Unerwarteter Umweltfrevel: Laufsport schädigt das Klima mehr als gedacht

In der Welt vom 23. Mai 2013 erschien ein lesenswerter Artikel mit dem Titel „Warum sich der Klimawandel nicht vorhersagen lässt.“ Autor ist Rupert Klein, Professor für Mathematik an der Freien Universität Berlin. Hier ein Auszug:

Wettervorhersage und Klimaforschung [bedienen sich] Gleichungssystemen zur Beschreibung der Strömungen in Atmosphäre und den Ozeanen, die zwar mathematisch gesehen den Navier-Stokes-Gleichungen in vieler Hinsicht ähneln, die aber neue, effektive Variable und zu diesen gehörige neue angekoppelte Gleichungen enthalten. Solch eine effektive Variable wäre im Falle der Wolkenbeschreibung etwa der lokale Massenanteil von Wolkenwasser, der dann mathematisch etwa so behandelt wird, wie ein chemischer Spezies-Massenanteil oder eine Konzentration in Simulationen der Verfahrenstechnik.

Forschung sucht nach bestem Ansatz 

Wie beschreiben wir aber die zeitliche Entwicklung dieses Wolkenwasseranteils, wenn wir das Geschehen eben nicht auf dem Niveau der Einzeltropfen verfolgen möchten? Hierzu gibt es eine Reihe konkurrierender so genannter Schließungsansätze, die sich alle mehr oder weniger komplexen Argumentationen der Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie bedienen, um hier zum Ziel zu kommen. Welcher der beste Ansatz ist und wie er sich im mathematischen Sinne rechtfertigen ließe, das sind Fragen aktueller Forschung in diesem kleinen Teilgebiet der Klimaforschung. Fazit: Es gibt kein wohldefiniertes „Gleichungssystem für die Klimabeschreibung“, vielmehr ist die Arbeit an der Formulierung eines solchen Systems eine wichtige Teilaufgabe der Klimaforschung. Und dabei ist die schier unendliche Komplexität noch gar nicht erwähnt, die beispielsweise dadurch hinzukommt, dass das Klimasystem ja nicht nur Atmosphäre und Ozeane. Vielmehr umfasst sie auch die maritime und landgebundene Vegetation. Und: Der Mensch kann aus dem System eigentlich nicht heraussubtrahiert werden. […]

„Vorhersagen im eigentlichen Sinne“ unmöglich 

Wenn wir erkannt haben, welches die wesentlichen Komponenten bzw. Mechanismen sind, die diese beeindruckende und auch beruhigende Stabilisierung des Klimazustands ermöglichen, sind wir soliden Vorhersagen zur Klimaentwicklung einen guten Schritt näher.

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Eine gute Nachricht: Aufgrund des Klimawandels wird die Feinstaubbelastung bis zum Jahr 2100 wohl zurückgehen. Höhere Temperaturen könnten dafür sorgen, dass Emissionen aus Heizungsanlagen zurückgehen und dass flüchtige Partikelbestandteile verstärkt verdampfen. Trotz der guten Nachricht, wirkt die Pressemitteilung der beteiligten Institute merkwürdig negativ. Haben die Forscher möglicherweise Angst, dass ihnen jetzt die Forschungsmittel gekürzt werden, weil sie keinen weiteren dramatischen Baustein zur Klimakatastrophe beitragen konnten?

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Wer es ernst mit dem Klimaschutz nimmt, sollte schleunigst auf das Joggen verzichten. Eine US-amerikanische Forschergruppe hat jetzt herausgefunden, dass bei der Produktion eines Paars Laufschuhe sehr viel mehr schädliche Klimagase entstehen als jemals für möglich gehalten wurde. Die britische Tageszeitung The Guardian berichtete kürzlich über die neue Studie. Die auf das Konto der Laufschuhe gehenden Treibhausgase entsprechen dem Klimaschaden einer Glühbirne, die etwa eine Woche lang ununterbrochen leuchtet. Noch unberücksichtigt bei dieser Betrachtung ist weiterhin, dass Läufer aufgrund der körperlichen Anstrengung deutlich mehr CO2 ausatmen als beispielsweise ein Mitbürger, der auf dem Sofa Chips isst und im Fernsehen Fußball schaut. Unbestätigten Berichten zufolge überlegen sich Sportvereine jetzt, ob sie durch den Ankauf von Klimazertifikaten möglicherweise wieder klimaneutral werden könnten. Andere Stimmen schlagen vor, die Sportart des Luftanhaltens stärker zu fördern. Im Rahmen von regelmäßigen Luftanhalte-Wettbewerben könnten größere Mengen an CO2 eingespart werden, die auf dem Sektor der Laufschuhproduktion dringend benötigt werden. Den Weltrekord im Luftanhalten hält übrigens der Däne Stig Severinsen, der 22 Minuten lang den Atem einhalten konnte. Dies tat er unter Wasser in London. Schauen Sie sich die Weltrekord-Luftanhaltung des Klimaretters einfach einmal im Video an. Wenn Ihnen dadurch jetzt eigene Ideen kommen, wie Sie auf kreative Art Treibhausgase einsparen könnten, lassen Sie es uns wissen. Wir werden Ihre Ideen gerne an dieser Stelle veröffentlichen. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Vorsatz, weniger Kohl zu sich zu nehmen?

 

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