Klimawandel könnte deutschen Bauern verbesserte Ernten bringen

Den Klimawandel hat es immer gegeben. Stets hat es Sieger und Verlierer gegeben. Nehmen wir zum Beispiel mal Schleswig Holstein. In der letzten Eiszeit lag damals in der östlichen Hälfte ein Kilometer Eis auf dem Land. Mit dieser Gegend konnten die Schleswig-Holsteiner zu dieser Zeit relativ wenig anfangen. Andererseits gab es auch Gewinner. Große Teile der Nordsee waren damals trocken gefallen. Insbesondere die Jäger freute dies sehr, da sie ihre Pirsch bis auf die Doggerbank ausdehnen konnten, die später in den Nordseefluten versank.

Auch der aktuelle Klimawandel erzeugt wiederum Sieger und Verlierer. Meist wird nur über die negativen Seiten berichtet. Das liest sich besser und der Leser liebt halt das Gruselige so sehr. Die Positivfolgen sind jedoch mindestens genauso interessant. So berichtete Die Welt am 12.9.2012 über bessere Ernteprognosen für deutsche Bauern:

Die deutschen Bauern könnten nach Ansicht von Experten die großen Profiteure des Klimawandels werden. Die Erntemenge ließe sich um bis zu 40 Prozent steigern – dank der Temperaturen bei der Aussaat. […] „Tendenziell wird der Klimawandel die Erntemenge in Deutschland erhöhen“, sagte der Vize-Präsident des DBV, Werner Schwarz. Vorstellbar sei langfristig ein Anstieg um 30 bis 40 Prozent. Diese Zahlen seien aber nur Vermutungen, betonte Schwarz. Positiv wirke sich aus, dass die Bodentemperatur im wichtigen Aussaatmonat April im Mittel deutlich angestiegen sei, zwischen 1962 und 2012 um rund fünf Grad. Darum könnten die Pflanzen früher wachsen und geerntet werden, was wiederum eine zweite Aussaat auf derselben Fläche erlaube. Dabei legten die Bauern aber Wert darauf, die Böden nicht zu schädigen. Zusätzlich ermöglichten höhere Temperaturen und weniger Fröste künftig den Anbau neuer und ertragreicherer Sorten. DWD und DBV hoben besonders den Maisanbau in Deutschland als einen Gewinner des Klimawandels hervor. Auch die Erntemengen bei Hirse, Soja und Zuckerrübe würden voraussichtlich steigen. Diese Pflanzen würden von den höheren Niederschlagsmengen im Sommer profitieren.

 

Es gibt aber auch andere Profiteure der klimatischen Veränderungen. So soll der Klimawandel den Albatrossen zugute kommen.Eine britische Studie fand, dass die Klimaerwärmung frischere Blaubeeren, artenreichere Fische und weniger Wintertote bringen wird. Auch die Winzer an der Saar sollen vom Klimawandel profitieren, heisst es. Im Südwesten Deutschlands sollen künftig empfindliche Rebsorten wie Cabernet-Sauvignon wachsen. Und schließlich sieht sich die Stadt Syke bei Bremen als Profiteur des Klimawandels. Hier hofft man auf mehr Radtouristen und stellt bereits hierfür neue Sitzbänke auf.

 

Siehe auch Artikel im Schwarzwälder Boten.
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