Universität von East Anglia empfiehlt Studierenden in der Dusche zu urinieren, um das Klima zu schützen

Mojib Latif pflanzte im Oktober 2014 in Nordhastedt einen Klimabaum. Nur wenige Tage später antwortete das Kalte-Sonne-Team: Chefredakteur Sebastian Lüning aß zunächst einen Klimajoghurt und trank dann einen Klimatee. Wie wird Latif nun darauf reagieren?

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Wir sahen es kommen: Das Webportal des Beschaffungsdienstes GaLaBau – der Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau – mahnte am 6. November 2014, den Winterschutz für Gartengehölze nicht zu vernachlässigen:

Klimawandel erhöht die Gefahr von Frostschäden
Nach den milden Temperaturen des letzten Winters fragen sich Gartenbesitzer, ob es aufgrund des Klimawandels überhaupt noch notwendig ist, Bäume und Sträucher vor Frost zu schützen. „Unbedingt!“, stellt Helmuth Schwarz vom Bund deutscher Baumschulen e.V. (BdB) fest. „Selbst wenn die Jahresdurchschnittstemperatur in den meisten Lagen heute höher liegt als früher, so sind die absoluten Temperaturen unverändert.“

Wegen der Klimaerwärmung wird es zu mehr Frostschäden kommen. Und nachts scheint die Sonne heller als tagsüber, soviel steht fest.

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Die Universität von East Anglia im englischen Norwich hat nun alle Studierenden aufgefordert, möglichst beim Duschen zu urinieren, um Wasser zu sparen und damit das Klima zu schützen. Die BBC berichtete am 9. November 2014 über die lobenswerte Aktion:

The Go with the Flow campaign is the brainchild of students Debs Torr and Chris Dobson, from the University of East Anglia (UEA) in Norwich. They want the university’s 15,000 students to take their first wee of the day while having their morning shower. […] Mr Dobson said: „We’ve done the maths, and this project stands to have a phenomenal impact.

Viel Erfolg beim Ausprobieren. Sollte sich die Aktion als Erfolg erweisen, könnte man die Kampagne sicher auch auf große Geschäfte ausweiten.

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Der kürzliche G20-Gipfel in Brisbane war für alle Beteiligten nicht ganz einfach. Russlands Präsident Vladimir Putin brachte gleich eine ganze Flotte von Kriegsschiffen mit. Dabei ging es offenbar gar nicht so sehr um Sicherheit oder Einschüchterungsversuche, sondern vielmehr um klimawissenschaftliche Aspekte, wie Spiegel Online am 15. November 2014 aufklärte:

Selbst die Kritik an der Entsendung von Kriegsschiffen vor die australische Küste ließ der Kreml-Herrscher vor seiner Ankunft in Australien noch schnell flapsig kontern, wie australische Zeitungen heute berichten. Die Kriegsschiffe würden ihre Reichweite testen für den Fall, dass sie in der Antarktis zum Klimawandel forschen müssten.

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Die Karibik-News berichteten am 28. Oktober 2014, dass die Region in großer Gefahr schwebt:

Klimawandel bedroht Küsten und Berge der Dominikanischen Republik
Der Klimawandel ist direkt für die Erosion die an der Küste, den Stränden und Mangroven nagt und mit der sich das Umwelt- und Tourismusministerium angesichts der negativen Folgen für die Nachhaltigkeit im Tourismus und der Entwicklung der betroffen Gemeinden beschäftigen müssen, schuld.

Und was das heißt ist klar: Die Industrieländer müssen die Dom Rep jetzt natürlich für diese Erosion entschädigen, die es früher, in der guten alten vorindustriellen Zeit natürlich nicht gegeben hat. Oder haben die Bewohner eventuell selber Schuld an der Entwicklung? Das World Resources Institute hat 2010 die Situation analysiert:

Modeling the potential impacts of coral reef decline on beach erosion. In their natural state, beaches are in a dynamic equilibrium between the sources that supply their sand and the forces that erode it. Corals and other organisms that inhabit coral reefs supply sand to adjacent beaches and control the rates of beach erosion by reducing the energy of incoming waves. The Dominican Republic has suffered from increased rates of beach erosion in recent years. This study uses an Excel-based model to examine the role of coral reefs in reducing wave energy and to estimate the potential increase in beach erosion that could result from further degradation of the reefs. We find that 10 years after the disappearance of live corals, erosion rates could increase by more than 100 percent on eastern beaches and by more than 65 percent in the south.

Slowing the pace of beach erosion in the Dominican Republic will require protecting the ecosystems that help to protect the coastline, including coral reefs, mangroves, and sand dunes. Regulations for coastal development should be strengthened and enforced, including limiting construction in sensitive areas. The protection of coral reefs will require curbing overfishing, reducing pollution (both from the hotel industry and from agricultural runoff), and reducing deforestation.

Die Küstenerosion verstärkt sich, wenn die schützenden vorgelagerten Korallenriffe absterben. Und diese gehen in der Dominikanischen Republik nicht etwas wegen des Klimawandels zurück, sondern weil an ökologisch sensiblen Stellen gebaut, das Meer überfischt und Abwässer ungeklärt eingeleitet wurden. Nix Klimwandel.

 

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