Welche Farbe hat der Wasserstoff aus den Emiraten?

Der Grüne Wirtschaftsminister Habeck hat seine Beschaffungstour im Mittleren Osten beendet. In den Vereinigten Arabischen Emiraten vereinbarte er eine Energiepartnerschaft. Dort ging es laut Tagesschau auch um Grünen Wasserstoff. Wie Grün der Wasserstoff dann am Ende wirklich ist, wird man sehen, denn die Emirate betreiben bereits ein Kernkraftwerk (Barakah) drei weitere Blöcke sollen noch dazukommen.

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Das erste Quartal 2022 nähert sich dem Ende zu. Gelegenheit zu Climatlas zu blicken und dort auf die kumulierten Werte seit Anfang des Jahres. Sehr gut zu sehen, dass Nordamerika deutlich zu kalt war und unter dem langjährigen Mittel liegt, während die Arktis oberhalb von Russland wärmer als im Mittel war. Auch die Bedingungen von der Westküste von Südamerika sind deutlich zu erkennen, die La Niña Prognosen haben sich bestätigt. Interessant sicherlich auch die durchschnittlichen Temperaturen der Antarktis. Trotz der ungewöhnlich hohen Temperaturen (wir berichteten) nur um 0,13 Grad Celsius über dem Mittelwert lag. Die Arktis hingegen um 1,75 Grad Celsius. Die globale Anomalie lag demnach bei 0,23 Grad Celsius.

(Abbildung: Screenshot Climatlas.com)

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Elon Musk hat es tatsächlich geschafft. Das erste Tesla-Werk in Europa hat die Produktion gestartet und dabei nur wenige Monate Verzug, was für deutsche Verhältnisse schon eine kleine Sensation ist. Ursprünglich war bereits im letzten Jahr ein Start der Herstellung geplant. Möglicherweise haben die Beamten der Landesverwaltung doch noch die benötigen Formblätter gefunden, die Tesla dann mit dreifachem Kohlepapier (bitte leserlich!) ausfüllen musste. Die Tagesschau berichtet über die Eröffnung allerdings nicht auch über die Proteste von Anwohnern. Noch immer gilt das Thema Wasserverbrauch im niederschlagsarmen Brandenburg als Problem.

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Wir kannten ja schon gute Bäume und schlechte Bäume. Gute sind die, die für einen Braunkohle-Tagebau weichen sollen oder für eine Autobahn. Die werden mit allem verteidigt, was geht. Die schlechten Bäume stehen dem Bau von Windkraftanlagen im Wege oder besser der Zuwegung. Die können gar nicht schnell genug gefällt werden.

Nun gibt es etwas Neues. Gute und schlechte Dreadlocks. Das sind Frisuren, die man auch Rastazöpfe nennt. Diese Frisuren sind ein Markenzeichen farbiger Männer und Frauen. Aber auch weiße Frauen tragen solche Frisuren. Eine der bekanntesten Vertreterin dieser Frisurenmode ist die Aktivistin Carola Rackete. Jetzt fragt man sich, was Fridays For Future (FFF) eigentlich ist. Eine Klimabewegung offenbar nicht mehr, denn nun wurde eine junge weiße Sängerin ausgeladen, wegen ihrer Dreadlocks, wie RND berichtet.

“Die Klimaaktivistinnen- und Aktivisten von Fridays for Future haben eine gebuchte Band von der geplanten Klima-Demo am Freitag in Hannover ausgeladen, weil die Sängerin Dreadlocks trägt. Die Band machte in den sozialen Medien eine Nachricht von Fridays for Future öffentlich. „Dreadlocks bei weißen Menschen sind eine Form der kulturellen Aneignung“, hieß es demnach „da es in den Zeiten der Sklaverei von weißen Menschen als ein Zeichen der Unterdrückung genutzt wurde.“ Zunächst hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.”

Es ist nicht bekannt, ob FFF jemals Frau Rackete gebeten hat, ihre Frisur zu ändern. Auf dem Klimaticket fahren viele mit, es scheinen immer mehr zu werden.

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Russland will laut Spiegel zukünftig nur noch Rubel für Gaslieferungen akzeptieren. Ob das so funktioniert, wird man sehen. Offenbar sollen so die Finanz-Sanktionen umgangen werden. Würden die Länder, die es betrifft, tatsächlich harte Währungen in Rubel tauschen können, dann dürfte Gas beim aktuellen Rubelkurs wieder günstiger werden. Es sieht aber eher so aus, als wenn es eine symbolische Geste ist.

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Das Yin und Yang des Klimas. Die ehemalige Greenpeace-Aktivistin und nun Sonderbeauftrage von Außenministerin Annalena Baerbock Jennifer Morgen findet den Krieg in der Ukraine einerseits wichtig, weil der die Energiewende beschleunigen könnte, andererseits aber auch gefährlich, weil das Thema Klima aus dem Fokus gerät. Wäre doch zu blöd, wenn nach Corona schon wieder ein Thema in die Quere kommt. Das Surfen auf der Kriegswelle geht munter weiter. Im SWR Interview spricht sie darüber.

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Niedersachsen rechnet sich Chancen für mehrere Flüssiggas-Terminals aus. Bisher gab es nur Pläne für Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Der Spiegel berichtet. Vor allem das Tempo überrascht.

“Lies kündigt in seinem Brief an, dass bereits Ende 2022 erste Flüssiggas-Lieferungen über Wilhelmshaven importiert werden könnten. Das wäre deutlich früher als in Brunsbüttel, wo mit einer Fertigstellung nicht vor 2025 oder 2026 gerechnet wird. Um die »ambitionierten Zeitpläne« einzuhalten, sei jedoch eine schnelle Entscheidung nötig, schreibt der niedersächsische Minister. Insgesamt gibt es Pläne für vier LNG-Entlademöglichkeiten in dem Bundesland:

In Wilhelmshaven sollen zunächst zwei Schwimmplattformen eingesetzt werden. Eine erste des Konzerns Uniper könnte dem Schreiben zufolge von Ende 2022 an jährlich rund neun Milliarden Kubikmeter Erdgas verarbeiten. 2023 soll eine zweite Plattform mit weiteren neun Milliarden Kubikmetern pro Jahr hinzukommen. Bis 2025 soll in Wilhelmshaven zudem eine feste LNG-Anlage gebaut werden. Sie könnte jedes Jahr rund 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Netz einspeisen. In Stade an der Elbe ist bis 2025 ein viertes LNG-Terminal geplant. Die Kapazität dort läge bei rund 13 Milliarden Kubikmetern.”

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In Italien ist der Tank-Rabatt bereits in Kraft, wie die Tagesschau meldet. Ob das deutsche Finanzministerium bereits eine Arbeitsgruppe gebildet hat, die an einem Formblatt arbeitet, um auch hier einen ähnlichen Rabatt zu gewähren, ist nicht bekannt.

“Der Benzinpreisrabatt der Regierung zeigt Wirkung in Italien. An vielen Tankstellen sind heute die Preise für Benzin und Diesel auf das Niveau aus der Zeit vor Beginn des Kriegs in der Ukraine gefallen. Benzinpreise zwischen 1,80 und 1,82 Euro sind in der Hauptstadt Rom seit dem Morgen die Regel. Diesel, das in Italien geringer besteuert wird, ist stellenweise für 1,77 Euro zu haben.

Ministerpräsident Mario Draghi begründete im Parlament, warum seine Regierung eingegriffen hat: „Wir hatten einen Anstieg beim Benzin von 40 Prozent und beim Diesel von 50 Prozent im vergangenen Jahr in Italien. Mit den jetzigen Maßnahmen der Regierung wollen wir die Kaufkraft der Familien schützen, vor allem die der sozial schwächeren.“ Denn wer wenig Geld zur Verfügung habe, leide besonders unter den hohen Energie- und speziell den hohen Benzinpreisen, so Draghi.”

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Wer auch immer wieder betont, dass die Betreiber von Kernkraftwerken kein Interesse an einem Weiterbetrieb der Anlagen haben, der hat sich gewaltig geirrt. Die FAZ räumt exklusiv auf mit dieser Falschmeldung.

“Der Branchenverband der Atomwirtschaft, Kerntechnik Deutschland, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem Brief aufgefordert, die Laufzeiten  der deutschen Kernkraftwerke zu verlängern. Angesichts der aktuellen „Notsituation“, in der schnellstmöglich russische Energielieferungen ersetzt werden müssten, gelte es sofort Schritte einzuleiten, um die Versorgungssicherheit sicherzustellen, heißt es in dem Schreiben, das der F.A.Z. exklusiv vorliegt.

Wörtlich schreibt der Verbandsgeschäftsführer Thomas Behringer, man appelliere „eindringlich“ an Scholz, „im Angesicht der potentiell gefährlichen Lage bei der Energieversorgung unseres Landes die aktuelle Position der Regierung betreffend Kernenergienutzung zu überdenken und alle Schritte sofort einzuleiten, um sich für eine Notsituation vorzubereiten.“ Die Regierung hatte die Reaktivierung kürzlich ausgeschlossen, auch im jüngsten Entwurf der Ampelkoalition zum „Maßnahmenpaket zum Umgang mit hohen Energiekosten“, welcher der F.A.Z. ebenfalls vorliegt, heißt es: „Dabei schließen wir die Atomkraft weiter aus“.”

Der Verband schreibt Kanzler Scholz an. Das ist geschickt, denn er hat die Richtlinien-Kompetenz und könnte als Buhmann für die Grünen dienen, nach dem Motto: Wir wollten nicht, aber Scholz.

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TechExplore:

Renewable energy: US tax credits for wind and solar mostly benefit big banks

How can countries build renewable energy at the scale and rate needed to prevent dangerous climate change? The plan so far has been to try and make the cost of generating electricity from renewable sources cheap enough to compete with fossil fuels. Governments have offered support to renewable generators in other forms too, by requiring utility companies to build or buy renewable power or guaranteeing attractive prices for that power.

The monetary incentives that governments provide directly to companies which own or invest in renewable energy tend to be grants, low-cost loans or tax breaks. These subsidies cut some of the cost of developing projects like wind or solar farms, and as a result, make the power they produce cheaper.

But in a recent study, I examined the US government’s main monetary incentive for renewables—a decades-old set of federal tax credits—and found it wasn’t working at all how it should be. As President Biden hopes to revive a diluted version of his administration’s Build Back Better Act, which includes tax reform and US$550 billion (£409 billion) in clean energy incentives, my findings shed some light on the pitfalls that climate policy in the world’s biggest historic polluter should aim to avoid.

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Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e. V. (via idw):

Aufwinde entscheidend – Wolken in der Südhemisphäre genauer verstanden

Punta Arenas/Leipzig. Wolken in der Südhemisphäre reflektieren mehr Sonnenlicht als in der Nordhemisphäre. Ursache ist das häufigere Vorkommen von Flüssigwassertropfen, das durch ein Zusammenspiel aus Aufwinden und einer saubereren Umgebung entsteht. In einer Studie im Fachjournal Atmospheric Chemistry and Physics fand ein Forscherteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) einen unerwartet starken Einfluss der Aufwinde. Ermöglicht wurden die neuen Ergebnisse durch Langzeitmessungen in Leipzig (Deutschland), Limassol (Zypern) und Punta Arenas (Chile).

Die Messungen in Punta Arenas waren mit drei Jahren die längsten Wolkenuntersuchungen, die es bisher mit Lidar und Radar in den mittleren Breiten der Südhemisphäre gegeben hat. 2018 bis 2021 hatte ein Team der Universität Magallanes (UMAG), des TROPOS und der Universität Leipzig im Rahmen der Feldkampagne DACAPO-PESO umfangreiche Untersuchungen zu Aerosolen, Wolken, Wind und Niederschlag im äußersten Süden Chiles durchgeführt. In die Auswertung und den Vergleich flossen auch Daten der Feldkampagne CyCARE auf Zypern ein, an dem 2016 bis 2018 Forschende der Cyprus University of Technology und des ERATOSTHENES Centre of Excellence in Limassol beteiligt waren.

Hauptziel der Messungen in der weitgehend natürlichen Umgebung an der Südspitze Südamerikas war es, die Atmosphäre in der südlichen Hemisphäre zu untersuchen und mehr über die Wechselwirkungen zwischen Aerosolen und Wolken in einer Region zu erfahren, für die es bisher kaum Langzeitdaten gibt. Zu diesem Zweck hat das TROPOS 2018 die zwei Container des mobilen Atmosphärenobservatoriums LACROS auf dem Gelände der Universität in Punta Arenas installiert, die zusammen mit Geräten der Universität Leipzig und des Labors für Atmosphärenforschung der UMAG ein umfassendes Bild der Wolken vom Boden aus ergaben. Dafür wurden die in den zwei LACROS-Messcontainern installierten Fernerkundungsgeräte eingesetzt: Laser-gestützte Lichtradare (Lidars), Radare, Radiometer, Sonnenphotometer und andere. Ergänzt wurden diese Messungen durch Filterproben vom Cerro Mirador, einer Anhöhe 600 m oberhalb von Punta Arenas.

Ursprünglich sollten die Messungen als Beitrag zum „Jahr der Polarvorhersage in der Südhemisphäre“ (YOPP-SH) ein Jahr lang dauern. Aber aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Reisebeschränkungen wurden die Messungen um weitere zwei Jahre verlängert und erst Ende 2021 beendet. „Wissenschaftlich war diese Verzögerung ein Segen“, sagt Kevin Ohneiser, Doktorand am TROPOS. Denn in diesen Zeitraum fiel der „Black Summer“ 2019/20 mit großen Waldbränden in Australien. Deren Rauch wurde mehr als 10.000 Kilometer über den Pazifik bis nach Südamerika transportiert und konnte dort bis zum Abschluss der Messungen Ende 2021 mit den Laser-gestützten Untersuchungen per Lidar bis in Höhen von 25 km beobachtet werden. Da die Luft im Süden Chiles ansonsten sehr sauber ist, fiel diese Art von Luftverschmutzung gleich auf und unterstreicht den globalen Einfluss der großen Waldbrände auf das Klima.

„Mit DACAPO-PESO haben wir eine Lücke gefüllt, die hinsichtlich der Messungen auf der südlichen Hemisphäre lange bestand. Die Daten können jetzt dazu beitragen, aktuelle Klimamodelle zu verbessern“, erklärt Dr. Boris Barja von der UMAG, der vor Ort entscheidend dazu beigetragen hat, dass die Geräte trotz der coronabedingten Reiseeinschränkungen durchgehend in Betrieb sein konnten.
Mit bisher über 10 Nachfolgeprojekten, 20 Konferenzbeiträgen und 10 Fachpublikationen war das Projekt wissenschaftlich sehr erfolgreich. Weitere Fachartikel sind in Arbeit: So entwickelt Teresa Vogl von der Universität Leipzig zurzeit ein auf maschinellem Lernen basierendes Verfahren, um Anhand von Wolkenradar-Beobachtungen die Bildung von Niederschlag besser verstehen zu können.

Die nun abgeschlossene Kernaufgabe des Projektes war es jedoch, herauszufinden, ob und welche Unterschiede es bei vergleichbaren meteorologischen Bedingungen in den Wolken über Leipzig, Limassol und Punta Arenas gibt und worin diese begründet sind. Dabei liegen Leipzig und Punta Arenas etwa auf dem gleichen Breitengrad, aber in unterschiedlichen Hemisphären der Erde. Auch wenn das Klima und die bodennahen Wolkenschichten grundsätzlich mit dem Norden Europas vergleichbar sind, die mittelhohen und hohen Wolken unterscheiden sich deutlich voneinander. Das liegt daran, dass ein wesentlich größerer Teil der Südhalbkugel von Ozeanen bedeckt ist und dort viel weniger Menschen leben als auf der Nordhalbkugel. Die Atmosphäre oberhalb der bodennächsten Luftschichten auf der Südhalbkugel ist daher spürbar sauberer und enthält weniger Aerosol-Partikel, was sich bei der Wolkenbildung bemerkbar macht. „Weniger Partikel bedeuten weniger Eiskeime in der Atmosphäre. Aber genau diese werden benötigt, um bei Temperaturen zwischen 0 und -40°C Wolkentropfen zu Eiskristallen gefrieren zu lassen. Die Wolken vereisen in den mittleren Breiten der Südhemisphäre deshalb viel weniger und enthalten bei gleichen Temperaturen mehr flüssiges Wasser. Damit beeinflussen sie das einfallende Sonnenlicht und auch die von der Erdoberfläche ausgestrahlte Wärmestrahlung anders als im Norden. Das ist eine Erklärung, weshalb globale Klimamodelle die Strahlungsbilanz der Südhalbkugel immer noch nicht ausreichend genau abbilden können“, fasst Dr. Patric Seifert vom TROPOS zusammen. Im Temperaturbereich zwischen -24 und -8°C bildeten die Wolken über Punta Arenas aus Mangel an Eiskeimen im Durchschnitt 10 bis 40 Prozent weniger oft Eis als die Wolken über Leipzig. Auch die von den Flüssigwasserwolken produzierte Eismasse ist um mindestens einen Faktor 2 reduziert.

Jedoch sind die Unterschiede in der Luftqualität entgegen der weitläufigen Meinung nicht die einzige Ursache für die beobachteten Kontraste. Bei den Untersuchungen im Süden Chiles zeigte sich, dass die Wolken häufig durch Schwerewellen beeinflusst werden. Der starke Westwind vom Pazifik prallt auf das Andengebirge, wird auf der Rückseite verwirbelt und erzeugt diese Schwerewellen. „Durch Messungen der für die Wellen charakteristischen Auf- und Abwinde konnten wir Wolken, die von diesen Wellen beeinflusst worden sind, erkennen und aus der Gesamtstatistik herausfiltern. Dadurch konnten wir zeigen, dass diese Schwerewellen und nicht der Mangel an Eiskeimen für den Überschuss an Wolkentropfen bei Temperaturen unterhalb von -25°C hauptverantwortlich sind“, erklärt Dr. Martin Radenz vom TROPOS, der sich im Rahmen seiner Doktorarbeit intensiv mit diesem Thema befasst hat. „Ob dieses Phänomen nur im Süden Chiles die Wolken beeinflusst, ist aber zurzeit noch unklar. Wie wichtig sind Schwerewellen für die Bildung von Wolken und Niederschlag in anderen Regionen des Südlichen Ozeans? Wie häufig treten Schwerewellen über dem offenen Ozean auf, der den größten Teil der Erdoberfläche zwischen 30 und 70 Grad Süd bedeckt und derzeit größtenteils nur von Satelliten erfasst wird? Weitere Messungen der Aufwinde in Wolken sind erforderlich, um die Rolle der Eiskeime bei dem offensichtlichen Überschuss an flüssigem Wasser in den Wolken der mittleren Breiten der Südhemisphäre weiter einzugrenzen. Wir wollen diese Fragen in naher Zukunft gemeinsam mit unseren Partnern auch an anderen Orten in der Südhemisphäre, wie der Antarktis und Neuseeland, und möglichst auch an Bord von Forschungsschiffen untersuchen. Denn vom Weltraum aus ist dies im Moment noch nicht möglich.“

Die beiden LACROS-Container werden Ende Januar am TROPOS in Leipzig zurück sein und dann für den nächsten Einsatz vorbereitet. Im Rahmen von ACTRIS-D, dem deutschen Beitrag zur europäischen Forschungsinfrastruktur für Aerosole, Wolken und Spurengase, werden dann drei neue Geräte zusätzlich integriert. Mit einem neuen Sonnenphotometer, Mikrowellenradiometer und 94-Ghz-Wolkenradar geht es im November zu Untersuchungen an künstlich erzeugten Eiswolken in die Schweizer Alpen. Tilo Arnhold

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