Medienecho – Tag 21 (26.2.2012)

Auf klimaretter.info äußerte sich jetzt Prof. Hartmut Graßl, bis 2005 Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI), nun doch noch einmal zu unserem Buch „Die kalte Sonne“. Noch vor gut einer Woche hatte er im Rahmen einer Sendung auf N3 auf die Frage geantwortet, was er denn von dem Buch halte: “Ach, eigentlich habe ich keine Lust zu solchem Stuss irgendwas zu sagen”. Nun hatte er wohl doch noch mal Lust verspürt. So richtig schlau wird man aber trotzdem nicht, was er eigentlich meint. Graßl spricht in Rätseln: „Zukünftige Klimaänderungen stellt man nicht fest, indem man eine immer vorhandene natürliche Klimavariabilität durch die Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre und/oder die nicht vorhersagbaren Schwankungen der Sonnenenergie (im 11jährigen Zyklus sind es seit 1978 etwas weniger als ein Promille) in einer kurzen Zeitspanne von ein oder zwei Jahrzehnten zu  Hauptakteuren macht.“ Es scheint, Graßl betrachtet  die natürlichen Klimaeinflüsse einfach als wahlloses „Rauschen“. Ein großer Fehler. Der Blick zurück in die Klimaarchive zeigt, dass dies keinesfalls so ist. Ozeanische Zyklen wie die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) können mit geologischen Methoden viele hundert Jahre zurückverfolgt werden. Der Zyklus ist in den geologischen Daten klar zu erkennen und alles andere als ein Rauschen. Die geologischen Fachpublikationen sind dem Physiker und Meteorologen Graßl offensichtlich nicht bekannt. Auch die Sonnenaktivität unterliegt deutlichen Zyklen, die sehr gut in der Fachliteratur dokumentiert sind. Graßls Äußerungen sind grob irreführend und wenig erhellend.

 

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