Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 8/17: Hurrikane zwischen Propaganda und Wissenschaft

12. September 2017
Rückblick auf den August 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die aktuellen verheerenden großen tropischen Wirbelstürme des nördlichen Atlantiks (hurricans), Harvey und Irma, riefen erwartungsgemäß einige Klima-Aktivisten auf den Plan. Allen voran konnte der unsägliche Joachim Schellnhuber seine eigene wissenschaftliche Wahrheit in der FAZ verbreiten:

„Ich kann Ihnen versichern, dass die Wissenschaft genügend Belege dafür hat, dass es mit dem Klimawandel zu tun hat, dass die Stürme stärker werden“,

um dann sofort ins Politikfach zu wechseln.

„Wenn wir das Pariser Abkommen nicht umsetzen, werden Ereignisse dieser Art die neue Normalität werden“.

Weiter heisst es in der FAZ:  „Irma“ ist der stärkste je gemessene Wirbelsturm. Falsch. Irma war der siebtstärkste Hurrikan, wobei die anderen 6 – bis auf Katrina (2005) – in eine Zeit fielen, in der die Temperaturentwicklung der Weltmeere sich noch nicht signifikant verändert hatte. Da durfte auch die Klima-Kassandra aus Kiel, Mojib Latif, nicht fehlen (das ist derjenige mit der Weissagung, dass wir ab 2010 keinen Winter mit Schnee mehr erleben werden). Im Focus las man

„Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen den monströsen Naturphänomenen und der Klimaerwärmung. Sie sei zwar, laut Latif, nicht der einzige Faktor, aber eine notwendige Voraussetzung“.

Kein Journalist hielt es für nötig, die amerikanische Hurrikanforschung zu befragen. Die amerikanische National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA beantwortet die Frage:

„Have humans already caused a detectable increase in Atlantic hurricane activity or global tropical cyclone activity?“

Die Antwort:

„It is premature to conclude that human activities–and particularly greenhouse gas emissions that cause global warming–have already had a detectable impact on Atlantic hurricane or global tropical cyclone activity. That said, human activities may have already caused changes that are not yet detectable due to the small magnitude of the changes“. (https://www.gfdl.noaa.gov/global-warming-and-hurricanes/)

Und die Antwort deckt sich mit der Hurricanstatistik. In den 30er und 50er bis in die frühen 60er Jahre sahen wir ebenfalls recht viele sehr starke Hurricans in den kritischen Monaten des späten Sommers, nach 2010 gingen sie trotz weiterer  Erwärmung deutlich zurück. Selbst für die Daten 1975 bis 2011 ergibt sich kein signifikanter Trend. Dabei ist die dekadische Variabilität der Energie der Hurricans  weithin bekannt, in der Literatur wird ein Einfluss der natürlichen AMO (atlantische multidekadische Oszillation) nachgewiesen.

Was also beeinflusst die Energie der Hurricans wirklich? Wir werden fündig in einer neuen Arbeit. Die Autoren (es sind ausgewiesene Sturm-Experten) um Mark A. Saunders aus Großbritannien und den USA untersuchten akribisch die Beobachtungen soweit die Daten zurückreichen bis 1878 und finden besonders eine Größe, die die Energie der Hurricans sehr gut beschreibt: es ist die Stärke des nördlichen Passatwindes. Die Korrelation ist ausserordentlich robust und die Signifikanz sehr hoch. Es gibt noch einen zweiten Faktor: die Differenz der Meerestemperaturen  zwischen dem MDR des Atlantiks (für Main Developing Region, das Seegebiet 10°N…20°N und 85°W…20°W)  und den globalen tropischen Meerestemperaturen für 10°S bis 10°N. Es ist schon länger bekannt, dass die Hurrican-Entwicklung in El Nino Phasen gedämpft wird im Gegensatz zu  La Nina-Ereignissen. Diese Erscheinung ist ebenfalls Ausdruck der natürlichen Variabilität. Beide Faktoren – Passatwinde und Temperaturdifferenz des MDR –  werden nach dem heutigen Kenntnisstand nicht vom Menschen beeinflusst.

Im Monatbericht zeigen wir das Auseinanderdriften der Temperaturen im MDR und den tropischen Ozeanen in den letzten Monaten. Dort und in der Passatwindstärke  liegen die wahren Gründe für die schlimmen Hurricans. Alles andere ist Propaganda im Sinne einer angeblich „guten Sache“ nach dem Motto, normale Wetterereignisse sind natürlichen Ursprungs, schwerwiegende Wetterereignisse sind menschengemacht. Bleibt noch als menschengemacht die Meerespiegelerhöhung über.  „Dadurch wird generell das Ausmaß von Sturmfluten verschlimmert“, sagt der Klimaalarmist Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut in den Potsdamer Neue Nachrichten. Mit zunehmender Erwärmung der Ozeane wächst der Meerespegel, das ist unbestritten. Er hat seit 1960 um ca. 10 cm zugelegt. Die Wellen, die ein Hurrican erzeugt,  sind bis zu 6 m hoch.
Das sind die Berater der Bundesregierung. Wissenschaft auf Greenpeace-Niveau. Dazu bedarf es aber immer auch einer Politik, die sich gerne so beraten lässt.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Fritz Vahrenholt

Die links zu den Quellen in der Anlage finden Sie unter www.Kaltesonne.de vom 11.9.2017

 

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