Grüner Wasserstoff: In Spanien geht Europas größte Anlage in Betrieb

Was bedeutet ein Öl-Embargo für Deutschland und die EU? Die NZZ hat sich die dynamische Situation angesehen und kommentiert es.

“Die Pläne für ein vollständiges europäisches Öl-Embargo gegen Russland sind wegen einer Blockade aus Ungarn vorerst vom Tisch. Bei einem Gipfeltreffen in Brüssel zeichnete sich am Montagabend (30. 5.) ab, dass die 27 EU-Staaten – wenn überhaupt – nur ein eingeschränktes Verbot von russischen Öl-Importen beschliessen. Demnach würden nur Lieferungen über den Seeweg unterbunden. Der Bezug per Pipeline wäre hingegen weiter möglich. Ungarn könnte sich somit weiterhin auf dem Landweg über die riesige Druschba-Leitung versorgen.”

Wer hatte gedacht, dass ein Grüner Wirtschaftsminister einmal der Kohle ein Comeback verschaffen würde. Alles, nur nicht über die Kernenergie nachdenken, scheint das Motto zu sein.

“Bei einer drohenden Gasmangellage müsse Deutschland den Gasverbrauch in der Stromerzeugung (rund 15 Prozent im Jahr 2021) deutlich reduzieren. So könne das fehlende Gas ersetzt und die Folgen des Gasmangels gemildert werden. Diese Pläne machte Habecks Ministerium am Dienstag (24. 5.) publik. Zudem soll eine Gasersatz-Reserve auf Abruf aufgebaut werden. Diese soll aus Braun- oder Steinkohlekraftwerken bestehen, die heute als Reserve zur Stromerzeugung bereitstehen. Um kurzfristig in den Markt zurückkehren zu können, sollen diese ertüchtigt werden[…]. Beim Kohleausstieg bis 2030 soll es bleiben.”

Diesbezüglich scheint man im Nachbarland Tschechien schon etwas weiter zu sein. Wie WNN meldet, wurde die Laufzeit des Reaktors in Temelin um 20 Jahre verlängert. Das Land plant zudem weitere Reaktoren zu bauen.

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TV-Tipp: Der NDR widmet dem Thema Elektromobilität eine ganze Sendung.

Spannend zu erfahren, wie die deutsche Förderung von E-Autos den Absatz ankurbelt …..in Dänemark. Ein dänischer Autohändler gibt unumwunden vor der Kamera zu, dass die deutsche Praxis den Absatz in Dänemark beflügelt. Ein deutscher Händler bietet Kunden an, 6 Monate mehr oder weniger kostenlos mit dem  E-Auto zu fahren. Es fallen nur die Stromkosten an. Nach der Haltefrist kauft der Händler dem Kunden das Auto wieder ab, ohne Wertverlust.

Die Sendung macht auf eine Bevölkerungsgruppe aufmerksam, die ganz besonders unter den wild abgestellten E-Rollern leidet: die Blinden. Für sie stellen die Roller eine echte Gefahr dar. Interessant ist sicherlich auch ein Test, wie eine Strecke innerhalb von Hamburg am preiswertesten zurückgelegt werden kann. Zur Auswahl standen ein E-Bike, ein Car-Sharing PKW, die S-Bahn und ein E-Roller. Der war erstaunlicherweise das teuerste Fortbewegungsmittel.

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Volkswagen scheint das Thema Menschenrechtsverletzungen der Uiguren in China genauso wenig zu kratzen wie die Solarindustrie. Das Unternehmen betreibt dort eine Fabrik. Die Tagesschau berichtet über Aussagen des Vorstandschefs Diess.

“Volkswagen will trotz der neuesten Enthüllungen über Menschenrechtsverletzungen an der muslimischen Minderheit der Uiguren in China sein Werk in der Provinz Xinjiang weiter betreiben. „Ich glaube, dass die Präsenz der SAIC Volkswagen dazu führt, dass sich die Situation für die Menschen verbessert“, sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess dem „Handelsblatt“ mit Blick auf das dortige Gemeinschaftsunternehmen SAIC Volkswagen.”

Mal sehen, wann die ersten Solar-Freaks diese Argumentation übernehmen.

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Grüner Wasserstoff: In Spanien geht Europas größte Anlage in Betrieb. Das berichtet das Handelsblatt. Der Wasserstoff soll von einer Düngemittelfabrik genutzt werden. Der Artikel benötigt eine Registrierung, um insgesamt gelesen zu werden.

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Auf einem Panel beim Weltwirtschaftsforum in Davos wurde das anwesende Publikum befragt, wer denn ein E-Auto fahre. Nur 4 Hände gingen in die Höhe.

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Das Klagen ist das Grüßen der Kaufleute. Dieser Sinnspruch kann durchaus ergänzt werden um die Forstwirte. Die beklagen nämlich große Verluste durch den Klimawandel, wie die Zeit berichtet.

“Die Folgen des Klimawandels haben im deutschen Wald Milliardenschäden angerichtet. In den vier Jahren 2018 bis 2021 haben Extremwetter laut einer Erhebung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) zu Schäden in Höhe von rund 15 Milliarden Euro geführt.

Grund zur Sorge seien die immer kürzeren Zeitabstände der Extremwetterereignisse mit Folgen wie Bränden, massenhafter Vermehrung von Insekten und einer allgemeinen Schwächung der Bäume. DFWR-Präsident Georg Schirmbeck sagte: „Die Entwicklung klimaresilienter Mischwälder mit hitzeresistenten Baumarten benötigt Zeit und wird nicht in dieser Legislaturperiode abgeschlossen sein. Deshalb benötigen wir eine langfristig angelegte Förderung.“”

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Für Agora-Energiewende ein Traum: der schwedische Weg, den Mietern, die Heiztemperatur vorzuschreiben. Allerdings werden im Schweden Warmmieten bezahlt. Wer weniger heizt, der kann Geld zurückbekommen. Business-Insider stellt das Model vor, welches wegen der engen Beziehungen von Agora zum Wirtschaftsministerium ganz sicher auch bald in Deutschland diskutiert wird. Es scheint aber auch Probleme zu haben.

“Das System hat jedoch seine Tücken. In Schweden wird häufig nicht der Energieverbrauch selbst, sondern die mittlere Raumtemperatur bei der Messung herangezogen. Doch ein offener Backofen, Sonneneinstrahlung oder häufiges Lüften kann die Raumtemperatur verändern – über den eigentlichen Energieverbrauch sagt das nichts aus. Die Temperatur wird genutzt, weil es derzeit keine anderen Messmethoden gibt. Andere Verfahren sind jedoch in Arbeit.

Ein weiteres Problem ist, dass Menschen Temperaturen sehr unterschiedlich wahrnehmen. Manch einer friert bei 21 Grad, anderen ist das zu warm. Eine unterschiedliche Luftfeuchtigkeit kann dafür sorgen, dass dieselbe Person 21 Grad an manchen Tagen als angenehm empfindet und an manchen schwitzt oder friert. Eine Folge, die sich laut Experten in Schweden beobachten ließ: Die Bewohner kauften sich zusätzlich einen elektrischen Heizlüfter – der die Wohnung sehr ineffizient heizt.”

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Scharfe Kritik am Gasreduktionsgesetz übt laut Welt die Energiewirtschaft. Erstaunlicherweise reiht sich die Grüne Kerstin Andrae im Chor mit ein.

„Der BDEW lehnt die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Gasverbrauchs in der Form ab“, erklärte der von der früheren Grünen-Politikerin Kerstin Andreae geleitete Energieverband dem Bericht zufolge. Es sei unverantwortlich, dass unter den Gaskraftwerken selbst Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen betroffen sein können, obwohl sie für den Betrieb von Fernwärmenetzen in den Städten gebraucht werden.

„Der Gesetzentwurf“, warnt der BDEW weiter, habe eine „hohe Tragweite und Signalwirkung auf den Markt sowie künftig nötige Investitionen in wasserstofffähige Kraftwerke“.

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