent gestiegen ist. Für besonders hitzige Klima-Debatten sorgt in diesen Tagen das britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“. Ihm ist offensichtlich ein Arbeitspapier des Weltklimarats zugespielt worden, das eine zentrale These ins Wanken zu bringen scheint.

Inhaltlich geht es um die Klimawirksamkeit des vor allem bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehenden Kohlendioxids (CO2). Die allermeisten Klimawissenschaftler sind sich einig, dass eine CO2-Konzentration von 450 ppm (450 Teile auf eine Million) in der Atmosphäre zu einer Erwärmung um zwei Grad führen wird. Dieser Wert gilt als gerade noch verkraftbar. Aktuell liegt die CO2-Konzentration bei fast 400 ppm. Der „Economist“ veröffentlichte nun eine Tabelle, die in einem Arbeitskreis des Weltklima-Rats entwickelt worden ist. Sie sagt für den 450 ppm-Wert nur eine Erwärmung von 1,3 bis 1,7 Grad voraus. Die kritischen zwei Grad würden diesem Papier zufolge erst bei 535 ppm Kohlendioxid erreicht. Die Botschaft des Wirtschaftsmagazins ist mithin: Das Verbrennen von Kohle und Öl ist womöglich gar nicht so schädlich wie angenommen.

Weiterlesen auf rp-online.de.

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Am 28. Juli 2013 meldete die Süddeutsche Zeitung:

Klimawandel auf dem Acker: Die deutschen Bauern werden in Zukunft nach Einschätzung des scheidenden europäischen Bauernpräsidenten Gerd Sonnleitner vielerorts mehrfach ernten können. Ein bisschen merke man schon, dass der Frühling früher beginne und der Herbst länger dauere, sagte der frühere deutsche Bauernpräsident der Nachrichtenagentur dpa.

 

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