Plumpes Bashing: Hat Elke Scholz das Buch überhaupt gelesen?

Am 25.09.2020 soll der nächste Aktionstag in Sachen Klima stattfinden. Die TAZ übergibt für diesen Tag die Chefredaktion an Klimaaktivisten u.a. von Fridays For Future und Extinction Rebellion. Der Dienst Meedia berichtet.

„Erwähnenswert: Auf prominente Gesichter der Bewegung, die „ohnehin von allen Medien zitiert werden“, will man dabei verzichten. Auch, wenn nicht namentlich genannt, sind hier wohl Aktivistinnen wie Luisa Neubauer gemeint, die zum Gesicht der deutschen „Fridays for Future“-Bewegung avanciert ist. Teile der Klimabewegung kritisieren die mediale Fixierung auf einzelne Personen seit längerem, ebenso wie die entsprechende Selbstinszenierung einzelner Aktivisten.

Die Zeitung TAZ hat eine gedruckte Auflage in der Woche von 50.000, davon sind 40.000 Abonnenten. Bei den Wochenendausgaben steigt es auf 64.000 gedruckte Auflage bzw. 50.000 Abonnenten. Nach ihren eigenen Worten hat die TAZ eine klimagerechte Sprache eingeführt. Aus Klimaerwärmung wird dann Klimaerhitzung. Wir haben darüber berichtet.

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Das Forschungsschiff Polarstern kehrt nach einem Jahr von seiner Expedition an den Nordpol zurück. Das Alfred Wegener Institut erhofft sich neue Erkenntnisse über die Klimasysteme der Erde. Weiterlesen im Weserkurier.

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General Electric baut keine neuen Kohlekraftwerke mehr. Mehr dazu in der FAZ.

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Erdgas und Erneuerbare Energien sind die Bereiche, die beim Anteil an der Stromproduktion im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland gewonnen haben. Laut Agora kam Gas beim Vergleich 05/2019 zu 05/2020 auf ein Plus von 11%, die Erneuerbaren Energien auf ein Plus von 8%. Kohleverstromung nahm nach Agora um 40% im ersten Halbjahr 2020 ab. Insgesamt liegen die Bereiche konventionelle Strom Erzeugung und die aus Erneuerbaren Energiequellen im 1. Halbjahr nahezu gleich auf.

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Die ökumenische Kirche auf Klimapfaden mit der Seite Klimapilgern.de. Pilgern dürfte eine sehr umweltschonende Art des Reisens sein. Ursprünglich hatte die Kirche ein Klimapilgern zum nächsten Umweltgipfel in Glasgow geplant. Da dieser wegen Corona ausfällt, wurde das Thema nun ins Netz verlegt. Webinare sollen das Pilgern ersetzen. Vor allem der Punkt am 28.09.2020 fällt auf: Droht ein Frühling ohne Vögel? Ob es dabei um die die Windkraftanlagen getöteten Greifvögel geht?

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Ein immer wiederkehrendes Thema: Amazon lässt Bewertungen zu, obwohl der Kauf des Produktes nicht verifiziert ist. So jetzt geschehen beim Buch „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten„. Natürlich kann sich jeder kritisch mit jedem Buch auseinandersetzen, aber in diesem Fall ist es nichts außer Bashing, weil auf nichts konkret eingegangen wird. Und weil das Wort Abzocke so gern inflationär in Besprechungen benutzt wird.

Das Buch ist ein Angebot, niemand muss es kaufen. Abgezockt wird man immer dann, wenn man gezwungen ist, etwas zu erwerben und daher (fast) jeden Preis akzeptieren muss. Wer auf einer Berghütte in 2000 Meter sitzt, wird mit dem Wirt schwerlich den Preis für Speisen und Getränke diskutieren können, wenn die Konkurrenz 2 Wander-Stunden entfernt sitzt. Hier aber wurde gar kein Preis akzeptiert, weil die Verfasserin (Elke Scholz?) das Buch wahrscheinlich gar nicht besitzt geschweige denn gekauft hat (kein verifizierter Kauf). Kein einziges Detail aus dem Buch ist in Ihrer „Rezension“ enthalten. Von daher ist so ein generelles Bashing sogar indirekt eine Anerkennung. In Ermangelung von fachlicher Kritik wird dann verbal mit der Schrotflinte geschossen in der Hoffnung, dass man schon irgendetwas trifft. Echt lahm Elke Scholz.

Falls Sie mit der Bewertung von Elke Scholz nicht einverstanden sind, dann wäre es toll, wenn Sie eine eigene Bewertung abgeben könnten. Vielen Dank an die Leser, die dies bereits getan haben. Dieses Feedback ist detailliert und nützlich.

Übrigens: Wegen der unerwartet großen Nachfrage, kommt es derzeit bei Amazon zu Lieferengpässen. Im Online Book Shop von Tichys Einblick gibt es unseren Informationen nach noch ausreichend Exemplare. Bitte dort versuchen. Dort gibt es übrigens auch eine ausführliche Leseprobe.

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Elon Musk verspricht günstiges Elektroauto von Tesla. Laut WELT nennt der Gründer von Tesla für ein neues Modell einen Preis von 25.000 Dollar, was ca. 21.000 Euro entspricht. Doch Obacht, auch vorherige Modelle hatten schöne Zielpreise und waren danach meist deutlich teurer. Musk ist in erster Linie halt ein guter Verkäufer und Entertainer.

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Der Aktivist Professor Volker Quaschning versteht die Welt nicht mehr. In einem Youtube Video beschwert er sich über die Strompreise von verschiedenen Ladesäulenbetreibern. Nun wird der Strompreis in Deutschland auch maßgeblich von den Umlagen und EEG Zuschlägen getrieben. Die sogenannte Energiewende ist also zumindestens zum Teil selbst mit Schuld. In einem Video mutmaßt er aber, dass die Autoindustrie, Anteilseigner des Ladesäulenbetreiber Ionity, absichtlich das Laden verteuert. Eine Art moderne Klima-Dolchstoßlegende.

Wie passt das aber zusammen mit erheblichen Investitionen deutscher Automobilbauer in den Bereich Elektroautos? Der Aktivist hat hier sogleich die Erklärung. Es sind die kurzfristigen Interessen einzelner Profitcenter der Konzerne, die die Preise in die Höhe treiben. Er spricht von einem auskömmlichen Preis und gibt diesen auch gleich vor, wie praktisch. Dabei vergisst er aber offensichtlich, dass die Ladesäulenbetreiber nicht unwesentliche Investitionen zu tätigen haben, die aus der Marge zwischen einem Einkaufspreis (der immer weiter steigt) und einem Verkaufspreis stammt, den Quaschning am liebsten gleich vorgeben möchte. Das ist ein netter Mischmasch aus Marktwirtschaft und Planwirtschaft.

Nächste Forderung: Der Staat soll gefälligst für die Infrastruktur sorgen. So etwas macht ein Staat aber nur ganz selten, denn ein Staat ist kein Unternehmen. Er betreibt ja auch keine Tankstellen für Benzin, selbst Infrastruktur wie die Bahn hat er an ein Unternehmen ausgegliedert. Ein Staat gibt fast immer nur die Leitlinien vor, den Rest machen Märkte.

Nun entsteht die Catch22-Situation. Die Strompreise bremsen die Energiewende bzw. die Mobilitätswende, wie sie sich Leute wie der Aktivist Quaschning wünschen, selbst aus. Der immer wieder geforderte weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien wird diese Entwicklung noch weiter fördern. Rufen deshalb so viele Grüne Lobbyisten nach Übernahme der gewaltigen Kosten durch den Staat in Form von Steuern? Das wäre dann aber nur ein auf dem Papier günstigerer Strompreis, also Augenwischerei. Das generelle Preisproblem löst es nicht.

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Nach der TAZ folgt nun der Stern. „Kein Grad weiter“ lautet der neue Titel, der gemeinsam mit Fridays For Future entstanden ist. Der Titel hat alles, was es nur gibt in Sachen Klima. Das Wort Krise und dramatisches Foto (vermutlich von den Bränden in Kalifornien). Immerhin, Klimakatastrophe hat man sich vielleicht noch für eine weitere Ausgabe aufgespart?!

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