Klima-Aktivisten sorgen für Stürze bei der Tour de France

Nicht nur hohe Temperaturen machen den Fahrern bei der Tour de France zu schaffen, auch Klimaaktivisten, die den Kurs blockierten. Für den Niederländer Steven Kruijswijk bedeutete der Sturz, hervorgerufen durch die Aktion, das Ende der Tour. Das berichtet die Welt. Vielen Medien war das übrigens keine Meldung wert, was auch immer der Grund sein mag. Müssen eigentlich erst Menschen ernsthaft zu Schaden kommen, damit dieser Wahnsinn mit der Billigung von ernsthaften Beeinträchtigungen bei Menschen durch solche Aktionen aufhört? Es handelt sich um eine Fahrradtour kein Formel 1 Rennen.

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Geliefert wie bestellt. So könnte man das Gutachten bezeichnen, dass das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat. Es sollte die Schäden durch den Klimawandel aufzeigen. Die entsprechende Meldung ging durch die Medien, inkl. der Zahlen, die ermittelt wurden. Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht, meint Axel Bojanowski von der Welt (Bezahlartikel) und verweist auf ganz andere Zahlen.

“Ein Anstieg von Wetterschäden aufgrund des Klimawandels lässt sich weltweit nicht feststellen. Daten der Europäischen Umweltbehörde EEA zeigen auch keine Zunahme der Unwetter-Schäden in Europa in den vergangenen 30 Jahren – und das, obwohl sich die Wirtschaftsleistung in der Europäischen Union seither mehr als verdoppelt hat und entsprechend mehr Sachwerte in einem Unwetter zerstört werden könnten. In Deutschland betrugen die ökonomischen Kosten für Unwetter seit 1980 laut EEA nicht mal ein Tausendstel der Wirtschaftsleistung.”

Bojanowski spricht daher von Taschenspielertricks und einem PR Coup der Bundesregierung.

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Italien wird russisches Gas durch Lieferungen aus Algerien kompensieren. Das berichtet die Tagesschau.

“Durch die nun unterzeichneten Verträge bekommt Italien bis zum Winter vier Milliarden Kubikmeter mehr Gas aus Algerien als bislang vorgesehen. Das ist mehr als ein Fünftel der Menge, die Italien aufgrund der reduzierten Lieferungen aus Russland ausgleichen muss und damit ein wichtiger Schritt für mehr Energiesicherheit im Winter. Insgesamt erhält Italien nun 21 Milliarden Kubikmeter Gas aus Algerien. Russland hatte dem Land 2021 rund 29 Milliarden Kubikmeter geliefert.”

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Die FAZ hat eine aufwendig gemachte Multimedia Seite zum Thema Windkraft in Hessen veröffentlicht. Wohin mit all den Windrädern, lautet der Titel. Es wird sehr schnell klar, dass nicht nur klagende Anwohner Auswirkungen auf den Ausbau haben. Auch andere Faktoren wie Flugsicherheit oder der Denkmalschutz haben einen Einfluss auf die Standorte. Beim Denkmalschutz ist es mittlerweile nicht nur der Blick zu einem geschützten Objekt, sondern auch von ihm weg. Mal sehen, wann sich die Wut der einschlägigen Protagonisten gegen diese Faktoren richtet. Mit Natur- und Artenschutz wurde ja bereits ein Gut erfolgreich auf den Müllhaufen geworfen.

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Das muss man Kevin Kühnert von der SPD lassen, er scheint ein Realist zu sein. In Sachen Abschalten der Gaspipeline Nordstream 1 macht er sich keine Illusionen laut Tagesschau.

Die Kritik aus der Ukraine am Festhalten an der Pipeline sei verständlich, sagte Kühnert. Es gelte aber weiter die Devise der Bundesregierung, dass die Sanktionen gegen Russland Putin härter treffen müssten als Deutschland. Inzwischen sei völlig klar, dass die Gasversorgung für Deutschland keine Kleinigkeit sei, wie manche noch im März oder April geglaubt hätten. „Insofern müssen wir hier einfach eingestehen: Diese Maßnahme, ein Abschalten dieser Nord-Stream-1-Pipeline, würde uns härter treffen als Putin – und zwar sehr deutlich“, sagte Kühnert. Es sei eine „traurige Wahrheit“, dass Deutschland vorerst noch auf russisches Gas angewiesen sei, um im Winter massive Probleme für Haushalte und Industrie abzuwenden.

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Weniger als 6 Monate vor dem geplanten Abschalten der letzten 3 Kernkraftwerke in Deutschland, fällt dem bayrischen Vize-Ministerpräsidenten Aiwanger dann doch auf, dass es mit der Energie knapp werden könnte. Die Augsburger Zeitung berichtet:

“”Wir fordern seit März einen Stresstest, ob für Bayern auch ohne Atomkraft bei einer Gasnotlage die Elektrizitätsversorgung sichergestellt ist“, sagte der Freie-Wähler-Politiker. „Diese Frage wurde uns bis heute nicht beantwortet“, kritisierte er die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur.

Wie lange reichen die Brennstäbe der Atomkraftwerke in Bayern?

„Auf alle Fälle wäre die Atomkraft ein entscheidendes Sicherheitsnetz, damit uns die Energieversorgung in Bayern im Winter nicht um die Ohren fliegt“, betonte der Freie-Wähler-Chef. Das letzte noch in Bayern laufende Atomkraftwerk Isar 2 in Essenbach (Niederbayern) decke 15 Prozent der gesamten Stromversorgung des Freistaats.”

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Mehr Kohlestrom belastet die Umweltbilanz von E-Autos. Das berichtet ein Artikel der Motor Presse Stuttgart. Am Stichtag 7. Juli wurden für drei Länder die CO2-Werte auf Basis der jeweiligen Stromherstellung berechnet. Den geringsten Wert hatte an dem Tag Frankreich, gefolgt von Deutschland und Polen, die allerdings ein Vielfaches über Frankreich lagen.

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Mehrere Inseln wollen gegen eine mögliche Erdgasförderung in der Nordsee klagen. Ein Artikel im Spiegel nimmt das Thema auf. Die Förderung würde auf niederländischem Gebiet stattfinden. Borkums Bürgermeister Akkermann sieht den Tourismus auf der Insel gefährdet. Einerseits, weil er Auswirkungen auf die Trinkwasserförderungen befürchtet, anderseits, weil er den Touristen den Anblick der Förderanlagen am Horizont nicht zumuten möchte. Am 22.04.2022 berichtete das ZDF von der Insel. Der Bericht hatte seinerzeit eine interessante Kameraeinstellung…

(Abbildung: Screenshot ZDF-Mediathek)

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Chinese Academy of Sciences:

Looking back on climate extremes in 2021

In China, the year 2021 was marked by a series of highly unusual weather events, including record cold conditions in January, freak dust storms in spring and severe flooding in Zhengzhou in July.

Besides those in China, equally extreme cold conditions occurred in the US early in the year, followed by the record-breaking heatwave in western Canada in the summer, and severe flooding in Europe in July.

A year on from the events, scientists at the Chinese Academy of Sciences‘ Institute of Atmospheric Physics and Peking University, together with the UK Met Office, have reviewed the events, their causes and connections and their implications for the future.

Evidence so far has indicated that a mix of internal, natural variability and anthropogenic climate change was likely to have played a hand in the events.

This short review is expected to serve as a reference for further climate event attribution, process understanding, and high-resolution modeling of extreme events. The work is published in Advances in Atmospheric Sciences as a News & Views paper.

„Our report has also highlighted the need to develop an operational real-time system of rapid event attribution in China to facilitate the understanding of climate extremes, and further, to adapt to and mitigate the ongoing climate change,“ said Prof. Zhou Tianjun, the corresponding author of the paper.

„Although individual events cannot usually be attributed to climate change, the likelihood of some of them has been altered as a part of climate change,“ said Dr. Robin Clark from the UK Met Office, also one of the authors of the study.

Tianjun Zhou et al, 2021: A Year of Unprecedented Climate Extremes in Eastern Asia, North America, and Europe, Advances in Atmospheric Sciences (2022). DOI: 10.1007/s00376-022-2063-9

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Eine Reise durch das Erdklima. Das Kanal “Projektilwissenschaft” umreißt in 14 Minuten auf YouTube die Klimageschichte der Erde. So gut das eben geht in 14 Minuten.

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