Elektroautos im Kältetest

Das Motormagazin Grip (RTL2) hat drei Elektroautos einem Wintertest unterzogen. Die Tester wollten wissen, wie es um die Reichweite von drei Kleinwagen im Winter bestellt ist. Getestet wurden ein VW e-Up, ein Renault Zoe Z.E. 40 und ein Hyundai IONIQ Elektro. Es ist ja eigentlich eine Binse, dass die Hersteller von Fahrzeugen beim Verbrauch gerne von Werten ausgehen, die unter optimalen Bedingungen ermittelt wurden. Das ist auch bei Verbrennern so.

Kaum ein Fahrzeug wird im täglichen Betrieb auf den angegebenen Verbrauch kommen. Im Falle der Elektroautos in dem Test sind die Abweichungen allerdings gravierend. Obwohl Fahrer und Beifahrer ohne Heizung fuhren, um Energie zu sparen, kam der Up nur auf eine Reichweite von 104 km, laut Hersteller sollten es 160 km sein. Der Hyundai schlug sich ähnlich, er kam auch 179,5 Km statt 280 Km. Beide Fahrzeuge hatten also 65% bzw. 64% der angegebenen Reichweite geschafft.

(Abbildung: Screenshot YouTube)

Noch schlechter fiel der Wert beim Renault Zoe Z.E. 40 aus. Statt 400 km kam er auf 215 km, was 54% der angegebenen Reichweite betrifft. In einem anderen Test von Grip waren die Werte nur geringfügig besser. Dort erreichte ein andere E-Up von Volkswagen 69% der Herstellerreichweite. Das identische Resultat erreichten ein KIA E-Soul und ein weiterer Renault Zoe Z.E. 50.

Das Reichweitenproblem betrifft auch Elektrobusse. Als es im Februar 2021 für 2 Wochen sehr kalt war in Berlin kamen etliche Elektrobusse dort an ihre Grenzen. Sie fielen reihenweise aus. Für einen Verkehrsbetrieb stellt das enorme Herausforderungen dar, weil mehr Busse vorgehalten werden müssen und auch mehr Personal. Beides kostet Geld und den Fahrgästen Nerven. Die Tagesschau berichtet derweil über die Top Ten der beliebtesten E-Autos was die Zulassungen in Deutschland angeht. Platz 1 hat Tesla mit dem Model 3 erreicht. Es wurden 35.000 Einheiten in Deutschland in 2021 verkauft.

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Die Linke stellte laut Welt (Bezahlschranke) im Bundestag eine kleine Anfrage in Sachen Stromimport. Die Antwort der Regierung verblüfft, denn offenbar weiß sie nicht, wie der importierte Strom hergestellt wurde. Wie dann aber Bilanzen erstellt werden sollen, ist fraglich.

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Erinnert sich noch einer an den Film The Blues Brothers? Jake und Elwood Blues wollen ein Waisenhaus vor dem finanziellen Ruin retten und holen ihre alte Band zusammen, um ein Benefiz-Konzert zu geben. Dieser Plot könnte Pate gestanden haben, nur heißt der Film diesmal The EEG Brothers. Hans-Josef Fell berichtet auf seiner Seite stolz, dass Dr. Volker Oschmann neuer Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium wird. Oschmann hat seinerzeit am juristischen Teil des EEG mitgewirkt. Wie der Plot diesmal genau geht, ist unklar. Statt vor einem Ruin zu retten könnte es auch geradewegs in denselben gehen.

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Brasilien ist mit Wasserkraft gesegnet. Allerdings können die Stromerträge daraus durchaus schwankend sein. Das kann u. a. dann passieren, wenn Regenfälle ausbleiben. Aus diesem Grund setzt das Land auch auf Kernenergie wie Engineering News berichtet.

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Das ist schon eine Art selbsterfüllender Prophezeiung. Zunächst dafür sorgen, dass fossile Brennstoffe politisch gewollt teurer werden und sich dann hinstellen und sagen, schaut mal, die sind ja viel zu teuer. Wer hat es getan? Claudia Kemfert. Kein Wort darüber, dass die Erneuerbaren und die fossilen Energien eine Schicksalsgemeinschaft sind.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Sind wir noch zu retten? Das fragt sich Dieter Schnaas in der Wirtschaftswoche. Er meint damit das Großexperiment Energiewende bei laufendem Betrieb.

“Wer weiß. Die Nachrichtenlage der vergangenen Tage hat einmal mehr verdeutlicht, wie riskant und teuer der energiepolitische Sonderweg Deutschlands ist – so riskant und teuer, dass man beinahe den Eindruck gewinnt, die Bundesregierung wolle den Erfolg ihres normativen Energieprojekts jetzt förmlich erzwingen, indem sie sich selbst unter Druck setzt, sich freiwillig alternative Handlungsoptionen aus der Hand schlägt. Man hat sich Habecks Wortgeklingel von der „entscheidenden Phase in der Geschichte dieses Landes“ daher nicht nur als Versuch der antizipatorischen Selbstkongratulation vorzustellen, sondern auch als Trommelwirbel für einen energiepolitischen Salto mortale ohne Fangnetz – übrigens auch mit Blick auf die Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik. Keine andere Industrienation hat sich jemals in der Geschichte des Kapitalismus aus freien Stücken so sehr unter Wohlstandsstress gesetzt wie Deutschland – das ist die wirklich historische Dimension der so genannten „Energiewende.”

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Erlebt die Gasförderung in der italienischen Adria ein Comeback. Die hohen Gaspreise könnten das möglich machen. Laut FAZ plant Italien zudem die Abscheidung von CO2 und die anschließende Lagerung in erschöpften Gasfeldern.

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Wikipedia ist immer wieder ein Thema in diesem Blog. Zuletzt ging es um die jährlichen Spendenaufrufe. Aber auch inhaltlich gibt das Mitmach-Lexikon immer wieder Grund zur Sorge, weil bestimmte Themen sogenannte Closed Shop sind. Es sind nur wenige Autoren, die ganze Bereiche kontrollieren. Ein Gastartikel in der FAZ nimmt sich einer neuen Entwicklung an. Es geht um die kommerzielle Vermarktung von Wikipedia-Inhalten an zum Beispiel Google oder Apple.

Um seine statischen Inhalte aufzuwerten versucht Wikipedia nun Dokumentarfilmer, die für öffentlich-rechtliche Sender arbeiten, dazu zu zwingen, ihre Werke unter Creative Commons Lizenz zu stellen. Das passiert durch Druck auf die Fernsehsender. Im Fernsehrat des ZDF sitzt mit Leonhard Dobusch außerdem jemand, der als ausgewiesener Fanboy von CC Lizenzen gilt.

“Wikimedia ist die Betreiberorganisation hinter Wikipedia, die allerdings seit Langem nach einem stabilen Geschäftsmodell zur Eigenfinanzierung sucht. Im Frühling 2021 hat Wikimedia schließlich angekündigt, eine Unternehmens-Schnittstelle aufzubauen, die die automatisierte Verwendung von Wikipedia-Content vereinfachen soll und wofür die kommerziellen Unternehmen bezahlen sollen. Also: Mit den Inhalten auf Wikipedia soll Geld verdient werden. Etwa dank Diensten wie den Sprachassistenten Siri oder Alexa, die über Wikipedia auf Inhalte zugreifen. Das oben beschriebene Spendengeschäft auf Gegenseitigkeit würde damit in eine ordentliche Geschäftsbeziehung umgewandelt werden. Der Name dafür: Wikimedia Enterprise API.

Damit sich dieses Geschäft langfristig lohnt, muss Wikimedia das umfassende Angebot von Information auf Wikipedia sicherstellen, für die sozialen Netzwerke aber auch durch qualitativ hochwertige Bilder und Filme aufwerten. Erweitertes Angebot erhöht die Nachfrage. Und um sich die kapitalstarke Kundschaft auf lange Sicht zu sichern – so das Gesetz des Internetkapitalismus –, könnte Wikipedia im Sektor Bildung auch zur dominanten Plattform für möglichst gratis abrufbare Bilder und Filme werden.”

Wie Wikipedia dann allerdings Werke unter dem Attribut CC NC (Non Commercial) gegen Zahlungen vermarkten will ist unklar. Möglicherweise wird hier, wie der FAZ Autor schreibt, das Gemeinwohl pervertiert.

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