Gedanken zum Lutherjahr 2017: Was uns heute fehlt, ist Respekt vor der Wahrheit

Von Uli Weber

Vor 500 Jahren hatte sich ein einzelner Mann ganz allein gegen obrigkeitshörige Angstgläubigkeit und religiösen Ablasswahn gestellt und alle waren hinter ihm her. Dieser Mann war nicht etwa mimosenhaft intellektuell und mit einer alternativlos  moralisierenden Korrektheit gesegnet, sondern harsch im verbalen Umgang und in späteren Jahren auch derben Pauschalierungen und rassistischem Populismus nicht abgeneigt. Aber er hatte seine Welt, so wie sie damals eben war, ganz allein in ihren Grundfesten erschüttert und nachhaltig über seine Zeit hinaus verändert…

Wenn man heute einmal diese Welt von ganz weit außen betrachtet, dann haben sich die etablierten und voll alimentierten Meinungsführer diese Welt schon wieder schön kuschelig und mittelalterlich-feudal eingerichtet. Auch im Lutherjahr 2017 gehören die Schlagzeilen der freiwillig gleichgeschalteten Mainstreammedien den selbstkasteienden Auto- und Klimarassisten, die Brot und Wasser predigen und ihre Kaviarhäppchen mit einem Gläschen Champagner herunterspülen. Und in einer wohl inszenierten mittelalterlichen Conquista im Namen der Weltklimareligion sind ihnen die gesamte Weltbevölkerung, die Weltwirtschaft und 195 Nationalstaaten dieser Erde inzwischen zur Beute gefallen.

Aber wenn man sich die wissenschaftlichen Grundlagen dieser globalen Klimareligion einmal näher ansieht, dann löst sich der gesamte Klimaalarmismus in vielen einzelnen Fragezeichen auf. Nichts davon ist wirklich nachgewiesen und überall sind die Widersprüche fundierter als die vorgeblichen Beweise. Und trotzdem wird all das von einer globalen Mehrheit einfach so hingenommen oder sogar geglaubt.

 

Wie hat das mit der Klimareligion nun eigentlich alles angefangen?

Der Club of Rome hatte die Entwicklung dieser globalen Klimareligion maßgeblich vorangetrieben. Zuerst erschien 1972 das Buch „The Limits to Growth“ (Die Grenzen des Wachstums) von Meadows & Meadows, Randers und Behrens. Bereits in diesem Buch wurden Computersimulationen zur Hochrechnung des zukünftigen Zustands unserer Erde benutzt, die allerdings alle nicht eingetreten sind. Als wesentlicher Fehler wird von Kritikern ausgeführt, dass man dort bei den Hochrechnungen den damaligen technischen Kenntnisstand „eingefroren“ habe. Mit einem Startpunkt in der Steinzeit hätte man auf diese Weise beispielsweise eine Entwicklung hochrechnen könnten, dass bei sieben Milliarden Menschen auf der Erde sowohl die Steine für Jagdwerkzeuge, als auch das jagdbare Wild und das Brennholz äußerst knapp werden würden…

1991 folgte dann das Buch „The First Global Revolution“ von Alexander King und Bertrand Schneider, wo es sinngemäß heißt, man müsse die Menschheit unter einer gemeinsamen Bedrohung einigen; diese gemeinsame Bedrohung könne nur das Wachstum der Menschheit und dessen Auswirkungen auf Umwelt und Klima sein. Ganz offen wird dort schließlich ausgesprochen, dass der wahre Feind die Menschheit selbst sei. Zitat:

The real enemy is humanity itself
The First Global Revolution Seite 75.

Erstaunlicherweise wurden bereits in den Jahren 1991 und 1992 die Basisstationen zur Ermittlung der globalen Durchschnittstemperatur von einstmals etwa 3.500 bis auf knapp 500 Stationen reduziert. Diese verbliebenen Stationen konnten in ihrer Mehrheit aber nicht etwa, in weiser wissenschaftlicher Voraussicht, weitestgehend gleichbleibende Umgebungsverhältnisse für die Zukunft garantieren. Im Gegenteil, etwa 80 Prozent dieser Stationen lagen auf Flughäfen und sind damit später durch die  Zunahme des weltweiten Luftverkehrs um etwa 5% pro Jahr zu wärmeren Temperaturen hin beeinflusst worden. Man muss also neidlos feststellen, dass den Religionsstiftern eines globalen Klimaglaubens bereits Anfang der 1990er Jahre ein ganz bedeutender Coup zu einer dauerhaften Stützung eines „menschengemachten“ Klimawandels gelungen war.

Den Adepten dieses globalen Klimaglaubens stehen nahezu unbegrenzte finanzielle und personelle Mittel zur Verfügung, um die Welt in ihrem Sinne zu missionieren. Und fachlich geschulte Hilfstruppen unterstützen sie, diese Botschaft ansprechend und verständlich verpackt zu vermitteln. Die Klimaketzer dagegen haben keinen Missionierungsdrang, üblicherweise weisen sie lediglich auf Fehler, Schwachstellen und Widersprüche des Klimaglaubens hin, meist ohne jede wirtschaftliche Unterstützung.

Das Problem dabei ist, dass eingängig vermittelte Glaubenssätze nur durch längliche wissenschaftliche Argumentationen und Ableitungen zu widerlegen sind – und die kann man nicht einfach so glauben, sondern man muss sie selbst aktiv nachvollziehen. Dazu aber gehören Zeit und fachliche Anstrengung, sodass eine Mehrheit lieber zu glauben beliebt. Beispielsweise wird von Klimapriestern ständig behauptet, das globale CO2-Budget zur Vermeidung eines Temperaturanstiegs unter 2 Grad bis zum Jahre 2100 sei bald aufgebraucht. Richtig ist aber im Gegenteil, dass das anthropogene CO2 in unserer Atmosphäre nur eine Verweildauer von etwa 120 Jahren hat (hier unter dem Stichwort „Kohlendioxid“). Deshalb ist das globale CO2-Budget auch gar nicht beschränkt, sondern fortlaufend  über diese 120 Jahre „erneuerbar“, also jährlich etwa der aktuelle weltweite CO2-Ausstoß – aber das ist natürlich sehr schwer zu glauben, das muss man dann schon mal selbst nachrechnen

Den ominösen 97%-Klimakonsens kann man also nur so verstehen, dass 97% aller Politiker und Meinungsmultiplikatoren die Menschheit ins Unglück stürzen wollen, indem sie mit der globalen Dekarbonisierung eine gemeinsame ökologische Weltregierung auf dem wirtschaftlichen Niveau der 3. Welt anstreben. Eine globale Weltregierung erfordert also die Klammer eines neuen gemeinsamen Aberglaubens im Mäntelchen einer drohenden Klimakatastrophe, wobei der christliche Glaube an die jungfräuliche Geburt des Heilands einfach durch den Glauben an einen gefährlichen menschengemachten Treibhauseffekt ersetzt worden ist.

Denn anstatt nun endlich die tatsächlichen Probleme der Weltbevölkerung, also Armut und stetiges Bevölkerungswachstum, aufzugreifen und einer befriedigenden Lösung zuzuführen, hat sich inzwischen bereits wieder ein neureligiöser Ablasshandel etabliert. Der Reichtum der gesellschaftlich und wirtschaftlich Erfolgreichen soll danach einfach unter denjenigen verteilt werden, die sich ihrer mittelalterlichen Kulturen und korrupten Diktatoren bisher nicht zu entledigen vermocht haben. Ein solch abstruses Vorhaben muss allerdings ein Fass ohne Boden bleiben und ist nur solange möglich, wie es auf unserer Welt überhaupt noch irgendetwas umzuverteilen gibt…

Und dann kommt da plötzlich ein einzelner Mann pauschal populistisch postend daher und stellt die Welt, wie wir sie heute zu kennen und zu retten vorgeben, in ihren Grundfesten in Frage, indem er mit einer einsamen Entscheidung einfach aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigt – und jetzt sind sie natürlich alle hinter ihm her…

 

Kollage des Autors mit Bildern von Lukas Cranach (der Ältere) und Gage Skidmore

 

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