Von Josef Kowatsch
Die Eisheiligen sind die fünf Tage vom 11. bis 15.ten Mai. Unter „Eis“ verstanden die Bauern früher einfach Nachfröste, es handelt sich somit um Tage mit Nachfrösten. Unsere Frage ist, wie haben sich die Eisheiligen in den letzten 25 Jahren verhalten?
POTSDAM
Beginnen wir mit Potsdam, der Landeshauptstadt Brandenburgs. Als Betrachtungszeitraum nehmen wir die letzten 25 Jahre.

Grafik 1: Die fünf Eisheiligentage in der Landeshauptstadt Potsdam. Sie werden deutlich kälter. 2020 war der Tiefpunkt der letzten 25 Maimonate. An drei Tagen gab es Nachtfröste.
BAD KREUZNACH
Mit Bad Kreuznach im Oberrheintal wollen wir eine Station aus dem Süden Deutschlands, aus der Pfalz, einer warmen sonnigen Gegend zeigen. Die DWD-Wetterstation befindet sich nördlich, außerhalb des Ortes.

Grafik 2: Bad Kreuznach in der Oberrheinischen Tiefebene, die Trendlinie der Gegenwart ist für die Eisheiligen leicht fallender als in Potsdam.
DRESDEN
Die DWD- Wetterstation befindet sich im Vorort Klotzsche am Flughafen nördlich der sächsischen Landeshauptstadt.

Grafik 3: DWD-Station Dresden Klotzsche. Eisheiligen in der Gegenwart. Die Trendlinie ist etwas fallender als Potsdam und die Eisheiligen 2020 waren nicht die kältesten seit 1997.
GOLDBACH
Goldbach bei Bischofswerda im Osten Sachsens: Der kleine Vorort hat knapp 500 Einwohner.

Grafik 4: Die Eisheiligen 2019 sind deutlich die kältesten, Quelle der Daten: Stationsleiter Dietmar Pscheidt.
SCHNEIFELFORSTHAUS
Diese DWD-Wetterstation befindet sich in der Eifel, nahe der belgischen Grenze.

Grafik 5: Auch ganz im Westen Deutschlands sind die Eisheiligen außerhalb der Städte deutlich kälter geworden. Der Schnitt der fünf kalendarischen Eisheiligentage mit 4,77 C innerhalb des Gegenwarts-Betrachtungszeitraum ist nicht der tiefste.
NÜRNBERG
Die DWD Station Netzstall befindet sich im SO Nürnbergs, deutlich außerhalb der Stadt. Der fehlende Wert des Jahres 2000 wurde nach den benachbarten Stationen Nürnberg und Nürnberg-Roth interpoliert.

Grafik 6: Der Aussiedlerhof Netzstall bei Nürnberg zeigt in der Gegenwart eine fallende Trendlinie der fünf Eisheiligentage. 2020 war geringfügig kälter als 2019 und damit war heuer eindeutig am kältesten innerhalb der letzten 25 Jahre