Er schwimmt in Badehose durch die Antarktis – gegen den Klimawandel

Wie schrieb Erhard Horst Bellermann doch so schön in seinem Buch „Dümmer for One„:

Der Untergang der Welt
sich stets in Grenzen hält.

Das hält die Jugend von heute jedoch nicht davon ab, stets vom allerschlimmsten auszugehen. Sie ist den apokalyptischen Klimaszenarien gründlich auf den Leim gegangen und hilft tatkräftig bei ihrer Verbreitung mit, wie im Südkurier kurz vor Weihnachten 2016 zu lesen war:

Sternsinger ziehen von Haus zu Haus und warnen vor Klimawandel

Während die Sternsinger nur von Haus zu Hause ziehen, zieht es andere Klimaaktivisten in den Ozean. Ze.tt berichtete am 22. Dezember 2016:

Er schwimmt in Badehose durch die Antarktis – gegen den Klimawandel
Seit 2013 ist Lewis Pugh der Patron of the Ocean der Vereinten Nationen. Der 47-Jährige hat sich dem Ziel verschrieben, die Mächtigen der Welt zum Zuhören zu bringen. Sie sollen zuhören, wenn Klimaaktivist*innen und Ozeanograph*innen vor Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überfischung warnen. Um das zu erreichen, gibt er vollen Körpereinsatz. Wortwörtlich. Denn Lewis Pugh ist Schwimmer. Und er schwimmt – lediglich mit einer Speedo bekleidet – in Gebieten, in denen andere nichtmal den kleinen Zeh ins Wasser halten würden:

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In diese Serie von klimatischen Topnachrichten gehört auch die folgende Pressemitteilung der Universität Köln vom 21. Dezember 2016, in der Tips gegeben werden, wie man kritisch mitdenkende Familienangehörige in den Weihnachtsferien zum klimaalarmistischen Glauben bekehrt:

Das Weihnachtsessen retten und dabei Klimaskeptiker überzeugen

Das Weihnachtsessen retten und dabei Klimaskeptiker überzeugen
Kölner Psychologen beschreiben in renommierter Fachzeitschrift wie man Konservative überzeugt

Weihnachten naht und viele Familien treffen sich zu einem festlichen Mal. Doch was, wenn das Gespräch auf den Klimawandel kommt? Die Einen glauben den wissenschaftlichen Fakten, die anderen halten alles für eine ausgemachte Lüge. Das Weihnachtsfest steht auf der Kippe. Wie kann man die konservativen Familienmitglieder überzeugen? Hilft es, die wissenschaftlichen Fakten herunterzubeten? „Nein, denn die werden ja abgelehnt. Besser wäre es, eine andere Strategie anzuwenden“, sagen Matthew Baldwin und Joris Lammers vom Social Cognition Center der Universität zu Köln: „Berufen Sie sich stattdessen auf die Vergangenheit.“

Der Klimawandel ist eines der wichtigsten politischen Themen des 21. Jahrhunderts. Trotz umfassender Beweise wie steigenden Meeresspiegel, steigender Durchschnittstemperaturen oder neuartiger Wettermuster zweifeln politisch konservativ denkende Menschen weit eher am Klimawandel als Liberale. Wieso ist das so? „Ihr zeitlicher Fokus liegt in der Vergangenheit“, antworten die beiden Wissenschaftler vom Social Cognition Center der Universität zu Köln nun in ihrer neuen Studie in der renommierten Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). In sechs Studien haben sie an 1600 Probanden ihre These überprüft. Ihr Vorschlag: Konservative sollten in der Diskussion über den Klimawandel mit Verweisen auf die Vergangenheit und Werte überzeugt werden.

Die Autoren der Studie gingen von der These aus, dass Konservative, anders als Liberale, nicht bereit sind, auf die wissenschaftliche Argumentation bezüglich des Klimawandels einzugehen, weil es einen fundamentalen Unterschied im zeitlichen Bezugspunkt zwischen beiden Gruppen gibt, so Joris Lammers: „Konservative schätzen die Vergangenheit, haben einen größeren Respekt vor Traditionen und fokussieren sich im Allgemeinen stärker auf die Vergangenheit als Liberale es tun. Deswegen reagieren sie nicht so stark auf Botschaften, die sich auf die Zukunft beziehen, z.B. Nachrichten, die den Effekt des Klimawandels auf unsere zukünftige Umwelt beschreiben.“

Um ihre These zu überprüfen, untersuchten Baldwin und Lammers die Reaktionen von 1600 Probanden auf Botschaften, die sich auf den Klimawandel bezogen. Dabei formulierten die Psychologen auch Nachrichten, die den Kampf gegen den Klimawandel als Erhalt der Welt unserer Vorfahren formulierten und insbesondere die Konservativen ansprechen sollten.
Es zeigte sich, dass solche vergangenheitsfokussierte Nachrichten die Kluft zwischen Konservativen und Liberalen schlossen, so Lammers: „Nachdem Konservative eine vergangenheitsfokussierte Nachricht gelesen hatten, zeigten Konservative und Liberale eine ähnliche hohe Bereitschaft, gegen den Klimawandel vorzugehen oder Organisationen Geld zu spenden, die gegen den Klimawandel kämpfen.“ Zwar waren die Konservativen immer noch skeptischer als die Liberalen, aber die relative Stärke ihrer Opposition hatte um 77% abgenommen, ermittelten die Forscher.

Die Studie zeigt, wie psychische Prozesse, z.B. zeitliche Vergleiche, den ideologischen Spalt in der Diskussion über den Klimawandel unterfüttern. Deswegen sei es besser die psychischen Prozesse von Menschen mit konservativen Wertvorstellungen in Betracht zu ziehen, die hinter ihrer ideologischen Ausrichtung stehen, als die frontale Auseinandersetzung mit ihnen zu suchen, so die Forscher. „Die Ergebnisse unserer Studie eröffnen einen vielversprechenden Ansatz, Konservative von der Notwendigkeit zu überzeugen, sich dem Klimawandel entgegenzustellen. Damit könnte man eine Koalition über die Parteigrenzen hinweg schmieden“, so Joris Lammers.

Um nun auch das Weihnachtsessen zu retten und auch die skeptischen Familienmitglieder zu überzeugen, gibt Lammers den folgenden Tipp: „Appellieren Sie an seine nostalgischen Gefühle. Sprechen Sie darüber, wie schön der Schwarzwald, der Bayrische Wald oder die Eifel früher waren und wie die Kinder auf den Straßen spielen konnten, ohne fürchten zu müssen von Autos überfahren zu werden“, empfiehlt er. „Wenn man sich bei Konservativen auf die Vergangenheit beruft, kann man sie überzeugen und es gibt ein harmonisches Weihnachtsessen.“

Link: http://www.pnas.org/content/early/2016/12/07/1610834113.abstract

Eine wirklich geniale Idee, die Vergangenheit als Bezugspunkt zu betonen. Dann wäre beiden Lagern geholfen. Die wichtigste zu klärende Fragen:

Weshalb war es vor 1000 Jahren schon einmal so warm wie heute, obwohl das CO2 vorindustriell niedrig war? Und weshalb können die aktuellen Klimamodelle diese Mittelalterliche Wärmephase nicht reproduzieren? Zusatzfrage: Weshalb werden die im ‚Hindcast‘ gescheiterten Modelle trotzdem für Zukunftsprognosen (‚Forecast‘) verwendet? Toller Gesprächsstoff für die kommende Familien- und Geburtstagsfeiern.

 

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