Hans von Storch: Wie viel Klima macht der Mensch?

Am 25./26. Juni 2019 erschienen im Cicero zwei lesenswerte Artikel zum Klimawandel. Hier das einleitende Editorial von Christoph Schwennicke:

Klima, mal ganz kühl

In der Klimafrage zählen nicht mehr Wissen und Fakten, sondern Meinen und Glauben. Letzteren wollen wir lieber der Religion überlassen. Deshalb haben wir für den aktuellen „Cicero“ einen der renommiertesten Klimaforscher gefragt: Wie viel Einfluss auf den Klimawandel hat der Mensch?

Es ist ein allgemeiner Trend, aber bei keinem anderen Thema dürfte er derart ausgeprägt sein wie in der Klimafrage: Nicht mehr Wissen und Fakten zählen, sondern Meinen, Glauben – und Gefühl. Ein Gefühl, das sich auch diesen Sommer wieder einstellt, wenn die Temperaturen über die 30-Grad-Marke steigen und dort tagelang bleiben. Hinterfragt wird dann nicht mehr viel. Ein junges schwedisches Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und einem verstörenden Blick löst global, vor allem aber in Deutschland eine Jugendbewegung aus; die Umweltbewegung hat die Arbeiterbewegung abgelöst – wie die Grünen die SPD als politische Kraft. Mit heiliger Hingabe eifern alle anderen Parteien nun den Grünen nach. Es gibt nur noch Klima und sonst scheinbar nichts.

Aktivismus statt nüchterner Sachlichkeit

Weil wir bei Cicero das Glauben lieber der Religion überlassen, haben wir es auch in dieser Ausgabe mit Kenntnis versucht.

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Und hier der Beitrag des Klimaforschers Hans von Storch:

Erderwärmung – Wie viel Klima macht der Mensch?

Selbst, wenn wir Europäer unsere Lebensgewohnheiten völlig umstellen würden, hätte das keinen wesentlichen Einfluss auf den Klimawandel. Trotzdem könnte es sich lohnen, Verzicht zu üben. Denn es gibt noch andere Effekte

In meiner Jugend gab es diesen Witz von Klein-Fritzchen, der an eine katholische Klosterschule wechselt und dort mit der Frage konfrontiert wird: „Es ist braun, pelzig, springt von Baum zu Baum – was ist das?“ Klein-Fritzchen, der die erwünschte Denkweise schon völlig in sich aufgesogen hat, antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Jesus!“ So ähnlich kommt es mir inzwischen vor, wenn vom Klimawandel die Rede ist. Was auch immer an neuen schlechten Nachrichten zu vermelden ist, stets hat es irgendwie mit dem Klimawandel zu tun. Immerhin ist damit meist auch klar, was man dagegen konkret unternehmen kann: weniger Emissionen erzeugen. Mit anderen Worten: fleischlose Ernährung, Verzicht auf Flugreisen und auf Einmal-Kaffeebecher.

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Ein schöner Titel übrigens. Kommt dem einen oder anderen vielleicht bekannt vor. Genau, ein paar Monate zuvor – im Januar 2019 – hatte Sebastian Lüning im Deutschen Bundestag einen Vortrag mit fast gleichlautender Überschrift gehalten…

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Der Tagesspiegel am 14. Juni 2019:

SPD-Interimschef Schäfer-Gümbel „Den Grünen ist die soziale Frage schnurzegal“

[…]

TAGESSPIEGEL: Von der Schwäche der SPD profitieren vor allem die Grünen. Warum ist das so?
SCHÄFER-GÜMBEL: Die Grünen versuchen im Moment, alles Elend dieser Welt zu reduzieren auf die Frage des Klimawandels. Das halte ich für falsch.

[…]

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Der Wüstenforscher Stefan Kröpelin erklärt in der Sendung ‚Praktisch Faktisch‘ wie sich der Klimawandel auf die Wüste auswirkt und wie es ist dort zu leben. Kröpelin mahnt seit langem, die Regentrends in der Sahelzone korrekt darzustellen und faktenfernen Alarmismus zu vermeiden. Hier gehts zu Podcast.

 

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