Kampf um den Markennamen „Fridays for Future“

In die Liste der Entwicklungen, die dem Klimawandel zugerechnet werden, gehört jetzt auch die Unterdrückung der Frauen in der Welt. Wir lernen, die Klimakrise ist sexistisch. Jedenfalls, wenn es nach Luisa Neubauer, Sprecherin (oder Ex-Sprecherin?) von Fridays For Future geht. Sie beruft sich auf einen Artikel in der TAZ.

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Hört auf die Wissenschaft! Genau das machen wir jetzt einmal und wir hören auf Professor Sigismund Kobe. Bei Eifelon klärt der Physik-Professor über die Energiewende auf. Der Artikel ist ein MUST READ. Zunächst etwas zur Größeneinordnungen:

„China plant, seinen enorm steigenden Bedarf an Elektroenergie auch durch einen weiteren massiven Zubau von Kohlekraftwerken zu decken. 2020 soll deren Leistung 1.100 GW betragen, 2035 sogar 1.400 GW. Zum Vergleich: Die Kohlekraftwerke der EU verfügen über eine Leistung von 150 GW (1 GW = 1 Gigawatt sind 1 Million Kilowatt). Der deutsche Anteil beträgt derzeit noch 44 GW.“

Dann geht es weiter mit der Problematik, welchen Anteil Windstrom liefert. Er verweist auf eine Grafik von Rolf Schuster und folgert:

„Statistisch gesehen ist der Beitrag aller Windenergieanlagen an der Stromerzeugung in Deutschland an einem Drittel der 8.760 Stunden eines Jahres gering bzw. sogar vernachlässigbar.“

Professor Kobe geht danach auf die Residuallast ein. Das ist die Gesamtlast abzgl. Wind und Sonnenstrom. Diese, wenn man so will Reserve, wird immer kleiner seit 2011.

„Für die Differenz zwischen momentaner Last, die von den Verbrauchern abgefordert wird, und der Leistung, die Wind- und Sonnenstrom liefern, wird der Begriff „Residuallast“ als verbleibende Lücke der Versorgung verwendet. Sie muss durch andere, insbesondere konventionelle Kraftwerke erbracht werden.“

„Der im Laufe eines Jahres auftretende Minimalwert der Residuallast ist seit 2011 von Jahr zu Jahr immer kleiner geworden und betrug 2019 nur noch 3 Gigawatt.“

Von Claudia Kemfert konnten wir ja gerade lernen, dass es die Grundlast nicht mehr gibt, und dass Zahlungen für EEG-Umlagen Investitionen sind. Demnach haben die Deutschen 230 Mrd. Euro seit 2000 „investiert“. Die Frage ist nur, in was? Vielleicht darein, dass der Strompreis immer weiter steigt?

Von 2000 bis 2019 betrug laut Bundesnetzagentur die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütbare Strommenge 1.926.676 GWh. Die Betreiber der durch das EEG subventionierten Wind- und Solaranlagen erhielten für diese produzierte Strommenge 296,257 Milliarden Euro. Tatsächlich war dieser Strom am Markt nur 68,024 Milliarden Euro wert. Die Mehrbelastung der Stromkunden betrug 228,233 Milliarden Euro. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zum Vergleich: Die Ausgaben im Bundeshaushalt für das Jahr 2019 betrugen etwa 356 Milliarden Euro.

Möglicherweise versteht man angesichts dieser Summen auch, warum ein so erbitterter Streit gegen jeden geführt wird, der sich dieser Entwicklung in den Weg stellt und kritische Fragen dazu hat. Professor Kobe ist nicht mehr aktiv, also emeritierter Wissenschaftler und muss wenig Rücksicht auf Forschungsgelder nehmen.

Der Artikel bei Eifelon muss das TV-Urgestein Jean Pütz sehr aufgewühlt haben. Der gelernte Diplom-Ingenieur postete auf Facebook ein Video dazu.

Nun muss man wissen, dass Jean Pütz einst die Wissenschaftshow beim WDR etablierte. Sie war der Vorgänger von Quarks&Co. Das ist lange her. Mittlerweile ist seine aktuelle „Nachfolgerin“ in der Sendung quasi unter die Aktivisten gegangen. Mai Thi Nguyen-Kim verteidigte seinerzeit das Zerstörungsvideo des YouTubers Rezo, indem sie dem jungen Mann in eigentlich allen Punkten absolut Recht gab.

In dem Video gab es aber reichlich Desinformation und einige YouTuber wie Serienreviewer oder auch Tieferforschen haben das in verschiedenen Videos auch präsentiert. Mai This Nguyen-Kim sind diese Fehler offensichtlich nicht aufgefallen. Vielleicht wollte sie sie auch nicht sehen. Ist das die Homogenisierung des Journalismus, die Axel Bojanoswki in einem Artikel sehr treffend beschrieben hat?

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Der Berliner Anwalt Stelter hat laut WELT in Berlin eine Fridays For Futures UG (Unternehmer Gesellschaft) gegründet. Die UG ist die kleine Schwester der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und bereits mit wenig Haftungskapital möglich. In diesem Fall sind es lediglich 300 Euro. Ob das zu einer Befriedung der immer mehr nach außen dringenden Unzufriedenheit innerhalb von Fridays For Future führt, wird sich zeigen. Laut dem Artikel zeigen sich führende Köpfe der Bewegung nicht über die Gründung informiert.

„Er (Stelter) erklärt, dass die Gründung der Mini-GmbH nicht mit der in Deutschland wohl bekanntesten FFF-Vertreterin, der 23-jährigen Luisa Neubauer abgestimmt ist. „Frau Luisa Neubauer betreibt kein Unternehmen, das Fridays for Future heißt“, so der Anwalt. Viel zu wenig werde hinterfragt, wer überhaupt legitimiert sei, für die Klimaschutzinitiative zu sprechen, kritisiert der Jurist.“

Gleichzeitig wird es spannend, denn eine Stiftung der Familie Thunberg hat Fridays For Future gerade als Marke beim EU-Markenamt eintragen lassen. Ist die Nutzung bei einem Unternehmen wie der neugegründeten UG bereits eine markenrechtliche Nutzung?

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Die Stunden, an denen es einen negativen Strompreis an den Strombörsen gibt, gehen stetig nach oben. Betrugen sie im Jahr 2018 noch 134 Stunden, waren es in 2019 schon 211 Stunden. Der Monat Februar 2020 allein ergab bereits 84 Stunden. Mehr als jeder Monat jemals zuvor. Allein der Februar dürfte die Stromkunden einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet haben, denn von negativen Strompreisen profitieren die Abnehmer nicht, im Gegenteil, sie zahlen immer, egal ob zu viel oder zu wenig Strom produziert wird. Es ist letztlich ein Resultat der „guten“ Idee von Jürgen „die Eiskugel“ Trittin, der sich einst das Modell ausdachte. Die FAZ hat einen Artikel dazu, Achtung Paywall.

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Lust auf ein kleines Spielchen? Es geht so: Warten Sie auf den Wetterbericht in der ZDF-Heute Sendung oder dem ZDF-Heute Journal. Zählen Sie dann, wie oft der Meteorologe, der das Wetter präsentiert, andere Worte benutzt als Norden, Süden, Osten und Westen und als Dreingabe noch Mitte und Alpenrand. Zur Beschreibung des Wetters könnten z. B. Städte (Rostock, Dresden, Köln, Stuttgart) benutzt werden oder Gegenden (Hunsrück, Ostfriesland, Lausitz, Rheingraben) oder Gebirge (Harz, Erzgebirge, Schwarzwald, Bayrischer Wald) oder sogar Bundesländer (Niedersachsen, Saarland, Thüringen, Brandenburg). Wenn nur die 6 erstgenannten Standards fallen, dann haben Sie gute Chance, dass Özden Terli das ZDF Wetter moderiert hat.

Özden Terli, der Mann, der lediglich mit den Himmelsrichtungen, der Mitte und dem Alpenrand das Wetter in Deutschland erklärt. Man kann also auch ohne Geographie-Kenntnisse sehr weit kommen im Wetter-Leben.

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