Munich RE: Versicherte Schäden von Naturkatastrophen des Jahres 2019 liegen im inflationsbereinigten Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre

Die Posse bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geht weiter

Nachdem sich die DFG dem Governance by Shitstorm unterworfen hat, geht die Geschichte um den Satiriker Dieter Nuhr jetzt in eine weitere Runde. Zunächst versuchte die DFG den Shitstormern zu gefallen und kommentierte die Entscheidung, den Kommentar von Nuhr zurückzuziehen. Die WELT berichtete:

„Die Gemeinschaft teilte WELT am Freitag mit, man sei „offensichtlich zu einer falschen Gesamteinschätzung seiner Haltung gegenüber Wissenschaft und der Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse gekommen““.

Aber auch Nuhr gegenüber machte man einen kleinen Rückzieher und entschuldigte sich, allerdings eher dafür, dass man den Beitrag offline genommen hat, ohne den Kabarettisten zu informieren. Nochmal die WELT:

„Am Ende der Mitteilung bietet die Forschungsgemeinschaft Nuhr schließlich an, „eine im Lichte der aktuellen Debatte kommentierte“ Fassung seines Kommentars wieder online zu stellen. Das jedoch kommt für Nuhr nicht infrage. „Ich habe der DFG untersagt, mein Statement ‚kommentiert‘ online zu stellen“, teilt er gegenüber WELT schriftlich mit. „Was soll das denn? Alle anderen sagen frei ihre Meinung und meine wird mit einer Warnung versehen wie eine Zigarettenpackung.“

Auch in der NZZ sind die DFG und Dieter Nuhr ein Thema. Der Artikel geht auf den neuen Begriff Cancel Culture ein. Bei Nuhr wurde von empörten Zuschauern eigentlich nach jeder ARD-Sendung die Absetzung bei seinem Haussender RBB gefordert.

„Ein Online-Mob will keinen Meinungsaustausch. Er will die Person, über die er sich empört, entlassen oder gelöscht sehen. Diesen Gefallen darf man ihm nicht tun, weil er sonst bei nächster Gelegenheit wiederkommt und weitere Köpfe fordert.

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Ein Whitepaper auf der Seite Power Engineering, es stammt von Firetrace International, geht von mehr Bränden in Windparks aus. Im Laufe des Lebenszyklus eines Windparks ist mit 2 größeren Bränden zu rechnen. Durch größere Anlage steigt das Risiko zudem. Vor diesem Hintergrund scheint die Forderung nach Aufstellung weitere Anlagen in Wälder sehr zweifelhaft.

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Pressemitteilung der Munich Re am 8.1.2020:

Wirbelstürme mit Milliardenschäden prägen Bilanz der Naturkatastrophen 2019

–Schwere Taifune in Japan verursachen höchste Schäden des Jahres

–Hurrikan Dorian, der stärkste Wirbelsturm 2019, verwüstet die Bahamas – US-Festland weitgehend verschont

–Insgesamt verursachen Naturkatastrophen Schäden von 150 Mrd. US$, rund 52 Mrd. US$ waren versichert – Im Rahmen des langfristigen Durchschnitts

–Humanitäre Tragödie durch Zyklone in Mosambik – Mehr als 1.000 Tote – Besserer Schutz dringend nötig

Die Naturkatastrophen-Bilanz 2019 im Überblick

820 Naturkatastrophen verursachten Gesamtschäden von 150 Mrd. US$, die damit etwa dem inflationsbereinigten Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre entsprachen. Ein kleinerer Teil als im Vorjahr war versichert: rund 52 Mrd. US$. Das lag unter anderem an dem höheren Anteil von Flutschäden, die auch in Industrieländern seltener versichert sind als Sturmschäden. Der Anteil der versicherten Schäden an den Gesamtschäden von gut 35% entspricht dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre – ein Hinweis auf die immer noch sehr große Versicherungslücke insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Weltweit kamen im vergangenen Jahr rund 9.000 Menschen bei Naturkatastrophen ums Leben (Vorjahr 15.000). Damit bestätigte sich immerhin der Trend zu niedrigeren Opferzahlen durch bessere Vorbeugung. Im Schnitt der vergangenen 30 Jahre starben rechnerisch jedes Jahr rund 52.000 Menschen bei Naturkatastrophen.

Zweites Jahr mit Rekordschäden durch tropische Wirbelstürme in Japan

Japan wurde wie schon 2018 von sehr schweren Taifunen getroffen: Innerhalb von anderthalb Monaten trafen mit Hagibis und Faxai zwei ähnlich starke tropische Wirbelstürme den Großraum Tokio. Während Faxai durch die Tokyo Bay zog und mit Windgeschwindigkeiten von 170 km/h in der Großstadt Chiba auf Land traf, zog Hagibis etwas weiter nordwestlich direkt über den Ballungsraum Yokohama und Tokio hinweg.

Die Besonderheit von Hagibis waren extreme Niederschläge, auch weitab vom Sturmzentrum. Stellenweise fielen innerhalb von zwei Tagen 1000 Millimeter (1000 Liter pro Quadratmeter) Regen, vielerorts binnen 24 Stunden 40% des üblichen Jahresniederschlags. An vielen Flüssen brachen Dämme. Sehr viele Gebäude wurden schwer beschädigt, zahlreiche Industriebetriebe überschwemmt.

Die beiden Zyklone waren gemessen an den Gesamt- und den versicherten Schäden die teuersten Naturkatastrophen des Jahres. Nach vorläufigen Schätzungen betrugen die Gesamtschäden durch Hagibis 17 Mrd. US$, davon waren etwa 10 Mrd. US$ versichert. Faxai verursachte geschätzte Gesamtschäden von rund 9 Mrd. US$, wegen des höheren Anteils an stärker versicherten Sturmschäden betrug der versicherte Schaden etwa 7 Mrd. US$.

Die meteorologische Besonderheit der diesjährigen Taifunsaison: Wie im Vorjahr wurde sie von der natürlichen Klimaschwankung „El Niño Modoki“ beeinflusst, einer Schwankung der Wassertemperaturen im tropischen Pazifik. Unter diesen Bedingungen werden Zugbahnen von Taifunen häufiger in Richtung Japan gelenkt. Insgesamt verlief die Taifunsaison im Nordwest-Pazifik gemessen an der Sturmanzahl nahe am langfristigen Durchschnitt.

Ernst Rauch, Chef-Klima- und Geowissenschaftler von Munich Re, sagte: „Die Taifunsaison zeigt, dass wir in unseren Risikobewertungen kurzfristige natürliche Klimaschwankungen ebenso wie langfristige Trends durch den Klimawandel berücksichtigen müssen. Insbesondere häufen sich Wirbelstürme mit extremen Niederschlägen, so wie 2019 Hagibis in Japan oder 2017 Hurrikan Harvey in den USA. Diese Veränderungen zu kennen kann Grundlage für weitere schadenmindernde Vorsorgemaßnahmen sein.“

Weiterlesen bei der Munich RE.

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Claudius Seidl in der FAZ 2013:

Hexenverfolgung und Klimawandel: Der Winter der Welt

Im 17. Jahrhundert brannten mitten in Deutschland die Hexen und die Hexer. Die Geschichte vom Bischof, der zur Hetzjagd aufruft, ist von erstaunlicher Aktualität. Eine Erzählung vom Klimawandel.

Weiterlesen in der FAZ 2013

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Sie haben sich lange über das 97%-Paper von Cook et al. 2013 geärgert? Dann kommt hier die Entwarnung. Das Paper war offenbar fehlerhaft. Denn ein neues Paper von Powell 2019 im Bulletin of Science, Technology & Society hat diesen Wert jetzt korrigiert: Die 97% waren falsch. Laut Powell unterstützen nämlich 100% aller Wissenschaftler den anthropogenen Ursprung der Klimaerwärmung:

Scientists Reach 100% Consensus on Anthropogenic Global Warming

The consensus among research scientists on anthropogenic global warming has grown to 100%, based on a review of 11,602 peer-reviewed articles on “climate change” and “global warming” published in the first 7 months of 2019.

James Powell ist vermutlich einer der wenigen Geologen weltweit, der dem Klimaaktivismus verfallen ist. Zusammen mit Hockeystick-Michael-Mann versuchte er unliebsame Sponsoren aus dem Amerikanischen Naturkundemuseum zu verbannen.

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SWR-Film: Das Jahr ohne Sommer. Die Auswirkungen des Tambora-Ausbruchs 1815 auf Baden-Württemberg

Behind the scenes:

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