Pumpspeicher sei Dank: Wenn der deutsche Strompreis negativ wird, freut sich Österreich

Was für ein Irrsinn, twittert Annalena Baerbock, Co-Chefin der Grünen, anlässlich der Inbetriebnahmen des Kohlekraftwerks Datteln 4.

Eine interessante These zum Thema überteuerte Strompreise hat Frau Baerbock dann auch noch. Momentan sind es allerdings die EEG Kosten, die den Strom überteuern. Auf die Logik, warum ein Kraftwerk auf dem neuesten technischen Stand, das andere ältere Kraftwerke ersetzt, schlecht für das Klima ist, muss man auch erst einmal kommen. Die Frage ist, was der wirkliche Irrsinn ist.

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Neues vom Mann am Bügelbrett: Professor Volker Quaschning. Er prangert auf Twitter die Unterstützung der Lufthansa durch den Bund an. Zur Erinnerung, die Branche, für die er sich selbst als Experte bezeichnet, erhält pro Jahr Subventionen von 25-30 Mrd. Euro, allerdings ohne, dass davon etwas zurückfließt. Getragen wird das von den Beziehern von Strom und von der Natur bzw. Landschaft, die systematisch zerstört wird.

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Das Pfingstwochenende war in Deutschland sonnig, und es wehte Wind. Da dann Strom nicht bedarfsgerecht produziert wird, muss dieser nicht nur verschenkt werden, die Abnehmer bekommen sogar Geld dazu. Nicht zu früh freuen, die Abnehmer sind nicht deutsche Stromverbraucher sondern Betreiber im Ausland.

Man beachte den hohen Anteil von Frankreich und der Schweiz bei den Stromimporten aber auch Exporten. Auch die Österreicher freuen sich über das deutsche Geld und können die eigenen Pumpspeicher sehr günstig füllen, wenn wieder zu viel Strom in Deutschland produziert wird.

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Die Washington Post berichtet von einem ungewöhnlich kühlem Mai 2020. Die durchschnittliche Temperatur betrug in der US Hauptstadt 63,8 Grad Fahrenheit (ca. 17,6 Grad Celsius). Es war damit der kühlste Mai seit 2005. Mittlerweile sind auch in Sibirien wieder deutlich tiefere Temperaturen eingekehrt. Krasnojarks meldet nur noch Temperaturen um die 15 Grad. Der Sommerurlaub in Sibirien fällt besser dieses Jahr aus. Die von den Parents for Future Chemnitz postulierten Temperaturen um den Gefrierpunkt für Sibirien im Mai sind es allerdings nicht, aber die waren auch kompletter Blödsinn für das riesige Land.

Und noch eine schlechte Nachricht für Urlauber an der Ostsee, die in den nächsten 6 Wochen die Reise antreten wollen. Laut 46 Tage Forecast vom ECMWF wird es nass werden. Damit entfallen aber noch zwei liebgewonnene Ereignisse: Doomsday-Sirenen, die nun auf Waldbrände „verzichten“ müssen und die den Klimawandel für die Dürre verantwortlich machen werden sowie die Berichte, dass alles immer schlimmer würde. Was macht bloß unser Wettermann Özden Terli, sollte der Sommer 2020 tatsächlich zu kühl und zu nass werden? Vielleicht lernen, dass Wetter nicht gleich Klima ist?

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Kaum ein Tag ohne Stunt vom Mann am Bügelbrett, Professor Volker Quaschning. Diesmal rechnet er vor, was seine Familie die Beihilfen des Bundes für die Lufthansa kostet. Er rechnet gern, legendär die Zahl der getöteten Koalabären in Australien pro Umweltsau in Deutschland.

Kleine Gegenrechnung in der Hoffnung, dass man für eine Professur in Berlin möglicherweise Mathekenntnisse benötigt: Wieviel kostet die Energiewende eine deutsche Familie im Schnitt im Monat bzw. im Jahr? Das ist keine einmalige Summe wie bei der Lufthansa, die der Bund sogar sehr wahrscheinlich zurückerhalten wird, es entzieht den Haushalten Monat für Monat Kaufkraft und es wird immer mehr zu einem Wettbewerbsnachteil für Unternehmen.

Es kommt aber noch besser. Mittels einer selbsterstellten Grafik wird ein Anwachsen der Jobs in der Solarbranche prognostiziert, wenn man doch nur die Pariser Klimaschutzziele als Maßstab nimmt. Soweit bekannt hält Deutschland diese Ziele ein, aber was viel gravierender ist, die Zahlen des selbsternannten Experten scheinen absolut aus der Luft gegriffen. Laut MDR kommt die Solarbranche in Deutschland auf 24.000 Beschäftigte. Selbst bei günstigsten Prognosen (es fließen noch mehr Subventionen!) kämen laut MDR 50.000 dazu. Das ist meilenweit entfernt von den Quaschningschen Wunschzahlen.

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