CO2-Oper an der Mailänder Scala: „Konsumwütige geilen sich vor grell bestückten Regalen und an Obst aus Übersee auf“

Der schweizerische Staatssender SFR lehnte sich am 15. Mai 2015 klimatisch recht weit aus dem Fenster:

Wetterextreme nehmen wegen Klimawandel zu
Ob der Klimawandel und damit der Mensch für extreme Wetterkapriolen zuständig ist, kann die Wissenschaft nicht beantworten. Aber sie kann immer genauer aufzeigen, dass extreme Wetterereignisse wegen der Klimaveränderung häufiger auftreten.

Man weiß nicht, ob der Klimawandel zu mehr Extremwetter führt, aber Wetterextreme sollen angeblich häufiger auftreten, obwohl der IPCC in seinen letzten Berichten einräumen musste, dass bisher keine Zunahme des Extremwetters zu verzeichnen ist? Da ist schwer hinterherzudenken. Wie funktionierts? Der SRF behauptet:

Vor Kurzem hat Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH Zürich, in einer Publikation aufgezeigt, wie die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung für viel mehr Hitzetage sorgt. «Schon bei der heutigen Erwärmung von einem Grad sind mindestens die Hälfte, vielleicht drei Viertel der heissesten Tage durch den Menschen verursacht», sagt Knutti. Sollten wir uns in eine Erwärmung von zwei Grad hineinbewegen, wären wir bei fast 100 Prozent der heissesten Tagen, die eine Folge des weltweiten Klimawandels weltweit seien. Und damit zu dem, was die Klimaforschung nicht kann – und auch nie können wird. Nämlich die Klimaveränderung für einzelne Wetterereignisse verantwortlich machen, zum Beispiel für die gegenwärtige Dürre in Kalifornien.

Eine seltsame Beweisführung. Wenn man dies in der Justiz einführen würde, dann gäbe es sicher Proteste: Man sperrt 10 Verdächtige ein, die Hälfte davon hat wirklich etwas ausgefressen, die andere Hälfte ist unschuldig. Aber wer jetzt genau schuldig und wer unschuldig ist, bleibt ungeklärt. Ein höchst fragwürdiges Verfahren.

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Tolle Nachricht auf Spiegel Online am 5. Mai 2015:

Klimawandel: Fjorde schlucken mehr Kohlenstoff als gedacht
Unterschätzte Meeresarme: Die in Fjorden gebundene Kohlenstoffmenge ist viel größer als bislang angenommen. Sie binden 18 Megatonnen pro Jahr – das sind elf Prozent des Anteils aller Meere.

Ganzen Artikel auf Spiegel Online lesen.

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In Mailand findet derzeit die Weltausstellung statt. KS-Webmaster Sebastian Lüning war bereits da. Den bunten Marktplatz vor dem niederländischen Pavillon sollten Sie nicht versäumen, da herrscht eine Mordsstimmung. Anderswo geht es ruhiger zu. Vielleicht auch, weil das 0,3-Bier saftige 5 Euro kostet?

Anlässlich der Expo haben sind auch die Klimaaktivisten einige Aktionen ausgedacht. So gibt es in der berühmten Mailänder Scala ein Stück, das sich mit dem Klimawandel beschäftigt. BR Klassik hat sch das Spektakel angeschaut und rezensierte am 19. Mai 2015:

Klimawandel an der Scala Uraufführung der Expo-Oper „CO₂“
Giorgio Battistelli zählt aktuell zu den innovativsten Komponisten der italienischen Musikszene. Letzten Samstag kam seine „CO₂“ Oper auf die Bühne der Mailänder Scala. Das Opernhaus hat sich das global relevante Thema als Beitrag für die Expo 2015 gewünscht. […] Die Zerstörung der Erde aufzuhalten – den Klimawandel zu stoppen: Dafür wirbt er schon einmal an der Mailänder Scala mit enormen musikalischen Mitteln. 19 Gesangssolisten verlangt seine Partitur. Chor und Kinderchor und an die 100 Musiker im Orchestergraben, verstärkt durch einen Sampler und einen E-Bass, der funky Rhythmen zu einer grotesken Supermarktszene beisteuert. Konsumwütige geilen sich vor grell bestückten Regalen und an Obst aus Übersee auf – mit ernüchternden CO₂-Kilometerbilanzen, die dazu auf Spruchbändern vorbei ziehen.

Ganzen Artikel auf BR Klassik lesen.

 

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