Österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: Antriebe in Klimamodellen noch nicht einwandfrei verstanden

Am 8. Februar 2019 hielt Fritz Vahrenholt den Vortrag „Fallen Kosteneffizienz und Umweltschutz der Energiepolitik zum Opfer?“ bei den Kadener Gesprächen der Stiftung Marktwirtschaft. Die Powerpointfolien können Sie auf vahrenholt.net herunterladen.

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Am 22. Oktober 2018 wagte die NOAA eine Prognose: Der nordamerikanische Winter 2018/19 würde wohl besonders mild ausfallen. Das Gegenteil davon ist eingetreten, nämlich einer der kältesten Winter der jüngeren Geschichte. Prognosen sind heikel, besonders wenn sie die Zukunft betreffen…

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In der Wissenschaft gehören kontroverse Debatten zur Tagesordnung. Und das ist auch gut so, denn dadurch werden Modelle auf Herz und Nieren getestet. Allerdings gibt es einen Wissenschaftszweig, für den das nicht gilt. In den Klimawissenschaften nämlich herrscht bekanntlich ein 97%-iger Konses zu allen Themen. Die restlichen 3% sind Verrückte. Denn wer dem „Konsens“ offen widerspricht, kann seine Karriere vergessen. Er wird ausgegrenzt und von Projektfördermöglichkeiten ausgeschlossen. Also lieber Klappe halten. Umso mehr verwundert die kritische Beschäftigung der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit dem Thema Klimawandel. Auf der Webseite der ZAMG diskutieren die Wiener Wissenschaftler wichtige Kritikpunkte:

KRITIK

Zukünftige natürliche Klimaantriebe nicht berücksichtigt

Wenn der Anteil der einzelnen Klimaantriebe an der Entwicklung der globalen Temperatur von den Klimamodellen falsch eingeschätzt würde, auch wenn sie in Summe bisher ein realistisches Ergebnis geliefert haben, wären Zukunftssimulationen verfälscht. Darüber hinaus sind andere Klimaantriebe als der anthropogene in Zukunftsszenarien gar nicht berücksichtigt – sie lassen sich nicht vorhersagen.

Ein Problem der globalen Klimamodelle ist die Fokussierung der Modellgüte auf die Wiedergabe der gemessenen globalen Mitteltemperatur. Obwohl diese relativ gut simuliert wird, gibt es Bedenken, ob die Sensitivität der Modelle auf die unterschiedlichen Klimaantriebe (Sonnenaktivität, vulkanische Aerosole, Treibhausgase usw.) der Realität entspricht. Hinzu kommt, dass die Antriebe selbst mit ihrer erwärmenden bzw. abkühlenden Wirkung noch nicht einwandfrei verstanden sind. So ist es also möglich, dass ein Klimamodell die mittlere globale Temperatur richtig simuliert, jedoch aufgrund einer falschen Sensitivität des Modells bezüglich seiner Antriebe.

Anthropogener Klimaantrieb überbewertet?

Im 4. Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC (Solomon u.a. 2007) wird festgestellt, dass die Erwärmung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts „sehr wahrscheinlich“ durch den Anstieg der anthropogenen Treibhausgaskonzentration verursacht worden ist. Diese Aussage stützt sich auf die Simulationen einer Vielzahl an globalen Klimamodellen. Kritiker meinen, dass die Modelle eine zu starke Sensitivität für den Klimaantrieb CO2 aufweisen und beispielsweise den Einfluss der Sonne unterschätzen.

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Stärken-Schwächen-Analyse hilfreich

Es wird noch einige Zeit an Entwicklung brauchen, um die Balance der Antriebe in den Klimamodellen richtig wiederzugeben. Fundamentalkritik an der Leistung von Klimamodellen kommt jedoch Realitätsverweigerung gleich. Entscheidend bleibt, klar zu unterscheiden, welche Ergebnisse Klimamodelle mit einiger Sicherheit liefern können (vgl. Artikel zu Stärken) und welche noch nicht (vgl. Artikel zu Schwächen).

Ganzen Artikel auf der Webseite der ZAMG lesen.

 

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