Kritik am Umweltbundesamt: Wie mit Zahlen zum Klimawandel Politik gemacht wird

Prinz Charles hat sich geirrt, das gibt er jetzt ganz offen zu. Noch 2009 warnte er, die Erde würde innerhalb von nur 8 Jahren in eine Klimaapokalypse stürzen, wenn nicht schnell  gehandelt werden würde. Nun rückt der genannte Stichtag immer näher – und der Prinz bekam kalte Füße. Nein, er habe sich in der Prognose geirrt, so schnell komme die Klimakatastrophe dann doch nicht, sagt er jetzt. So verlängerte er kürzlich die Wartezeit bis zum klimatischen Weltuntergang um erstaunliche 33 Jahre. Erst 2050 sei nun mit dem Schlimmsten zu rechnen. Dann wird Charles 102 Jahre alt sein. Sehr praktisch. Noch ist unklar, ob er dann die Frist noch ein zweites Mal erweitern muss.

Nachzulesen am 28. Juli 2015 in der Washington Times.

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Was ist bloß beim Umweltbundesamt (UBA) los? Nun sind die Tricksereien sogar dem Tagesspiegel aufgefallen, der in Sachen Klimawandel ansonsten fest auf der UBA-Seite steht. Am 4. August 2015 kritisierte der Tagesspiegel:

Umweltbundesamt: Wie mit Zahlen zum Klimawandel Politik gemacht wird
Das Umweltbundesamt hat seinen Jahresbericht vorgelegt. Seine Chefin Maria Krautzberger betont negative Zahlen, obwohl die Entwicklung nach ihren eigenen Unterlagen positiv ist.
Nach den Zahlen des Bundesamtes sei der Verkehr mit 18 Prozent maßgeblich am Emissionsausstoß beteiligt. „Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der seine Emissionen seit 1990 nicht mindern konnte“, sagt Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (UBA). Ursache sei der Rebound-Effekt. So würden zwar effizientere Motoren gebaut, die Reduktion des Schadstoffes jedoch durch größere und schwerere Autos wieder aufgehoben. Wichtig sei, die Schadstoff-Grenzwerte weiter zu senken. Auch eine generelle Tempobegrenzung wäre wünschenswert, sagte die Präsidentin des Bundesamtes weiter. Konkrete Pläne gebe es dazu aber nicht. Die Präsidentin des Bundesamtes wies darauf hin, dass der Schadstoffausstoß durch den Verkehr zwischen 1990 und 2012 um 0,6 Prozent gestiegen sei. Betrachtet man aber den Zeitraum ab dem Jahr 2000, ergibt sich laut eigenen Zahlen ein anderes Bild. Demnach ist der Ausstoß um mehr als ein Prozent gesunken. Darauf wies die UBA-Chefin aber in der Pressekonferenz nicht nicht hin.

Ganzen Artikel im Tagesspiegel lesen.

Bereits am 14. Juli 2015 gab es im Tagesspiegel Kritik am UBA:

Risikobewertung nicht wissenschaftlich genug: Kritik am Umweltbundesamt
Um Risiken für die Umwelt einschätzen zu können, leistet sich der Bund das Umweltbundesamt. Jetzt fordert der Wissenschaftsrat von den UBA-Forschern mehr Wissenschaftlichkeit in ihrer Risikobewertung. […] Aus der Veröffentlichung von Risikobewertungen der Bundesbehörde müsse „generell hervorgehen, wie belastbar diese aus wissenschaftlicher Sicht sind“. Dies gelte besonders, wenn die Risikobewertung wissenschaftlich (noch) nicht eindeutig gesichert ist. Wenn das Amt eine Frühwarnung als verpflichtend ansieht, müssten die unterschiedlichen Standpunkte innerhalb und außerhalb des UBA differenziert dargelegt werden.

Weiterlesen im Tagesspiegel.

Auch wir hatten uns an dieser Stelle bereits mehrfach kritisch mit dem UBA beschäftigt:

 

 

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