Grabstätte für Windkraftanlagen-Flügel

Was werden Archäologen eines Tages über unsere Zeit sagen, wenn sie auf große Felder mit Windkraftanlagen-Flügeln stoßen, die vergraben wurden, weil man sie nicht recyceln konnte oder wollte? Denn es gibt offenbar schon Lösungen dafür. Bloomberg berichten über eine „Lösung“ dieses Problems in Wyoming, wo 870 solcher Räder verbuddelt wurden. Es gibt nur sehr wenige Deponien, die die Flügel überhaupt aufnehmen, die, nach Lage der Dinge, niemals verrotten werden. Die Fotos von der Aktion sind jedenfalls sehr eindrucksvoll.

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Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich man Erfolg und auch Scheitern bzw. Ende beurteilen kann.
Die Windkraft-Industrie jubelt über im Jahr 2020 enorme Menge an erzeugten (aber oft leider gar nicht benötigten) Strom. Dank mehrerer Stürme wurden die gewaltige Zahlen erreicht. An sich ist das auch nachvollziehbar, weil Deutschland, gemessen an der Landmasse, das am dichtesten bebaute Windkraftland der Welt ist. Bei starkem Wind muss sich das in Zahlen niederschlagen.

Dennoch werden Journalisten wie Jörg Moll nicht müde, das als Misserfolg bzw. als Ende zu beschreiben. In der ZDF Doku „Das Ende der Energiewende“ macht er genau das. Die ungelöste Frage von Volatilität und mangelnde Speicher werden in der Sendung leider nicht angesprochen. Möglicherweise geht er von einem Szenario aus, dass tatsächlich 100% des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Dann sehen die 47%, die in 2020 bisher erreicht wurden in der Tat klein aus. Das Ende sind sie aber nicht. Noch zu sehen in der ZDF Mediathek bis zum 26.01.2021.

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Ein Unternehmen aus der Nähe von Münster hat jetzt nach verlorenem gerichtlichem Kampf gegen Windkraft-Anlagen in der unmittelbaren Nähe zum Betrieb 25 Mitarbeitern gekündigt. Die Arbeitsbedingungen seien unerträglich gewesen, weil es gesundheitliche Belastungen gegeben hat, daher folgt nun die Schließung des Betriebs. Mehr Informationen in den Westfälischen Nachrichten.

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Das Umweltbundesamt rechnet laut Tagesschau mit 1,9 Millionen Tonnen weniger CO2 bei einem Tempolimit von 130 auf den deutschen Autobahnen. Auf jeden Einwohner in Deutschland gerechnet wären das 0,02 Tonnen. Laut Wikipedia liegt der CO2 Ausstoß pro Kopf in Deutschland bei rund 9,2 Tonnen. Demnach würde die Maßnahme eine prozentuale Reduzierung um 0,2% ausmachen. Nicht berücksichtigt sind dabei ausländische PKW, die deutsche Autobahnen benutzen. Es dürfte aber am Ergebnis nicht viel ändern. Man könnte auch eine andere Rechnung aufmachen. 633 Hektar Wald hätten den gleichen Effekt. Zum Vergleich: die Waldfläche in Deutschland beträgt etwa 11,4 Millionen Hektar.

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Der Fall Claudia Kemfert nimmt immer groteskere Züge an. Hans-Josef Fell schafft es auf seinem Blog, Frau Kemfert mit einem adhominem deluxe Artikel zu verteidigen. Er geht nicht auf die Argumente der Kritiker von Frau Kemfert ein, sondern ausschließlich auf deren Vergangenheit und Tätigkeiten, um daraus eine große Verschwörung gegen Frau Kemfert zu zimmern. Möglicherweise kennt Hans-Josef Fell nicht den Justus Haucap Artikel aus dem Edgeworthblog, der zum Teil haarsträubende Fehler in Kemferts Aufsatz in der Zeitschrift Capital aufzeigt. Er hätte sich besser daran abgearbeitet, aber vielleicht sind die fachlichen Schwächen von Frau Kemfert anders auch gar nicht zu entkräften als mit Komplott?

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Neuer Monat und gleich wieder eine Nominierung für den Auweia-Award 2020. Früher lautete es in der ZDF Hitparade: 7 mal dabei, bitte nicht wiederwählen. Das ist bei Prof. Volker Quaschning aber ganz anders. Es scheint fast, als wenn er den Award ums Verrecken gewinnen will und vor nichts zurückschreckt. Jetzt wird der Corona Virus instrumentalisiert. Hitze, die Wälder anzündet, verbrannte Koala-Bären, Virustote, dem Mann ist nichts zu peinlich, um es für seine Agenda zu nutzen. Im Fall Corona sollte er am Jahresende, falls er gewählt wird, den Preis mit Zynismus-Lorbeer bekommen.

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Elon Musk sei Dank. Jetzt wird der Krieg vermutlich CO2 freundlich. Statt Kerosin in Kampfjets zu verbrennen, setzt der umtriebige Musk auf Drohnen. Aus der WELT:

„Damit rüttelt Musk an den Zukunftsaussichten und Verkaufsargumenten für den vom US-Konzern Lockheed Martin gebauten Kampfjet, von dem allein das US-Militär Tausende Modelle erhalten soll. Die Gesamtkosten einschließlich Entwicklung, Beschaffung und Wartung werden nur für die US-Militärs auf die unvorstellbare Summe von 1,2 Billionen Dollar, umgerechnet rund 1,09 Billionen Euro, veranschlagt.“

Ob Musk damit Drohnen mit Elektroantrieben meint, geht aus dem Artikel nicht klar hervor. Professor Quaschning dürfte bei der Nachricht, dass es Elektro-Drohnen sind, sicherlich jubeln. Warten wir es ab.

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Toni Heller mit einem kurzen Video auf Youtube über die nachträgliche Anpassung von Temperaturwerten in offiziellen Statistiken und was „Zombie-Stations“ sind.

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