Studie in Nature Climate Change: Keine signifkante Veränderung der Sturmhäufigkeit in den USA während der vergangenen 100 Jahre

Im März 2013 erschien im Fachmagazin Nature Climate Change eine neue Untersuchung von T. Muschinski und J. I. Katz von der Washington University Saint Louis in Missouri, in der die beiden Forscher Extremwettertrends in den USA für die vergangenen 100 Jahre näher unter die Lupe nahmen. Während sich die offizielle Kurzfassung eher kryptisch liest, wird der Teaser in der Inhaltsankündigung der Zeitschrift ziemlich deutlich: Has the frequency of ‘extreme weather events’ changed with climate warming over the last century? Using hourly precipitation records from thirteen sites, this study finds no evidence for significant changes in mean ‘storminess’ across the United States. Die …

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Neue AWI-Studie: Heutige Sommertemperaturen in der sibirischen Arktis unterscheiden sich kaum von denen der letzten Jahrtausende

Die Arktis hat sich in den letzten Jahrzehnten schneller als andere Regionen der Erde erwärmt. Ist die Temperatur bereits aus dem Bereich der natürlichen Schwankungsbreite nach oben ausgebrochen? Laufen hier derzeit Temperaturentwicklungen ab, die es noch nie zuvor gegeben hat? Eine im September 2013 im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erschienene Studie eines internationalen Forscherteams um Juliane Klemm von der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts (Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) hat sich die Klimageschichte im arktischen Sibirien näher angeschaut. Mithilfe von Pollenuntersuchungen konnten die Wissenschaftler für eine Übergangszone zwischen Tundra und Taiga die Juli-Temperaturen der letzten 12.000 Jahre ermitteln. Hier das überraschende Resultat (Zitat aus der Kurzfassung …

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Die Sonne im August 2013 – Wissenschaft bei der Arbeit

Von Frank Bosse Im August 2013 sahen wir eine gemäßigte Aktivität, die Sonnenfleckenzahl ( Sunspotnumber-SSN) betrug 66. Das sind fast 2/3 der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Im Diagramm sieht das so aus:   Im Vergleich zum über weite Strecken der Entwicklung ähnlichen Sonnenfleckenzyklus 5 (Solar Cycle 5 = SC 5) also ein wenig mehr Aktivität, vom durchschnittlichen (blau) jedoch weit entfernt. Interessant ist, dass zur Gesamtaktivität unserer Sonne in den letzen Monaten vor allem die Südhemisphäre (SH)  beitrug, im vergangenen Monat zu 2/3. In der frühen Phase unseres SC24 war es umgekehrt: der Spike bis …

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Neue geologische Studie schafft überraschenden Kontext: Heutige Hurrikanaktivität in Florida eher unterdurchschnittlich ausgeprägt

Immer wieder wird die Karibik sowie die amerikanische Ostküste von Hurrikanen heimgesucht. Die Hurrikanaktivität schwankt dabei von Jahr zu Jahr erheblich, jedoch sind im langjährigen Trend Häufigkeitsschwankungen zu beobachten, die im Takte eines 60-Jahres-Ozeanzyklus, der Atlantischen Multidekadenoszillation (AMO) ablaufen (siehe Kapitel 5 unseres Buches „Die kalte Sonne“). Noch vor einigen Jahren gingen einige IPCC-nahe Forscher davon aus, dass sich die Hurrikanhäufigkeit im Laufe des vergangenen Jahrhunderts gesteigert hätte. Dies erwies sich jedoch schnell als Datenartefakt. Und auch für die sich erwärmende Zukunft nehmen die Experten jetzt keine Steigerung der Hurrikane mehr an. Ein Blick in die Vergangenheit hilft dabei, die Variabilität der …

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Neue Studie in Palaeo3: Solarer Zyklus beeinflusste das Klimageschehen British Columbias

Im September 2013 erschien im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology eine weitere Bestätigung dafür, dass solare Aktivitätsschwankungen zu allen Zeiten einen maßgeblichen Einfluss auf das Klima ausgeübt haben. Ein kanadisch-britisches Forscherteam um Jennifer Galloway von der kanadischen Carleton University untersuchte einen Sedimentkern vor der Küste von British Columbia und rekonstruierte anhand von Mikrofossilien und Schichtungsmustern die Klimageschichte der letzten 3000 Jahre. Fein laminierte Intervalle deuten auf eine zeitweise ausgeprägte Variabilität des Klimas hin. Mithilfe von Frequenzanalysen konnten die Wissenschaftler eine Reihe von Periodizitäten nachweisen, darunter auch eine Periode um 240 Jahre, welche die Forscher als Teil des solaren Suess/de Vries-Zyklenbereichs interpretieren. Galloway und ihre …

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In der Fachwelt durchgefallen: Fragwürdige arktische Methan-Schadensstudie ohne robuste wissenschaftliche Grundlage

Die von IPCC-Unterstützern geliebte Methan-Bombe feierte kürzlich in der Presse ein kurzlebiges Comeback. Spiegel Online berichtete im Juli 2013: Klimawandel: Forscher warnen vor arktischer Kosten-Zeitbombe Das Tauwetter in der Arktis weckt Hoffnungen auf einen Rohstoff-Boom. Jetzt aber haben Forscher berechnet, welche Kosten der Klimawandel im hohen Norden verursachen könnte. Das Ergebnis ist eine schwindelerregende Zahl: Sie entspricht fast der gesamten jährlichen Weltwirtschaftsleistung. […] Die Wirtschaftswissenschaftlerin Gail Whiteman von der Erasmus-Universität in Rotterdam rechnet zusammen mit Chris Hope und Peter Wadhams von der University of Cambridge vor, wie teuer der Klimawandel am Pol für die gesamte Welt werden dürfte. Die Forscher kommen auf 60 Billionen …

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Neue Studie in Nature Geoscience: Himalaya-Flüsse werden auch 2100 noch genügend Wasser führen

Die Himalaya-Gletscher schmelzen immer weiter, und bald haben die Bewohner in der Region kein Trinkwasser mehr, sagte man uns. Der letzte IPCC Bericht von 2007 prognostizierte gar, dass die Himalaya-Gletscher wohl bis 2035 komplett verschwunden sein werden. Viele von Ihnen werden hierzu auch das legendäre Interview von Hans-Joachim Schellnhuber aus dem Jahr 2009 kennen, in dem er dieses nochmal mit Nachdruck vortrug und ein allmähliches Austrocknen der aus dem Himalaya gespeisten Flüsse bis zum Ende des Jahrhunderts vorhersagte:   Bereits im Februar 2013 berichteten wir an dieser Stelle über eine seltsame Entwicklung im Himalaya, die so gar nicht mit dem Schellnhuberschen …

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Neue Studie in den Geophysical Research Letters: Steigender CO2-Gehalt lässt die Wüsten ergrünen

Der Anstieg des CO2-Gehalts in der Erdatmosphäre wird die Erde in eine der größten Katastrophen aller Zeiten stürzen. Die Erde wird sich überhitzen, und die Wüsten werden sich allmählich immer weiter ausdehnen. Dies zumindest erklären uns immer wieder prominente Klimaaktivisten und setzen dabei einen unheimlich ernsten und besorgten Gesichtsausdruck auf. Ein australisches Forscherteam um Randall Donohue hat nun einmal die Behauptung, dass die Welt angeblich immer mehr verwüstet, näher unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse der im Juni 2013 in den Geophysical Research Letters erschienenen Studie brachten jedoch eine handfeste Überraschung: Die globale Vegetation ist überhaupt nicht am verdursten, sondern ganz im Gegenteil, die grüne …

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Neue Studie in Quaternary Research: Schwankungen der Sonnenaktivität kontrollierten Klimazyklen in Zentral-China

Immer wieder hört man aus IPCC-nahen Kreisen, dass Schwankungen der Sonnenaktivität angeblich keine größeren Auswirkungen auf das Klima haben würden. Allerdings ist diese Sichtweise nur schwer mit den realen geologischen Fakten aus der Vergangenheit zu vereinbaren. Eine Vielzahl von Studien konnte deutlich zeigen, dass solare Änderungen eine signifikante Rolle im Klimageschehen gespielt haben, ein Einfluss der auch heute fortbestehen sollte (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Im Juli 2013 erschien im Fachmagazin Quaternary Research nun eine weitere Arbeit, welche die Klimawirkung der Sonne eindrucksvoll in Erinnerung ruft. Ein chinesisches Forscherteam um Dianbig Liu von der Nanjing University …

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Das Dilemma der Klimaverkäufer: 15 Jahre seit 1998

Von Frank Bosse

Um es kurz zu machen: hier bezweifelt keiner, dass Kohlendioxid erwärmend wirkt. Es wird jedoch bezweifelt, dass diese wärmende Wirkung so stark ist wie uns seit Jahren suggeriert wird. Noch im 4. IPCC-Bericht 2007 lasen wir markige Sprüche: Die globalen Temperaturen sollten im Mittel um 0,2 Grad Celsius pro Dekade ansteigen.

Diese Steigerungsraten sind nicht im Entferntesten eingetreten. Ganz im Gegenteil: In den letzten 15 Jahren gab es keinen signifikanten Anstieg. Das deckt sich nicht mit Modellen, auf deren Grundlage die Prognosen des IPCC weiland erstellt wurden. In einer Untersuchung kommen Hans v. Storch und seine Kollegen zu einem vernichtenden Modellurteil. Die beobachtete Entwicklung der Temperaturen seit 1998 ist nicht konsistent  mit den Modellen, nicht einmal mehr auf dem 2%- Konfidenzniveau:

In recent years, the increase in near-surface global annual mean temperatures has emerged as considerably smaller than many had expected. We investigate whether this can be explained by contemporary climate change scenarios. In contrast to earlier analyses for a ten-year period that indicated consistency between models and observations at the 5% confidence level, we find that the continued warming stagnation over fifteen years, from 1998 -2012, is no longer consistent with model projections even at the 2% confidence level. Of the possible causes of theinconsistency, the underestimation of internal natural climate variability on decadal time scales isa plausible candidate, but the influence of unaccounted external forcing factors or anoverestimation of the model sensitivity to elevated greenhouse gas concentrations cannot be ruled out. The first cause would have little impact of the expectations of longer term anthropogenic climate change, but the second and particularly the third would.

Das bedeutet nichts anderes, als dass die  Hypothese, die Temperaturen würden sich so entwickeln wie die Modelle vorhersagen,  zu 98% zurückgewiesen werden muss. Das ist sehr einfach nachzuvollziehen: Gehen wir davon aus, dass im Jahre 2000 der Startpunkt der Entwicklung sei mit +0,6 Grad. Nach IPCC sollte es dann im Jahre 2030 um 0,6 Grad Celsius wärmer sein als zu Beginn, also 1,2 Grad. Dabei berücksichtigen wir, dass es keinen gleichmäßigen  Anstieg geben wird, in einer klimatisch relevanten Periode von 30 Jahren der mittlere Anstieg aber so eintreten sollte. Wie also müssten sich die Temperaturen dann entwickeln bis dahin?

 

In der Grafik wurden die jährlichen Temperaturdaten (in Grad Celsius) nach GISS aufgetragen wie sie 1983-2012 gemessen wurden und dann der erforderliche Anstieg bis 2030 linear angefügt. Er beträgt 0,35 Grad Celsius/Dekade! So stark müssten die globalen Temperaturen ab sofort ansteigen, um das „IPCC-Ziel“ in 2030 noch zu erreichen. Mit jedem Jahr der Stagnation wird dieser Wert höher, er ist schon heute viel zu hoch, um realistisch zu sein. Die „Zeitbombe“ tickt! Es enthüllt sich auch, wie das IPCC auf die erwartete Steigerung von 0,2 Grad/Dekade kam: der beobachtete Anstieg 1983-2004 war genau so hoch. Eine einfache Extrapolation? Wie war das zu begründen?

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Geologische Studie weist auf deutlich geringere Klimawirkung des CO2 hin

Eine der großen ungelösten Fragen der Klimawissenschaften ist die sogenannte Klimasensitivität. Welches Erwärmungspotential steckt eigentlich wirklich im CO2? Ist es der omnipotente Wärmetreiber, für den der IPCC das Molekül hält? Oder hat man die Treibhauswirkung des Kohlendioxid vielleicht doch im Übereifer überschätzt? Neuerdings häufen sich die Hinweis auf Letzteres. Im Juli 2013 erschien im Fachmagazin Gondwana Research eine weitere Arbeit, die das CO2 in die Schranken weist. Gregory Retallak von der University of Oregon untersuchte die Klimaentwicklung des CO2 für die Perm- und Triaszeit vor 300 bis 200 Millionen Jahren auf Basis von fossilen Bodenprofilen. Neben Temperaturabschätzungen schaute sich Retallak …

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Waldbrände und Klimawandel: Eine Analyse mit überraschendem Ergebnis

Medien und Wissenschaft diskutieren immer wieder, inwieweit der menschengemachte Klimawandel bereits einen Einfluss auf die Entwicklung der globalen Waldbrandaktivitäten ausübt und ob in der Zukunft mehr Waldbrände zu befürchten sind. Neben schwer belegbaren Vermutungen, ideologischen Überzeugungen und fragwürdigen Modellierungen gibt es jedoch auch ernsthafte wissenschaftliche Bemühungen, um den Zusammenhang zwischen Klima und Bränden aufzuklären. Hierzu gehört die ergebnisoffene Suche nach den wirklichen, möglicherweise komplexen Ursachen der einzelnen Brände sowie historisch-geologische Betrachtungen über längere Zeiträume, die auch in die vorindustrielle Phase hineinreichen.

Eines ist klar. Waldbrände hat es zu allen Zeiten gegeben. Eine Übersicht der weltweit größten Brände der letzten 150 Jahre hat Christopher Burt auf wunderground.com zusammengestellt. Längerfristige Dürre und Hitze schaffen in der Regel die Grundvoraussetzung für die Entstehung von Waldbränden. Jedoch sind eine Reihe weiterer Faktoren an der Entstehung von Bränden beteiligt, die bei der Suche nach den Ursachen der Feuer unbedingt berücksichtigt werden müssen. Im Sommer 2012 berichtete die Wissenschaftssendung nano auf 3SAT:

WWF: Waldbrände häufig von Menschen verursacht
Die verheerenden Feuer in den Wäldern Südeuropas sind nach Angaben des Umweltorganisation „World Wide Fund for Nature“ (WWF) nahezu immer von Menschen ausgelöst worden. Zwar begünstige die extreme Hitze die Feuer im Mittelmeerraum, sagte WWF-Waldexperte Philipp Göltenboth im August 2012. Von Portugal bis Griechenland zeige sich aber, dass 96 Prozent aller Feuer von unachtsamen Menschen verursacht würden. Glasscherben von weggeworfenen Flaschen, die wie Brenngläser wirken, Zigarettenstummel oder außer Kontrolle geratene Feuer auf Feldern zählten zu den häufigsten Brandursachen. In Italien zündelten Brandstifter häufig im Auftrag krimineller Bodenspekulanten.

Wer hätte das gedacht: Brandstiftung – absichtlich oder fahrlässig – ist heutzutage offenbar eines der Hauptprobleme. Hierzu gehören auch Brandrodungen, die außer Kontrolle geraten. Spiegel Online schrieb hierzu am 20. Juni 2013: 

Waldbrände in Indonesien: Singapur fordert Stopp der illegalen Rodungen
In Indonesien brennen wieder einmal die Wälder, die gesamte Region leidet unter dem Smog. In Singapur erreichte die Luftverschmutzung Höchstwerte. […] Viele Brände werden Umweltorganisationen zufolge absichtlich von Plantagenbesitzern gelegt, die Land roden wollen.

Wie bereits im gestrigen Blogbeitrag erwähnt, trägt auch die menschengemachte Unterdrückung natürlicher Waldbrände zur Erhöhung des Brandrisikos bei. Werden kleinere Brände regelmäßig unterdrückt, reichern sich im Unterholz allmählich große Mengen leicht brennbarer Blätter und Zweige an, die in der Folge einen Nährboden für katastrophale Großfeuer bilden, die nur schwer bekämpfbar sind. Hier ist ein geeignetes Waldbrand-Management gefragt, das die richtige Balance zwischen Feuerbekämpfung und tolerierten Kleinbränden sucht.

Zum Teil würde bereits ein kontrollierter Holzeinschlag das Waldbrandrisiko senken, der jedoch in geschützten Zonen oft unterbleibt. Interessanterweise sind einige Baumarten sogar auf Waldbrände angewiesen, damit sich ihre Zapfen öffnen und sich die Samen verbreiten. Hierzu gehört z.B der berühmte Mammutbaum. Besonders schockierend sind in der Regel dramatische Bilder von Siedlungen, die von einer heranrückenden Feuerwand bedroht werden. Hier muss allerdings berücksichtigt werden, dass in den letzten Jahrzehnten immer mehr Häuser in angenehmer Waldnähe gebaut wurden und sich ihre Bewohner so bewusst einer erhöhten Gefahr ausgesetzt haben. In ähnlicher Weise haben viele Häuslebauer ihre Projekte in lauschigen Flussniederungen errichtet, die jedoch regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht werden.

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Eine unbequeme Wahrheit: In vorindustrieller Zeit gab es in Nordamerika mehr Waldbrände als heute

Wenn in einigen Regionen der Erde im Sommer der Regen ausbleibt und es viele Wochen lang keinen Tropfen regnet, reicht ein kleiner Funke, um große Landschaften in Flammen aufgehen zu lassen. Selbst im heutigen Hightech-Zeitalter bedarf es großer Mühe, Waldbrände unter Kontrolle zu bekommen. Mensch und Feuer – eine uralte Hassliebe.

Waldbrände hat es immer gegeben. Haben sie zugenommen, haben sie abgenommen? Wenn eine Katastrophe zuschlägt, tritt die Statistik zunächst in den Hintergrund. Die Wucht des aktuellen Ereignisses übertönt die subtile Kraft der Statistik. Dieser Waldbrand muss wohl einer der schlimmsten aller Zeiten gewesen sein. Alles wird immer schlimmer. Ein zutiefst menschlicher Gedanke.

Nachdem das Feuer erstickt wurde, folgt die Suche nach dem Schuldigen. Wer ist der Brandstifter? Eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe? Ein vorsätzlich gelegter Brand eines vom Leben Enttäuschten? Ein Blitz? Immer häufiger wird seit neuestem ein ganz abstrakter Schuldiger genannt, der Klimawandel. Richtig gehört, der Anstieg des CO2 in der Atmosphäre soll die Erdtemperatur nach oben getrieben haben, wodurch die Landschaft stärker entflammbar wird. Für die letzten 15 Jahre scheint dies zwar nicht so richtig wegen der globalen Erwärmungspause zu gelten, aber die Idee hat sich trotzdem in den Köpfen bereits als fast gesichertes Wissen eingenistet. Im Folgenden wollen wir auf Spurensuche gehen. Was ist dran am Mythos „Mehr Waldbrände durch Klimawandel“?

Greenpeace ist eine der Organisationen, die hier einen starken Zusammenhang vermutet. Im Juli 2006 meldete Greenpeace auf seiner Webseite:

Klimawandel fördert Waldbrände
Die Zahl der Waldbrände im Westen der USA ist in den letzten 20 Jahren stark angestiegen. US-Forscher halten den Klimawandel für die Hauptursache. In der neuesten Ausgabe des Magazins Science sprechen die Wissenschaftler von einem Teufelskreis: Mehr Waldbrände durch Klimaerwärmung dezimierten den Baumbestand. Weniger Bäume nähmen weniger Kohlendioxid auf. Mehr Kohlendioxid verstärke wiederum die Klimaerwärmung.

Im Dezember 2012 legte scinexx nach und erweiterte das Konstrukt auf Kanada:

Kanada: Immer mehr Waldbrände durch Klimawandel? Überschreiten von Schwellenwerten sorgt für drastische Änderungen im Waldbrandregime
Großen Waldregionen Kanadas steht offenbar ein sprunghafter Wandel bevor. Anhand von Modellen haben Wissenschaftler jetzt gezeigt, dass es bei Waldbränden ebenso wie bei Epidemien Schwellenwerte gibt. Große Gebiete Kanadas bewegen sich offenbar auf diesen Schwellenwert zu und könnten diesen künftig durch den Klimawandel überschreiten.

Steile Thesen. Prüfen wir zunächst die Datengrundlage. Hat die Anzahl der Waldbrände in den letzten Jahren wirklich in ungewöhnlicher Weise zugenommen? Die offizielle Waldbrandstatistik der USA kann auf der Webseite des US National Interagency Fire Center eingesehen werden. Überraschenderweise ist die Anzahl der Waldbrände in den USA in den letzten 22 Jahren aber gar nicht angestiegen, sondern sogar gefallen (Abbildung 1).

Abbildung 1: Die Anzahl der Wald- und Buschbrände ist in den USA während der letzten 22 Jahre gefallen, nicht angestiegen. Quelle: wildfiretoday.com

 

Nicht verschwiegen werden soll, dass es im gleichen Zeitraum einen Anstieg in der verbrannten Fläche gegeben hat. Allerdings ist der Betrachtungszeitraum noch immer kürzer als 30 Jahre, die in den Klimawissenschaften als relevantes Mindestintervall verwendet werden. Die US-Feuersaison 2013 ist noch nicht ganz abgeschlossen, jedoch sind die Anzahl der Brände und die verbrannte Fläche dieses Jahr eher unterdurchschnittlich, wie die offizielle Statistik zeigt (Abbildung 2).

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Ottmar Edenhofer 2010: „Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um“

Im Juli 2013 erschien im Fachmagazin Astrophysics and Space Science ein Artikel von Nicola Scafetta und Richard Willson mit dem Titel „Empirical evidences for a planetary modulation of total solar irradiance and the TSI signature of the 1.09-year Earth-Jupiter conjunction cycle“. Darin zeigen die Autoren, dass planetarische Gezeiteneffekte einen Einfluss auf die Sonnenaktivität nehmen. Insbesondere Jupiter als größter Planet des Sonnensystems scheint eine spürbare Wirkung auszuüben, wie die Auswertung satellitengestützter Sonnenaktivitätsdaten ab 1978 zeigt. Während solarer Maxima ist die Jupiter-zugewandte Seite der Sonne etwas heller als der Rest der Sonne. Anhand von Umlaufbahnverhältnissen können auch Auswirkungen der sonnennahen Planeten Merkur, Venus und Erde nachgewiesen werden. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit im englischen Original:

The time series of total solar irradiance (TSI) satellite observations since 1978 provided by ACRIM and PMOD TSI composites are studied. We find empirical evidence for planetary-induced forcing and modulation of solar activity. Power spectra and direct data pattern analysis reveal a clear signature of the 1.09-year Earth-Jupiter conjunction cycle, in particular during solar cycle 23 maximum. This appears to suggest that the Jupiter side of the Sun is slightly brighter during solar maxima. The effect is observed when the Earth crosses the Sun-Jupiter conjunction line every 1.09 years. Multiple spectral peaks are observed in the TSI records that are coherent with known planetary harmonics such as the spring, orbital and synodic periods among Mercury, Venus, Earth and Jupiter: the Mercury-Venus spring-tidal cycle (0.20 year); the Mercury orbital cycle (0.24 year); the Venus-Jupiter spring-tidal cycle (0.32 year); the Venus-Mercury synodic cycle (0.40 year); the Venus-Jupiter synodic cycle (0.65 year); and the Venus-Earth spring tidal cycle (0.80 year). Strong evidence is also found for a 0.5-year TSI cycle that could be driven by the Earth’s crossing the solar equatorial plane twice a year and may indicate a latitudinal solar-luminosity asymmetry. Because both spring and synodic planetary cycles appear to be present and the amplitudes of their TSI signatures appear enhanced during sunspot cycle maxima, we conjecture that on annual and sub-annual scales both gravitational and electro-magnetic planet-sun interactions and internal non-linear feedbacks may be modulating solar activity. Gravitational tidal forces should mostly stress spring cycles while electro-magnetic forces could be linked to the solar wobbling dynamics, and would mostly stress the synodic cycles. The observed statistical coherence between the TSI records and the planetary harmonics is confirmed by three alternative tests.

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Schöner Katastrophen-Artikel in der Bildzeitung vom 30. Juli 2013:

Marathonwinter, Hochwasser, Tropenhitze, Hagel-Horror: Warum ist unser Wetter so wahnsinnig?
[…] Wird das extreme Wetter zunehmen? „Ja“, sagt Klima-Experte Latif: „Dürren, Taifune und Tornados – außergewöhnliche Wetter-Ereignisse werden weltweit mehr.“

Seltsam. Die Temperatur ist seit 1850 um fast ein Grad angestiegen – davon ein halbes Grad seit 1977 – und die „Dürren, Taifune und Tornados“ hat dies wenig gekümmert. Sie sind weder häufiger, noch intensiver geworden. Ein absolutes Rätsel, wie Latif auf seine Behauptung kommt. Besorgt hakt Bild nach. Ist der deutsche Bildleser gefährdet?

Bild: Gibt es auch eine positive Wetter-Nachricht?
Prof. Latif: „Die gute Nachricht ist: Wir hier in Deutschland haben im Mittel ein gutes Wetter. Wir müssen nicht hungern, weil eine Dürre die Ernte vernichtet. Auch gefährliche Taifune bedrohen uns nicht.“

Ärgerlich. An uns geht der ganze prophezeite Katastrophen-Spaß also wieder vorbei. Über den Marathonwinter und den Ausblick für die kommenden Jahre schweigt Latif vorsichtshalber.

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Temperaturen in der hohen Arktis diesen Sommer deutlich kühler als das langjährige Mittel

In der fernen Arktis tobt sich der Klimawandel so richtig aus, und die Temperaturen sollen dort so stark ansteigen wie nie zuvor. So erzählen es uns jedenfalls einige prominente Klimapropheten via Funk und Fernsehen. Diese Saison jedoch hört man in der Presse herzlich wenig über die Arktis. Woran könnte dies liegen? Das Centre for Ocean and Ice des Dänischen Meteorologischen Institut (DMI) stellt auf seiner Webseite die Temperaturdaten der Arktis nördlich von 80° Nord zur Verfügung. Das Institut vergleicht dabei die Tagestemperaturen des Jahres 2013 (rote Kurve) mit einem langjährigen Durchschnittswert für die Phase von 1958-2002 (grüne Kurve) (Abbildung 1). Die Überraschung ist groß: Die Temperaturen liegen bereits den gesamten Sommer um etwa ein Grad unterhalb des langjährigen Mittels.

Abbildung: Vergleich der Tagestemperaturen des Jahres 2013 (rote Kurve) mit einem langjährigen Durchschnittswert 1958-2002 (grüne Kurve) für die Arktis nördlich von 80° Nord. Quelle: DMI.

 

Man kann auf der DMI-Webseite nun  die gleiche Statistik für die Vorjahre aufrufen. Die Sommermonate entwickelten sich in den letzten 10 Jahren meist nahe dem langjährigen Mittel. Ein Wärmeüberschuss war vor allem im Herbst und Winter zu beobachten. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich dieses Phänomen in den folgenden Monaten wiederholt oder auch diese Jahreszeiten in der hohen Arktis kühler als normal ausfallen.


Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.

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Vor kurzem leistete sich das Umweltbundesamt (UBA) ein starkes Stück: Es gab eine Schwarze Liste mit Namen von Wissenschaftlern und Journalisten heraus, die von der klimaalarmistischen UBA-Sichtweise abwichen. Wir haben mehrfach an dieser Stelle hierüber berichtet. Unter anderem zeigte sich, dass das UBA eng mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) verbandelt ist. Die Freundschaft ist offenbar so stark ausgeprägt, dass bei der Forschungsauftragsvergabe möglicherweise Ausschreibungsrichtlinien nicht eingehalten wurden. Hiermit beschäftigte sich jetzt auch der Focus. Dirk Maxeiner schrieb am 29. Juli auf der Achse des Guten:

“Umweltbundesfilz” heißt die Überschrift des heutigen Focus zu einem Beitrag über das Umwelt-Bundesamt (in der gedruckten Ausgabe, leider nicht online). Es geht mal wieder um die Klimaabteilung des Amtes und dessen Leiter Harry Lehmann, der zuletzt durch eine Broschüre auffiel, in der gegenüber dem Klimakatastrophen-Betrieb kritische Journalisten namentlich als unseriös abqualifiziert wurden (darunter unter anderen Michael Miersch und ich).  Im Tonfall und der Sache erinnerte das Pamphlet auffällig an eine frühere, sehr ähnliche Journalisten-Schelte aus dem Potsdam-Institut, veröffentlicht unter anderem in einem von der Münchner Rückversicherung finanzierten Buch. Jetzt stellt sich laut Focus heraus, dass es auch zwischen dem Potsdam-Institut und dem Bundes-Umweltamt innige Geschäftsbeziehungen gibt. Das Umweltbundesamt habe nach Focus-Recherchen „seit 2007 ein Dutzend Forschungsaufträge in Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Euro an das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung vergeben und diese nicht – wie vorgeschrieben – europaweit ausgeschrieben“.  Der zuständige UBA-Fachbereichsleiter Harry Lehmann, so schreibt Focus, gehört gleichzeitig dem „Verein zur Förderung des Potsdam-Institutes“ an, der dieses vor allem „durch die Beschaffung von Mitteln“ unterstützen solle. Ein von dem Münchner Magazin befragter Vergaberechtsexperte konstatiert „eine massive und auffallend häufige Verletzung des Vergaberechts“ durch das Umweltbundesamt.

Einen Mini-Scan des Focus-Artikels sowie eine weitere Analyse gibt es auf notrickszone.

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In der Focus-Redaktion gibt es aber nicht nur Klimarealisten. Redakteur Michael Odenwald versuchte einige Tage später, am 31. Juli 2013, die Klimaalarmschiene mit dem Artikel „Dramatische Eisschmelze – Klimawandel verursacht schwindelerregende Kosten“ zu bedienen, vielleicht als Wiedergutmachung für UBA und PIK. Hier ein Auszug:

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