Nordatlantische Klimaänderungen hinken den Schwankungen der Sonnenaktivität um mehrere Jahre hinterher

Sonnenskeptiker führen gerne als Argument an, dass die Sonnenaktivität nicht zu allen Zeiten parallel zur Temperaturentwicklung verlaufen ist. Dabei übersehen sie gerne, dass das CO2 genau das gleiche Problem hat. Die Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre steigt weiter stetig an, die Temperatur kümmert dies jedoch herzlich wenig – sie stagniert bereits seit 15 Jahren auf einem Plateau. Nein, das Klimasystem ist nicht so simplistisch wie wir es gerne hätten. Und nicht jedes Argument ist ein echtes Argument, auch wenn es professoral mit ernster Miene wie von Akteuren wie Mojib Latif vorgetragen wird (siehe z.B. unseren Blogbeitrag „Extreme Ansichten auf dem Extremwetterkongress: Anti-Sonnen-Beweisführung à la …

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Natürlicher 1500-Jahreszyklus in der Klimaentwicklung Alaskas entdeckt

Entgegen der mittlerweile verworfenen Hockey Stick Hypothese eines stabilen vorindustriellen Klimas wissen wir heute, dass das Klimageschehen der letzten 10.000 durch charakteristische Zyklen im Millenniumsmaßstab geprägt war. In einer neuen Studie, die im Dezember 2012 in Nature Geoscience erschien, konnte ein US-amerikanisches Team um Dennis Darby von der Old Dominion University in Norfolk (Virginia) einen natürlichen 1500-Jahres-Klimazyklus für den Arktischen Ozean vor Alaska nachweisen. Die Forscher hatten hierzu einen Bohrkern untersucht, der das Klimageschehen der vergangenen 8000 Jahre umfasste. Insbesondere interessierten sich die Forscher für bestimmte eisenhaltige Körner, deren zeitliches Auftreten sie im Kern detailliert dokumentierten. Darby und seine Kollegen konnten zeigen, dass entsprechende Körner mit dem Eis nur während ganz …

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Sonne offenbart ihre volle Klimakraft: Äquator-Pol-Temperaturgradient schwankte im Takt der Sonnenaktivität

Die geologische Faktenlage ist eindeutig: Schwankungen der Sonnenaktivität beeinflussten zu allen Zeiten das Klimageschehen maßgeblich. Der heutige Weltklimarat ist ratlos. Mit seinem simplistischen Ansatz schafft es der IPCC nicht, die dokumentierten Klimaschwankungen der Vergangenheit zu reproduzieren. Bei groben Ansatzfehlern helfen auch die stärksten Computer nicht. Auf der Suche nach weiteren Verbindungsgliedern in der Sonne-Klima-Wirkungsreihe sind Willie Soon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und David Legates vom College of Earth, Ocean, and Environment an der University of Delaware auf einen spannenden Zusammenhang gestoßen. In einer gemeinsamen Studie, die im Februar 2013 im Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics erschien, konnten die Forscher …

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Die Sonne im Februar 2013: Der ominöse NASA-Doppelhöcker

Von Frank Bosse

Die NASA schenkte uns kürzlich wieder einen Film, bei dem es um die Sonnenaktivität geht. Diese lag im Februar so darnieder wie bereits im gesamten aktuellen Zyklus 24. Die Sonnenfleckenzahl (Sunspotnumber, SSN) betrug 38, das waren nur etwa 31% des „Normalen“, also dem Mittelwert aller bisher beobachteter Zyklen seit 1749. Grafisch sieht das so aus, wir vergleichen wie üblich mit dem Mittelwert (blau) und dem 5. Sonnenfleckenzyklus von 1798 bis 1810, dem Beginn des Dalton Minimums (SC5, hellrot):

 

Wir sind im 50. Monat seit Beginn des Zyklus im Dezember 2008, und auch der mittlere solare Zyklus befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Abwärtspfad. Die bisherige Geschichte des SC24 illustriert auch ein Bild, das die prozentuale  Aktivität  (100%=mittlere Aktivität aller bisherigen Zyklen) zeigt:

 

Im Mittel sind es etwa nur 40% des Normalwertes. Die NASA beurteilt in ihrem Film die Lage so: Es wird ein zweiter Sonnenaktivitäts-Peak erwartet. Der erste im Herbst 2011 läutete die Magnetfeldumpolung des Nordpols der Sonne ein. Der prognostizierte zweite Aktivitätspeak würde die Umpolung des Südpols der Sonne vorbereiten. Der SC24 wird im Film zudem mit dem SC14 vom Anfang des 20. Jahrhunderts verglichen. Es wird behauptet, auch dieser hätte einen „double peak“-Charakter gehabt und daher hätte er große Ähnlichkeit mit der Gegenwart. Wir wollen dies einmal nachprüfen.

 

 

Es sind die Monate nach Zyklusbeginn aufgetragen und der SC14 wurde korrigiert, um die „Waldmeier- Diskontinuität“ (nach Svalgaard 2012) auszugleichen. Seine SSN-Zahlen wurden daher mit 1,2 multipliziert.

 

Das erste was wir sehen: Der SC14 war gar kein „double peak“ sondern eher ein „sixpack“- Typ. Mindestens einen dieser Peaks ließ der SC24 schon einmal aus. Die Gesamtaktivität des SC14 war bedeutend höher als wir es momentan sehen. Ein Vergleich der akkumulierten SSN-Anomalie spricht Bände:

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Solarer 900-Jahresklimazyklus im westlichen Mittelmeer nachgewiesen

Die Sonnenaktivität schwankt in recht gut bekannten Zyklen, darunter unter anderem ein ausgeprägter Zyklus im Tausend-Jahres-Bereich, der auch als Eddy-Zyklus bezeichnet wird (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Dieser solare Zyklus verläuft synchon zu den großen globalen Temperaturschwankungen der letzten 2000 Jahre, zu denen die Römische Wärmeperiode, die Kältephase der Völkerwanderungszeit, die Mittelalterliche Wärmeperiode, die Kleine Eiszeit sowie die Moderne Wärmeperiode zählen. Ein französisches Forscherteam um William Fletcher hat kürzlich einen Bohrkern aus dem westlichn Mittelmeergebiet analysiert, aus dem die Wissenschaftler mithilfe von Pollen die Bewaldungsentwicklung der Region rekonstruieren konnten. Die Studie erschien im Februar 2013 im Fachmagazin …

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Solarer Gleissbergzyklus in 10 Millionen Jahre alten österreichischen Seenablagerungen nachgewiesen

Die Sonnenaktivität schwankt im Rhythmus von recht gut bekannten Zyklen. Darunter befindet sich auch der sogenannte Gleissberg-Zyklus, der im Mittel 90 Jahre beträgt. Wenn man genauer hinschaut, so splittet sich der Gleissberg-Zyklus in zwei leicht unterschiedliche Zyklendauern auf, die 55–82 und 110–123 Jahre betragen. Der Gleissberg-Zyklus ist aus zahlreichen Klimaarchiven der Erdgeschichte bekannt. Ein österreichisches Forscherteam um Andrea Kern vom Naturhistorischen Museum in Wien dokumentierte den Gleissberg-Zyklus jetzt auch in 10 Millionen Jahre alten Seenablagerungen in Österreich. Die Gruppe untersuchte den Fossilinhalt und gesteinsphysikalische Eigenschaften eines 2000 Jahre langen Intervalls aus dem Miozän. Auf Basis einer Spektralanalyse wurden kräftige Klimazyklen …

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Sonnenzyklen in 6 Millionen Jahre alten Sedimenablagerungen im Mittelmeer nachgewiesen

Ein italienisch-US-amerikanisches Forscherteam um Vincio Manzi von der Universität Parma hat im Dezember 2012 eine neue Studie im Journal of Sedimentary Research veröffentlicht, in der die Wissenschaftler charakteristische Sonnenaktivitätszyklen in 6 Millionen Jahre alten Mittelmeer-Ablagerungen nachweisen konnten. Zu dieser Zeit war das Mittelmeer von den Weltozeanen abgeschnürt und war ausgetrocknet. Dabei bildeten sich mächtige Salzschichten. Das Phänomen ist als „Messinische Salinitätskrise“ gut bekannt. Heute weiß man aber auch, dass das Mittelmeer nicht dauerhaft trocken lag, sondern das Klima in ständiger Bewegung war. Das Team um Vincio Manzi untersuchte eine 18 m dicke Salzabfolge in einer sizilianischen Salzmine, in welcher das …

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Neue Studie in Nature: Ostafrikanischer Dürretrend Teil eines natürlichen Zyklus

In den letzten Jahrzehnten ist es in Ostafrika immer trockener geworden. Heftige Dürren haben der Region stark zugesetzt. Der Schuldige hierfür war schnell gefunden: Es muss wohl der Mensch selbst gewesen sein, der durch seinen fortwährenden CO2-Ausstoß das ostafrikanische Klima nachhaltig geschädigt und den Regen vertrieben hat. So oder so ähnlich argumentieren zumindest etliche Umwelt- und Hilfsorganisationen wie zum Beispiel die Aktion Deutschland Hilft oder Greenpeace. Man muss kein Psychologe oder Marketingexperte sein, um die Intention hinter diesem Vorgehen zu erkennen: Mit Schuldgefühlen spendet es sich einfach besser. So funktioniert der moderne Ablasshandel. (Damit wir uns nicht mißverstehen: Spenden für den guten Zweck sind immer gut, insbesondere für Dürreopfer. Aber es ist unredlich und unnötig, hierfür die Wissenschaft zu verbiegen).

Eine neue Publikation im Fachmagazin Nature stellt nun den angeblich menschengemachten Dürretrend in Ostafrika in Frage. Ein US-amerikanisches Forscherteam von der Woods Hole Oceanographic Institution sowie dem Lamont-Doherty Earth Observatory um Jessica Tierney hat sich die Feuchtigkeitsentwicklung in Ostafrika näher angeschaut und Überraschendes zu Tage gefördert. Zwar konnten die Wissenschaftler anhand von geologischen Rekonstruktionen die stetige Austrocknung Ostafrikas während der vergangenen Jahrzehnte bestätigen. Jedoch gelang es der Gruppe auch, den Datensatz bis zum Jahr 1300 zurück auszudehnen. Im Kontext dieses 700 Jahre umfassenden Datensatzes entpuppte sich der Dürretrend der letzten Jahrzehnte als Teil eines mehrere Jahrhunderte umfassenden natürlichen Zyklus. Anders als zuvor angenommen, begann die Austrocknung nicht erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Zwischen 1680 und 1765 herrschte in Ostafrika eine ausgeprägte Feuchtphase (Abbildung 1). Dies entspricht dem Höhepunkt der Kleinen Eiszeit, als die globalen Durchschnittstemperaturen um mehr als 1 Grad tiefer als heute lagen. Interessanterweise war es im 14. und 15. Jahrhundert in Ostafrika genauso trocken wie heute. Das CO2 kann an dieser Entwicklung nicht beteiligt gewesen sein, da die Konzentration in der Atmosphäre vor Beginn der industriellen Revolution, also vor 1850, relativ stabil geblieben ist.

Abbildung 1: Feuchtigkeitsentwicklung von Ostafrika während der vergangenen 700 Jahre. Feucht nach oben, trocken nach unten. Quelle: Tierney et al. 2013.

 

Das Forscherteam um Jessica Tierney machte sich daher auf die Suche, um den natürlichen Antrieb der Feuchtigkeitsentwicklung in Ostafrika zu identifizieren. Dabei verglichen sie die Dürre-Daten auch mit der Temperaturentwicklung im Indischen Ozean. Und wer hätte es gedacht: Die beiden Kurven ähnelten sich in hohem Maße. Offensichtlich wird der Regen in Ostafrika vom Indischen Ozean maßgeblich mitbestimmt. Immer wenn es dort kalt ist, verstärkt sich der ostafrikanische Regen. Und wenn es warm wird, werden die Regenfälle seltener (Abbildung 2).

Abbildung 2: Feuchtigkeitsentwicklung von Ostafrika (blau; feucht nach oben, trocken nach unten) und Meerestemperatur der Makassar-Straße (rot; kalt nach oben, warm nach unten) während der vergangenen 700 Jahre. Quelle: Tierney et al. 2013.

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Solarer 90-Jahreszyklus in Klimaentwicklung Zentralchinas entdeckt

Die Sonnenaktivität ist durch periodische Schwankungen charakterisiert. Die wichtigsten Zyklen besitzen Periodendauern von 11, 22, 90 und 210, 1000 und 2100 Jahren und werden als Schwabe, Hale, Gleissberg, Suesss/de Vries, Eddy und Hallstatt Zyklen bezeichnet. Die Existenz dieser solaren Grundzyklen ist in der Wissenschaft unbestritten und wurden an vielen historischen Datenserien zur Sonnenaktivität nachgewiesen. Die Rekonstruktion der früheren Sonnenaktivität geschieht hierbei über Isotope von Beryllium und Kohlenstoff-14, die über die kosmische Strahlung erzeugt werden und deren Schwankungen in den Ablagerungen am Erdboden gemessen werden können. Im Oktober 2012 erschien im Fachmagazin Climate of the Past eine neue Arbeit von Cui et al., die einen 22 cm langen Tropfstein …

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Das vorindustrielle Klima in Süditalien änderte sich schon immer: Antrieb durch die Sonne?

Es ist gar nicht lange her, da wollte uns der Weltlimarat ernsthaft weismachen, dass das vorindustrielle Klima vor dem menschengemachten CO2-Anstieg um 1850 langweilig und monoton gewesen wäre. Dies war die berühmt-berüchtigte Hockey Stick-Temperaturkurve. Mittlerweile ist dieser Irrtum erkannt und die Kurve wieder einkassiert worden. Selbst der ursprüngliche Autor, der Amerikaner Michael Mann, verwendet sie nicht mehr. Eine Vielzahl von Studien hat seitdem das Klima der letzten 10.000 Jahre untersucht und starke Schwankungen feststellen können, die größenordnungsmäßig mit dem Klimawandel der letzten 150 Jahre zu vergleichen sind. Dies passierte wohlgemerkt alles zu einer Zeit, als CO2-Veränderungen noch keine Rolle spielten.

Die starke natürliche Variabilität des Klimas wurde nun in einer neuen Studie aus Süditalien bestätigt, die im Dezember 2012 im Fachmagazin Climate of the Past erschienen ist. Eine internationale Forschergruppe um Sebastien Joannin von der Universität Lyon untersuchte einen Sedimentkern, den sie aus dem Trifoglietti See in Süditalien gewannen. Anhand von Pollenuntersuchungen rekonstruierten sie die klimatische Geschichte der Region für die vergangenen 11.000 Jahre. Dabei entdeckten sie charakteristische Schwankungen im Jahrhundert- und Jahrtausend-Maßstab, mit einem steten Wechsel von Trocken- und Feuchtphasen.

Die Autoren beschränkten sich in ihrer Arbeit überwiegend auf die saubere Dokumentation der süditalienischen natürlichen Klimaschwankungen. Es stellt sich natürlich die Frage, was wohl der Antrieb des wechselhaften Klimas in der Region gewesen sein könnte. Die Autoren gehen darauf in ihrer Arbeit nicht weiter ein. Ein sytematischer Vergleich mit beispielsweise der Sonnenaktivitätsentwicklung wurde nicht vorgenommen. Die Sonne wurde in vielen Studien weltweit als Ursache einer solchen Millenniums-Klimazyklik bereits nachgewiesen. Wir haben die süditalienische Klimakurve daher einmal der Sonnenaktivität gegenübergestellt (Abbildung 1). Auch wenn dies nur ein grober „Quicklook“ sein kann, wird doch deutlich, dass viele der feuchten Phasen in solare Inaktivitätsphasen wie etwa jene der Kleinen Eiszeit fallen. Und wenn die Sonne aufdrehte, wurde es offenbar in Süditalien trockener. Rote vertikale Striche in der Abbildung markieren solarstarke Phasen, blaue Striche die Solarflauten. Es würde sich also in der Tat lohnen, die Originaldaten der Studie mit der Sonnenktivität zu vergleichen.

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Die Sonne im Januar 2013: Keine erwachende Aktivität

Von Frank Bosse

Die Sonnenfleckenzahl (SSN) laut SIDC betrug im Monat Januar 62,9, wobei rund zwei Drittel hiervon auf die Nordhemisphäre (NH) der Sonne entfielen (43,3). Die nackten Zahlen eines Monats sagen zunächst nicht viel. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Zyklus, aus monatlichen Mittelwerten aller detailliert beobachteter Zyklen 1-23 erzeugt (blaue Linie im folgenden Diagramm), sieht man allerdings die deutliche Abweichung des aktuellen 24. Sonnen-11 Jahreszyklus:

 

Im Diagramm ist ebenso der Verlauf des Sonnenzyklus (Solar Cycle – SC) SC5 dargestellt, der erste des Dalton Minimums vor 210 Jahren (hellrote, dünne Linie). Ihm ähnelt unser aktueller Zyklus Nummer 24 schon seit 10 Monaten sehr. Allein die Sonnenaktivitätsspitze im Herbst 2011 unterscheidet den SC24 vom „Flatliner“ um 1800. Gegenwärtig wird nur ca. 50% der „üblichen“ Aktivität verzeichnet. War das wahrscheinliche Maximum also bereits im November 2011 mit SSN=96,7? Vieles spricht dafür.

Es gibt immer wieder einige Tage mit höherer Aktivität, im Januar 2013 hatte manch ungeduldiger Beobachter um die Monatsmitte schon vermutet, die Sonne sei  endlich erwacht. Vom 3. bis 13. Januar war die Sonnenfleckenzahl (SSN) stets über 80, in der Spitze beobachtete man eine SSN von 107. Was danach jedoch folgte, konnte man als „Einschlafen“ bezeichnen. Für den Rest des Monats gab es eine SSN von im Mittel nur 35. Das ist sehr wenig, wenn man weiß, wie die Zahl SSN entsteht: Es werden die sichtbaren Flecken gezählt und die Regionen, in denen mehrere Sonnenflecken lokalisiert sind. Danach werden letztere mit 10 multipliziert und das Ergebnis der Summe der beobachteten Flecken hinzugeschlagen.

Machen wir ein Beispiel. Das ist das Bild der Sonne vom 2. 2. 2013:

Quelle: solen.info

 

Man erkennt nummerierte Flecken und Gebiete mit einem „S“ vorn angestellt. Dies sind magnetische Störungen, die keinen zählbaren Fleck produzieren konnten. Insgesamt erkennt man 14 Flecken in 4 Regionen. SSN ist dann also: 4 Regionen  entspricht 4 * 10= 40 plus 14 gezählte Flecken= 54.  Die SSN ist also nicht einfach die Anzahl der Sonnenflecken. Außerdem sieht man im Bild oben noch flächige Gebilde, als „CH…“ bezeichnet. Das sind „koronale Löcher“. Damit bezeichnet man Gebiete mit offenen Magnetfeldlinien, aus ihnen kann Sonnenmaterie bis zur Erde strömen. Das erzeugt also auch stärkeren Sonnenwind, allerdings bedeutend weniger als bei einem größeren Flare, einer Explosion auf der Sonne, hervorgerufen durch kollabierende Magnetfelder, die einen Sonnenfleck produzieren.

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Chinas Sommer-Regen schwankte im 20. Jahrhundert im Takt des 11-Jahres-Sonnenzyklus

Zalhreiche Fallstudien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass die schwankende Sonnenaktivität im Maßstab von Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden signifikant in das Klimaageschehen eingreift. Im Dezember 2012 erschien im Journal of Geophysical Research eine weitere eindrucksvolle Arbeit zu diesem Thema. Jing-Song Wang und Liang Zhao vom National Satellite Meteorological Center bzw. National Climate Center in Peking untersuchten im Rahmen einer Studie den Einfluss des solaren 11-Jahres-Aktivitätszyklus auf die Juni-Niederschläge verschiedener Regionen in China im 20. Jahrhundert. Hierbei prüften sie die Zusammenhänge mithilfe von sechs statistischen Methoden. In der Zusammenfassung ihrer Arbeit schreiben die beiden Forscher: Das Gebiet des Huaihe-Fluss-Beckens in Zentral-China befindet sich am Rand des Ostasiatischen Monsuns. Für …

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Solarer 210-Jahres Zyklus beeinflusste das Klima in Nordostbrasilien

Natürliche Klimafaktoren sind beim IPCC derzeit nicht hoch angesehen. Sie machen dem CO2 und anderen anthropogenen Treibhausgasen nur unnötig Konkurrenz und wurden daher kurzerhand an den Kindertisch gesetzt, ausgestattet mit fast vernachlässigbarem klimatischem Einfluss. Dies steht im krassen Gegensatz zu den zahlreichen Fallstudien, die fast wöchentlich nach Durchlaufen begutachteter Verfahren in internationalen Fachmagazinen veröffentlicht werden. So erschien im Dezember 2012 in den Geophysical Research Letters eine neue Studie einer brasilianisch – US-amerikanischen Forschergruppe um Valdir Novello von der Universidade de São Paulo in der es um die Klimageschichte Nordost-Brasiliens geht. Anhand eines Höhlen-Tropfsteins konnte das Monsungeschehen der Region für die letzten …

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Neuer Bericht des US-amerikanischen National Research Council zur Klimawirkung der Sonne

Die Klimawirkung der Sonne ist in zahlreichen geologischen Fallstudien eindrucksvoll beschrieben worden. Die aktuell vom IPCC verwendeten Klimamodelle gehen jedoch davon aus, dass Aktivitätsschwankungen der Sonne kaum eine Rolle für das heutige Klima spielen. Ein wahrhaftiges Enigma.

Diese Diskrepanz ist wohl auch dem National Research Council aufgefallen, einer der vier Nationalen Akademien der USA. Sie setzte ein interdisziplinäres Kommittee ein, das der Sache auf den Grund gehen sollte. Vor kurzem legte das Gremium nun seinen Bericht vor, der den Titel trägt „Die Auswirkungen von Sonnenaktivitätsschwankungen auf das Erdklima.“ Das Dokument kann von der Natioanl Academies Press als pdf kostenlos heruntergeladen werden. Die NASA Science News berichteten am 8. Januar 2013 ausführlich über die neue Studie (Fettsetzung ergänzt):

In the galactic scheme of things, the Sun is a remarkably constant star.  While some stars exhibit dramatic pulsations, wildly yo-yoing in size and brightness, and sometimes even exploding, the luminosity of our own sun varies a measly 0.1% over the course of the 11-year solar cycle. There is, however, a dawning realization among researchers that even these apparently tiny variations can have a significant effect on terrestrial climate. A new report issued by the National Research Council (NRC), „The Effects of Solar Variability on Earth’s Climate,“ lays out some of the surprisingly complex ways that solar activity can make itself felt on our planet.

Das Gremium erkennt an, dass Sonnenaktivitätsschwankungen signifikante Klimaeffekte ausüben können. Simplistische Ansätze, wie sie gerne von Sonnenskeptikern verwendet werden, scheinen die realen Zustände nicht wiederzugeben, die offenbar viel komplexer sind als bislang gedacht:

Of particular importance is the sun’s extreme ultraviolet (EUV) radiation, which peaks during the years around solar maximum.  Within the relatively narrow band of EUV wavelengths, the sun’s output varies not by a minuscule 0.1%, but by whopping factors of 10 or more.  This can strongly affect the chemistry and thermal structure of the upper atmosphere.

Die solaren Schwankungen verändern die Bedingungen in der Stratosphäre erheblich, zum Beispiel den Ozongehalt. Die Forscher haben mittlerweile komplizierte Wirkungsketten identifiziert, durch die die Stratosphäre mit den bodennahen Luftschichten der Troposphäre gekoppelt ist. In den Klimamodellen sind diese Vorgänge selbstverständlich noch nicht ordnungsgemäß eingebaut. Derartige bislang unbekannte Verstärkerprozesse könnten die Lösung des Sonne-Klima-Enigmas sein (siehe Kapitel 6 – Solarverstärker – unseres Buches „Die kalte Sonne„). Die NASA schreibt in ihrer Meldung weiter:

Many of the mechanisms proposed at the workshop […] relied on multi-step interactions between multiple layers of atmosphere and ocean, some relying on chemistry to get their work done, others leaning on thermodynamics or fluid physics.  But just because something is complicated doesn’t mean it’s not real.

Dann zitiert die NASA eine aufsehenerregende Studie, die jeden „Sonnenleugner“ zum Nachdenken bringen sollte:

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Die Sonne im Dezember 2012 – nur ein Drittel so aktiv wie im Durchschnitt

Von Frank Bosse

Pünktlich zu Neujahr gegen Mittag erschienen die neuen offiziellen Sonnenflecken (SSN)-Zahlen des SIDC zur Sonnenaktivität des Dezembers 2012: Gesamt 40,8 wobei die Nordhalbkugel der Sonne mit SSN= 29,8 etwas aktiver war als die Südhalbkugel. Wenn wir das mit einem durchschnittlichen Zyklus (als monatliche Mittelwerte der bisherigen 23 vollendeten Zyklen, blaue Linie) vergleichen, ergibt sich dieses Bild:

Die Abweichung im 48. Monat seit Beginn des Sonnenfleckenzyklus 24 (Solar Cycle 24, SC 24) betrug -72 und damit nochmals mehr als im Vormonat, der bei -63 ( SSN= 61,4 im November 2012) lag. Die Sonne hat gegenwärtig nur etwa 1/3 ihrer „normalen“ monatlichen Aktivität bei einem Maximum. Was wir auch sehen: ein aktuelles Unterbieten der Aktivität des SC5, der der erste des „Dalton Minimums“ mit Beginn um 1800 war.

 

Sonnenfleckenentwicklug der vergangenen 400 Jahre. Quelle: Wikipedia.

 

Der detaillierte Vergleich zu den vorangegangenen solaren Zyklen:

 

Alle SSN-Zahlen sind nach einer Arbeit von Leif Svalgaard korrigiert, indem die historischen Werte vor 1945 mit 1,2 und vor 1880 mit 1,4 multipliziert wurden. Der rapide Absturz der Aktivität seit dem Maximum des SC23 (Mitte 2000) ist sehr deutlich. Wird die Aktivität in den kommenden Monaten nochmals sehr ansteigen? Wahrscheinlich nicht, wir haben wohl das Maximum bereits gesehen (vergleichen Sie mit der Novemberausgabe der monatlichen Sonnenkolumne), nach den monatlichen Werten war es der November 2011, mit den geglätteten SSN-Zahlen des Februar 2012.

Welche Auswirkungen kann das auf uns Erdlinge haben? Die solare Gesamtstrahlung (Total Solar Irradiance, TSI) hat sich seit 2003 kaum verändert:

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