Das Anthropozän: Ein epochaler Irrtum

Klimaaktivisten lieben das „Anthropozän“. Es stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Universums. Ein geologischer Zeitabschnitt soll nach dem Menschen benannt werden. Erinnerungen werden wach, als die Sonne noch um die Erde kreiste. Wir hatten an dieser Stelle bereits über das Anthropozän berichtet („Umbenennung unserer Epoche in “Anthropozän”: Nützlich oder grobe Selbstüberschätzung?„).

Nun hat sich auch Axel Bojanowski von Spiegel Online klar gegen das Anthropozän ausgesprochen. Sein lesenwerter Beitrag vom 27. September 2016 überzeugt:

Plan für neues Erdzeitalter: Epochaler Irrtum
Leben wir bereits im Anthropozän? Aktivisten, Künstler und Forscher fordern, ein neues Erdzeitalter auszurufen – der Mensch habe den Planeten entscheidend verändert. Sie irren. […] „Die Meinung der Geowissenschaftler-Gemeinschaft ist, dass der Begriff informell bleiben sollte“, erklären Philip Gibbard und Michael Walker in einem Aufsatz für die „Geological Society of London“. Er genüge den wissenschaftlichen Ansprüchen nicht. Der Meinung ist auch Stanley Finney von der California State University in Long Beach, Kalifornien, Vorsitzender einer finalen Entscheidungskommission in Sachen Zeitskala, der International Commission on Stratigraphy ICS: Beim Anthropozän handele sich lediglich um einen politischen Terminus, findet er. „Der Begriff ist irreführend und nutzlos“, meint auch Meeresgeologe Scourse. Wesentliche Naturkräfte wie Vulkanismus, Plattentektonik oder Sonnenaktivität seien weiterhin außer Kontrolle des Menschen. Von einer „esoterischen Debatte“ sprechen gar die Geoforscher Whitney Autin vom Suny-College in New York und John Holbrook von der Texas Christian University. Sie wittern eine „Tendenz zu Werbephrasen in der Wissenschaft“, die „fragwürdige Begriffe“ wie Anthropozän produzieren würde.

Ganzen Artikel bei Spiegel Online lesen.

—————-

Anfang Januar 2016 lief in der ARD die zweiteilige Doku „Wo unser Wetter entsteht – Auf Tour mit Sven Plöger“ von Rolf Schlenker. Die Kalte-Sonne-Redaktion hat sich die Filme angeschaut. Fazit: Sehr sehenswert. Hier die Ankündigung es Senders zu Teil 1 (hier auch das Online-Video):

Wo unser Wetter entsteht (1) – Die Heimat unserer Hochs und Tiefs

Islandtief, Genuatief, Azorenhoch: Wie sieht es dort eigentlich aus, wo unser Wetter entsteht? ARD-Wettermann Sven Plöger nimmt die Zuschauer mit zu den Orten, die unser Wettergeschehen bestimmen. In Folge 1 besucht er die Azoren und Island, die Geburtsstätten unser Hoch- bzw. Tiefdrucklagen.

Warum entstehen sie gerade dort? Wie kommen sie zu uns? Und: Scheint auf den Azoren immer die Sonne und regnet es in Island ständig? Fragen, die Sven Plöger auf seiner Reise durch die faszinierende Welt dieser Inseln beantwortet. Dabei trifft er interessante Menschen und geht ungewöhnliche Wege. Die Wucht der 212 km/h-schnellen Böen eines Jahrhundert-Tiefs, des Orkans „Lothar“, demonstriert Plöger zum Beispiel im Selbstversuch: im Windkanal des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.

„Wo unser Wetter entsteht“ ist eine Roadshow, die durch die schönsten Landschaften Europas führt, neben den Azoren und Island mit ihren atemberaubenden Küsten und Vulkangebirgen auf die Kanaren, nach Norwegen und Grönland. Sven Plöger stellt nicht nur die faszinierenden Landschaften vor, sondern auch die Menschen, die hier leben.

Teil seiner Entdeckungsreise sind spannende Exkursionen in die Meteorologie. Warum entstehen die Hochs immer bei den portugiesischen Azoren und die Tiefs über Island? Was ist verantwortlich für diese ungerechte Verteilung von Kaiser- und Sauwetter? Und wie kommt es, dass im norwegischen Hardangerfjord Kirschen geerntet werden, während man – wenn man nach links oder rechts auf demselben Breitengrad entlangwandern würde – sonst nur Flechten und Eisbären begegnet? Und man erfährt auch, wie der Klimawandel unser Wetter beeinflussen wird.

Teil 2:

Wo unser Wetter entsteht (2) – Wie das Meer unser Wetter macht

In Folge 2 der großen Doku nimmt ARD-Wettermann Sven Plöger die Zuschauer mit zu den Meeren, die unser Wettergeschehen bestimmen. Ein Etappenziel ist das Mittelmeer, genauer: Genua. Die meisten verbinden mit der ligurischen Metropole warme Sonnentage in stilvollen Straßencafés, nur wenige wissen, dass vor der wunderschönen Hafenstadt, im Golf von Genua, die Geburtsstätte unser schlimmsten Hochwasserkatastrophen an Oder und Elbe liegt.

Das zweite große Meer, das unser Wetter macht ist der Atlantik mit seiner Fernheizung „Golfstrom“. In Grönland zeigt Plöger beispielhaft, was passiert, wenn der Golfstrom schwächelt. Anfang des 15. Jahrhunderts war dieses Szenario der Grund für das rätselhafte und spurlose Verschwinden aller normannischen Siedler.

Islandtief, Genuatief, Azorenhoch: Wie sieht es dort eigentlich aus, wo unser Wetter entsteht? Warum entstehen die Hochs immer bei den portugiesischen Azoren und die Tiefs über Island? Was ist verantwortlich für diese ungerechte Verteilung von Kaiser- und Sauwetter? Sven Plögerführt uns durch die schönsten Landschaften Europas, auf die Azoren und nach Island mit ihren atemberaubenden Küsten und Vulkangebirgen, auf die Kanaren, nach Norwegen und Grönland. Dabei stellt er uns nicht nur die faszinierenden Landschaften vor, sondern auch die Menschen, die hier leben. Und wir erfahren auch, wie der Klimawandel unser Wetter beeinflussen wird.

 

Teilen: