Stefan Rahmstorfs Albtraum

Kürzlich wurde die 25. Ausgabe der „Coastline Reports – Aktuelle Küstenforschung an der Nordsee“ veröffentlicht. Das pdf ist im Internet frei verfügbar. Auf den Seiten 45-58 (pdf-Seiten 53-66) findet sich ein Artikel einer Forschergruppe um Helga Wiederhold vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover mit dem Titel „Nordseeinseln im Klimawandel – die Nordfriesische Insel Föhr und die Ostfriesische Insel Borkum„. In der Einführung schreiben die Autoren:

Über die Tendenzen der künftigen Klimaentwicklung der Nordseeregion herrscht weitgehende Übereinstimmung: ein allgemeiner Anstieg der Temperaturen, vermehrtes Aufkommen von Extremwetterlagen und eine Verlagerung der Hauptniederschlagsperiode in das Winterhalbjahr.

Im Literaturverzeichnis findet man den mittlerweile veralteten IPCC-Bericht von 2007 sowie eine Arbeit von Stefan Rahmstorf zitert. Aber herrscht in diesen Punkten wirklich Übereinstimmung? Beim Wetterdienst der Nordsee-Nation Großbritannien gibt es – anders als behauptet – offenbar keinen Konsens: „Klimaprognose des Britischen Wetterdienstes: Temperaturen werden bis 2019 entweder steigen, sinken oder so bleiben wie sie sind„. Im Gegenteil, dem nordatlantischen Raum steht wohl eher eine Abkühlung ins Haus: „Neue Geomar-Studie: Nordatlantik wird sich im kommenden Jahrzehnt leicht abkühlen„. Das sieht auch diese Arbeit so: „Neue Arbeit in den Geophysical Research Letters: Ozeanzyklen führen in den kommenden 15 Jahren auf der Nordhalbkugel zu leichter Abkühlung„. Und im neuen IPCC-Bericht steht, dass man bei den Extremwetterlagen noch immer keine robuste Zunahme nachweisen kann. Die Autoren um Helga Wiederhold sollten dringend über ein Korrigendum ihres Artikel nachdenken.

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Wenn Fakten und Argumente nicht überzeugen können, dann muss man halt über die emotionale Schiene argumentieren. Klimaaktivisten haben nun eine Webseite ins Leben gerufen, auf der IPCC-nahe Wissenschaftler in handgeschriebenen Briefen ihre Klimasorgen ausbreiten. Einer der Schreiber ist Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Er berichtet über einen schlimmen Albtraum:

Quelle: isthishowyoufeel.weebly.com

 

Nicht schön. Aber das kann passieren, wenn man unzähige Male die Feuerwehr umsonst gerufen hat. Irgendwann ist das Vertrauen vollständig zerstört, und die Feuerwehr bleibt lieber auf der Wache und spielt Karten. Panikmache schadet der Glaubwürdigkeit des Vorsorgeprinzips.

Siehe z.B.:

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Gerhard Stenkamp hat in seinem Blog ‚Gedanken und Gefühle‘ einen offenen Brief an Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning veröffentlicht. Darin äußert er Kritik an unserem Buch „Die kalte Sonne“. Er bat uns, auf die Kritik einzugehen. Unsere Antworten veröffentlichte er hier und hier. Hierauf verfasste er wiederum eine Antwort, Teil 1 und Teil 2. Viel Spaß beim Schmökern.

 

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