Was haben die Königspinguine vor 1500 Jahren gemacht, als es heißer war als heute?

In Dänemark müssen vermutlich 2000 Rotorblätter von Offshore-Windkraftanlagen ausgetauscht werden. Schon nach wenigen Jahren haben Wind und Wetter die teuren Stücke soweit ruiniert, dass sie nun ersetzt werden müssen. Trotzdem ist Schadenfreude fehl am Platz. Es gilt zu hoffen, dass in Zukunft robustere Materialien entwickelt werden können, die eine längere Lebenszeit garantieren.

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Hans-Joachim Schellnhuber wird im Herbst 2018 in Rente gehen und die Führung des Potsdamer PIK Klimainstitut abgeben. Die Nachfolger sind bereits ausgesucht. Schellnhuber war für das Institut in den vergangenen Jahren immer mehr zur Belastung geworden. Teile der Politik hatten bereits seine Entfernung aus dem „Wissenschaftlichen Beirat globale Umweltveränderungen” (WBGU) gefordert, in dem er eine Linie vertrat, die in Richtung Ökodikatatur ging. Am Ende hat ihn vermutlich allein ein weiteres Machtwort der Kanzlerin davor bewahrt. Zudem war eine mysteriöse Häufung von Schellnhubers Veröffentlichungen in der Zeitschrift der National Academy of Science aufgefallen. Das Geheimnis war vermutlich, dass er als Mitglied der Gesellschaft seine Artikelgutachter seber auswählen durfte.

Teile der Presse sprachen schließlich aus, was viele dachten. Spiegel zu Hans-Joachim Schellnhuber: “Man gewinnt den Eindruck, Sie seien inzwischen mehr Aktivist als Physiker”. Dazu passt auch seine Rolle als Ghostwriter für den Papst, dem er seine Worte offenbar fast nach Belieben in den Mund legte. Die Unsicherheiten in den Klimawissenschaften ignorierte er weitestgehend. Sein Ziel: Die bedingungslose Zerstörung der fossilen Brennstoffindustrie. Als Kanzerlinnenberater lancierte er auch diese Nachricht an oberster Stelle. Die Geschichte wird Schellnhubers Rolle in der Klimadebatte und überhasteten Energiewende in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einzuordnen wissen. Nun brauchen wir ersteinmal eine Schellnhuber-Pause. Hoffen wir, dass die neue PIK-Führung die extreme Richtung des Instituts korrigiert und schnellstmöglich den Strom der klimaalarmistischen Pressemitteilungen beendet. Was wir jetzt brauchen, ist eine ausgewogene und besonnene Darstellung der Resultate, ohne ständigen Missionierungsdrang.

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Luzerner Zeitung am 27. Februar 2018:

Königspinguine durch Klimawandel bedroht
Der Klimawandel bedroht mehr als 70 Prozent der Kolonien der Königspinguine. Das schreibt ein internationales Forscherteam in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“. Die Tiere müssen demnach in südlichere und damit kältere Gebiete umziehen. […] Der Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) ist nach dem Kaiserpinguin die grösste Pinguinart. Den derzeitigen Bestand gibt die Studie mit 1,6 Millionen Brutpaaren an. Über Jahrtausende habe sich der Königspinguin auf die antarktische Polarfront verlassen können, schreiben die Forscher. Das ist ein Strömungssystem, das Wassermassen aus der Tiefe an die Oberfläche transportiert und für grosse Fischvorkommen in einem relativ kleinen Gebiet sorgt. Wegen des Klimawandels verlagere sich diese Polarfront aber nach Süden und entferne sich von den Crozetinseln, den Kerguelen und der Marion-Insel, auf denen die Pinguine wohnen.

Weiterlesen in der Luzerner Zeitung

Wieder das Märchen, dass früher alles stabil gewesen sei, und die heutige Zeit noch nie dagewesene Hitze produzieren würde. Ein Blick in Stenni et al. 2017 hätte gereicht:

Antarctic climate variability on regional and continental scales over the last 2000 years
[…] Our new reconstructions confirm a significant cooling trend from 0 to 1900 CE across all Antarctic regions where records extend back into the 1st millennium, with the exception of the Wilkes Land coast and Weddell Sea coast regions. Within this long-term cooling trend from 0 to 1900 CE, we find that the warmest period occurs between 300 and 1000 CE, and the coldest interval occurs from 1200 to 1900 CE. Since 1900 CE, significant warming trends are identified for the West Antarctic Ice Sheet, the Dronning Maud Land coast and the Antarctic Peninsula regions, and these trends are robust across the distribution of records that contribute to the unweighted isotopic composites and also significant in the weighted temperature reconstructions. Only for the Antarctic Peninsula is this most recent century-scale trend unusual in the context of natural variability over the last 2000 years. […]

Ein Blick auf die Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre aus dem Paper reicht:

Abb. 1: Temperaturentwicklung der Antarktis während der letzten 2000 Jahre. Aus: Stenni et al. 2017.

 

Es ist also keine 1000 Jahre her, da wurden die Pinguine durch die aufziehende Kälte offenbar aus genau den Gebieten vertrieben, die sie jetzt wieder besiedeln. Gerne würde man den Aktivisten eine neue Brille schenken, um ihre klimahistorische Kurzsichtigkeit zu kurieren.

 

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